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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 3 – No Hope left

  1. #101
    „Nicht alleine. Nicht alleine.“

    Pflatsch

    Ihr Erbrochenes kam mit einem leisen Geräusch auf dem Strand, gefühlt kilometerweit unter ihr, auf. Haile krallte sich in das heiße, rostige Metall des Schiffs und versuchte ihr Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Als sie wieder aufblickte, war alles wie immer. Nur ein Schatten. Nur der Rauch. Nur die Sonne, die erbarmunglos auf die brennende Siedlung brannte und hier und da ein Feuer in Gang hielt.

    "..."

    Nordwesten. Nordwesten. Sie war sich vollkommen sicher, dass Sheng, Sylvia, sie alle im Nordwesten waren. Bei den Kultisten. Jeder Moment, der verstrich brachte sie einen Schritt näher an die Opfergruben.

    Haile rappelte sich mühsam hoch und hielt sich an einem heißen Metallstück fest, das einst mal als Ausguck diente. Die Hitze war ihr egal. Nordwesten. Irgendwie müssen die Opfer in den Tempel. Mit einem Marsch, einem Marsch durch die Wüste, barfuß, in Metallketten, die sich unter der Sonne aufheizen.

    Hailes Sinne erwachten langsam wieder. Sie muss ihre Familie retten. Koste es, was es wolle. Wie im Traum rannte sie die rostigen, unsicheren Treppen hinab, übersprang ein paar Stufen und sprang die Gangway hinab, 3 Meter in den sandigen Boden des Strands. Schnell wie ein Blitz rannte sie die Hauptstraße entlang, vorbei an Lancaster, Jakal und Howard, die ihr verwundert hinterherblickten.

    Es muss Spuren geben.
    Es MUSS.

    Innerhalb des Sichtradiuses des Westtors, soweit, dass es nicht gefährlich wurde, suchte Haile fieberhaft nach Spuren von nackten Füßen, von Menschenmassen, die durch das Ödland getrieben wurden wie eine Viehherde. (Survival + Ödlandwissen + Experte Kultisten + plus alles andere, was irgendwie nützlich erscheint)

    Geändert von Caro (01.10.2015 um 23:42 Uhr)

  2. #102
    Lancaster stimmte ihrem Plan überraschend zu, Howard hatte dann doch nicht damit gerechnet. Scheinbar tappten sie bisher komplett im Dunkeln. Wer weiß, vielleicht konnten sie dort ja wirklich herausfinden wohin die Überlebenden, denn Howard hatte schnell mitbekommen, dass unter den Toten so einige fehlten, gebracht wurden.

    Merete stand fertig ausgerüstet am Westor. Sie schien unruhig, er streichelte ihr die Mähne, doch das schien sie erst nicht zu mögen. Sie hatte sich wohl wirklich an den Jungen gewöhnt. Entweder das, oder er war wirklich schlecht mit Tieren. Wohl etwas von beidem, musste er zugeben, als er sich von dem Tier wieder entfernte.
    Howard und Lancaster warten eine Weile, angespannt. Will war kurz zuvor losgegangen um in der Klinik nachzusehen. Howard konnte natürlich verstehen warum, zum einen wollte er wohl nach seinem Vater sehen, aber auch das restliche medizinische Equipment dort konnte ihnen auf der restlichen Reise noch sehr hilfreich sein.

    Nach einer Weile kam der junge Mann wieder zurück. Sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. Trauer, aber auch noch etwas anderes. Wut? Entschlossenheit? Schwer zu sagen, Howard kannte ihn dafür zu wenig, wusste nicht wie er in so einer Extremsituation ticken würde. Er wusste aber genug um ihn nicht zu fragen, was er vorgefunden hatte.

    Wortlos stiegen die drei Männer los und machten sich auf die Reste der Karawane im Westen zu untersuchen.


    Geändert von Mivey (01.10.2015 um 23:30 Uhr)

  3. #103
    Sie hatten das ganze Schiff durchsucht und nichts gefunden außer Kinderleichen. Frank kam nicht umhin sich erneut zu fragen, welcher Unmensch soetwas tun würde? Das konnten doch kaum noch Menschen sein. Es schauderte ihm, wenn er daran dachte, was sie mit seiner Familie, Sheng, Wingman und all den anderen machen würden. Die Erwachsenen würden es wahrscheinlich irgendwie durchhalten können aber Thomas und Robert? Ein vierjähriger und ein Säugling? Wie würden sie die beiden behandeln und würden sie die Gefangenschaft lange überleben können? Erneut bestärkt in seinem Beschluss seine Familie zu retten, sagte er. Komm Mary, wir machen uns auf den weg, es gibt noch viele Spuren zu finden. sagte er zu ihr. Irgendwo müssen sie doch etwas hinterlassen haben. murmelte Frank und zerbrach sich den Kopf wie sie alles so spurlos geschafft hatten.
    Er lenkte seine Schritte nun in Richtung Lisas Wohnwagen. Soweit er es wusste, hatte dort noch niemand nachgesehen. Er war sich zwar sicher, dass sie alles wichtige mitgenommen hatte aber schließlich lebte sie mit ihrer Mutter. Er würde jedenfalls bei seiner Suche nach Spuren in Lisas Wohnung versuchen so rücksichtsvoll wie möglich vorzugehen und nicht in ihren Privaten Sachen herumzuschnüffeln, wenn es sich vermeiden ließ(Ermittler).

  4. #104


    Probe Haile: Survival: Bestanden! (erleichtert!)

    Das Mädchen, das einstmals selbst Kultistin gewesen war, wusste genau, wonach sie suchen musste.
    Die Erinnerungsfetzen prasselten auf sie ein wie ein Hagelsturm, peitschten ihre Seele wie kalte Stückchen Eis. Sie sah die Spuren und sie sprachen mit klaren Worten zu ihr.
    Sie hatte von der „Jagd“ gehört damals, es war ein Tag, an dem sie wie eine Prinzessin behandelt worden war, weil – sie versuchte sich verzweifelt zu erinnern – das andere Etwas versagt hatte, wo sie siegreich gewesen war. Alles verschwamm in einem Nebel, aber sie spürte kalte, weiße Finger auf ihren Schultern, die ihren Hals entlang gestrichen waren und eine raue Stimme die klang, als wenn man zwei Kiesel aneinander rieb, als wären die Stimmbänder perforiert oder zu Staub zerfallen. Er erklärte ihr die große Jagd, erzählte ihr, berichtete ihr. Und in seiner Stimme schwang Belustigung mit.

    Die menschlichen Opfer wurden aneinander gekettet, weit genug, damit sie laufen konnten, doch mit schweren Ketten eng zusammen, so dass Niemand ausbrechen konnte. Und dann wurden die Untoten hinter ihnen freigelassen, aufgepeitscht und böse gierten sie nach dem Fleisch der Lebenden. Wie Hütehunde eine Herde zu einem Kreis formen konnten, waren es nun die Untoten, die zum Halbmond geformt unendlich langsam zwar, doch unerbittlich und ohne je eine Pause zu brauchen, die in Ketten geschlagenen Opfer verfolgten. Sie in eine Richtung trieben. Jene, die marschieren mussten, hatten zu laufen, sich zu bewegen. Wer fiel oder stolperte, der wurde zum Todesboten für alle Anderen, hielt er sie doch auf und brachte sie so in die Reichweite der schnappenden Münder und mahlenden Kiefer. Es lief ihr kalt den Rücken herunter, als sie an die vielen Kinder und alten Menschen dachte, die man mit entführt hatte.

    Wieder das Krampfen, wieder das Gefühl, als wären die kalten Finger mit der rissigen Haut wieder streichelnd in ihrem Nacken. Es gab keine Chance, wie ein Zug mit so vielen schwachen Menschen den Marsch hätte überleben können. Sie verspürte Hass auf das Geschehen, doch dann kam ihr das Messer in den Sinn, dass sie oben auf ihren Laken gesehen hatte. Sie dachte an die Fähnchen, die von nervösen Fingern in eine Karte gesteckt wurden. Sie dachte an eine Frau mit riesigem Herzen, dass sie sogar in Zeiten der größten Not ein fremdes Kind aufnahm, an eine junge Frau, die so stur und willensstark war, dass sie ihrem Vater Paroli bat und an einen Muskelberg, der sich zum Spaß mit Jegor prügeln würde.
    Wenn Jemand diesen Marsch vielleicht überleben konnte, dann diese Menschen, die einander so sehr liebten, dass sie zusammenhalten würden.

