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Thema: Der Visual Novel Thread

  1. #41
    Das Kampfsystem sieht wirklich spaßig aus, werde ich mir mal zu Gemüte führen.

    Ah, neue Seite ohne Pedo-Tentakelvergewaltigungsscheisse! Zeit für 2deep5you Indiescheisse!
    Ziemlich großartig (wenn auch beizeiten etwas hakelig und leider viel zu kurz):
    Christine Loves Digital: A Love Story
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    Kostenlos, Amigaflair und man kann das Gibson hacken!

    Außerdem von Christine Love:
    Zitat Zitat
    don't take it personally, babe,
    it just ain't your story


    A spiritual sequel of sorts to Digital: A Love Story, set in a prestigious private high school, and on the social networks of 2027.

    Seven students, three endings, one eavesdropping teacher. A full length visual novel about the erosion of privacy, gay drama, young sexuality, and the perils of modern online life for a high school literature class.
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    Hat so seine "ääähh ja genau"-Momente (vorallem die Enden), insgesamt fand ich es aber echt gut.

    Als nächstes ist Analogue: A Hate Story dran, da habe ich bisher noch nicht die Zeit zu gefunden. Habe ich in einem schwachen Moment auf Steam mitgenommen:

  2. #42
    Zitat Zitat
    Und die Elfen brechen auch nicht so schnell ein, wie in den anderen Black Lilith-Spielen, die ich gespielt habe ^^
    Da hat man ja gleich schon nach den ersten paar Minuten ein Ahegao erreicht. ^^''
    Naja, die Charaktere brechen idR zwar tatsächlich schnell ein, aber in der nächsten Szene bemerkt man dann keine Veränderung. Sie schmeißen weiter mit "Ich bring dich um" oder "Bitte, bitte nicht" (eben das, was bei bei BL unter Persönlichkeit versteht ) um sich.
    Vielleicht ist das auch eines der Probleme bei BL-Spielen: Da die Charaktere bestenfalls Abziehbildchen sind, hat ma einfach keine emotionale Bindung zu ihnen, und damit hat es auch keine tiefere Wirkung, wenn man sieht, wie sie gemindbreakt werden. So hat mir z.B. eine Nebenroute bei Misleet mehr zugesetzt (was aber auch nicht viel heißt ) als alles, was mit der namensgebenden Antagonistin passiert ist.
    Dazu kommt bei CM auch noch, dass der Protagonist schlicht und ergreifend ein Arschloch ist, und man keinen einzigen Grund hat, irgendetwas, was der Kerl anstellt, gutzuheißen. Ergo hat man absolut keine Motivation, auf ein "gutes" Ende (was in diesem Fall eben Mindbreak heißt) hinzuspielen, was dem Spiel noch mehr Reiz nimmt. Das Problem ist nichtmal, dass der Kerl böse ist, was ja auch gut umgesetzt sein kann, sondern dass der Spieler absolut keine Motivation bekommt, Verständnis für seinen "Rachefeldzug" aufzubringen.

  3. #43
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Vielleicht ist das auch eines der Probleme bei BL-Spielen: Da die Charaktere bestenfalls Abziehbildchen sind, hat ma einfach keine emotionale Bindung zu ihnen, und damit hat es auch keine tiefere Wirkung, wenn man sieht, wie sie gemindbreakt werden.
    Ich bin mir gar nicht sicher, ob das in diesem Genre überhaupt so wichtig ist. Es geht ja nicht darum, dass man die Charaktere mag oder zumindest irgendwie emotional mit ihnen sich verbunden fühlt ... das würde dann ja eher in Richtung Rage oder gar NTR gehen, aber das ist ja gar nicht das, was diese Spiele beim Spieler erreichen wollen.

    Es geht doch viel eher darum, was gemacht wird und nicht unbedingt mit wem. Der Hass, der den Opfern vom Protagonisten aus entgegengebracht wird, gründet sich ja nicht auf einer generellen Ablehnung des Charakters dieser Frauen (einfach nur eine (womöglich gerechtfertigte) arrogante Attitüde dem Protag gegenüber allein ist ja kaum Grund genug) sondern wird durch Ereignisse in der Story gerechtfertigt ... zumindest in den Spielen, die ich gespielt habe.
    Es handelt sich dabei also meistens einfach nur um stereotypische patriarchalische Feindbilder. Und ich denke, das reicht für dieses spezielle Ziel, welchem sich BL verpflichtet hat, auch vollkommen aus. Vielleicht würde durch zu viel Individualität oder gar Sympathie mit den Opfern vielleicht sogar der gewollte Effekt bei manchen Lesern abgemildert oder entwickelt sich gar in eine andere Richtung?

