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Thema: Now Watching - Post Apocalypse Edition in 48fps

  1. #161
    Escape Plan

    Mal davon abgesehen, dass eigentlich so gar keine Action passierte bis auf die letzten 10 Minuten hatte ich meinen Spaß am Film. Den Spaß kann ich zusammenfassen in neun Worten:
    Jim Caviezel als Bösewicht und Fiddy Cent ist der Tech Guy.
    Fiddy Cent ist der Tech Guy
    Fiddy Cent ist der Tech Guy

    "Aw man, ain't nobody use Bing!"
    Ich hab mich immer gefreut wenn Fiddy zu sehen war. Ich hab gehofft - gebetet! - dass wir kurz bevor klar war wo sich das albernste Gefängnis seit "Face/Off" befindet folgende Szenenabfolge geschieht:

    [Fiddy Cent sitzt am Kompjutah, tippt irgendwas, dann Zoom auf sein planlos im Schock verteinertes Gesicht]
    "Aw man, so I configurated the signal capacity and searched on AOL - and, aw man, I know where them prison is. IT'S IN SPACE!"
    [Cut zu übelst keimiger CGI-Kamerafahrt über den CGI-Mond wo das CGI-Gefängnis ist]

    DAS alleine hätte den Film übelst fantastisch gemacht.
    Aber nö, stattdessen ist der Fluchtplan ganz am Ende dass Arnie einen Hubschrauber voller Maschinengewehre ranschafft und die Hälfte des Personals erschießt. Schön und praktisch, aber ich hätte lieber gesehen dass es einfach derbe bekloppi wird gegen Ende, so hat sich "Escape Plan" einfach viel zu ernst genommen. Trotz Fiddy Cent und Jim Caviezel.

    Ich glaube ich bleib doch lieber bei schlockiger Italo-Exploitation...

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.02.2014 um 15:36 Uhr)

  2. #162
    Wird mal Zeit hier.





    Stoker ist ein Film, bei dem ich es unwahrscheinlich schwer finde, ihn mit möglichst wenigen Worten zu beschreiben und ihm damit gerecht zu werden. Das ist tatsächlich so ein Film, den man einfach selbst sehen muss. Wobei die große, breite Masse ihn nicht kennt und nie kennen wird, was richtig schade ist - denn Stoker ist ein kleines Juwel.

    Die ersten 30~ Minuten sind wahnsinnig langatmig und gestreckt. Das macht den Film nicht uninteressant, aber alles ist wirr, wirkt konsistenzlos und man fragt sich als Zuschauer einfach die ganze Zeit: WORUM geht es hier eigentlich?! Was will mir der Film erzählen?
    Als dann der ein oder andere, zugegeben nicht gerade schlechte, Twist erscheint hat man etwas mehr scheinbare Klarheit, mit welcher Art Geschichte man es hier zu tun hat, aber nur soviel: Man irrt sich. Zumindest in Teilen. Der Streifen ist unglaublich gut darin, mit der Erwartungshaltung des Zuschauers zu spielen und diese zu umgehen. Seinen wahren Kern, so habe ich das Gefühl - die Thematik um die es eigentlich plakativ im gesamten Film schon ging - enthüllt er erst in den allerletzten Minuten, und obwohl es offensichtlich schien hat man es irgendwie nicht kommen sehen.

    Aber über seine Geschichte hinaus ist Stoker in vielen Bereichen... ein regelrechtes Psychothriller-Kunstwerk. Da werden in einer Kamerafahrt die Haare der Mutter mal eben zu einem goldenen Weizenfeld oder ein Bleistiftanspitzer wird einer ganz neuen Funktion zugeführt. Das sind so Einstellungen, die ich in einem Film bisher noch nicht gesehen habe, und das waren immens starke Bilder. Alles verströmt die ganze Zeit eine andersartige, exzentrische und seltsame Atmosphhäre, der man sich kaum erwehren kann.

    Dazu tragen auch die Schauspieler/Charaktere bei:
    Der Onkel ist überaus charismatisch, verströmt eine Aura, die gewaltig bedrohlich wirkt, selbst wenn er nur mit Sonnenbrille an seinem Auto steht oder beim Abendessen lächelt. Die Tochter wirft vonAnfang an Fragen auf, man weiß irgendwas ist bei ihr nicht in Ordnung, aber man steigt kaum dahinter, wie man das nun zu verstehen hat.

    Das heißt, dass wenn man ersteinmal die langatmige Einführung von Stoker hinter sich hat, einen ein unbeschreiblich packender, interessanter und andersartiger Psycho-Thriller erwartet, der einen mehrmals mit offenem Mund dasitzen lassen wird und problemlos zu den besten Filmen gehört, die ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe. Werde ich mir auf jeden Fall auch kaufen.

    9/10 Punkte.



    Zitat Zitat
    Ja, nicht direkt. Implizit vielleicht schon? Darüber könnte man streiten. Mir war Thirst ein bisschen zu explizit und konkret, vielleicht reite ich deswegen so sehr darauf rum. Wenn man die Analogie mal bemüht, ist das doch gar nicht so fern und der Titel (+ Familienname) ist doch auch nicht von ungefähr eine Verneigung vor Bram Stoker.

    Was hälst du von dem Vergleich? Und was sind deine Ideen zu dem Film?
    Ich glaube nicht, dass ich Thirst kenne. Aber in Stoker habe ich für Vamprismus wirklich keine Anzeichen gesehen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mit der Idee nicht ranging, beim zweiten Sehen wird das vielleicht anders, aber ich erinnere mich spontan an keine Szene, die etwas Derartiges implizierte. Beziehst du dich auf was Bestimmtes?



    Zitat Zitat
    ich hätte mir gewünscht, dass Elsa irgendwie mehr durchdreht, ein paar Leute einfriert und so... der Film hat mich dahingehend immer mit Ansätzen geködert, blieb aber doch recht zahm.
    Ich muss sagen, dass es mich unglaublich gefreut hat, dass ein Disney-Film hier mal nicht wieder einen Standard-Bösewicht rausgepult und Elsa sinnlos hat Amok laufen lassen, sondern dass alles doch relativ simpel gehalten wurde. Wäre Elsa ernthaft böse gewesen, wäre das Ende doch wieder sehr vorhersehbar geworden.

    Zitat Zitat
    Ich finde das Charakterdesign soo abstoßend! Schon bei Rapunzel hat mich das gestört, aber hier ist es noch heftiger. Hoffentlich wird das bei Disney jetzt nicht zum neuen Standard. Die Figuren sehen für mich allesamt aus wie Barbie-Puppen-Plagiate aus China. Irgendwie so überzeichnet an den falschen Ecken, Kindchenschema gone horribly wrong Und das sage ich als Anime-Enthusiast!
    Wait.... what?!
    Srsly, da machen sie mit Rapunzel und Frozen das erste mal Filme, wo die Menschen tatsächlich wie Solche aussehen und nicht crazy ugly Körperproportionen haben und du findest das zu barbiemäßig?
    Ich glaube, das war das Beste an den Filmen. Ist nämlich so ein Problem von US-Trickfilmen/Computeranimationen; die Menschen haben immer unglaublich überzeichnete, comicartige Proportionen, die sie von vorne bis hinten lächerlich aussehen lassen. Wenn das Charakterdesign von Frozen also weitergeführt wird, bin ich glücklich.

