Bevor ich loslege, haue ich einfach mal Werte, Zahlen und sonstiges statistisches auf den Tisch:
1 Spielzeit: 10 Stunden, 33 Minuten und 27 Sekunden (nach dem Endkampf)
2 Charakterlevel: Sai, Mara und Zid haben jeweils Level 19
3 Geld: 11050 Zen
4 Verbrauchitems: Meine Taschen sind voll mit allem, was Gegner droppen konnten oder käuflich erwerbbar ist
5 Aufgaben (offen):
5.1 Exa-Celestia (Erdwesen besiegt)
5.2 Erinnerungen (1/5 gefunden)
5.3 Dämmerwald (Stand vor dem Endkampf gegen die Todesblume)
6 Gefundene Bücher
6.1 Geschichte der Welt I + II
6.2 Kampftipps: Schleime + Flieger
6.3 Gruppe - II: Söldnerheere
6.4 Heilige Schriften - I: Arkanen
7 Weltkarte
7.1 Rotes Ausrufezeichen: 7/8 vor dem Endkampf
7.2 Buch mit Feder: 7/7
8 Monsterfibel: Mir fehlen vor dem Endkampf noch #9 / #19 / #22 / #30
Wenn mir hier etwas fehlen sollte, was ich übersehen habe, ein kleiner Tipp oder eine Info wären nett
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Nun kommen wir einmal zum Spiel selbst:
Geschichte:
Es beginnt halbwegs klassisch. Wir sind der Held, der das Dorf vor dem Bösen beschützen muss. Der kleine, aber feine Unterschied ist der, dass wir bereits eine gewisse Position innerhalb eines Ordens inne haben und damit bereits etwas erreicht haben. Somit sind wir nicht der kleine Junge von nebenan, der auszieht, die Welt zu erobern. Auch ist die Bekämpfung des Bösen nicht die oberste Priorität von Sai, sondern erst ist auf der Suche nach seinem Begleiter. Aber typisch für ein gutes Rollenspiel-Abenteuer kommt man nicht drumherum, dass Böse zu bekämpfen. Und so werden Begleiter eingesammelt, Monster bekämpft, Gegenstände erbeutet, Aufgaben erfüllt usw.. Die Liste lässt sich beliebig weiter fortführen. Ihr wisst wovon ich spreche.
Das Böse / die Antagonisten in diesem Spiel, so habe ich das Gefühl, haben eine Vielzahl an Charakteren und deren Geschichte ist gut dargestellt. Das Motiv ist dar, der Oberbösewicht wird auch schon präsentiert und die Hierarchie bei den Dämonen kommt auch gut ins Bild.
Dann haben wir selbstverständlich auch die verschiedenen Gruppen die auf der "guten" Seite stehen. Zum einen haben wir den oben erwähnten Orden, dem Sai angehört. Dann gibt es auch noch Magier und Technoiden, womit die drei Hauptgruppen vollständig sind (hoffe ich habe hier nichts übersehen). Ein bunt gemischter Haufen mit verschiedensten Eigenarten und Wünschen. Somit wird es sicherlich nicht nur zwischen dem Guten und Bösen krachen, sondern vielleicht ecken die Alliierten auch aneinander an.
Und der Rest der Geschichte ist auch gut dargestellt, jeder Ort, egal ob klein oder groß, hat etwas eigenes zu bieten. Die Aufgaben, die einen erwarten, passen gut zur Umgebung und bringen einem der Örtlichkeit etwas näher. Vor allem die Einführung von Dungeons gefällt mir, wobei diese ruhig etwas größer werden können. Dies wird aber bestimmt passieren. Gestaltungsmöglichkeiten gibt es ja genug. NPC's sind auch gut dargestellt, und die, die etwas wichtiges sagen, sprechen auch das Richtige aus.
Im ganzen gefällt mir die Geschichte von Charon sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Charaktere:
Die vorgestellten Charaktere passen gut ins Bild und werden gut eingeführt. Als Spieler lernt man nach und nach immer mehr über die Charaktere und deren Hintergründe. Auch wirken sie authentisch, wobei mir Sai manchmal etwas zu tölpelhaft rüberkommt, vor allem dann, wenn er von Mara belehrt wird. Vielleicht liegt das aber auch nur in seiner Natur.
Charakter-technisch gefällt mir das Spiel auch, ein paar ganz kleine Macken gibt es, aber so ist das ja auch im richtigen Leben. Niemand kann jemand anderes zu 100% einschätzen
.
Kampfsystem:
Ehrlich gesagt ist meine Meinung zum Kampfsystem etwas gespalten. Es ist auf der einen Seite spaßig, weil es sich gut anfühlt und flüssig von der Hand geht. Die Animationen sehen gut aus und der Grafikstil sagt mir auch zu. Von diesem Standpunkt aus gefällt es mir gut. Auf der anderen Seite vermisse ich die Vielfalt.