    Sie blickte der aufgewühlten Spur hinterher, die direkt nach Nordwesten führte. In Richtung San Antiono. So wie ihre Reise mit Adam

    --




    Howard, Will und Lancaster reisten auf dem Wagen und der tapferen Merete in Richtung der Karawane.
    Schon von weitem konnten sie erkennen, wie einige gebückte Gestalten sich dort herumtrieben und immer mal wieder vorsichtig in den ersten der umgestürzten Wagen lugten.
    Sie bewegten sich schnell, zu schnell für Untote, obschon einige von ihnen auch humpelten.

    Will wollte sein Pferd schon hinter eine Düne lenken, als Lancaster ihm seine Hand auf die Schulter legte und mit einem Kopfnicken ihm bedeutete, dass er einfach weiterfahren sollte. Zwischenzeitlich hatte der Anführer das Gewehr von Steve vom Rücken genommen, einmal durchgeladen und in aller Seelenruhe auf den ersten der Gestalten angelegt, als er sie auch schon erkannte: Der traurige Rest, der von den Bucaneers geblieben war, die nun vollends heruntergekommen die Karawane plündern wollten.
    Er feuerte einmal in die Luft und sofort blickten die drei Plünderer ihn vollkommen panisch an.
    „Nach da drüben. Auf die Düne. Und bloß keinen Mucks.“, dirigierte er sie zur Seite und einer der überraschten Plünderer fauchte wütend: „Geschieht euch Recht, dass eure Siedlung brennt, nachdem ihr uns überfallen habt…“
    Ohne mit der Wimper zu zucken, feuerte Lancaster eine Garbe an Schüssen vor die Zehen des Mannes, der überrascht und entsetzt zur Seite sprang und sich sofort mit den Armen über dem Kopf hinkniete und kein Sterbenswörtchen mehr fortan von sich gab.

    Will und Howard nahmen nun die Überreste der Karawane in Augenschein. Die Wagen waren zerstört worden, auch hier hatte man gezielt die Achsen zerbrochen, die Tiere geschlachtet und auch die treuen Begleiter von Perlmutter lagen tot im Sand.
    Doch hatten sie sich gewehrt, dies war offensichtlich. Ihre Waffen waren gezogen, Blut bedeckte den Sand und verklebte ihn. Doch hatten sie den Kampf verloren und waren dann ebenfalls wie die Bewohner von Shengs Hope, ihrer Heimat, mit Kehlenschnitten ermordet worden.

    Howard schien kurz nachzudenken, dann fiel ihm etwas essentiell wichtiges auf – die Wägen standen samt und sonders falsch herum. Die Karawane von Perlmutter war nicht von Shengs Hope abgereist, sondern im Gegenteil, auf sie zugekommen. Und das war nur durch eine einzige Tatsache zu erklören, wie ihm schmerzhaft bewusst wurde.

    Mum Perlmutter und ihre Leute waren wahrscheinlcih schon ein genazes Stück weitergezogen und waren nur zurück gekommen, um Hilfe zu leisten. Wahrscheinlich hatten sie die Feuer gesehen oder anderweitig ein schlechtes Gefühl gehabt, vielleicht hatten sie sogar einen Flüchtenden getroffen. Aber sie waren zu Hilfe geeilt und somit in ihr eigenes Verderben gezogen, denn Niemand hatte überlebt.
    Jedoch konnten sie auch die Leiche der Karawanenführerin nicht finden und suchten nun genauer nach ihr, als sie ein leises Stöhnen vernahmen.
    Lancaster hatte das Gewehr sofort im Anschlag und sicherte die beiden Ärzte ab und dann fanden sie Mum Perlmutter.

    Sie lag an einen großen Reifen eines Wagens gelehnt, die Haut war blässlich weiß mit grünlichen Flecken, die Augen rot und entzündet und von Fieber gezeichnet.
    Sie hatte eine klaffende Wunde am Bauch, aus der bereits ihre Innereien gequollen waren, kraftlos lag ihre Hand in ihrem Schoß, versteinert im Versuch, ihre Bauchwunde zu schließen.
    Müde schlug sie die Augen auf und Will und Howard sahen sich beide alarmiert an. Mit ihren Wunden war es nicht nur ein mediziniesches Wunder dass sie noch lebte, es war nach Erfahrung der beiden Männer vollkommen unmöglich. Und trotzdem reckte sie ihnen den Kopf entgegen und mit rasselndem Atem sprach sie. „Kommt… näher…“
    Die Drei sahen sich an, Mum leckte sich über die trockenen, rissigen Lippen, die von der Hitze und wahrscheinlich auch dem tobenden Fieber in ihrer vollkommen aufgesprungen waren.
    „Nicht zu nah… ich bin infiziert…“, sie lächelte gequält und hustete etwas Blut, dann sprach sie weiter, an Niemanden wirklich gerichtet, fast ein Monolog.
    „Ich sollte… schon tot sein… hatte das Licht gesehen… spürte das Blut… dann kam ein Kultist zurück… biss mir den Finger ab. Er war alleine. Ohne die... Anderen.“
    Will erschauderte und Lancaster knurrte ein Schimpfwort, doch Mum Perlmutter überraschte sie. „Nein… durch die Infektion… lebe ich noch… um euch dies zu geben… er… er sagte, ich… soll es euch geben… dann würde ich Abschied nehmen dürfen… bei Menschen.“
    Lancaster ging einen Schritt näher und Perlmutter hob schwach den Arm, in der Hand hielt sie etwas umklammert, ein blutbeschmiertes Stück Papier.
    „Bitte… erschießt mich zuerst…und sagt meinen Jungs… ich hätte ihnen… so gerne noch eine letzte…Sache gesagt…“, sagte sie mit schwacher, ersterbender Stimme und Lancaster blickte sie lange an.
    Als dann über die Dünen ein Schuss ertönte, stiegen die Vögel, die sich schon um das Aas balgen wollten, kreischend und voller Protest auf.

    Howard hatte das Stück Papier in der Hand und zu dritt starrten sie darauf.
    Es war ein Eintrittsticket. Für ein Sportevent der NBA. Ein Spiel, welches im Alamodome stattgefunden hatte, im Jahr 2010. Für diese Nachricht hatte man Mum Perlmutter das angetan.

    Nun mussten die Drei entscheiden, was sie mit den gefangenen Bucaneers machen sollten.
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    Geändert von Daen vom Clan (02.10.2015 um 01:02 Uhr)

  5. #105
    Als er aus der armory kam, hörte er das Gespann grade noch davontuckern. Selbst ein Sprint, in den er all seine Wut legte, half nichts - vorbei war vorbei.
    "Ach, wetten, dass ihnen Mum doch nur einen Pfeil verpasst? Hoffentlich tut er weh." Wenn sie meinten, dass sie das allein hinbekamen. Das man hier draussen keine Hilfe von niemandem brauchte. Bitte. Die Tour kannte er auch. Und spätestens morgen würden sie alle nach Westen dackeln, da diese Bagage sicher nicht im Meer zu den Plünderern im Norden weiterschwimmen wollte. Hauptsache irgendwer sah sich um. Morgen würde er Hilfe kriegen. Mums Leute vergaßen einander nicht, auch nicht wenn die Sollzeit erfüllt war.
    Mit den Infos zu "Lanc" im Tagebuch wollte er eigentlich zu Haile. Aber seltsamerweise fand er keine Spur von ihr. Ob sich sich schon wieder im Schiff verkrochen hatte? Alleine diesesmal?
    Wenn er morgen dann alleine weiterziehen würde, bräuchte er aber jedenfalls Waren. Rationen vor allem. "Ein Funke Wahrheit in jeder Story", er kannte die Geschichten die von den Belohnungen dieses Bauernhofbesitzers sprachen, aber so wie es auf den Feldern aussah, wäre wohl sogar der Inhalt von möglichen Tresoren geschmolzen. Aber da gab es noch was... etwas das er bereits erwähnt hatte... die Schächte unter Shengs Hope, die dieser Spinner Stutton benutzt haben sollte. Und wenn ein alter Mann so an sein Essen kam, dann er doch sicher auch. Einen Versuch war es wert. Vorher jedoch...
    "Bring das zu Mary. Und keine Widerrede." Novembers Blick war einmal mehr verwirrt, als dieser neue Kerl ihm Befehle erteilte. Andrerseits roch Wingmans Tagebuch scheinbar nicht so schlecht und so trollte sich der Wolfshund mit dem besabberten Tagebuch. Als Jackal in Richtung Leuchtturm aufbrach, winselte der Rüde jedoch hinter ihm her. Fast so, als wisse er, wen das Schicksal noch dorthin geweht hatte.