    Zitat Zitat
    Frozen habe ich noch nicht gesehen, und werde ich so schnell wohl auch nicht. Fand die Vorschau schon nicht besonders ansprechend, und dieser Schneemann nervt.
    Wennman über Frozen spricht, spricht man automatisch auch über die schlechten deutschen Trailer, die das ganze wie eine 0815-Komödie aussehen lassen und wegen denen ich auch skeptisch war. Aber das sind nur die Trailer.

    Zitat Zitat
    Ganz davon abgesehen sind Tangled und Frozen aber total großartig. Der Hype ist gerechtfertigt und kommt zur Hälfte von den ganzen Überraschungen, die Tangled eher im Detail hatte, und die sich bei Frozen durch die gesamte Inszenierung ziehen. Der Film ist einfach NICHT das, was man erwartet, und das ist ebenso seine größte Stärke wie Disneys größter Publicity-Ausrutscher (also, dass sie es nicht darstellen konnten). Die können echt froh über den Hype sein, denn ohne den hätten wahnsinnig viele Leute das Ding gar nicht erst gesehen, den es im Nachhinein gut gefallen hat.


    Weiter im Text...




    Fack ju Göthe, eine deutsche Komödie mit diesem Titel schürt nicht gerade Erwartungen, die nicht enden wollende PR und der große Hype darum, wie super dieser Film doch wäre, allerdings schon. Und so habe ich mich letztens überwunden, dem Titel doch mal eine Chance zu geben. Ein Akt der Gnade, den ich nicht bereue.

    FJG ist nämlich, man höre und staune, tatsächlich sehr lustig, tatsächlich sehr sympathisch und tatsächlich kaum nervig. Ich kann nicht genau sagen, was den Film nun von dem sonstigen Comedy-Unlustig-Einhaltsbrei des Vaterlandes unterscheidet... vielleicht das ehrliche Schulsetting, das nicht allzu viel schlechte Schauspielkunst benötigt. Jedenfalls funktioniert es. Der Hauptcharakter ist ein arschcooler Zeitgenosse, den man von der ersten Minute an greifen kann, der obligatorische Romantik-Plot bleibt über weite Strecken erträglich und überspannt den Kitschbogen immerhin erst im letzten Viertel. Die Comedy ist wie gesagt wirklich gut und ich musste mehrmals lachen. Lange her vor einen deutschem Film.

    Kann Fack ju Göthe deswegen jedem nur empfehlen, der mal sehen will, dass man in Deutschland doch in der Lage ist, wirklich lustige, sympathische Filme mit ernsten Einschüssen abzudrehen. Von mir gibt es für den Film, einfach als herausragende deutsche Komödie, 8/10 Punkte. Auf den zweiten Teil freue ich mich.



    Warum nicht mal eine Rassismus-Thematik in die andere Richtung präsentieren? Genau diese Frage wurde sich hier offensichtlich gestellt und das Ergebnis ist Lakeview Terrace, ein 'Psycho-Thriller', der als gutes Mittelmaß verschrieben ist. Eine Einschätzung, die ich gern bestätige.

    Wie so oft im Leben fängt alles ganz harmlos an, ein spitzer Spruch hier, eine kleine Verleumdung da, und schon steckt man ganz tief da drinnen, wo es nicht ganz so weiß ist und riecht.

    Lakeview Terrace nimmt sich dabei einige Zeit, seine beiden Hauptfiguren ordentlich zu beleuchten und Gründe aufzuzeigen, warum sie sich so verhalten, wie sie es tun. Und trotzdem, das ist das Erstaunliche dabei, hasst man den von Samuel L. Jackson großartig verkörperten Polizisten Abel von der ersten bis zur letzten Minute inbrünstig.
    Auch Patrick Wilson mag ich als Schauspieler unheimlich gerne, muss ich sagen, er ist für mich so etwas wie ein zweiter Ethan Hawke, zuletzt in Horrorfilmen wie The Conjuring oder Insidious war er sehr überzeugend und auch hier gelingt es ihm, das zunehmend rapider werdende Verhalten seiner Figur mit dem nötigen Feingefühl darzustellen. Was dem Film wirklich von jedem vorgeworfen wird ist das letzte Drittel, weil es zusammen mit dem Ende das, was Lakeview Terrace sich mühseelig aufbaut, grottenschlecht zerbröckeln soll. Dem kann ich mich zumindest etwas handzahmer anschließen: Bei seinem kleinen Höllische Nachbarn-Setting lässt der Film, wie ich das erwartet hatte und es nunmal so üblich ist, schnell jegliche Logik und jeden gesunden Menschenverstand außer Acht, damit seine beiden Hauptfiguren sich weiter die Köpfe einschlagen können. (z.b. wurde hier mal wieder das immergleiche Klischee bedient, dass Polizisten in Filmen ja wirklich alles machen können was sie wollen, unantastbar sind etc.)

    Diese vielen Logiklöcher, Über-Inszenierungenund Stirngreif-Momente sind es dann auch, die den Film meiner Meinung nach runterreißen. Ich sage das bewusst, denn das Ende gehört imo nicht dazu. Im Gegensatz zu den meisten finde ich es gelungen, passend, befriedigend und rund. Für einen solchen Film schien mir das hier absolut in Ordnung.

    Alles in allem ein unterhaltsamer, kleiner Thriller, den man nicht gesehen haben muss, aber bei dem man es auch nicht bereuen wird, ihn gesehen zu haben. Wird vorallem durch zwei großartig agierende Schauspieler getragen. Von mir 6,5/10 Punkte


    District 9 dann beim nächsten Mal mit. Außerdem werde ich wohl die Alien-Filmreihe nochmal ansehen, die ich zuletzt als Kind sah...

    Geändert von Holo (04.02.2014 um 18:35 Uhr)

  3. #163
    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass ich Thirst kenne. Aber in Stoker habe ich für Vamprismus wirklich keine Anzeichen gesehen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mit der Idee nicht ranging, beim zweiten Sehen wird das vielleicht anders, aber ich erinnere mich spontan an keine Szene, die etwas Derartiges implizierte. Beziehst du dich auf was Bestimmtes?
    Thirst ist der Film, den der Regisseur davor gemacht hat. Er heißt Park Chan-wook, ist Koreaner und als Regisseur ungeheuer talentiert. Sein bekanntester Film (der ihn auch im Westen berühmt gemacht hat) ist Oldboy, der zweite Teil seiner recht erfolgreichen Rachtrilogie. Stoker ist seine erste Produktion aus den USA, davor hat er ausschließlich in Korea gedreht.