Sai hat nur drei Attacken, wovon eine auch noch mit einem negativen Effekt belegt ist. Ergänzungen gibt es nur in Form von Elementarverbesserungen, die aber eher auf dem gleichen Niveau angesiedelt sind und eine Alternative, aber keine Ergänzung bieten.
Bei Mara ist es etwas schöner gelöst, weil hier im Laufe des Spiels eine neue Aktion hinzugekommen ist, die Fallen. Dadurch ist ein strategischer Aspekt entstanden, der dem System wieder etwas mehr Pepp gegeben hat. Nun hieß es nicht mehr, stupide auf den Gegner einhauen sondern auch mit Bedacht an den Kampf herantreten. Leider sin die Fallen bisher nur zweimal in Aktion getreten bei mir. Das erste mal war es am Anfang bei den Käfern. Später habe ich diese ohne Fallen besiegt, weil dies deutlich schneller ging. Und am Ende gegen das Kopfgeld auf
die Spinne. Da haben die Fallen als Feuer-Flächenschaden fungiert um die kleinen Spinnen zu besiegen. Mal schauen, ob im späteren Verlauf des Spiels mehr solcher taktischen Finessen hinzukommen. Ansonsten hat mir Mara, je weiter das Spiel fortgeschritten ist, vom Kampfstil her weniger gefallen. Es gibt nur eine Aktion, die Combopunkte aufbaut. Dem gegenüber stehen zwei Aktionen, die diese verbrauchen.
Elementartechnisch haben wir einmal die Schattenattacke, die Mara auch heilt, aber seien wir mal ehrlich. Die Heilung ist vielleicht die ersten zehn Level interessant, danach fällt sie kaum noch ins Gewicht und die Attacke wird auf den reinen Schattenschaden reduziert. Dann gibt es, wie bereits bei Sai, die Verbesserungen der Attacken mit Elementarkraft. Aber außer dem Flächenschaden wäre dort jetzt erst einmal nichts interessantes für mich dabei gewesen.
Ich weiß, dass es nur eine Demo ist und ich möglicherweise nur einen Bruchteil dessen gesehen habe, was es später in der Vollversion geben wird. Aber bisher konnte mich das Kampfsystem nicht wirklich fesseln. Es fehlt die Langzeitmotivation. Am Ende war es nur noch grinden und
stupides angreifen. Dann kommt zu allem Übel noch der Gegenstandsüberhang hinzu. Von dem Kraftwasser hatte ich konstant 99 im Gepäck. Auch andere Gegenstände, die negative Statuseffekte heilen, habe ich gesammelt. Weil nach einem Kampf wird ja der Status auf normal zurückgesetzt, und Kämpfe haben nie solange gedauert, dass es nötig gewesen wäre, diese zu heilen.
Dann haben wir noch die Elementarsteine. Aufgrund meines riesigen Bankkontos hatte ich immer die Möglichkeit, mich mit den Splittern einzudecken. Zur Anwendung gekommen sind diese nur bei dem Erd Exa-Celstia und der Spinne. Bei anderen Gegnern waren diese auch überflüssig, hier haben die Standardanrgiffe gereicht.
Aus den ganzen genannten Gründen betrachte ich das Kampfsystem mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist gut gemacht, aber hat noch viel Potenzial nach oben. Es muss einfach mehr Vielfalt reingesteckt werden, aber dies kann ja noch kommen.
Features:
ATB-Sideview Battle System
Dazu habe ich bereits oben etwas geschrieben
60+ Quests
Es gab wirklich eine Menge zu erledigen, sowohl durch das Schwarze Brett in den Rathäusern / Garnisionen als auch durch verschiedene NPC's.
Bei den Aufgaben vom Schwarzen Brett war eigentlich immer ein Muster erkennbar, besorge eine Anzahl an Gegenständen und töte den Unhold der Region. Beschaffung von Material kann ich verstehen, damit die Versorgung gewährleistet wird und auch das besiegen einer Plage ist durchaus nachvollziehbar, die Belohnungen sind es aber nicht. Dieses Manko wurde aber auch schon durch andere Nutzer hier im Forum angesprochen und muss behoben werden. Das Kosten/Nutzen-Verhältnis ist absolut unausgeglichen.
Was die anderen Quests angeht, so fand ich diese gut umgesetzt und die eine oder andere Aufgabe hatte sogar etwas Tiefe verspüren lassen, wie bei der Aufgabe mit dem Abenteurer und seiner Peitsche.
Monster-Lexikon
Ein Kompendium aller bereits getroffenen Gegner gefällt mir sehr gut. Dort lässt sich nachlesen, was gegen welchen Gegnertyp hilft und gegen was er immun ist bzw. weniger Schaden erleidet. Was mir auch gut gefallen hätte, aber nicht notwendig ist, wäre ein kleiner Text zu den Monstern. Das dort auch eine Art Hintergrundgeschichte auftaucht, die das Monster etwas erklärt und beschreibt.