    Was ich allerdings für wichtig erachte, ist, dem Spieler die Auswirkungen der Handlungen ordentlich zu zeigen. Und dazu muss die Persönlichkeit, selbst wenn sie nicht über eine stereotypische Vorlage hinaus kommt, konsistent in die Geschichte eingebaut werden. Deshalb finde ich es ja auch immer so störend für die Atmosphäre, wenn die Charaktere zu früh einbrechen (wenn es zu einfach ist, fehlt das Erfolgserlebnis) oder wenn sie zu früh gemindbreaked sind (kein Gefühl von Erniedrigung mehr, außerdem Ziel erreicht, kein Erfolgserlebnis mehr möglich).
    Und das macht CM zumindest so weit ich gespielt habe, eben recht gut. Die Charaktere handeln, weil sie es müssen (Hypnose, Erpressung was auch immer), während aber mental das Gefühl von Abscheu, Erniedrigung und auch Abwehr bei den Charakteren noch vorhanden ist.

    Aber nur, weil ich positiv von einem BL-Spiel überrascht bin, heißt das natürlich nicht, dass es gut wäre. Aber darum geht es bei dieser Art von Spiel auch kaum ^^

    Zitat Zitat
    Dazu kommt bei CM auch noch, dass der Protagonist schlicht und ergreifend ein Arschloch ist, und man keinen einzigen Grund hat, irgendetwas, was der Kerl anstellt, gutzuheißen. Ergo hat man absolut keine Motivation, auf ein "gutes" Ende (was in diesem Fall eben Mindbreak heißt) hinzuspielen, was dem Spiel noch mehr Reiz nimmt. Das Problem ist nichtmal, dass der Kerl böse ist, was ja auch gut umgesetzt sein kann, sondern dass der Spieler absolut keine Motivation bekommt, Verständnis für seinen "Rachefeldzug" aufzubringen.
    Hrm, das finde ich aber gar nicht. Ich mag diese Art von Protagonist, der einfach nur böse ist, weil er einfach böse ist (nicht zu verwechseln mit verrückt, was eine Nichtzurechnungsfähigkeit implizieren und damit dem Handeln das Gewicht nehmen würde). Was braucht er denn sonst noch für Motivation? Die eine Bitch hat ihm den Arm abgehackt, die andere hat ihn vor das Militärgericht gezogen. Das sind doch ziemlich gute Gründe, zumindest für eine so moralisch dekadente Figur. Es geht ja auch nicht darum, dass er seinen "Rachefeldzug" als Lebensmission ansieht und wie ein Wahnsinniger darauf hin arbeitet seine Rache auszuüben; er hat einfach die Chance dazu und die nutzt er auch, warum sollte er es nicht?
    Außerdem finde ich es toll, dass selbst er bestimmte Prinzipien hat (No Bestiality!), was der Charakterisierung sehr gut tut, da so das Gefühl aufkommt, dass er nicht einfach nur böse ist um böse zu sein, sondern dass er böse ist, weil er es nach seinem persönlichen Wertekodex als "richtig" ansieht.

    Er ist halt seinem Charakter treu. Das ist viel wert. Viel schlimmer finde ich diese asozialen Charaktere, die aber im Rahmen der Geschichte trotzdem als "gut" hingestellt werden, damit das den Harem, der sich um sie sammelt, rechtfertigt. Aktuell jetzt gerade wieder bei Duel Savior. Der Protag dort geht gar nicht. Halt ein dummer, lüsterner Playboy, der absolut keine sympathischen Merkmale zeigt, aber trotzdem jede Frau abkriegt und sie dann wie Dreck behandelt. Meh ... sowas will ich doch als Spieler nicht sehen, wenn mir die weiblichen Charaktere ans Herz gewachsen sind!