    Im Leuchtturm selbst fand er keine Spuren, irgendwer - wahrscheinlich so ziemlich jeder dieser Chaotentruppe - hatte hier alles durcheinandergebracht. Als er zufrieden das hohle Geräusch des Bodens vernahm, fiel ihm auch rasch die Luke auf, die jedoch offen stand. Und die Geräusche im Wasser waren alles andere als vertrauenserweckend. Aber wenn es hier Schätze zu bergen oder ein weiteres dreckiges Geheimnis zu finden gab... er hatte bisher Glück gehabt. Wieso nicht auch jetzt?
    An der Luke verharrte er einen Moment. Werauchimmer dort unten war, saß ziemlich sicher in der Falle, wenn er sie jetzt verriegelte. Aber die Schächte führten angeblich überallhin. Also keine wirkliche Option. Selbst, wenn er so einige hier gern losgeworden wäre. Er war einfach nicht der Typ für sowas. Mit gezogener Spitzhacke stieg er hinab. Er musste unwillkürlich grinsen, als er ausgerechnet die Latina im Licht einer abgeranzten Laterne vorfand. Ihr Blick, der halb hasserfüllt, halb ängstlich auf das Stück Papier und das Wasser starrte, war den Weg hier runter allein schon wert gewesen. Wenn sie nichts zum drauf einschlagen hatte, war sie echt verloren.
    "Da sind eben drei von deinen Leuten sind eben zum Westtor rausgeritten. Glaube einer war Lancester. Er murmelte was von 'er habe die Spielchen satt'. Und die hatten dein Maultier vorgespannt, wie es aussah. Vielleicht solltest du nach ihm sehen, ehe er eine Dummheit macht?" Er ging an ihr vorbei, zuckte mit den Schultern, als ginge ihn das alles nichts an. Warf dabei aber einen interessierten Blick auf das Papier in ihrer Hand. "Mula natürlich. Unser Lanc würde nie etwas dummes machen, was uns alle in Gefahr bringen würde. Nicht wahr?"
    Er beeilte sich ins Wasser zu kommen - allein schon, damit er wieder ausser Reichweite ihrer Machete kam. Als er das warme Wasser, dass vor dem großen Zehren das Element gewesen war, das er am meisten geliebt hatte, wieder um seine Muskeln spielen spürte und mit starken, gleichmäßigen Bewegungen losschwamm, musste er an Haile denken. Er schwamm genau so, wie sie es ihm gezeigt hatte, ruhig, kontrolliert, mit offenen Augen. Seine Hand, wo sie ihn festgehalten hatte, war noch warm und es half ein wenig, das brennende Stechen zu übertünchen, dass die tätowierten Sklavenzeichen an seiner Schulter im Salzwasser ihm ins Hirn hämmerten. Das große Zehren war lange vorbei. Und genau so war seine Liebe zum Wasser einem tiefsitzenden Respekt vor dem Element gewichen, die ihn zu allem bereit machte, was darin lauern würde. Das Meer würde ihn nicht kriegen. Und nichts, was sich darin verbarg.

    Probe: Konstitution (Suche nach einem weiteren Ausgang - Konstitution; mit ausreichendem Auftauchen -, dabei auf Sicherheit und Feinde bedacht - Klingenkreuzer; wenn keine Gefahr droht & Luftblasen/genug Luft vorhanden zusätzlich Suche nach möglichen Verstecken von Stutton, Skeletten und sonstigen Leichen in diesem Keller)

    Geändert von Viviane (02.10.2015 um 01:57 Uhr)

  6. #106
    Evi hatte Jack beobachtet, wie er jedes noch so unwichtig erscheinende Trümmerteil inspizierte. Also wenn er doch schlechte Absichten hatte, dann musste er schon fast vorgehabt haben, etwas im Dusty Derrecks zu finden - so gewissenhaft hätte keiner gesucht, der eigentlich völlig andere Absichten hatte. Wahrscheinlich wollte er wirklich irgendwie helfen.

    "Gibt's irgendwelche neuen Erkenntnisse da draußen?" Eryn war aus dem hinteren Teil der Bar gekommen und irgendwie war es für Evi ein beruhigender Anblick. Der Ort war immer noch zerstört, Vince war immer noch tot, aber wenigstens irgendjemand, der hierhin gehörte, war da.
    Die Barfrau musterte sie auf seltsame Art und Weise, weshalb die Taucherin annahm, dass sie wichtige Infos erwartete. Sie schämte sich also ein bisschen, mit einem Schulterzucken antworten zu müssen. "Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Ich war bloß... also ich habe Haile kurz gesehen, aber auf dem Weg vom Schiff hierher ist mir niemand begegnet. Ich habe nur ihn da auf einem Müllhaufen gefunden." Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung Jack, der gerade wieder kam.
    Offenbar gibt es hier zumindest nicht mehr was wir hier verwerten können, oder ich übersehe einfach irgendwas… Vielleicht sollten wir wieder raus gehen und schauen ob es dort noch was Brauchbares gibt. Ansonsten haben vielleicht die anderen Eurer Gruppe was rausgefunden oder noch was brauchbares aus den Trümmern fischen konnten.

    Eryn hatte offenbar auch nichts mehr hier zu schaffen, also gingen die drei nach draußen. Es war absolut niemand zu sehen.
    "Was hast du gesagt, wie viele ihr wart?", fragte Jack und legte seine Hand über die Augen, als würde er so besser durch den Rauch sehen können. "Genug, um in einer ansonsten ausgestorbenen Siedlung aufzufallen." Wo waren sie alle bloß? Hatte jemand eine Spur entdeckt?
    "Ich möchte sowieso kurz zu mir schauen. Das ist am Strand. Auf dem Weg dorthin begegnen wir bestimmt jemandem."

    Es war eigentlich nicht wirklich wichtig, aber Evi hatte einfach keine Ahnung, was sie sonst machen sollte, so lange sie nicht wusste, was die anderen hoffentlich herausgefunden hatten.
    Sie kamen auch gar nicht so schnell voran, weil Jack immer wieder stehen blieb, Ausschau hielt und sich die Zerstörung genau ansehen wollte. Er war offenbar wirklich bestrebt, etwas zu finden, allerdings suchte er nicht nach etwas Bestimmtem, was irgendwie verdächtig gewesen wäre. Er schien tatsächlich einfach nur hilfreich sein zu wollen.
    "Den hast du also auf einem Müllhaufen gefunden.", stellte Eryn nun fest, wo er etwas außer Hörweite war.
    "Naja, er hat sich auf einen draufgestellt, um die Lage besser überblicken zu können. Er hat das Feuer gesehen und wollte helfen."
    Die Bardame schien kurz zu überlegen, ob ihr das logisch erschien und sie dem Glauben schenken wollte.
    "Keine Sorge, ich verpass ihm eine wenn er ungemütlich werden sollte." Sie lachte kurz. Eryn lachte überhaupt nicht, aber nickte. Verblüfft stellte Evi fest, dass die Bardame ihr das offenbar zutraute, obwohl Jack ziemlich stark wirkte.
    Die beiden Frauen kreuzten nun mit ihm die Hauptstraße. Er betrachtete daraufhin das große Schiff, das sie nun wie ein unheilvoller Schatten überragte - so etwas hatte er bestimmt eine Weile nicht mehr gesehen, wenn er alleine im Ödland herumgezogen war.