Crafting-System (Objekte, Waffen, Rüstungen und Fähigkeiten)
Von diesem System habe ich bisher nur die Verbesserung der Fähigkeiten kennengelernt. Und von dieser Option habe ich bis zum Ende des Spiels nicht Gebrauch gemacht. Der Grund hierfür liegt in den Ressourcen. Werde ich jede Fähigkeit erlernen können, die mir angeboten werden oder
muss ich bei der einen oder anderen Wahl Abstriche machen? Du hast ja gesagt, Speicherstände können im weiteren Verlauf der Spielentwicklung übernommen werden und daher habe ich erst einmal nicht auf Teufel komm raus alles gekauft was nicht bei drei auf den Bäumen war. Sondern habe mich durch das Spiel gekämpft ohne Verbesserungen. Es war ein wenig mühselig, aber ich habe es geschafft
. Die Idee mit den Verbesserungen der Fähigkeiten finde ich gut, aber wenn ich nicht von Anfang an sehe, was auf der Speisekarte steht mag ich ungern zuschlagen. Der eine oder andere kann dies als spielerisches Risiko empfinden, ich sehe es aber als Blockade, meinen Charakter zu verbessern. Aber zu diesem Bereich haben wir ja in Discord auch schon ausführlich gesprochen und du meintest, dass du da noch einmal nachbessern würdest. Von daher warte ich einfach mal ab, die Ressourcen habe ich ja noch
.
Herstellung von Waffen, Rüstungen und anderen Objekten ist bisher nicht implementiert, kann also auch nicht sonderlich viel hierzu sagen. Was ich dir aber mit auf den Weg geben kann ist: Achte darauf, dass die herstellbaren Gegenstände auf einem Level sind mit dem, was käuflich erwerbbar ist oder der Held finden kann. Ansonsten verfliegt schnell das Interesse daran, dieses System weiter zu verfolgen. Was auch eine Möglichkeit ist, dass die herstellbaren Dinge besser sind als das, was der Held finden kann. Dafür müssen dann aber viele Ressourcen beschafft werden. So könnte es ein Anreiz sein, dem Herstellen von Gegenständen und dem Suchen nach Materialien mehr Beachtung zu schenken.
Individuelle Spielstile für alle Helden
Individuelle Spielstile, was darf ich mir darunter vorstellen? Das jeder Held andere Fähigkeiten und andere Charaktereigenschaften hat? Dies ist für mich kein wirkliches Feature, sondern gehört eigentlich zu jedem Rollenspiel dazu. Ich brauche keine vier Magier in der Gruppe, die alle nur einen gleichen Zauber haben. Solltest du aber eher auf den Gedanken abzielen, dass ein Held verschiedene Wege hat, einen Gegner zu besiegen, dann habe ich dies bisher noch nicht festgestellt. Meine Kämpfe liefen fast alle nach dem gleichen Schema ab.
Wenn ich diesen Punkt komplett falsch interpretiert habe, sag doch einfach kurz Bescheid, dann kann ich dies ausbessern.
Beschwörungen, die dir – einmal bezwungen – ihre Fähigkeiten zu Diensten stellen
Den Erdgeist habe ich bereits besiegt, konnte ich allerdings noch nicht nutzen. An sich ist die Idee, sich die Kraft der Elementare zu Nutze zu machen sehr gut, bloß darf diese nicht übermächtig erscheinen und alle anderen Fähigkeiten in den Schatten stellen. Wie du das umsetzt, das bleibt abzuwarten und ich bin diesbezüglich auch sehr gespannt.
Viele Schätze, Geheimnisse und optionale Orte zu erkunden
Da stimme ich dir zu, es gab viel zu entdecken und die verborgenen Geheimnisse waren meist auch so platziert, dass sie gefunden werden konnten. Entweder durch ein glitzern auf dem Boden oder durch Risse an der Wand. Es hat viel Spaß gemacht, die Umgebungen zu erkunden und nach den Geheimnissen Ausschau zu halten. So darf es gerne weitergehen.
Grafik:
Als letztes möchte ich noch etwas zu der Grafik sagen. Diese gefällt mir sehr gut und in jede Karte ist viel Detailarbeit gesteckt. Aber nicht nur die Karten glänzen mit Detailreichtum, auch die Charaktere und die Facesets oder Artworks sind gut umgesetzt, so dass hier neben dem Spielspaß auch den Augen etwas geboten wird. Manche Maps waren leider für meinen Laptop etwas überladen mit Effekten, so dass es zu rucklern kam. Vor allem die Weltkarte hat meinen Laptop arg ins Schwitzen gebracht. Dies ist aber halt bestimmt nur ein Einzelfall und nicht die Regel.