  4. #44
    Zitat Zitat
    Es geht ja nicht darum, dass man die Charaktere mag oder zumindest irgendwie emotional mit ihnen sich verbunden fühlt ... das würde dann ja eher in Richtung Rage oder gar NTR gehen, aber das ist ja gar nicht das, was diese Spiele beim Spieler erreichen wollen.
    Es geht mir nicht darum, dass ich die Rape-Opfer mag. Wenn sie eine gewaltige "Bitch" ist, die man brechen sehen will, ist das auch eine Motivation. Nur sollten sie irgendeine Form von Charakter haben. Du könntest die Texte von Danes problemlos mit welchen von Asagi oder Misleet ersetzen, und würde keinen Unterschied feststellen. Sie ist einfach "Frau, die, während sie geraped wird, mit inhaltslosen Drohungen um sich wirft" (das, was BL unter einer "starken" Frau versteht). Aber man kann nichtmal richtig Abneigung gegen sie empfinden, weil sie einfach zu wenig Charakterzüge hat, gegen die man etwas haben könnte.

    Zitat Zitat
    Hrm, das finde ich aber gar nicht. Ich mag diese Art von Protagonist, der einfach nur böse ist, weil er einfach böse ist (nicht zu verwechseln mit verrückt, was eine Nichtzurechnungsfähigkeit implizieren und damit dem Handeln das Gewicht nehmen würde). Was braucht er denn sonst noch für Motivation? Die eine Bitch hat ihm den Arm abgehackt, die andere hat ihn vor das Militärgericht gezogen. Das sind doch ziemlich gute Gründe, zumindest für eine so moralisch dekadente Figur. Es geht ja auch nicht darum, dass er seinen "Rachefeldzug" als Lebensmission ansieht und wie ein Wahnsinniger darauf hin arbeitet seine Rache auszuüben; er hat einfach die Chance dazu und die nutzt er auch, warum sollte er es nicht?
    Ich betrachte den Kerl nicht als wirklich böse, sondern einfach als Arschloch. Seine Motivation ist bestenfalls vorgeschoben (zur Erinnerung: Ganz am Anfang zeigt er schon genau dasselbe Verhalten, wie später auch). Jean nimmt für mich eher die Rolle einer "Bösen" ein. Sie plant voraus, hat keine Moral usw. Gagoze kommt dagegen eher wie ein einfacher Schulhofrowdy rüber - er macht eben den Scheiß, den er macht, ohne dass es dafür einen wirklichen Grund gibt. Noch dazu ist er fast eine 1:1 Kopie des Kerls aus Prison Battleship, wodurch auch noch die Originalität wegfällt.

  5. #45
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Es geht mir nicht darum, dass ich die Rape-Opfer mag. Wenn sie eine gewaltige "Bitch" ist, die man brechen sehen will, ist das auch eine Motivation. Nur sollten sie irgendeine Form von Charakter haben.
    Eh, vielleicht interpretiere ich zu viel in BL-Games rein, aber würde das nicht den Sinn entstellen? Wenn das Opfer unsympathisch, gar eine richtige Bitch wäre, dann wäre der Rape ja schon fast "gerechtfertigt". Würde das nicht den Reiz zerstören?

    Zitat Zitat
    Sie ist einfach "Frau, die, während sie geraped wird, mit inhaltslosen Drohungen um sich wirft" (das, was BL unter einer "starken" Frau versteht). Aber man kann nichtmal richtig Abneigung gegen sie empfinden, weil sie einfach zu wenig Charakterzüge hat, gegen die man etwas haben könnte.
    Wie ich schon ausgeführt habe, ich denke, dass es durchaus kalkuliert und beabsichtigt ist, dass die Frauen der BL-Spiele problemlos austauschbar sind. Jedes Spiel erfüllt schließlich in etwa den gleichen Zweck. Vielleicht tue ich den BL-Fans ja unrecht, aber bisher habe ich den Eindruck, die Zielgruppe möchte einfach nur "Frau" einbrechen sehen und nicht "bestimmtes Individuum Frau mit definierten Charakter, der das Handeln des Protagonisten im Kontext der Geschichte rechtfertigt" (wobei ich "rechtfertigt" natürlich sehr frei benutze).
    Es ist auch durchaus beabsichtigt, denke ich, dass man eben keine Abneigung empfindet. Das Korrumpieren von etwas Gutem ist doch viel zufriedenstellender.