    "Warst du denn nicht schon bei dir? Weil du vorhin meintest, du bist vom Schiff in die Bar gekommen.", fragte Eryn jetzt, und Evis Wangen nahmen eine feurige Röte an. "Äh nein, ich war tatsächlich im Schiff. In der Steuerzentrale." Meine Güte, sag doch einfach, dass du als erstes zu Sheng laufen wolltest. Aber obwohl sie Eryn quasi ewig kannte, war sie eben immer nur die Barfrau gewesen. Wie man mit Barpersonal umging, wusste die Taucherin, aber das hier war ein normales Gespräch. Vielleicht sogar ein vertrautes. Wo man über Gefühlskram reden konnte.
    "Ich fühle mich...", wagte sie einen Vorstoß und kam sich dämlich dabei vor, "...wie versteinert. Ich dachte, wenn ich sehe, was an den Orten angerichtet wurde, die mir etwas bedeuten, dann werde ich wütend und bekomme endlich meinen Arsch hoch. Deshalb war ich in der Bar. Und davor habe ich nachgesehen, ob Sheng..." Mit hochrotem Kopf stellte sie fest, dass Eryn nicht aussah, als wäre ihr irgendetwas unangenehm oder käme ihr seltsam vor. Sie wartete einfach, dass der Satz weiter ging. Also war es wohl in Ordnung, mit ihr über so etwas zu reden? Meine Güte, so eine Freundinnen-Kiste war wirklich hochkompliziert.
    "Jedenfalls ist er auch weg. Und ich bin weniger wütend, als ich erhofft hatte. Ich bin einfach... keine Ahnung. Wenn ich wüsste, was hier dahinter steckt, dann würde ich alles tun, um unsere Leute zurückzuholen. Aber das Warten kotzt mich an. Ich bin so froh, dass die anderen das hier in die Hand nehmen, alleine wäre ich aufgeschmissen." Aus irgendeinem Grund gab ihr das nun unerwarteten Auftrieb. Vielleicht lag es daran, dass sie es ausgesprochen hatte, aber plötzlich fühlte sie sich etwas besser.

    Geändert von Lynx (02.10.2015 um 10:02 Uhr)

  7. #107
    Nachdem er beim ersten durchsuchen nichts gefunden hatte, holte Frank tief Luft und atmete sich nocheinmal durch um sich konzentrieren zu können? Wo genau konnten sich hier Hinweise befinden? Wo waren vielleicht eventuelle Verstecke für die verschiedenen nützlichen Dinge gewesen, die ein jeder von ihnen angelegt hatte, nur für den Fall eines Falls? Als erstes verließ er den Wohnwagen und suchte ihn vorsichtig von allen Seiten ab, klopfte ihn sogar nach Hohlräumen ab und öffnete alle eventuellen Klappen. Wenn es möglich war, kroch er sogar unter den Wohnwagen und suchte von dort aus die Unterseite desselben ab. Danach begab er sich wieder ins innere und tat dasselbe mit dem Boden und den Schränken und Wänden. Er suchte nach Lücken, losen Brettern und vergleichbarem. Plätzen eben an denen man Dinge verstecken konnte. Auch suchte er nach Kampfspuren. Blut also, Kleidungsfetzen, vielleicht sogar Einschusslöchern, Klingenspuren und Schießpulverrückständen. Auch das Bett oder die Betten durchsuchte er gründlich. Sowohl die Kissen, die Matrazen, als auch den Bettkasten und die Unterseite selbst. Falls er, ähnlich wie bei WIngman, ein Tagebuch fand, würde er die letzten Seiten durchblättern aber zu intime details überspringen.

    Geändert von wusch (02.10.2015 um 10:18 Uhr)

  8. #108
    Mary, die Frank bisher nur Stumm gefolgt und den Rücken freigehalten hatte, hob mit irritiertem Blick den Kopf, als das vertraute Geräusch von Pfoten an ihre Ohren dran. Sie drehte sich um und sah ihren Wolfshund auf dich zukommen, ein versabbertes etwas im Maul. " Nov? Was hast du denn jetzt? Wo ist Jackal?" fragte sie ihren Hund leise und nahm ihm das Buch aus dem Maul. "Was zum...Frank, ich glaube, du solltest dir das mal ansehen." Sie öffnete es und blätterte vorsichtig darin herum. " Das scheint eine Art Tagebuch zu sein..." Sie ließ sich an Ort und Stelle nieder und versuchte, die letzten paar Seiten zu entziffern. Geistesabwesen zog sei ein zerknautsches, schwarzgetrocknetes Etwas aus einer ihrer Taschen und hielt es ihrem Hund hin, der es mit Freude verschlang "Guter Junge."

  9. #109
    Da hatte sie wohl irgendwas richtiges gesagt. Pax - Frieden. Es schien etwas in Haile auszulösen. Wenn sie nur wüssten, was? Wenn sie ihre Erinnerungen nur mit der Gruppe teilen könnte?

    In jedem Fall war das Mädchen nun davon gelaufen und Lisa überlegte, was sie nun tun wollte. Als sie in Gedanken versunken also durch die Siedlung schlenderte, fiel ihr schließlich Frank auf, der - gemeinsam mit einer ihr unbekannten Frau, oder war es ein Mädchen - um ihren Wohnwagen herum lief. "Hey, Frank!" rief sie und lief den beiden entgegen. "Was machst du da?" Sie musterte ihn mit kritischem Blick. Sie mochte den Wachmann zwar und wollte ihn ohnehin bitten, sich im Wohnwagen umzusehen, aber dass er dies nun von sich aus ohne ihre Aufforderung und vor allem ohne ihre Anwesenheit tat, war ihr doch ein wenig unangenehm. Oder war er selbst auch um Jul besorgt gewesen? Ihre Mutter war nur wenige Jahre älter gewesen und die beiden verband doch so etwas wie eine lockere Freundschaft.

    In diesem Moment kam auch ein Hund angelaufen, mit einem Buch in der Hand, welches das Mädchen an sich nahm - offenbar gehörte ihr der Hund? - und durchblätterte. . "Was zum...Frank, ich glaube, du solltest dir das mal ansehen." "Das scheint eine Art Tagebuch zu sein..." Offensichtlich kannte sie Frank... Lisa beschloss daher kurzerhand die Situation zu erklären. "Hallo. Entschuldige, wenn ich euch bei etwas wichtigem störe. Aber ich habe in diesen Wohnwagen gewohnt, zusammen mit meiner Mutter. Die aber nun verschwunden zu sein scheint. Ach ja, ich bin übrigens Lisa." "Hallo Lisa. Ich bin Mary" stellte das Mädchen sich vor. "Mary ist eine Heilerin, die durch die Flammen auf Shengs Hope aufmerksam geworden ist und uns ihre Hilfe angeboten hat" ergänzte Frank nun. Lisa nickte und wendete sich nun an Frank: "Ich war vorhin schon einmal hier und habe mich umgesehen. Und ich weiß nicht, was es ist, aber irgendwas ist komisch. Abgesehen von Mamas Verschwinden. Ich habe irgendwie das Gefühl, mit ihrem Bett stimmt etwas nicht." Wieder an Mary gewandt fügte sie noch hinzu: "Sie war schwer krank, musst du wissen und hat die letzten Monate fast nur noch im Bett verbracht. Wenn du möchtest, kannst du dich auch gerne einmal umsehen. Vielleicht fällt dir ja noch irgendwas auf, was wir übersehen?"

    Geändert von Layana (02.10.2015 um 11:47 Uhr)

  10. #110
    In Evis Worten lag fast etwas Verzweiflung. Doch sie schien jetzt zu lächeln, was die Barfrau schließlich erwiderte. Noch immer hielt sie Derrecks Karte in den unruhigen Fingern.

    "Ich weiß, was du meinst", stimmte sie zu, sagte aber nichts weiter. Auch sie fühlte sich unnütz. Noch bei der Baustelle hatte sie sich in gefährliche Situationen geworfen und diese mit unerwarteter Bravour gemeistert, den Plan der anderen durch das Platzieren des Sarin-Gases unterstützt und bei der Flucht den Doktor und die verletzte Wachfrau erledigt. In der Rückblende hatte sie nichts davon überfordert - auch, wenn sie wusste, wie knapp die Auseinandersetzung mit der Bewaffneten war, in der sie wohl nur die Oberhand gewinnen konnte, weil ihre Gegnerin durch Wills Schüsse bereits in einem so miserablen Zustand gewesen war. Die ganze Szene hatte sie sogar erstaunlich kalt gelassen, auch wenn sie froh gewesen ist, bei der nächstbesten Gelegenheit das Blut aus- und abgewaschen zu haben. Doch jetzt, bei der Rückkehr in ihre zerstörte Heimat, war sie fast gelähmt.