    In Thirst geht es um einen Priester der über eine Art Virus zu einem Vampir wird und deswegen nicht mehr so asketisch leben kann, wie er es gerne hätte. Er trifft auf eine ziemlich geschundene, unglückliche Frau. Es geht viel um Sex, Macht und Ohnmacht. Der Film ist toll inszeniert (das Licht!!!) und gespielt (Song Kang-ho!!!), aber wenig subtil, sehr unzimperlich und vor allem blutig. Das Ende setzt dem ganzen die unvermeidbare Krone auf (weniger narrativ denn visuell - aber ich will nicht spoilern).

    Um jetzt mal meinen Gedankengang auszumalen: Wie du den Onkel beschrieben hast, trifft doch schon recht gut auf das zu, was man unter einem Vampir verstehen kann. Die Rätselhaftigkeit und das Geheimnis das ihn umgibt (wer ist er, woher kommt er, was will er), die Anziehung die er auf die Mutter (offenbar sexuell) + die Tochter (ambivalenter, weil gleichermaßen bedrohlich + erotisch + väterlich) ausübt, die Machtspiele die er (im Verborgenen?) spielt. Später dann die offenbare (körperliche) Bedrohung. Er erschleicht sich eine Position in der Familie, die ihm nicht zusteht, wickelt die Mutter um den Finger, entledigt sich aller kleiner Problemchen um an die Tocher zu gelangen, die nochmal schöner, undschuldiger, aber vorsichtiger ist. Die blasse Jungfrau eben, die mit der Macht und dem Tod flirtet. Das Ende macht das natürlich alles nochmal interessanter.

    Ich finde das ist nicht so fern von Dracula + Thirst. Nur subtiler: unter der glatten, scheinbar einfachen und klare Oberfläche brodelt es gewaltig! Sei es durch Blicke, Gesten, die tolle Musik, die noch tolleren Sets oder galant gelöste Übergänge (das Haar). Auf den ersten Blick wirkt das fast schon minimalistisch, wenn nicht gar klinisch. Ich könnte auch nicht festmachen was denn jetzt genau für die Atmo sorgt, aber das macht den Film so interessant. Thirst hingegen schneidet direkt ins Fleisch und dreht die Klinge noch ein paar mal herum. Darauf habe ich bei Vampiren keine Lust mehr. Aber wer's mag wird sehr gut bedient!

    Geändert von MrBamboo (05.02.2014 um 01:12 Uhr)

  4. #164
    Thirst ist in der Tat ein großartiger Film, aber ich finde deine Beschreibung trifft jetzt nicht wirklich zu. Thirst ist aber auch kein klassischer Vampirfilm in dem Sinne. Der Priester versucht sich ja mit allen zu verhindern, dass er ein Vampir wird oder zumindest keinen Menschen Schaden zuzufügen. Er hat eben einen Gewissenskonflikt und selbst wenn es teils um Sex und Gewalt geht ist der Film imo doch sehr weit vom klassischen Vampirfilm entfernt.

    Und Stoker muss ich auch immer noch gucken. Allein schon wegen Park Chan-wook als Regisseur.

  5. #165
    Anchorman 2: The Legend Continues (dt. Anchorman – Die Legende kehrt zurück)

    Was habe ich mir damit eigentlich angetan? Vermutlich das gleiche was man Amerikaner antun würde, wenn man ihnen eine Übersetzung vom Schuh des Manitu vorsetzen würde. Sie erkennen grundlegenden Humor, aber hätten keine Ahnung warum so viele Deutsche sich dazu einen abgegeiert haben.
    Der Film ist nicht grundlegend schlecht, aber... ich vermute als Nicht-Einheimischer-Amerikaner ist es kein großes Wunder, dass die Gags nicht so gut bei mir gezündet haben.

    Würde ich mir den Film nochmal im Kino anschauen? Nein.
    Würde ich mir den Film auf DVD kaufen? Nein.
    Würde ich mir den Film anschauen wenn er mal im Fernsehen läuft? Nein.
    Ist er deswegen furchtbar? Nein.


  6. #166
    Nonsense, guck mal nicht das keimige Remake von Carrie, guck lieber mal den originalen 70er-Streifen von Brian DePalma namens "Carrie - Des Satans jüngste Tochter". Da macht das Ende auch Sinn. Und es gibt kein furchtbares CGI. Carrie 2 ist allerdings Grütze. Der TV-Film ebenso. Das Remake auch. Obwohl Chloe Grace Moretz okay ist in der Titelrolle und Julianne Moore auf wunderbare Art und Weise jegliche Art von Szenerie verspeist die sich in ihrem Dunstkreis befindet.

    @Gendrek:

  7. #167
    War heute im Kino und hab mir RoboCop angeschaut. Hat mir recht gut gefallen (auch wenn es jetzt nicht der Mega-Burner war). Viele coole Anspielungen auf das Original aus den 80ern und ein paar coole Sprüche. Joel Kinnaman hat seine Sache toll gemacht, man kann schon irgendwie mit ihm mitleiden. Aber am allermeisten hat es mich super-riesig gefreut, dass sie das klassische RoboCop Thema von Basil Poledouris (Gott habe ihn selig) wiederverwendet haben Damit hatte ich bei dem no-name Komponisten des Films, der wohl immer mit Jose Padilha zusammenarbeitet, gar nicht mehr gerechnet ^^

    Auch positiv vermerke ich die aufgegriffenen Themen des Films, die sich zwar an der alten Version orientieren, aber ihnen durch aktuelle Elemente neue Blickwinkel verpassen und Relevanz geben: Der Anfang etwa, die Überwachung, oder der eine Typ von Omnicorp "Ich mache nur das Marketing". Auch Michael Keaton passte als nicht von Grund auf böser Fiesling, sondern eher realistisch als schmieriger Firmenboss mit zweifelhaften Moralvorstellungen. Überhaupt fand ich es gut, dass es sich nicht sklavisch an die Vorlage hält und damit nicht ein reines Remake ist, sondern eine sehr ähnliche Geschichte erzählt, die aber hier und da ein paar andere Prioritäten setzt. Die Ehefrau und der Sohn, die im Original wenn ich mich recht erinnere in vielleicht nur ein oder zwei Szenen gezeigt wurden, spielen hier eine wichtigere Rolle und geben der Handlung eine menschliche Komponente. Dafür hab ich aber die Buddy-Action mit Anne Lewis irgendwie vermisst. Außerdem nicht so toll: Die Wackelkamera (immerhin nicht durchgängig) und das etwas zu aufgeblasene Screenplay. Und ja, eine Alterseinstufung zumindest ab 16 hätte dem Film jetzt auch nicht unbedingt geschadet. Funktionieren tut es auch so, okay, und sie reizen das PG13 auch voll aus, aber ein bisschen mehr Action und Gewalt hätte den Film durchaus noch interessanter machen können. Er ist zwar im Finale prominent vertreten, aber ich hätte außerdem zu gerne eine Szene mit ED-209 mit Fehlfunktion gesehen *g*

    Bin alles in allem recht zufrieden. An die bissigere 87er Fassung kommt der Film leider nicht heran und ist kein Klassiker wie dieser, aber das habe ich auch nicht erwartet. Für sich genommen dennoch brauchbare Sci-Fi Unterhaltung, die eine Fortsetzung verdienen würde.