    Zitat Zitat
    Du könntest die Texte von Danes problemlos mit welchen von Asagi oder Misleet ersetzen, und würde keinen Unterschied feststellen.
    Mit Danes hatte ich gar nicht so viel zu tun gehabt. Mag daran liegen, dass ich Hochelfen lieber mag als Dunkelelfen, aber sicher auch, dass das Zusammenspiel mit Noa mich durchaus gereizt hat. Dadurch hatte sie mal nen ordentlichen Grund, sich die ganzen Sachen gefallen zu lassen und die arme Noa als Spielball von Jean und Gagoze war auch sehr nett anzusehen. ^^

    Zitat Zitat
    Gagoze kommt dagegen eher wie ein einfacher Schulhofrowdy rüber - er macht eben den Scheiß, den er macht, ohne dass es dafür einen wirklichen Grund gibt. Noch dazu ist er fast eine 1:1 Kopie des Kerls aus Prison Battleship, wodurch auch noch die Originalität wegfällt.
    Der aus Prison Battleship kam mir eher vor wie ein Versager, der anderen die Schuld für seine Lage gibt. Wobei ich 99% des Spiels geskippt habe, also kann ich mich da auch stark irren ^^

    Gagoze hat mich an den Dude aus Ryoujoku Guerilla Gari erinnert (absichtlich japanischen Titel benutzt). Den mochte ich auch schon, eben weil er einfach nur böse ist, weil er es kann. ^^
    Und ja, vielleicht sind es Schulhofrowdys, aber was ist dagegen einzuwenden?

  6. #46
    Zitat Zitat
    Eh, vielleicht interpretiere ich zu viel in BL-Games rein, aber würde das nicht den Sinn entstellen? Wenn das Opfer unsympathisch, gar eine richtige Bitch wäre, dann wäre der Rape ja schon fast "gerechtfertigt". Würde das nicht den Reiz zerstören?
    Es geht mir nicht darum, dass ich einen bestimmten Charaktertyp sehen will, sondern einfach nur irgendeinen. Ob jetzt positiv oder negativ, ist dabei eher zweitrangig, weil...

    Zitat Zitat
    Wie ich schon ausgeführt habe, ich denke, dass es durchaus kalkuliert und beabsichtigt ist, dass die Frauen der BL-Spiele problemlos austauschbar sind. Jedes Spiel erfüllt schließlich in etwa den gleichen Zweck. Vielleicht tue ich den BL-Fans ja unrecht, aber bisher habe ich den Eindruck, die Zielgruppe möchte einfach nur "Frau" einbrechen sehen und nicht "bestimmtes Individuum Frau mit definierten Charakter, der das Handeln des Protagonisten im Kontext der Geschichte rechtfertigt" (wobei ich "rechtfertigt" natürlich sehr frei benutze).
    Es ist auch durchaus beabsichtigt, denke ich, dass man eben keine Abneigung empfindet. Das Korrumpieren von etwas Gutem ist doch viel zufriedenstellender.
    ... ich es eben als Negativpunkt sehe, wenn der einzige Unterschied zwischen Charakteren in beliebigen Spielen nur das Aussehen ist. Dadurch unterscheiden sich nämlich auch die Spiele nicht mehr wirklich voneinander. Beim Spielen überleg ich mir gelegentlich, was ich in ein eventuelles Review schreiben soll. Der Grund, warum ich zu CM keines verfasst habe, war, dass mir außer den Worten "Black Lilith" nichts eingefallen ist. Jedes BL-Spiel ist für mich uninteressanter als das vorherige, weil es jedesmal dasselbe ist. Wenn ich nicht exakt voraussagen könnte, wie Frau X auf die Mindbreak Versuche reagiert, käme hingegen etwas Abwechslung rein, selbst wenn die Grundhandlung immer noch die gleiche bleibt.

    Zitat Zitat
    Mag daran liegen, dass ich Hochelfen lieber mag als Dunkelelfen


    Zitat Zitat
    Und ja, vielleicht sind es Schulhofrowdys, aber was ist dagegen einzuwenden?
    Weil es eben absolut keine Motivation für sein Handeln gibt. Du kannst ans Ende eines RPGs gerne den Demon Overlord setzen, der das Universum vernichten will, weil er eben der Demon Overlord ist, aber von einem Protagonisten in einer VN erwarte ich einfach, dass ich nachvollziehen kann, warum er macht, was er macht, immerhin stecke ich als Spieler quasi direkt in seinem Kopf drin. Aber in Gagozes Fall findet man da einfach nur ein großes schwarzes Loch vor. Dazu muss ich nicht alles über seine Tragische Kindheit™ wissen, aber in seinem Fall könnte ich nichtmal sagen, was er 5 Minuten nach Ende des Spiels eigentlich vorhat.