    Sie zwang sich selbst dazu, ihren inneren Monolog zu unterbrechen. Immerhin stand auch weiterhin Evi neben ihr, schweigend. Mit einem Hauch Bitterkeit im Blick lächelte Eryn wieder. "Ich bin froh, dass jemandem außer mir das Dusty Derrecks etwas bedeutet", gestand sie. "Als ich Derreck das letzte Mal..." - mitten im Satz entschloss sich die 25-Jährige dazu, ihn zu ändern: "Derreck hat manchmal so getan, als würde ihn das nicht so sehr jucken." Sie ballte die Faust fest um seine Karte. "Aber ich möchte daran glauben, dass das nicht so war. Er zeigt nur nicht so eindeutig, wie wichtig ihm das alles ist. Er... er ist eben nicht Sheng!" Sie musste grinsen. Ein kurioser Vergleich. Auch Evi grinste, schien sie beide doch zumindest genug zu kennen, um den Witz daran verstehen zu können.

    Wieder stand Eryn kurz davor, die Taucherin nach ihr und dem Bürgermeister zu fragen, ihre Neugierde zu stillen. Doch es stellte sich in ihren Gedanken als nicht lohnenswert dar, vielleicht unsensibel.
    Und so entschied sich die Barfrau für eine etwas spielerische Fortsetzung des Dialogs. "Naja - du hast den Müllhaufenmann gefunden und bist dabei, ihn in die Gruppe zu integrieren. Das ist mehr als ich getan habe", schmunzelte sie und warf dabei einen Blick zur Seite, wo einige Meter neben ihnen außerhalb hörbarer Reichweite Jack untersuchend umherstreifte, während sie den Strand östlich von der INS Ahladita erreichten.

    "Wer weiß; vielleicht stellt sich ja heraus, dass Krokodile Sheng's Hope überfallen haben. Dann kannst du das Problem quasi im Alleingang lösen!" Sie grinste Evi an, durchaus mit anerkennender Bewunderung in den Augen. Es war ohne Zweifel eine große Geschichte. Auch, wenn sie nicht hätte tauschen wollen.

  11. #111
    Frank war gerade dabei, sich im inneren des Wohnwagens umzusehen, als Mary auf ihn zukam, ein ihm wohlbekanntes Notizbuch in der Hand. Das ist Wingmans Noizbuch. sagte Frank milde überrascht. Jackal musste in der Waffenkammer fertig mit dem Durchsuchen sein und hatte wohl etwas interessantes gefunden. Es war garantiert einen Blick hinein wert. Wingman ist sowas wie der Kommandeur unserer Wache und mehr oder minder der Leibwächter von Sheng unserem Bürgermeister. Darüber hinaus ist er sehr vorsichtig und überaus präzise, in diesem Büchlein schreibt er all seine Aktivitäten auf. Hier muss etwas sein, wenn Jackal uns das geschickt hat. er wollte das Buch gerade aufschlagen, als auch Lisa auf sie zukam, stellte er ihr zuallererst Mary vor.
    Ja, ich weiß ja um ihren Zustand und hoffe das wir deine Mutter wiedersehen Lisa, dass wir sie alle wiedersehen. Ich bin gerade dabei mir deinen Wohnwagen anzusehen. Entschuldigung wenn ich etwas übereifrig bin aber ich kenne und mag deine Mutter und wollte herausfinden, was mit ihr geschehen ist. Zu persönliche Sachen habe ich natürlich in ruhe Gelassen. entschuldigte er sich und erklärte sein vorgehen.
    Dann schlug er ersteinmal Wingmans Tagebuch auf und fand den Eintrag.
    Zitat Zitat
    Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.
    Dieser Eintrag ließ Frank verwundert die Stirn runzeln. Der Überfall war also, wie wir dem Tagebuch entnehmen können, war frühestens vor 8 Tagen. Also ungefähr als wir bei der Schlucht die Rauchsäule gesehen haben die von hier stammte. Das ist zumindest ein erster Anhaltspunkt. Und es muss wahrscheinlich Sheng gewesen sein, der die Reperatur in Auftrag gegeben hatte, denn er ist mehr oder weniger Wingmans einziger 'Vorgesetzter', ansonsten hätte er es hier wahrscheinlich vermerkt. Und wer ist Lanc.? Lancester fällt aus, der war mit uns zu diesem Zeitpunkt schon über 3 Wochen lang unterwegs, außerdem spricht seine extreme Reaktion am Leuchtturm dagegen. verkündete Frank, was er aus diesem Satz herausgefiltert hatte. Auch blätterte er noch etwas durch die neuesten Seiten des Notizbuches um herauszufinden ob er noch etwas über diesen Eintrag herausfand oder etwas anderes in der Siedlung das ihm, als Einwohner einen Hinweis geben konnte. Dann sah er zu Lisa, die sich damit besser als er auskannte. Magst du dir das Buch ansehen Lisa? Achte insbesondere auf Verbindungen mit diesem Satz und alles was nach unserer Abreise geschehen ist. erklärte er ihr und gab ihr das Buch.

    Geändert von wusch (02.10.2015 um 12:10 Uhr)

  12. #112


    Jackal schwamm mit kräftigen Bewegungen tiefer in den Schacht hinein und spürte den Druck des Wassers auf seinen Ohren und ebenso die vollkommene Ruhe des Wassers.
    Fast fühlte er sich wieder wie bei einem Tauchgang vor dem großen Zehren, als ein plötzlich auftretendes, leises Geräusch ihn aufschrecken ließ. Erschrocken entschwand ihm ein wenig Luft aus den Lungen, die sich als kleine Perlen vor seinem Auge manifestierten und nach oben stiegen. Er blickte sich um, wollte die Quelle ausfindig machen, doch es war zu dunkel, um groß etwas zu erkennen, lediglich das Licht hinter ihm, von der Falltür, vielleicht 50 Meter entfernt und das Licht vor ihm, hinter einer Biegung spendeten kleine Landmarken. Und dann sah er es. Direkt unter sich im Sand waren nackte Fußspuren. Eingetreten und durch das stehende Gewässer unberührt.
    Die Füße waren nackt und menschlich gewesen und trotzdem irgendwie unförmig. Und er wusste nicht, was er gruseliger fand – die Spuren, sie konnten Monate alt sein – hier zu sehen, oder die Tatsache, dass die Kreatur, hier einst nicht geschwommen, sondern zu Fuß entlang gestapft war, fast so, als hätte und würde sie keine Luft zum Atmen benötigen.
    Da, plötzlich war da wieder das Geräusch! Ein metallener Ton, ein leises Aneinanderschlagen von Metall auf Metall, unter Wasser klang es nicht wie das Klirren von Schwertern, eher wie eine Glockenton in Zeitlupe abgespielt, sofern er sich richtig an diesen Effekt aus der alten Welt erinnerte.

    Mit kräftigen Zügen schwamm er weiter und bog um die Ecke des gegrabenen und mit Metall und Plastik abgestützten Schachtes und sah vor sich helles Licht und das Wasser der Bay.
    Da die Bay über einen sehr trägen Zustrom verfügte, war in ihr leichte Bewegung zu erkennen und dieser kleine Zug hatte gereicht, um das schmiedeeiserne Tor, welches er nun vor sich sah, immer wieder gegen seine Halterung zu drücken und es somit scharren zu lassen. Der Ton war zu auffällig, Jemand musste vergessen haben, das Gatter wieder zu schließen.

    Weiter konnte er nichts finden, doch war sich Jackal nun bewusst, wie im Geheimen und Verborgenen die Kultisten gearbeitet hatten und dass sie Meister der Infiltration waren.
    Wie geschaffen, um zwischen den Menschen zu wandeln, denen sie letzten Endes den Tod und das ewige Verderben bringen wollten.

    Jackal erhält den Trait: Expertenwissen: Kultisten oder wertet, falls vorhanden, den Trait um 10% auf.

    Zufrieden entschloss er sich, aus dem Tunnel zu schwimmen und dann über die Baffin Bay zur Siedlung zurück zu kehren.

    Probe Jackal: Konstitution: Misslungen!