  8. #168
    Auf der Berlinale gesehen: Grand Budapest Hotel und God Help The Girl

    Wes Andersons neuer Film Grand Budapest Hotel war gut, aber definitiv nicht sein bester. Die Dialoge waren nicht so schön gewitzt wie in The Royal Tenenbaums oder Fantastic Mr. Fox, so dass die Charaktere ein wenig blass blieben. Insgesamt wurde ich aber gut unterhalten.

    God Help The Girl ist ein Musik-Film/Musical und das Regiedebüt des Sängers von Belle & Sebastian, Stuart Murdoch. Der Film war locker-flockig, mit tollen Darstellern und wunderschönen Liedern. Kurz zur Handlung: Die magersüchtige Eve (Emily Browning, Baby Doll aus "Sucker Punch") hat mit einigen persönlichen Problemen zu kämpfen. Sie lernt den schüchternen, liebenswerten James (Olly Alexander) und die junge Cassie (Hannah Murray aus "Skins" und "Game of Thrones") kennen und die drei gründen eine Band, während sie einen wundervollen gemeinsamen Sommer verbringen und Eve langsam ihre psychischen Probleme verarbeitet und dabei so manchmal an die falschen Leute gerät.
    Insgesamt ist es ein schöner Film übers Erwachsenwerden. Vieles wird nicht direkt erwähnt und dramatisiert (Eves Probleme z.B. sind vor allem der nötige Hintergrund für ihren Charakter, aber nicht Teil der Story) und die Charaktere verhalten sich glaubwürdig, und viele Szenen sind einfach nur charmant-lustig. Ich hätte mir gewünscht, dass die Handlung noch mehr durch Lieder erzählt wird - bis auf ein paar Ausnahmen sind die Lieder im Film tatsächlich Lieder, die von der Band um die es geht gesungen werden, also nicht wirklich "Musical" sondern eben eher "Film über Musiker". Ein bisschen mehr Drama hätte dem Ganzen vielleicht auch gut getan. Aber eigentlich bin ich einfach froh, dass der Film Spaß gemacht hat und wunderschöne Lieder und Performances der Darsteller geliefert hat. Hätte auch nach hinten losgehen können, aber ich war sehr angetan.

    Oh und das Ende des Films hat zu einer großartigen Szene in der Fragerunde mit Stuart Murdoch geführt. Ich möchte nichts vorwegnehmen, aber ein Junge im Publikum war sehr empört, weil seine Shipping-Fantasie nicht erfüllt wurde... dass der Film hier nicht den einfachen Ausweg genommen hat, fand ich total super und hat mir sehr gefallen.

    Geändert von Schattenläufer (08.02.2014 um 21:57 Uhr)

  9. #169
    Ich hatte mir Wreck it Ralph, der noch auf meiner Abchecken-Liste stand, von einer Freundin auf DVD ausgeliehen, und habe den heute also endlich mal nachgeholt.

    Joah, nicht übel. Ein angenehmer, netter, niedlicher Film mit vielen coolen Videospiele-Anspielungen bzw. Insidern und einer sympathischen Hauptfigur. Haha, Klaus-Dieter Klebsch als Zangief Und hinterher hab ich dann auch erfahren, warum mir Ralphs Stimme so bekannt vorkam: Christian Ulmen ^^ Außerdem Yay @ Disney Animation Studios Kanon Film ohne Gesang (auch wenn ich davon ausgehe, dass das wohl die Ausnahme bleiben wird).
    Meine Lieblingsszene:

    "Ist die eigentlich immer so auf 180?"
    "Ist nicht ihre Schuld - sie wurde mit ner supertragischen Vorgeschichte programmiert. Da sichert sie einmal nicht die Umgebung... am Tag ihrer Hochzeit."


    Gab aber trotzdem einige Dinge, die mir nicht so gefallen haben. Fand es vor allem schade, dass sich der Film die meiste Zeit nur auf dieses Sugar Rush Rennspiel konzentriert hat, denn bei der Storyidee mit der Arcade hätte man noch so viele andere Konzepte zeigen und erforschen können. Mir kommt es im Nachhinein so vor, als würde die Laufzeit des Films sich beim Setting auf 20% Wreck-it-Ralph, 10% dieser Alien-Space-Shooter und 70% Sugar Rush verteilen, obwohl ich letzteres bei Weitem am uninteressantesten fand. Wäre ja schon zufriedener gewesen, wenn es etwas gleichmäßiger verteilt gewesen wäre. Darüber hinaus hätte es sich bei der Grundidee der Geschichte angeboten, beim Charakterdesign noch viel kontrastreicher vorzugehen - im Ansatz war das ja schon verwirklicht, aber ich hätte es gerne extremer gehabt. Egal aus welchem Spiel die Charaktere kamen, sie sahen alle aus, als würden sie in ein und dieselbe Welt gehören. Cooler wärs gewesen, wenn da pixelige 2D-Retro-Style Männchen auf 3D-HD-Figuren treffen usw. wenn ihr versteht was ich meine. Oh, und das kleine Mädel hat mich schon ein wenig genervt.

    Der Film hatte auch so ein bisschen was von "Nichts Halbes und nichts Ganzes", denn einerseits ist es cool, dass sie ein paar Figuren von Sega, Capcom und Nintendo in kleinen Nebenrollen einbauen konnten, andererseits fragt man sich dann aber, warum es nicht gleich voll durchgezogen und für Ralph und Felix einfach Mario und Donkey Kong verwendet wurde, die ja die offensichtlichen Inspirationen für die Charaktere waren. Überhaupt wäre es mit echten Spielen lustiger gewesen, aber mir ist natürlich klar, dass man das rechtlich usw. aus zig Gründen nicht hätte machen können.

    Also insgesamt ein sehenswerter Film für Zwischendurch, von dem ich mir aber eventuell mehr erhofft habe und den ich definitiv nicht für meine Sammlung brauche.