    Geändert von Liferipper (04.10.2012 um 01:44 Uhr)

  7. #47
    Wurde mittlerweile alles über Rape-Spiele diskutiert? Ich meine sachliche Diskussionen in allen Ehren aber das muss nun auch nicht so breit getreten werden, jemand muss doch an die Kinder denken. Über 18+ Spiele könnt ihr euch gerne unterhalten, nur lasst sensitive Themen wie Torture, Rape, Loli, Bestiality usw. bitte außen vor. Verlegt die Diskussion doch einfach auf eine entsprechende Interessengruppe oder führt sie per PN weiter, eben da wo die Öffentlichkeit keinen Zugang drauf hat.

    Nun noch was zum Thema: Tomoyo After hab ich noch nicht mal richtig angefangen, alle Motivationen gingen sofort flöten, als ich bemerkt habe, dass sie die Synchronsprecherin für Tomoyo ausgetauscht haben, also etwa nach 30 Sekunden Spielzeit. Naja, vielleicht später, für Clannad hab ich auch Jahre gebraucht, außerdem stapeln sich momentan bei mir die Spiele geradezu.

  8. #48
    Zitat Zitat
    Wurde mittlerweile alles über Rape-Spiele diskutiert? Ich meine sachliche Diskussionen in allen Ehren aber das muss nun auch nicht so breit getreten werden, jemand muss doch an die Kinder denken. Über 18+ Spiele könnt ihr euch gerne unterhalten, nur lasst sensitive Themen wie Torture, Rape, Loli, Bestiality usw. bitte außen vor.
    Ihr seht mich zutiefst ermpört. Wie kommt Ihr dazu, unsere höchstintellektuelle Unterhaltung über die Vor- und Nachteile tiefgehender Charakterisierung von geschichtstragenden Persönlichkeiten sowie die verschiedenen Archetypen des Bösen, mittels unhaltbarer Anklagen zu unterbrechen?

  9. #49
    Vor allem aber auch, weil die diskutierten Themen einfach so mit abwertenden Schlagwörtern wie Torture, Rape und Bestiality heruntergebrochen wurden. Ich bin doch sehr entsetzt über diese negative Konnotation, die meine Beiträge jetzt tragen müssen, handelten es sich dabei doch um ernstgemeinte Thesen über narrative Stilmittel und ihre intendierte Wirkung auf den Leser.

  10. #50
    Higanbana no Saku Yoru ni


    Uploaded with ImageShack.us
    Eine nette Ansammlung von Horrorstories (wenngleich die 4. und 6. nicht wirklich Horror sind) die sich alle um Mobbing drehen. Mehr als das ist es aber auch leider nicht. Die Stories haben zwar ihre guten Momente (wobei ich die 4. komplett unnütz fand und die 6. hätte auch nicht allein stehen müssen) aber nur die 2. und letzte haben mir wirklich gut gefallen. War aber zum Glück auch nicht unnötig lang, hätte es trotzdem vorgezogen wenn nur eine einzelne aber dafür richtig gute Story erwählt worden wäre. Dann hätte es vielleicht auch die Qualität von Umineko erreichen und mein Interesse am Sequel wecken können, aber so habe ich nicht wirklich Interesse daran das auch noch zu lesen.

  11. #51
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Higanbana no Saku Yoru ni
    Das motiviert mich jetzt aber überhaupt nicht, das Spiel mal zu spielen. Ich fürchte fast, Ryukishi07 hat mit Umineko sein Lebenswerk bereits geschrieben ^^'

    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Der Grund, warum ich zu CM keines verfasst habe, war, dass mir außer den Worten "Black Lilith" nichts eingefallen ist.
    Dafür wirst du ja auch am Ende des Spiels auf das Kontakt-Formular von BL weitergeleitet. Vielleicht solltest du ihnen mal schreiben, dass sie sich gefälligst mal was neues ausdenken sollen

    Zitat Zitat
    Ich mag auch Ilias lieber als Alice.


    Zitat Zitat
    Tomoyo After hab ich noch nicht mal richtig angefangen, alle Motivationen gingen sofort flöten, als ich bemerkt habe, dass sie die Synchronsprecherin für Tomoyo ausgetauscht haben, also etwa nach 30 Sekunden Spielzeit.
    Wundert es dich? Wo Japan doch so penibel darauf achtet, zwischen normaler Seiyuu und H-Seiyuu zu unterscheiden
    (Leider, weil da gibt es ein paar gute Stimmen, die anscheinend nie die Chance bekommen werden, mal was Ordentliches zu sprechen, wie ich in diesem Post noch ausführen werde)

    Wobei ich aber auch immer noch nicht verstanden habe, warum man das Spiel unbedingt zu einem Eroge machen musste ... war das Entsetzen nach Clannad bei den Key-Fans so groß?