    Als er gerade das Gatter durchquerte, spürte er einen leichten Sog und das Gatter fiel mit einem leisen Klacken ins Schloss! Er konnte gerade noch seinen Fuß zurückziehen, doch trieb ihn die leichte Bewegung abermals gegen das Gatter. Er wollte sich geschickt abstoßen und dann nach oben schwimmen, als er spürte, wie das rostzerfressene Metall unter seinem Tritt nachgab und er mit dem Fuß nun fest steckte.
    Er strampelte und prustete und konnte sich mit Mühe soweit strecken, dass er seinen Kopf über Wasser halten konnte, doch sein Fuß blieb weiterhin verkantet in dem Gatter.
    Ihm war klar, dass er dringend Hilfe brauchte, sonst würde er ertrinken.
    (Jackal ist deutlich auf dem See strampelnd zu erkennen und braucht Hilfe, bevor er ertrinkt! Probe entweder auf Kampftaucher, Parcour, Packesel, Konstitution, Raufbold oder Klingenkreuzer, um das Gatter zu zerstören.)

    --

    Probe Frank: Ermittler: Bestanden!

    Bei dem Durchforsten und dem intensiven Absuchen des Wohnwagens, war ihm tatsächlich Glück beschieden, denn er fand eine Liste von Medikamenten oder pflanzlichen Arzneimitteln, die von Henry ausgestellt worden war und die augenscheinlich sehr wichtig für den Gesundheitszustand von Andrea waren. Routiniert suchte er nun nach diesen Medikamenten und konnte in der Tat feststellen, dass all diese Medikamente mit der Frau verschwunden waren. Dies ließ nur zwei Schlüsse zu: Sie war entweder geflohen und hatte ihre wichtigsten Medikamente mitgenommen, was jedoch angesichts der Situation unglaubwürdig erschien. Viel wahrscheinlicher und logischer erschien Frank, dass die Entführer bewusst alles mitgenommen hatten, weil sie die alte Frau unbedingt am Leben erhalten wollten. Aus welchem Grund auch immer…

    Geändert von Daen vom Clan (02.10.2015 um 13:11 Uhr)

  13. #113
    Lisa nahm Wingmans Tagebuch in die Hand. "Hm... Merkwürdig. Irgendwie liegt ja der Verdacht nahe bei "Lanc." an Lancaster zu denken, aber wie du schon richtig sagst, kann das ja nicht sein." nickte sie Frank zu. "Aber mir fällt auch sonst niemand ein, der gemeint sein könnte. Also vermute ich entweder, dass man uns hier bewusst täuschen und auf eine falsche Fährte locken will - in diesem Fall kann ich mir aber nicht vorstellen, dass Wingman dies bewusst getan hat, also wurde er entweder manipuliert oder hat den Eintrag nicht selbst verfasst." Lisa blätterte durch das Buch um herauszufinden, ob Wingman früher auch bereits Abkürzungen für Namen verwendet hatte. Und ob die Handschrift auch bei den letzten Einträgen noch identisch ist mit der von früheren. (Probe auf Sprachgenie).
    "Oder aber Wingman selbst wurde auch getäuscht" dachte sie laut weiter. "Vielleicht hat irgendjemand Batterien nach Shengs Hope gebracht oder schicken lassen und gesagt, sie kämen von Lancaster und Wingman hat diese gutgläubig verwendet um den Leuchtturm zu reparieren?"

    Von ihren eigenen Gedanken selbst ein wenig verwirrt, starrte sie wieder auf den Eintrag, in der Hoffnung, dass er ihr einen Geistesblitz ermöglichen würde.

  14. #114
    Es wäre wirklich schön, wenn die Siedlung von Zombies oder Spinnern überrannt worden wäre. Dann könnte sie sich jetzt wenigstens effektvoll durch die Gegend kämpfen und ihre wiederaufsteigende Wut abzulassen.
    Die letzten Wochen waren einfach viel zu sehr geprägt durch sozialer Interaktion, die Léo nicht lag, bescheuertem Verhalten und dummen Aussagen von ihren Gruppenmitgliedern, die sie auf die Palme brachten und ihr in Erinnerung ruften, warum sie keinen Wert mehr auf sozialen Kontakt legte und einem eklatanten Mangel an Möglichkeiten, sich abzureagieren.
    Die paar Gelegenheiten, die sich ihr bisher geboten hatten, waren insgesamt gesehen viel zu wenig. Gerade, seitdem sie diesen bescheuerten Klotz am Bein Jackal bekommen hatte, war sie fast jeden Tag kurz vorm Explodieren.
    Würde sie sich nicht gerade in einem recht labil aussehenden Schacht befinden, der garantiert noch wichtige Informationen enthielt, schlüge sie ihn einfach kurz und klein.
    Sie waren alle bespannt und ausspioniert worden. Sie selbst war bespannt und ausspioniert worden, das war so ....
    Einige tiefe Atemzüge später hatte sich Léo so weit wieder beruhigt, dass sie im Umkehren darüber nachdachte, wer mutig (oder dumm) und talentiert (oder lebensmüde) genug war, sich den Schacht noch weiter anzusehen. Sie selbst würde das sicher nicht tun.
    Kaum zehn Schritte hatte sie getan, da kam ihr ihr allerbester Freund auf der Welt entgegen. Sie wollte sich an Ort und Stelle übergeben.
    Natürlich musste gerade dieser Bastardo sich hierhin verkrümeln.
    "Da sind eben drei von deinen Leuten sind eben zum Westtor rausgeritten.“
    Es waren nicht ihre Leute, das interessierte sie nicht die Bohne.
    „Glaube einer war Lancester.“ Er murmelte was von 'er habe die Spielchen satt'.“
    Bastardo. Jackal, nicht Hju. Obwohl, er war auch ein Bastardo, aber ein echt heißer.
    Und die hatten dein Maultier vorgespannt, wie es aussah.“
    Moment....WAS???
    Vielleicht solltest du nach ihm sehen, ehe er eine Dummheit macht?" Er ging an ihr vorbei, zuckte mit den Schultern, als ginge ihn das alles nichts an. Warf dabei aber einen interessierten Blick auf das Papier in ihrer Hand. "Dein Maultier, natürlich. Lanc. würde nie etwas Dummes machen, was uns alle in Gefahr bringen würde. Nicht wahr?"
    Ungefähr drei Sekunden blieb sie einfach reglos stehen und sah ihm hinterher, ehe es wie Lava aus einem Vulkan aus ihr herausbrach:
    „¡Vaca ignorante! ¡cállate! (Hornochse, halt’s Maul!) Hälst Du Dich irgendwie für supertoll, Dich in Sachen einzumischen, die Dich nichts angehen? ¡Tonto! (Trottel!) Es geht Dich einen Scheiß an, wie ich Hj-Lancaster finde und was wir tun oder nicht! Statt Dir irgendwelche beschissene Bemerkungen darüber einfallen zu lassen, hättest Du ja mal diese culos (Ärsche) davon abhalten können, einfach meine Mula mitzunehmen, ohne mich zu fragen!

    Aber nein, wahrscheinlich ist Dir einer abgegangen bei dem Gedanken, mir das brühwarm unter die Nase zu reiben, Du verschissener •••••••!
    ¡Coño! (mehr oder weniger Scheiße) Du bist in etwa so nützlich wie der verfickte Adam in seinem verfickten Sarg! Eigentlich bist Du noch unnützer, weil Adam uns wenigstens alle retten könnte!
    Weißt Du was? Ich hab keinen Bock mehr auf Dich, Deine scheiß Visage und Dein scheiß Benehmen. Ich lasse Dich „frei“, cabrón! Sprich mich nie mehr an, schau mich nie mehr an, komm mir nicht mal mehr zu nahe, oder ich mach Dich kalt, ich schwör’s Dir!
    Ernsthaft, ich hoffe, dass Du da drin verreckst, Hijo de Puta!“
    Ihr war es so egal, ob er sie hörte oder nicht, sie hatte es gesagt, und wenn er sich nicht daran hielt, würde er die Konsequenzen tragen.
    Schnaubend stürmte sie aus dem Gang, trat gegen jeden Gegenstand, den sie auf dem Weg nach draußen im Leuchtturm fand. Als sie endlich draußen ankam, sah sie sich zornerfüllt um.
    Keine fünf Meter entfernt schlurpste Mula seelenruhig voran und fraß sich voll.
    Dieser Bastardo... dieser gottverdammte...
    Leocadia zückte ihre Machete, ließ einen Urschrei aus ihrer Kehle fahren und rannte los.
    Ihr Ziel war die Container-Mauer, die sie entlangstürmte und wie von Sinnen immer wieder auf sie einschlug. Dabei fluchte sie unentwegt lauthals in ihrer Muttersprache.
    Shengs Hope konnte froh sein, schon zerstört worden zu sein, sonst hätte sie es jetzt zerstört.