  10. #170
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Der Film hatte auch so ein bisschen was von "Nichts Halbes und nichts Ganzes", denn einerseits ist es cool, dass sie ein paar Figuren von Sega, Capcom und Nintendo in kleinen Nebenrollen einbauen konnten, andererseits fragt man sich dann aber, warum es nicht gleich voll durchgezogen und für Ralph und Felix einfach Mario und Donkey Kong verwendet wurde, die ja die offensichtlichen Inspirationen für die Charaktere waren. Überhaupt wäre es mit echten Spielen lustiger gewesen, aber mir ist natürlich klar, dass man das rechtlich usw. aus zig Gründen nicht hätte machen können.
    Seh ich ehrlich gesagt ganz anders. Wenn man mal bedenkt, dass sowohl Mario als auch Donkey Kong weitestgehend stumme Figuren sind (abgesehen vielleicht von einem gelegentlichen "Yaheew" ) hätte ich das als äußerst unpassend gefunden, wenn sie auf einmal zu sprechen anfangen würden. Gerade diese kleinen Cameos finde ich viel angebrachter und dezenter.
    Fand den Film im Grunde auch ganz gut. Sehr vorhersehbar, aber davon bin ich bei einem Disney Animationsfilm schon ausgegangen.
    Einzig die Montage in der das Mädel in dieser Lavahöhle ihre Renn-Skills zu dieser ober kitschigen Mucke trainiert, war grauenhaft und hat mich in Verlegenheit gebracht.


    Um aber auch beim Thema zu bleiben:
    Habe zuletzt Thor: The Dark World gesehen. Ganz nett und mehr auch nicht. Also ich wurde keinesfalls enttäuscht, da ich genau das von dem Film erwartet habe, was er am Ende auch war.

    Die beiden aktuellen Mission: Impossible Filme habe ich auch kürzlich gesehen und fand sie sehr unterhaltsam. Hoffman spielte den Bösewicht echt toll, schade, dass er gestorben ist...

    Und dann habe ich noch zum ersten Mal American Psycho gesehen, der mir immer wurde von allen Ecken und Enden her empfohlen wurde. Er hat mich bitter enttäuscht. Verstehe wirklich nicht, was viele so toll an dem finden. Ist eigentlich nur viel dicke Luft. Das Ende ist zwar ganz nett, aber sonst konnte ich dem echt nichts abgewinnen.

  11. #171
    Zitat Zitat von Skye Beitrag anzeigen
    Seh ich ehrlich gesagt ganz anders. Wenn man mal bedenkt, dass sowohl Mario als auch Donkey Kong weitestgehend stumme Figuren sind (abgesehen vielleicht von einem gelegentlichen "Yaheew" ) hätte ich das als äußerst unpassend gefunden, wenn sie auf einmal zu sprechen anfangen würden. Gerade diese kleinen Cameos finde ich viel angebrachter und dezenter.
    Schon klar dass das so niemals funktioniert hätte. Das habe ich auch nicht gemeint. Auf mich hat es nur befremdlich oder sogar ein wenig unpassend/irritierend gewirkt, dass die Hauptfiguren alle "Fake" sind, also nur für den Film erfunden, aber dann echte Videospiel-Charaktere auftauchen. Wenn es bei letzteren wirklich bei kleinen Cameos geblieben wäre, zum Beispiel wenn man jemanden im Hintergrund erkennen kann, wenn man drauf achtet etc., dann hätte mich das nicht halb so sehr gestört. Aber die zeigen da einiges, mehrere Street Fighter Charaktere sogar mit Sprechrolle, Mario wird erwähnt, Pacman gezeigt usw. Und da denk ich mir als Gamer doch, dass das "echte" mit dem "unechten" so nicht zusammen passt, wenn alle Hauptfiguren, Spiele oder Schauplätze etwas sind, das zwar von diversen mehr oder weniger bekannten echten Spielen geklaut wurde, sich aber auf diesen Film beschränkt. Vielleicht kommt dieser komische negative Beigeschmack bei mir auch daher, dass ich weiß, dass es in der Realität sehr viel interessantere Arcade-Games gibt. Durch die Cameos von Nintendo, Sega, Capcom & Co bekommt man aber im Film eine Ahnung davon, dass die uns bekannte echte Welt dargestellt werden soll. Und da hätte ich mir dann schon mehr gewünscht als ne Stunde lang mit "Sugar Rush" zu verbringen :-/ Also ich hätte es auf jeden Fall besser gefunden, wenn sie entweder komplett in ihrem eigenen Film-Universum geblieben wären, ggf. mit ein paar netten aber um einiges unauffälligeren Anspielungen, oder aber wenn sie sich andererseits viel stärker auf die echten Spiele bzw. ausgewählte Charaktere daraus (sofern es sich passend mit der Geschichte und den eigenen Charakteren verweben lässt) konzentriert hätten. So wie es ist hab ich aber ein wenig diesen "durchgeknallter Fanfiction"-Nachgeschmack, der mir damals schon bei Kingdom Hearts auf den Senkel ging. Und da hilft es dann auch nicht gerade, wenn die Spiele aus dem Film solche Rip-Offs bekannterer, ikonischer Klassiker sind. Also dieser Fun-Racer ist schon ziemlich brutal von Mario Kart geklaut, selbst in diversen Detailfragen. Warum haben die Macher stattdessen nicht entweder tatsächlich Mario Kart genommen (zumal es das auch seit Jahren als Arcade-Version gibt), oder aber sich selbst etwas originelleres ausgedacht? Das Sugar Rush-Setting ist für mich wirklich der größte Makel in dem ansonsten eigentlich recht guten Film. Auf dramaturgischer Ebene ist er zwar simpel, aber funktioniert. Doch stellenweise kam es mir so vor, als hätte die Handlung vor lauter Süßigkeiten-Wettrennen völlig vergessen, dass es eigentlich um die Arcade insgesamt ging und es da auch noch andere Spiele wie das aus dem Filmtitel gab.
    Hatte wie gesagt vielleicht auch einfach die falsche Erwartungshaltung, denn ich ging davon aus, dass mehrere (fiktive) Spiele gezeigt und auch richtig als Setting genutzt werden. Ich hatte nicht erwartet, dass das jetzt gleich ein Dutzend oder so sind, die drei hauptsächlich verwendeten wären schon genug gewesen. Aber wenn man schon die fantastische Möglichkeit einbaut, dass die Figuren wechseln und andere Spielwelten besuchen können, dann bitte auch Gebrauch davon machen und für etwas mehr Abwechslung oder wenigstens annähernd gleichrangige Screentime sorgen. So wie es ist, hätten sie den Film glatt besser "Sugar Rush" anstelle von Wreck-it-Ralph nennen können, Protagonist hin oder her.

