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Thema: Narcissus Mai-Challenge: 31 Tage, 31 Filme (12/31) – Ende

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  1. #11
    #08: My Sister Momoko (Momoko, Kaeru no Uta ga Kikoeru yo. もも子, かえるの歌がきこえるよ., 2003) // Regie: Setsuko Shibuichi // Animation: Magic Bus // 79 Minuten


    Hintergrund
    Momoko basiert auf einem Roman von Akari Hoshi, einer Autorin und Aktivistin, die sich für behinderte Kinder einsetzt. Neben Momoko wurde ein weiteres ihrer Werke, Daichan, Daisuki., als Anime-Film umgesetzt. Das Studio Magic Bus schien damals vermehrt solche Filme gemacht zu haben, mittlerweile ist das Studio allerdings kaum noch ein Begriff.

    Erwartungen
    Ich hatte keine besonderen Erwartungen an den Film. Der Film 5-tou ni Naritai. mit einem ähnlichen Thema hatte mir aber gut gefallen.



    Eindrücke
    Der Film handelt von dem namensgebenden Mädchen Momoko, das unter einer Muskelschwäche leidet. Die Geschichte wird aus der Perspektive ihres Zwillingsbruders Riki erzählt, der von der Krankheit allerdings nicht betroffen ist. Momoko ist ein fröhliches Mädchen. Früher konnte sie all das tun, was die anderen Kinder auch tun konnten, doch mittlerweile ist sie körperlich deutlich eingeschränkt und kann motorisch schwierige oder kraftaufwändige Aktivitäten nicht mehr durchführen.

    Sie geht auf eine Schule für Behinderte, doch will einmal in der Woche die Schule ihres Bruders besuchen. Riki ist davon zunächst nicht begeistert, weil seine Schwester ihm peinlich ist, doch sehr schnell akzeptiert er die Tatsache und schützt Momoko vor dem Mobbing eines Mitschülers. Im Verlauf des Films lernt der Zuschauer die beiden Figuren besser kennen und bekommt einen genaueren Blick auf das Leben einer Person mit einer solchen Behinderung.

    Dabei verharmlost der Film den Umstand auch nicht, dass das eine Krankheit ist, die schon früh tödlich sein kann. Momoko verbringt viel Zeit im Krankenhaus und einer ihrer Freunde an ihrer Schule für behinderten Kinder stirbt sogar sehr plötzlich. Momoko ist sehr hartnäckig und will alles allein schaffen. Mit ihrer Persönlichkeit gelingt es hier stets, den Leuten um sich herum ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, was auch dazu führt, dass ihre Klassenkameraden an Rikis Schule sie aufmuntern wollen.

    Visuell ist der Film leider sehr reizlos. Das Charakterdesign wirkt generisch, die Animation ist zweckmäßig und das Art Design sticht in keinerlei Hinsicht hervor. Die Musik von Michiru Ooshima allerdings ist äußerst effektiv und untermalt besonders die dramatischen Momente ausgezeichnet. Und davon gibt es einige. Nicht immer ist die Dramatik feinfühlig inszeniert – manchmal wirkt es etwas zu direkt –, aber im Großen und Ganzen setzt der Film die Gefühle der Figuren gut um und man kann mit ihnen mitfühlen, auch ohne große erzählerische Eleganz.

    Etwas überrascht hat mich das Ende, da hatte ich nicht mit gerechnet:


    Ich hatte den Film auf einer Zugfahrt gesehen und wurde von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten. Das Pacing des Films ist angenehm und ohne Leerlauf. Unterm Strich mochte ich Momoko definitiv, besonders weil Menschen mit Behinderungen in Animes nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen und in Hauptrollen so gut wie nie vorkommen. Die Umsetzung war jedoch weder visuell noch von der Regie oder dem Drehbuch mehr als durchschnittlich.



    Unterhaltungswert: ★★
    Gesamtwertung:

    Geändert von Narcissu (07.05.2018 um 21:42 Uhr)

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