    Nach einiger Zeit hatte sie die gesamte Mauer maltretiert und war am anderen Ende der „Stadt“ am Strand angekommen. Sie fühlte sich ein klein wenig besser, aber immernoch trat sie erbost in den Sand.
    Ihr Blick gleitete über das ruhige Wasser der Bucht, sie konnte jetzt wieder runterkommen, sich entspannen, sie hatte ihren Anfall....
    Das Wasser lag nicht ganz so ruhig wie gewünscht. Es wurde aufgewühlt durch eine...Person, die anscheinend nicht schwimmen konnte, vielleicht ertrank. Wer weiß, vielleicht war es eines der Kinder, das sich versteckt hatte?
    Ihre Beine waren schon auf halbem Weg zu der/die/das Ertrinkenden, ehe sie zu Ende gedacht hatte. Je näher sie kam, desto finsterer wurde ihre Miene, als sie erkannte, wer da um sein Leben rang.
    Am Gitter angekommen blieb sie erstmal stehen, stemmte die Hände die Hüfte und blcikte grinsend hinab.
    „Du hast das eigentlich so verdient, weißt Du das, Bastardo?“

    Dann erstarb das Grinsen und Léo hieb wie von Sinnen auf das Gitter ein.
    „Es wäre aber viel zu gut für Dich, weil ich Dir den Arsch retten werde, um ihn Dir dann selbst aufzureißen!“

    Sie hieb und hieb auf das Gitter ein.

    „Glaubst, mich einfach verarschen zu können! Die haben Mula nicht mitgenommen, sie ist immernoch da, Du Mistsack!

    Wenn das weg ist, solltest Du Deine Freiheit lieber schnell nutzen und weit weg rennen, damit ich Dich nicht in die Finger kriege und besser das zu Herzen nehmen, was ich Dir im Schacht gesagt habe. Ich hab echt so die Schnauze voll von Dir, dass ich Dir sogar noch einmal Dein wertloses Leben retten muss. Ohne einmal ein Gracias zu hören.
    Arschloch!“
    So zeterete sie in einem fort.

    (Probe auf Klingenkreuzer+ Hiebwaffen (+Sumpf?), um Jackal zu retten)

    Geändert von Mephista (02.10.2015 um 14:19 Uhr)

  15. #115
    Probe Lisa: Sprachgenie: Bestanden!

    Lisa besah sich das Buch genauer und ihr kluger Verdacht, den sie geäußert hatte, bestätigte sich, als sie Einräge fand, die da lauteten:

    Zitat Zitat
    Lanc./Stan betrunken gemeldet von Wache Aron. Kein Sicherheitsrisiko.
    Zitat Zitat
    Lanc. zum Anführer gewählt. diskussionbswürdige Wahl. Sheng vertraut ihm. Zweifel.
    Die Schrift war auch immer die gleiche, soviel verriet ihr ihre Erfahrung, wobei es wirkte, als wäre sie gegen Ende, vielleicht die letzten sieben Tage, ein wenig fahriger geworden, als hätte er deutlich weniger Zeit gehabt oder wäre mehr in Eile gewesen.

  16. #116
    Mit den Finger fuhr Haile die Linien im Sand entlang. War diese Kuhle ein Fuß von Sheng? Waren diese Blutspritzer dort von Wingman? Waren diese tiefen Fußstapfen die von Shaun, der die bettlägerige Jul trug? Diese kleinen Spuren die Füße von Robert, an der Hand seiner Mutter?

    Haile stand auf und starrte in die Ferne, wo sich die Rauchsäulen auftürmten. Wie Landmarken, die ihnen höhnisch den Weg des Verderbens zeigten. Hoch erhoben über ihrem Kopf. Es war kaum noch Zeit. Die anderen...die anderen wissen es noch nicht. Sie müssen es auch nicht wissen. Sie sollten es nicht wissen. sie müssen nur wissen, dass wir weiterziehen müssen. In den Nordwesten.

    Haile wand ihre Schritte wieder in Richtung der rauchenden Siedlung, also sie es hörte. Nein, eher roch sie es, als sie es hörte. Schreie. Angst. Panik. Nein.

    "...!"

    Sie rannte los, rannte, wie sie noch nie gerannt war, damit nicht noch eine ihrer Familien sterben musste. Waren die Kultisten zurück? Hatten sie Haile gesehen, dort oben auf dem Schiff? Vorbei an Leichen, an Hügeln, an Blut, an den Überresten ihres Lebens. Und dann sah sie es.

    Eine Gestalt, dunkles Haar, dunkle Haut, im See. Rufend, brüllend, in Panik. in Lebensangst. Nein. Noch bevor die anderen reagieren konnten, oder überhaupt orten konnten, woher die Schreie kamen, war Haile an Niki vorbeigerannt, der noch immer den Zettel in den Händen hielt. Vorbei an Mary, Frank und Lisa, die neugierig aus einem alten Wagen herausschauten. Vorbei an Lexi, die erschöpft an Adam lehnte. Vorbei an Evi und Eryn, die sich panisch umblickten.

    Zu den Gatter führte eine kleine Spur aus Sandbänken, direkt am Leuchtturm entlang. Keinen Gedanken daran verschwendend, das sie kaum Schwimmen konnte, keinen Gedanken daran, dass überall am Rand der Bucht spitze Holzplanken trieben, nur Jakal vor Augen, der wild strampelnd und prustend nur wenige Meter vom rettenden Ufer entfernt festhing. Leo, die in einer Tour zeternd danebenstand, nahm Haile nur sehr, sehr am Rand wahr. Haile nahm Anlauf und sprang, so gut es ging, von Stein zu Stein, die eng am Leuchtturm entlangführten.

    "..."

    Niemand wird sterben. Niemand mehr.

    Mit voller Wucht tackelte Haile das Gitter vor ihren Augen, in der Hoffnung, dass sich so Jakals Fuß lösen ließ. (Konstitution)

    Geändert von Caro (02.10.2015 um 14:26 Uhr)

  17. #117


    Jackal schnappte nach Luft und spürte bereits das Brennen, dass sich seine Lungen entlang ausbreitete, das schreckliche Gefühl, als würde sein Kopfinnenraum in einer Schraubzwinge feststecken und immer enger werden, als ihm mehr und mehr Luft ausging.
    Dann plötzlich wurde er ruhig und friedlich, es wirkte, als hätte er sein Ende akzeptiert, er spürte plötzlich Wärme und war sich sicher, dass er die Hand von Perlmutter sehen konnte, die ihm die Wange entlang strich. Dann sah er ihr Gesicht, sie lächelte ihn freundlich und unendlich sanft an, ihr Lächeln verhieß Frieden und Schlaf bis in die Ewigkeit und während sich sein Mund mit Wasser füllte, lächelte Jackal ebenfalls und ließ sich fallen.
    Plötzlich änderte sich das Gesicht von Perlmutter und sie gab ihm eine schallende Ohrfeige! „In meiner Karawane wird nicht geschlafen!“, schrie sie wütend und panisch schlug Jackal die Augen auf. Seine Wange brannte, warum, wusste er nicht, aber er strampelte wie verrückt und spuckte Wasser und sah wie in Zeitlupe, wie in einem unendlich langsamen Film, der vor seinem geistigen Auge ablief, wie Leo über ihm stand, wie ein rettender Geist und Racheengel zugleich, ihr Mund bewegte sich, doch kam kein Laut daraus, dann fing die Frau, der er zum Geschenk gemacht worden war, auf das Gitter einzuprügeln.

    Ein Schatten löste sich vom Ufer, er sah Haile, die blondschmutzige Mähne ihres Haares flog nur so im Wind ihres Laufens, es war, als würde ein Kultist eine Flagge schwenken mit ihrem Gesicht darauf. Sie tanzte über die Klippen, jagte auf das Ufer zu und ihre Blicke bohrten sich ineinander, ließen sich nicht los, während das gongartige Hämmern von Leo an seiner Seite weiter ging, sein Fuß schmerzte, als würde sie diesen abhacken, anstatt ihn zu befreien.