    Soll jetzt nicht so klingen, als fände ich den Film mies. Wie gesagt, er war okay. Aber schade um das imho verschenkte Potential bei einigen echt sympathischen Ideen. Die kleine Wall of Text da oben dient nur der näheren Erläuterung *g*

  12. #172


    The Wolf of Wallstreet

    Dachte eigt.l der Film wäre eher eine Art Satire, dabei war es aber eher eine 100prozentige Trash Comedy. Dies aber auf sehr hohem NIveau. Kurzum, musste fast bei jeder Szene grinsen oder gar lachen. Top. Nur die letzten 15 MInuten oder so fand ich nicht so toll, bzw fielen gegenüber dem Rest es Filmes ab. Hat nicht ganz zum Ton gepasst.

  13. #173
    Zitat Zitat von Duke Earthrunner Beitrag anzeigen
    Dachte eigt.l der Film wäre eher eine Art Satire, dabei war es aber eher eine 100prozentige Trash Comedy.
    Die meisten Kritiker sahen darin eine beißende Satire. Ich bin mir auch nicht so sicher, wo die das her haben.

    ...

    Gerade auf der Berlinale gesehen: Calvary



    Dieser Film ist richtig, richtig hart. Er ist auch stellenweise lustig, ja, aber ich komme aus dem Film raus und bin einfach nur niedergedrückt. Wir konnten alle nichts sagen. Sehr harter Tobak.
    Ein Mann erzählt dem Priester im Beichtstuhl, dass er ihn in 7 Tagen töten wird. Weil er als Junge von einem Priester 5 Jahre lang immer wieder vergewaltigt wurde. Und weil es keinen Sinn macht, einen bösen Priester dafür umzubringen. Aber einen guten Priester, einen unschuldigen (so wie er selbst als Junge unschuldig war) umzubringen, das wird die Leute aufhorchen lassen.
    7 Tage hat der Priester Zeit, um mit seinen verschiedenen Dingen abzuschließen. Das bedeutet für den Priester, damit weiter zu machen, was er bisher getan hat, nämlich seiner kleinen Gemeinde eine moralische und emotionale Stütze zu sein. Gedankt wird es ihm nur von wenigen. Tatsächlich ist eines der Leitmotive des Films: Welche Rolle spielt die Kirche heutzutage noch, sind ihre Antworten noch richtig? In diesem Sinne höchst relevant und gerade wegen den verschiedenen schweren aktuellen (und auch zeitlosen) Themen, die angesprochen werden, deutlich relevanter und wuchtiger als z.B. "12 Years A Slave".

    Vergleichbar ist der Film meiner Meinung nach mit "Brügge sehen und sterben", welcher ja oberflächlich eine Gaunerkomödie war, aber das immer wieder mit wirklich schwierigen Themen und Fragestellungen konterkariert hat, so dass einem manchmal das Lachen im Hals stecken blieb. Und auch hier ist die Performance von Brendan Gleeson (der zwei Reihen vor mir saß <3) einfach der Wahnsinn.

  14. #174
    Aus der Italo-Klärgrube

    2019 - After the Fall of New York (a.k.a. Fireflash - Der Tag nach dem Ende)


    Wisst ihr was ich mag? Italienische Ripoff-Schinken. Wer tatsächlich denkt, dass "Mockbuster" á la Attack o nthe Atlantic Rim oder Battle of Los Angeles was neues sind, den verweise ich freundlich aber bestimmt in Richtung des stiefelförmigen Landes das uns und dem Rest der Welt so wunderschöne Sachen bescherte wie Django, Berlusconi und Faschismus. Denn Italien hat damals in den 80ern eine florierende Filmindustrie die zu 30% auf Spaghettiwestern, zu je 10% auf Giallo-Slashern und trashigen Macaroni Combat-Kriegsfilmen und den restlichen 50% auf Ripoffs von damaligen Hollywoodschinken aufbaute. Glorreiche, glorreiche Ripoffs. Ernsthaft: Schmeiß 'nen Stein in der VHS-Ecke einer Videothek (sowas gibt's noch!) und du triffst mit höchster Wahrscheinlichkeit einen italienischen 80er-Schinken dessen Cover verdächtig nach Mad Max 2, Die Klapperschlange oder The Warriors aussieht und einen so plakative Namen trägt wie DIE SOLO-KAMPFMASCHINE (allcaps und alles), Paco - Die Kampfmaschine des Todes (srsly) oder The Riffs 2 - Flucht aus der Bronx (srsly²). Ich habe vor kurzem mein Faible für diese Art von Exploitation entdeckt und bereue keine Sekunde <3

    Somit kommen wir zum heutigen Exempel dieser Kunst. Lange vor erwähnten Asylum-Mockbustern und lange bevor Tarantino links und rechts mit Homagen an Filmen die er cool findet um sich warf kamen so Klassiker des Euro-Z-Kinos (sowas lief damals im Kino!) wie Fireflash - Der Tag nach dem Ende. Fireflash - Der Tag nach dem Ende (ich kann den Titel nicht oft genug schreiben, so biblisch ist er) ist, so könnte man meinen, ein reines Ripoff von Die Klapperschlange a.k.a. Escape from New York. Aber hier muss ich sagen, dass ihr euch täuscht! Das Wunderbare an italienischer Ripoff-Exploitation ist nämlich die Tatsache, dass die Jungs (und selten auch Mädels) nicht nur ganze Plotlinien und Versatzstücke aus einem Film in ihrem Schwurbel einbauten - sie nahmen teilweise Plotlinien und Versatzstücke aus anderen Filmen/Büchern gleich mit dazu! Und nicht nur aus dem selben Genre! Es ist ein Puzzle aus Teilen von zehn verschiedenen Puzzles!

    Fireflash - Der Tag nach dem Ende beinhaltet folgende Versatzstücke:
    - Die Klapperschlange: 4-Filme-Wunder Michael Sopkiw IST Snake Plissk-ich meine Parsifal, Bad-Ass Motherfucker und ehemaliger Elitesoldat. Er wird rekrutiert von einer geheimen Regierungsgruppe, bestehend aus den Überresten der gesunden amerikanischen Population nach einem verheerenden nuklearen Krieg, die ihn in das von Eurakern (= böses europäisch-afrikanisch-asiatisches Imperium) besetzte New York entsenden zwecks geheimer Geheimmission. Warum gerade ihn? ....... Gründe. Just roll with it. Irgendwie kennt der oberste Colonel Parsifal von irgendwoher oder war mit ihm zusammen in der Armee und - ah, fuck it. Die Mission ist viel wichtiger:
    - Parsifal soll nämlich die letzte fruchtbare Frau suchen um den Erhalt der Menschheit zu sichern! Quasi wie in Children of Men (das Buch, was sehr viel später rauskam als dieser Film!). Oder in X ollen 50er-Sci Fi-Schinken, je nachdem wie ihr es betrachten wollt.
    - Parsifal wird uns vorgestellt durch eine fast 5-minütige Sequenz in der er bei einem Autorennen mitmacht, bei dem derjenige gewinnt der - á la Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000) seine Gegner zu Tode abmurkst, in Karren wie aus The Cars that ate Paris.
    - Die Oberbösewichtiger rennen allesamt in Klamotten rum wie in Star Wars. Die Sets ihrer Hauptquartiere sind entweder olle verlassene Fabrikhallen oder Bliep-Bliepe-di-Bliep-Konsolen á la Star Trek.
    - Die Outfits der bösen Gangmitglieder die die Straßen New Yorks zu Klump hauen (bzw. die Leute die ohne direkte Erlaubnis dort rumlatschen) sind direkt aus The Warriors.
    - Die finale Verfolgungsjagd könnte genausogut aus Mad Max 2 sein. Ebenso die archaischen Waffen der Kanalisationsbewohner und deren Outfits.
    - Asphaltkannibalen! Wortwörtlich! Yay!
    - Mutantendudes in Zirkuskostümen á la Freaks.
    - Am Ende finden sie - SPOILER - die letzte fruchtbare Frau - in einem Glassarg wie Schneewittchen. Der bewacht wurde von einem Haufen Zwerge die in der Kloake von New york leben. Ja...
    - und noch so vieles mehr an überraschenden Verbindungen zu anderen Filmen die in Fireflash auf euch warten!

