Früher hat das Land seine Grenzen selbst gezogen.
Arithnajea ist voll von teilenden Flüssen, dichten großen Wäldern, unüberwindbaren Gebirgen. Alle Errungenschaften die es uns ermöglichten
diese Barrieren zu überwinden und in früheren Zeiten in Frieden zusammen zu leben stammen nicht mehr aus unserer Hand. Wir leben nicht mehr in einem Land dass wir zu hegen und zu pflegen geschworen haben, auf dass wir kein Unheil kommen lassen wollten - Wir leben in einer Brutstätte des Krieges die uns allesamt quälend langsam verschlingt. Die Türme der Geschichten,
der Wasserkanal in der Nuarez Wüste, die "fliegende" Stadt Lethorn.. All das war lange vor unserer Zeit. Wir bewohnen sie, ihre Ruinen. Ihre Mauern halten fest, ihre Dächer schützen uns vor Regen.. Aber all jene Orte erstricken uns heute mit der selben Kälte wie die Schlachtfelder der Insel Irjnis. Unsre Legenden künden von Frieden, aber unsre Geschichtsbücher schreiben von endlosen Krieg. Aber genug der Einleitung - widmen wir uns den Parteien die Arithnajea zu Grabe tragen, denn das einzige dass sie noch verbindet ist das Leichentuch das wir übers Land legen.
Hier die Karte
1: Theraun
Früher bekannt für seine ungewöhnlichen und als Delikatessen gerühmten Fischzüchtungen, die in dem großen See der fast die ganze Insel einnimmt gezüchtet und kultiviert werden sieht es sich heute Schutzlos Sirladan und Lorden ausgeliefert. Ein Großteil seines Handels wurde über die Häfen der letztgenannten Stadtstaaten abgewickelt und diese drohen im Falle eines Krieges mit einer Seeblockade der der kleine Inselstaat nicht standhalten könnte. Die Bedingungen zur Aufrechterhaltung des Handels sind klar - Theraun'sche Unterstützungstruppen und Schiffe werden unter dem Kommando Sirladans beziehungsweise Lordens in den Festungen der letztgenannten Stadtstaaten stationiert, während Theraun nahezu Schutzlos verbleibt.
2: Sirladan
Sirladan, die Stadt der Gelehrten. In ihr wird das meiste überlieferte Wissen aus alten Tagen gehortet, geschützt durch einen Ring aus Bergen stehen die Chancen auch gut dass dies weiterhin so bleibt. Sirladan verfügt aber kaum über eine eigene Landwirtschaft oder Möglichkeiten zur Lebensmittelproduktion. Und seit Krieg herrscht lassen sich Bücher und Tinte schwerlich gegen Lebensmittel eintauschen..
3: Lorden
Ein winziger Stadtstaat, zusammengesetzt aus wenigen größeren Dörfern aber durch seine Lage auf verschiedenen Inseln leicht zu verteidigen. Oft wird die Inselgruppe fälschlicherweise als Theokratie bezeichnet, dennoch entspricht es der Wahrheit dass sich der Stadtrat hauptsächlich aus religiösen Personen zusammen setzt. Über ihren Glauben ist wenig bekannt, wohl auch weil sie ihn eifersüchtig hüten, aber alte Texte erzählen davon dass sie gar zum fordernden Meer beten sollen! Auf dass es ihre Inseln verschone..
4: Narith
Hochebenen, kleine von Flüssen durchzogene Täler, weite Waldflächen und Meerzugang. Narith hat alles um seine Bewohner zu ernähren und in jeder erdenklichen anderen Hinsicht zu versorgen. Bis vor wenigen Jahren... Der wohl Bevölkerungsreichste Stadtstaat hat schon immer ein großes eigenes Heer und dazu einige kleine militärische Orden erhalten. Mangels guter Schmiede- und Abbautechniken sind die natürlichen Ressourcen Nariths an Eisen über die Jahre zu Ende gegangen. Der Riese Narith verfügt über ein großes Heer, ihm fehlen aber die Mittel um es aufrecht zu erhalten..
5: Larink
Ein loser Städtebund, im Moment zusammen geschweißt durch die Notwendigkeit Festungen an seinen Grenzen zu unterhalten die in Rekordzeit aufgebaut wurden. Larink ist groß und es verfügt über eine erstaunlich gute Reiterei, aber ihm fehlt der innere Zusammen halt, oder die Begeisterung am Krieg. Die Bewohner des von Hochländern und gar einer Wüste geprägte Landteiles mussten früh heraus finden dass sie nur mit Zusammenarbeit überleben würden. Manche sehen dies als Fortführung der Traditionen die uns die Legenden lehren, andere in der Unfähigkeit Währungen zu etablieren. Was auch immer in den nächsten Jahren geschehen wird - Larink wird nur daran teil nehmen wenn es selbst angegriffen wird. Seine Bewohner führen ein einfaches, ja asketisches Leben. Wozu das wenige dass sie haben in einem sinnlosen Krieg verspielen?
