Neon Genesis Evangelion + End of Evangelion Beobachtungen beim zweiten Durchgang, 16 Jahre später ... vielleicht eine gute Diskussionsgrundlage, zumal ich mir vorstellen kann, dass ich nicht der einzige bin, der das Erscheinen auf Netflix genutzt hat, um noch mal reinzuschauen. ^^
– Ich hatte 16 Jahre lange den Eindruck, NGE wäre immer ein heilloser Clusterfuck ohne einen vernünftigen Abschluss gewesen, in allen Varianten. Jetzt fand ich End of Evangelion so richtig schön rund und die Serie zumindest konzeptuell in sich geschlossen. Welp. Womit ich btw. nicht sagen will, dass ich alles verstanden hätte, aber heute kann ich da besser mit leben. ^^
– Das sind echte Teenager. Und: Echte Teenager sind echt selten in Animes! Und: Haben wir Shinji so sehr gehasst, weil wir genauso sehr Teenager waren?
– Ich merke auch, dass ich vom Innenleben der Charaktere damals nichts gecheckt habe. Ich würde sogar sagen, ich habe nicht viel mitgenommen. Das ist heute anders. Gerade Shinji und Asuka als De-Facto-Protagonisten, aber auch die Erwachsenen ... Mannomann.
– Die Kämpfe sind ... rough, fühlen sich überraschend greifbar, brutal an. Gerade im Vergleich mit anderen Mecha-Medien steht das Spektakel hier ziemlich hinten an. Das ist kein "Fighting as Sport", sondern "Fighting as War" in Reinform. Das Ganze ist auch sehr ... körperlich, richtiger Body Horror, gerade mit den EVAs. Krass. Und End of Evangelion setzt da noch mal einen drauf ... was für ein verstörender Film. Dass sich Menschen über den Haufen schießen, ohne dass es irgendwie "cool" wäre, macht das Ganze noch mal heftiger.
– In Erweiterung: Selbstaufopferung (füreinander und aus diversen Gründen) ist ein ziemlich regelmäßig wiederkehrendes Thema, oder? Auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, dass das geplant war, was der Entstehungsgeschichte nochmal einen gewissen Twist gibt, für mich.
– Der Anime ist deutlich episodischer als ich ihn in Erinnerung hatte. Außerdem ist er horny AS FUCK, was manchmal echt gut passt und manchmal echt überhaupt nicht. Schön, dass sich gewisse Dinge im Medium niemals ändern.
– Die Engel sind absolut großartig designed, jeder ist irgendwo überraschend und cool eingebunden.
– Trotz allem ist die Serie aaalt. Das Charakterdesign und die Musik sind aaaaalt. ^_~ Genauso sehr sieht man aber, dass für End of Evangelion mehr Geld da war, und dass sie sich mal so richtig auslassen konnten.
Also ja, ich bin überzeugt und behaupte das Gegenteil von allem, was ich die letzten 16 Jahre behauptet habe. Vielleicht einfach keine Serie für Teenies, trotz dem Gore, der Horniness und den ganzen Teenies.
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