    Was den Sci-Fi-Actioner ansonsten ausmacht ist eine Überdosis Charme: die Miniaturbauten und Sets schwanken zwischen beeindruckend (Model des zerstörten New York) und herrlich cheesy (die Innenaufnahmen der Hauptquartiere), der Ton des Films schwankt zwischen kindgerecht (cheesy Sci-Fi-Bauten, kein Gefluche in den Dialogen, unerwarteterweise keine Vergewaltigung und keine Nacktszenen) und erwachsen as fuck (Dudes werden geköpft, mit Flammenwerfern abgefackelt, aufgespießt, zu Tode explosioniert und Köpfe platzen wegen Schallwellen) und das Drehbuch jongliert zum einen mit netten Ideen wie "Die letzte Frau die Babbies zur Welt bringen kann." und zum anderen mit völlig bananigem Scheiß wie die erwähnten Zirkusmutanten (deren Anführer gespielt wird von George "Maneater" Eastman - in furchtbarem Affen-Make-Up. Es ist zum Schreien.). Alles in allem kulminiert diese Explosion an Ideen die woanders herkommen in etwas, was man aufgrund seines Clusterfucks von Ton durchaus als originell bezeichnen kann. Es verbindet europäisches Sentiment für Kultur und System-Kritik mit amerikanischem Sentiment für KABUUUUUUMM auf eine Art und Weise, wie es nur italienischer 80er-Schlock machen konnte.

    Die Art und Weise wie diese Filme entstehen ist manchmal fast interessanter als die Filme selbst: laut Aussage des Regisseurs Lamberto Bava (u.a. verantwortlich für Démoni, einer meiner absoluten Lieblings-Horrorfilme aus den 80ern) sollte dieser einen Sci-Fi-Klopper im Stil von Mad Max drehen, wieder mit Michael Sopkiw und George Eastman in den Hauptrollen. Der ungefähre Wortlaut der Produzenten war "Hier haste eine halbe Millionen, mach' mal Mad Max." und sie ließen ihm mehr oder weniger freie Bahn für alles andere was er da drin verwursten wollte. Als das Produktionsbudget nicht ausreichte für einen Sci Fi-Klopper, änderten die Produzenten ihre Meinung und sagten: "Mach' mal Rambo, aber mit der fetten Sci Fi-Waffe für die wir schon das Prop gebaut haben!". Und so entstand Blastfighter - der Exekutor, ein Film der gleichzeitig Rambo - First Blood, Deliverance und eine überdicke Überwaffe miteinander kombiniert zu einem der meiner Meinung nach besten und - entgegen des behinderten Titels - irgendwie auch tragischsten Italo-Actioner der 80er. Dazu vielleicht zu anderer Zeit mehr. Vor allem weil ich einfach ein Riesenfan des Sop-Man bin. Hey, Brad Jones hat Pierre Kirby, Spoony hat Reb Brown - lasst mir den Sop-Man!

    Würde ich Fireflash empfehlen? Ja, aber nur einer bestimmten Gruppe von Menschen - Menschen, die zum einen extrem genresavvy sind was Oldschool-Science Fiction angeht und zum anderen ein Herz haben für Low Budget-Filme. Allgemeine Filmegucker werden denk ich mal eher weniger mit Fireflash anfangen können.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (10.02.2014 um 13:54 Uhr)

  15. #175


    Homefront

    Selten so was ödes gesehen. MIt einer der lahmsten Action Filme, die ich den letzten Jahren gesehen habe. Total verschenkter Cast.

  16. #176
    American Hustle ist geil. Toll geschrieben, sehr galant inszeniert und trotzdem bitterböse. Alle Figuren sind großartig und sehr komplex angelegt, gerade die beiden Frauen (Adams + Jennifer Lawrence) haben es mir angetan. Nur wirkt der ein oder andere Gefühlsausbruch sehr nach Method-Acting-Showoff, wie ein Gemischtes Doppel auf sehr hohem Niveau (... rechnet man Bradley Cooper + Jeremy Renner je als halbe Person, geht die Analogie auch auf zumal sie wirklich leicht hinter Adams, Bale und Lawrence zurück bleiben)... das ist nicht unbedingt eine Kritik, ich war in selbigen Momenten eher von der Kunstfertigkeit des Schauspiels gebannt, statt mich um etwaige Affekte bezüglich des Inhalt der Geschichte zu scheren.

    Geändert von MrBamboo (15.02.2014 um 02:06 Uhr)

  17. #177
    Habe gestern 47 Ronin gesehen und der Film war wie erwartet. Der geilste Satz kam gleich am Anfang: "Wer die Geschichte der 47 Ronin kennt, der kennt die Geschichte ganz Japans" Warum studier ich eigentlich? Künftige Generationen können einfach mit der Kinokarte zum Dozenten gehn und den Schein für japanische Geschichte einfordern. Überhaupt hat uns der Film als Japos sehr amüsiert und nein, ich bin keiner der sich über jedes falsch dargestellte Detail aufregt (Last Samurai mochte ich). Aber 47 Ronin war über weite Strecken so unfreiwillig komisch, dass ich es einfach nicht ernst nehmen konnte. Ich mein Fantasy-Elemente hin oder her, das übergroße Dejima bestand da aus Schiffen und wirkte wie aus Fluch der Karibik! Oder der Shogun der im Film einen goldenen Eimer auf dem Kopf hatte (war das eigentlich der selbe Schauspieler wie der Bösewicht aus Mortal Kombat ? Kam mir so vor). Und wenn man schon übernatürliche Elemente in die klassische Geschichte einbaut, dann hätten sie sich wenigstens ein bisschen enger an die japanische Mythologie und Märchenwelt halten können (bei dieser "Hexe" konnten sie sich offenbar nicht entscheiden, was genau die jetzt eigentlich darstellen sollte, also werfen wir einfach mal alles zusammen in einen Topf). Außerdem war alles so knallbunt, vor allem am Anfang, die Schlusseinstellung ähnlich super-kitschig o_O Ein paar Szenen/Dialoge mit Keanu schienen auch quasi eins zu eins aus Matrix entnommen worden zu sein (Haha, "Wir brauchen Waffen") und überhaupt alles aus diversen Filmen zusammengeklaut. Fand es darüber hinaus schade, dass nur so wenige der 47 eine Rolle in der Handlung gespielt haben oder wenigstens näher vorgestellt wurden - das war in den anderen Versionen besser gelöst, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen. Dafür hat mir aber der Soundtrack recht gut gefallen.