    Und dann sah er einen Schatten über sich hinwegfliegen! Er würde sich den Hals brechen, wollte er ihm folgen, aber er spürte, wie das Gitter heftig erbebte, als Leo es mit ihrer Machete und der geschenkten Sichel als Hebel aufdrückte und Leo sich wie eine wahnsinnige Raubkatze dagegen warf, um daran zu zerren.
    Wieder drang schmerzhaft Wasser in Jackals Mund ein, füllte seine Lungen, er hustete wie ein Sterbender – und diesmal glaubte er endgültig zu sterben, denn plötzlich fühlte er sich so leicht an, als würde er schweben.
    Der Himmel rückte ein wenig näher, die Wolken umfingen ihn, er spürte plötzlich keine Schmerzen mehr an seinem Fuß, keine Enge und dann wurde ihm schwarz vor Augen, als er starb…

    Leo und Haile hatten Jackal ans Ufer gebracht, der starke Mann lag vollkommen schlaff da, er hatte keinen Puls mehr und seine Augen waren geschlossen.
    Die beiden Frauen sahen sich an, die Haare vom Wasser klatschnass, die Kleidung ebenso. Keine von ihnen kannte sich damit aus, wie man einen Ertrinkenden rettete, Niemand kannte oder wusste, was getan werden musste und tausend Gedanken rasten durch die Köpfe der Beiden. Und dann machte Haile was sie immer machte, wenn sie nicht weiter wusste, sie beugte sich nach unten, um dem Mann etwas von ihrem Atem zu spenden.
    Fast berührte sie die Lippen des Mannes schon, es war irgendwie logisch, die Luft des Lebens in seine Lungen zu pusten, als würde sie ihm das Leben damit schenken können.
    „Pfff, der ist hinüber.“, sagte Leo resigniert und winkte ab, dann wurde sie wütend, weil er sie so einfach verlassen hatte.

    Haile atmete tief ein, bereit, zu tun, was getan werden musste, ihn zu retten, als Teil der Familie…
    …als Leo frustriert die Fäuste hob und sie wütend auf den Bauch von Jackal krachen ließ und ihn dabei als „treulosen Verräter“ beschimpfte, natürlich in Spanisch.
    Und kaum dass die erste Faust heftig in Jackals Magengrube gelandet war, schossen die Augen von Jackal auf, schienen fast aus den Höhlen treten zu wollen und Haile spürte, wie ihr ein Schwall brackiges Bay-Wasser ins Gesicht gespuckt wurde.

    Jackal sah das Gesicht der Kultistin über seinem, sie wirkte, als wäre ihr Gesicht klatschnass.
    Gierig sog er die Luft ein und das brutal schwere Atmen in seiner Brust wurde leichter und leichter. Er war wieder unter den Lebenden.

    Geändert von Daen vom Clan (02.10.2015 um 16:05 Uhr)

  18. #118
    Die Ergebnisse seiner Untersuchung wunderten Frank dann doch. Er hatte erwartet etwas Medizin oder zumindest ein paar Überreste zu finden aber er fand nicht das geringste und dazu noch die Medikamentenliste. Nicht wenig musste man sagen aber Lisas Mutter war auch schwer krank und bettlägerig gewesen. Er kannte sie noch gut aus früheren Jahren und es war eine Schande, wie es ihr ging, schließlich war Frank auch nicht so viel jünger und an ihm war zumindest in dieser Hinsicht die Zeit recht gut vorbei gegangen. Für einen Mittvierziger war er in hervorragender Verfassung. Diese Medikamente hier jedenfalls waren jedenfalls mit Absicht mitgenommen worden und nicht der sonst allgegenwärtigen Zerstörungswut der Kultisten zum Opfer gefallen.
    Er trat wieder an Lisa, die sich noch mit dem Tagebuch Wingmans beschäftigte, heran und sprach zu ihr. Angesichts der Umstände habe ich gute Nachrichten für dich Lisa: Deine Mutter lebt sehr wahrscheinlich noch, die Kultisten scheinen ein Interesse daran zu haben, dass sie lebt. Sie haben nämlich den gesamten Medizinvorrat deiner Mutter mitgenommen und ihn nicht wie erwartet zerstört. Für mich ist dies ein eindeutiger Hinweis dafür, dass sie wollen das deine Mutter, zumindest vorerst, am leben bleibt. Das er es für sehr wahrscheinlich hielt, dass ihre Mutter wie auch seine Kinder und Silvia sowie alle anderen, höchstwahrscheinlich nur als Köder für sie dienen sollten, ließ er außen vor. Sie konnte es sich wahrscheinlich denken und es schwang auch zwischen den Zeilen mit.

    Geändert von wusch (02.10.2015 um 16:21 Uhr)

  19. #119
    Howard starrte immer noch auf den Zettel in seiner Hand. Etwas absolut banales, bedeutungsloses. Und dafür, so war ihm klar, musste jemand sein Leben lassen. Wie hatten die Kultisten soetwas überhaupt gefunden. Er drehte das Papier um. Es war start vergilbt, einst war es wohl strahlend weiß gewesen. Die Faltspuren eines Eselsohrs konnte er auch erkennen. Es wirkte so, als ob es mühsam wieder geglättet wurde. Jemand musste sehr viel Mühe investiert haben, um diesen Gegenstand zu erhalten.

    Als er so in Gedanken versunken war, musste er an das erste Mal denken, als er als Kind ein solches Spiel besucht hatte. Die Athmospähre und Stimmung war einzigartig gewesen. Was es nur ein Witz für diese Wilden? Aber warum dann genau dieses Ticket, und nicht irgendeine Drohung? "Euch kriegen wir auch", in gebrochenem Spanisch. Howard konnte es nicht verstehen, vielleicht war es auch einfach nicht zu verstehen.

    Er steckte das Ticket in sein Tagebuch, wie er es manchmal nannte, und wandte sich an Lancaster und Will.

    "Ich denke, wir sollten sie einfach gehen lassen. Verjagen. Mehr Mäuler zu Füttern können wir nicht brauchen, und Hilfe werden wir von ihnen doch kaum erwarten können. Die Fallen uns bei der erstnächsten Gelegenheit in den Rücken."

  20. #120
    Normalerweise hatte er sich halbwegs unter Kontrolle. Heute war allerdings nicht sein Tag.
    Erst die Sache mit den Batterien und jetzt... dieses Massaker.
    Mum sah nicht nur aus wie eine wandelnde Leiche, sie war... wäre auch fast eine geworden.

    Als er den Ruck spürte der durch den Lauf des Gewehrs und seine Arme ging drehte ihm sich alles im Magen um und er hätte fast noch auf den erschlafften Körper gekotzt. Es war eine Sache auf Zombies zu schießen, es war schwer Banditen zu schießen, aber auf Leute wie Mum?
    Der Schuss klingelte immer noch in seinen Ohren.

    Er brauchte einige Sekunden bevor er die Waffe überhaupt senken konnte und wieder Kontrolle über seinen Körper hatte.
    Sein Blick wandte sich schmerzlich zu Will und Howard. Jetzt mussten Sie noch ein Problem lösen. Die Buccaners, Howard hatte anscheinend den gleichen Gedanken wie er.

    "Ich denke, wir sollten sie einfach gehen lassen. Verjagen. Mehr Mäuler zu Füttern können wir nicht brauchen, und Hilfe werden wir von ihnen doch kaum erwarten können. Die Fallen uns bei der erstnächsten Gelegenheit in den Rücken."

    "Sehe ich ähnlich. Wir brauchen keinen unnötigen Ballast der einfach nur lästig und ein Klotz am Bein sein wird. Es gibt nur eine Sache die ich mit den Dreien noch regeln muss."

    Lancaster griff mit beiden Händen fest an sein Gewehr und drehte den Lauf so, dass er nach unten zeigte, den Kolben nach oben gerichtet. Seine Schritte führten Ihn auf den Buccaner, der vor wenigen Minuten noch das Maul nicht weit genug aufreißen konnte.

    "Du glaubst also an Karma, eh? Wir haben euch überfallen, also geschieht es uns Recht zu brennen und zu sterben..."

    Lancaster spuckte in den Sand.

    "Schöne Grüße von den Vultures, •••••••."

    Lancaster holte mit dem Gewehrkolben weit aus. Sein Schlag zielte dem wehrlosen Großmaul mitten ins Gesicht.

    Geändert von Gendrek (02.10.2015 um 17:14 Uhr)

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