6: Northend
Groß, wenige Berge und nur sanfte Hügel - Weidenland und Wald im Überfluss. Die Kornkammer Arithnajeas hat früher vor allem mit Sirladan regen Handel betrieben, sich teils gar großzügig gezeigt und ganze Herden an Tieren seinen Nachbarn vermacht, oder zur gemeinsamen Obhut übergeben. Seine Bewohner waren für außerordentliche Beherztheit und ansteckende Freundlichkeit bekannt. Sonnengebräunte Bauern und Holzfäller, die den Tag mit Arbeiten und Singen verbringen und für jeden Reisenden ein Bett für die Nacht und einen gedeckten Tisch hätten - Sofern man ihnen dafür von Neuigkeiten außerhalb Northends berichtete und seine Geschichten mit ihnen teilte. Doch nun scheint es als würden die Getreidefelder Northends keine Körner mehr tragen, seine Bäume langsam verwelken und seine Wälder nie wieder die Farben des Herbstes ablegen. Verzweiflung hält in dem schutzlosen Land Einzug, während langsam vergeht was über Jahrhunderte mühsam aufgebaut und gepflegt.
7: Nithrel
Einzig allein seiner Lage ist es zu verdanken dass Nithrel gesondert in diesem Werk genannt wird und nicht zu einem anderen Stadtstaat gehört.
Eingeschlossen von Bergen und der See wird die Stadt seit jeher von Jägern, Bauern und Fischern bevölkert. Und alle haben sie sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben - Das fordernde Meer zu bezwingen. Früher, so sagt man, war die See ruhig und die Fischer von Nithrel konnten weit hinaus fahren. Und mit den wunderlichsten Geschichten sollen sie zurück gekehrt sein! Doch heute.. Verschlang die wild gewordene See schon Teile des fest gebauten, "marmornen" Hafens Nithrels. Stück für Stück wird die Stadt ihrer Lebensgrundlage beraubt, denn die berühmten Felder an den weitläufigen Stränden des Stadtstaates fallen auch immer öfter der Flut zum Opfer.
8:Thorank:
Die nördliche der beiden Eisinseln, in der Mitte geteilt von einem Gebirge dessen Name uns nicht bekannt. Heiße Quellen haben ihre Städte Jahrhundertelang mit Wärme versorgt, geschickt hat man sich diese Gegebenheit zunutze gemacht und sie auf Felder und Ebenen umgeleitet. Immer und immer wieder erblühten so Pflanzen auf dem sonst so tristen Ort. All zu oft rissen Schneefälle und Lawinen all dies mit sich hinweg aber niemals gaben die Entschlossenen Bewohner Thoranks ihre Arbeit auf. Doch seit wenigen Jahren erblüht keine Pflanze mehr dort, es schneit immer mehr und die Quellen kühlen ab.
9:Sithjiel
Waldvolk hat man die Bewohner Sithjiels früher immer genannt. Denn ihre Hauptstadt war inmitten eines Waldes auf einem Hügel erbaut, einem gewaltigen Erdhügel dem die auf ihm sprießenden und gedeihenden Bäume halt und Beständigkeit verliehen. Nie hörte man viel von jenem Waldvolk, doch wer dieser Tage ihre Insel betritt wird ein gebrochenes Volk vorfinden. Sie sprechen nicht darüber, doch irgendetwas lässt ihre Wälder sterben, Stück für Stück, Baum für Baum. Kein einziges grünes Blatt, kein einziger gesunder Stamm lässt sich mehr in ihrer Hauptstadt finden.
10:Sornat:
Sornat war früher eine Zuflucht für die Staatenlosen, ein Hort für jene die das Exil und den Frieden suchten, ein neues Leben beginnen wollten. Kolonien wurden dort gegründet, zwei große bestehen gar noch, in denen niemand nach einem Namen oder einer Vergangenheit fragte. Hat am Anfang auch noch Zwietracht und Verdrossenheit geherrscht, so wurden sich die Bewohner bald eines Fehlers klar den sie gemacht hatten - Die Insel Sornat verfügte über keine Flüsse oder Seen. Sie waren von Wasser umgeben, konnten dies aber nicht trinken. Offensichtlich haben sie diesen Fehler wett gemacht - Aber wie vertrauen sie nur jenen an die sich auf ihr Land begeben. Niemand weiß genau über die Zustände dort bescheid, denn Wiederkehrer wollen oder können sich nicht erinnern.
11: Ithieldras
Oft wird Ithieldras - eigentlich ein loser Städtebund, der keine Hauptstadt kennt - als eine ungeordnete Ansammlung von Halbinseln mit genauso ungeordneter Politik bezeichnet. Soweit wir wissen sind dort die Bauern und Landarbeiter, die Fischer und Jäger, alle Arbeiter dem Stadtstaat untertan. Sie haben ihre Erträge an diesen abzuliefern und danach werden jene gesammelten Rohstoffe gerecht an alle verteilt, an jeden so viel wie er zum Leben braucht. Man sagt die Bewohner seien Arm, aber glücklich. Mit welchem Maßstab misst man ihre Armut dann?
12:Sindelfin
Für alle, bis auf die Bewohner jenes Stadtstaates war Sindelfin schon immer ein Mysterium. Die Jahreszeiten wechselten dort ohne Ankündigung, genau so dauerten Tag und Nacht mal länger, mal kürzer. Einmal, so berichtete mir ein Geschichtskundiger der einige Zeit dort zugebracht hatte, blühten dort die Äpfelbäume im tiefsten Herbst auf! Natürliche Gesetze scheinen auf Sindelfin keinen bestand zu haben - Und als genau so wechselhaft werden seine Bewohner und Politiker beschrieben... Was vielleicht auch daran liegen mag dass jeder der auf die Insel kommt und sie wieder verlässt andere Angaben macht. In letzter Zeit häufen sich aber die Berichte darüber dass ein besonders strenger Winter Einzug hält.