    Also insgesamt kein guter Film, aber einer, der mich auf seine total fehlerhafte Weise doch irgendwie ein wenig unterhalten hat - zumindest für einmal angucken. Brauche ich aber nie wieder sehen und werde ich mir auch nicht für die Sammlung kaufen

  18. #178

    It's time to get schwifty.
    stars5
    Eine kleine Auswahl an Filmen die ich die letzten Tage gesehen habe. Reihenfolge nach gefallen.

    The Hunt (2012)

    Ein Dänisches Drama über einen geschiedenen Mann der in einem kleinen Familiären Dorf als Kindergärtner arbeitet. Eines Tages macht die Tochter seines besten Freundes aus kindlicher Naivität Andeutungen von sexuellem Missbrauch. Selbstverständlich läuft darauf hin alles aus dem Ruder.
    Unglaublich bedrückender Film mit einem sehr heiklem Grundthema. Ich saß teilweise davor und mochte alle anschreien. Man kann so richtig mit dem Mann fühlen, dem gerade sein ganzes Leben zerstört wird da durch übertriebene Elterliche für-sorge die Kinder regelrecht in das lügen Gestrick getrieben werden. Letztlich steigert sich das ganze Dorf in diese Angelegenheit hinein. Doch bringt der Hauptdarsteller tatsächlich die Kraft auf, alles was ihm angetan wird, durch zu stehen. Sehr schwieriger Film bei dem man am Ende doch mit gemischten Gefühlen da steht.

    Blue Jasmin (2013)


    Ein Drama über eine Frau welche durch den Verlust ihres Mannes von Reichtum in Armut stürzt. Sie sucht erst mal Unterkunft bei ihrer Schwester, welche mit ihren 2 Kindern und Liebhaber in einer kleinen Wohnung lebt. Von dort aus versucht sie sich ein neues Leben auf zu bauen. Durch Verweigerung ihrer momentanen Lebenssituation tut sie ihrer Psyche keinen gefallen und es wird schnell klar das sie durch Erinnerungen und Träumereien aus ihrem alten Leben nur versucht das beste aus der Situation zu machen um nicht komplett durch zu drehen. Da es dafür aber schon lange zu spät ist verfolgt man den Film über eine Frau die an ihrem festhaltenden Verständnis für Lebenstandard zu Grunde geht.
    Persönlich empfand ich den Film als sehr erfischend da eine andere Seite des "unglücklich" seins aufzeigt.

    Prisoners (2013)


    Amerikanischer Thriller. Die Töchter von zwei befreundeten Familien werden entführt. Unter immer größer werdender Verzweiflung leidend, beginnt der Vater (Hugh Jackman) einer der beiden Töchter selbst mit der Ermittlung des Falls. Dies läuft parallel mit der Spurensuche des Detektivs Loki (Jake Gyllenhaal). Der vermeidlich offensichtliche Fall, welcher sich in der ersten halben Stunde des Films offenbart, verleitet den Vater in eine Richtung zu ermitteln in die er selbst zum Täter wird. Während Loki durch anderes aufziehen der Anhaltspunkte in eine sehr verstrickten Fall gerät.
    Wer auf Katz und Maus mit mehreren Twists und einer doch sehr düsteren und emotionalen Atmosphäre steht ist bei diesem Film genau richtig. Doch muss ich zu geben das ich mit der Entscheidung für das Ende wiedermal absolut nichts anfangen kann. Wie in diesem Fall, wo ein vermeidliches Oper durch seine selbst zentrierte Art zu einem weit schlimmeren Täter wird. Ich weiß nicht wo dieser Trend gerade bei Amerikanischen Thrillern her kommt. Aber er stört mich ungemein und nimmt mir zum Ende doch erheblich den Spaß am Film und einer doch recht guten Story.

    Side Effekts (2013)

    Startet als ein potentiell recht gutes Drama über Depression doch endet recht schnell in ein wirklich bescheuerten Thriller mit "omg twist" der mich wieder zum schmunzeln brachte. Ganz okey für das was es sein soll aber ja...wiedermal typische amerikanische Herangehensweise und Abwicklung.


    Und um die Liste zu vervollständigen, teils ältere Filme die ich die letzten Tage gesehen habe und mehr oder weniger empfehlenswert sind. (Den Haufen Koreanisch/Asiatischen Filmen nicht mit eingeschlossen.)
    Horrible Bosses(2011)- Comedy(USA) War doch recht witzig mit Schauspielern die aus diversen Sitcoms bekannt sind.
    The Fountain(2006) - Drama(USA) Vom Direktor von Requiem for a Dream. Schöner Film über den niemals endenden Wunsch Unsterblichkeit zu erlangen und dem Tod geliebter Menschen.
    Iron Man 1-3 - (USA) Die einzige Superhelden Verfilmung die ich mir ansehn konnte ohne das Gesamtkonzept des Helden für ablern, weinerlich und faggy zu finden. Der 1. Teil war gut und dynamisch mit der eigentlichen Entstehungsgeschichte von Iron Man. Beim 2. bin ich eingeschlafen. Boring als hell. Der 3. hat dann durch die Mac Gyver Einlage wieder für Unterhaltung gesorgt.
    Silver Linings Playbook(2013) - (USA) War doch recht unterhaltsam für ne Liebeskomödie? Drama? whatever.

    Geändert von Solacy (21.02.2014 um 07:01 Uhr)

  19. #179
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    Wow das hätte ich jetzt nicht erwartet! Ein atmosphärisch extrem dichter (Alpen) Western, bei dem auch ordentlich Blut spritzt.
    Durch die Bank gute Schauspieler, aber für mich persönlich war das Setting und der Soundtrack das beste am Film.
    Eigentlich sieht der ganze Film mehr nach einer Hollywood Produktion als nach einer DE/AT Produktion aus.
    Kann den Film nur weiterempfehlen.

  20. #180
    Aha. Das sieht irgendwie cool aus. Gab es in den Alpen wirklich so eine Cowboy-Mentalität?

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