    So, jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich hab was übers Wochenende durchgespielt:

    euphoria

    or wtf did i just read!?


    Story of my weekend: Wie jeden Freitagabend habe ich eine Flasche Rotwein geköpft und mir Gedanken gemacht, wie ich diesen Abend genussvoll zu Ende bringen könnte. Als ich dann in mich gegangen bin um herauszufinden, wonach mir der Sinn steht, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich Lust darauf habe, euphoria zu beenden, welches ich bisher nur angespielt hatte.
    Die Story besteht darin, fünf kleine Aufgaben zu erledigen. Das sollte nicht lange dauern, denke ich mir. Und in der Tat bin ich drei Stunden später mit der fünften Aufgabe fertig, sehr stolz auf mich, und stimme mich mental schon einmal darauf ein ins Bett zu gehen ...
    ...
    BAM! TWIST!
    ... ok? Spiel wohl doch noch nicht zu Ende ... mal noch etwas weiter spielen ...
    BAM! TWIST! ... TWIST! ... TWIST!
    ...
    ... als dann das Ending über meinen Bildschirm flimmert, gucke ich auf die Uhr; inzwischen 10 Uhr morgens! Und das Spiel hat mich gerade derbe ge999t, indem es einfach mitten in der Story Schluss gemacht hat, weil ich noch nicht bereit für den True Path war!


    ... nun sitze ich hier und habe gerade das besagte True End gesehen und das Spiel damit auf 100% durchgespielt. In den letzten 72 Stunden habe ich nichts anderes gemacht außer zu schlafen und euphoria zu spielen (und dabei Rotwein zu trinken). Von wegen 10 bis 30 Stunden, wie es auf vndb steht! Ich habe in das Spiel mal locker 45 Stunden gesteckt! Und es waren unfassbar großartige 45 Stunden!

    Ich bin gerade so geflasht, deshalb muss ich jetzt unbedingt ein Kurzreview über das Spiel schreiben um darzulegen, wie awesome es ist und mit mit ein paar Vorurteilen aufräumen, die anscheinend bedingt durch Unwissenheit über dieses Spiel kursieren. (Anm. Ich bin während des Schreibens eingeschlafen, deshalb kommt der Post 8 Stunden später als geplant)

    Für diejenigen, die es nicht lesen wollen, packe ich es mal in einen Spoiler:




    Zitat Zitat von Bible Black Beitrag anzeigen
    Zahnarztbesuche werden nie wieder das gleiche sein...
    Like a Boss! Ein Ende, was so krank und abartig war, dass es irgendwie wieder extrem awesome ist.
    Um beim Thema zu bleiben: hast du mal was von Black Cyc gespielt und kannst was empfehlen? Ich glaube, ich bin übers Wochenende jetzt auf eine Stufe an Dunkelheit degeneriert, die durch oberflächliche Black Lilith-Spiele nicht mehr zufriedengestellt werden kann.

  12. #52
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Wobei ich aber auch immer noch nicht verstanden habe, warum man das Spiel unbedingt zu einem Eroge machen musste ... war das Entsetzen nach Clannad bei den Key-Fans so groß?
    Selbst das ist ja scheinbar nicht wirklich gelungen. Laut nem Review haben sie die meisten Sexszenen gleich in die ersten 30 Minuten gequetscht und diese nichtmal ordentlich implementiert. Hauptsache erstmal den Großteil des Hentai-Contents aus dem Weg räumen damit man danach die Story erzählen kann
    Hoffentlich brauchen sie für die Übersetzung der längeren Fassung ohne Hentaiszenen nicht ewig.

    Geändert von ~Jack~ (10.10.2012 um 01:35 Uhr)

  13. #53
    Zitat Zitat
    Dafür wirst du ja auch am Ende des Spiels auf das Kontakt-Formular von BL weitergeleitet.
    Nur beim Bad End. Komm wieder, wenn du die 3 1/2 richtigen Enden freigespielt hast. .

  14. #54
    Bin gerade am überlegen ob ich Euphoria noch mal selber vernünftig mit Atlas durchspiele oder einfach dein Review lese. Nur bei 45-72h Spielzeit uhh... dann wird's ggf. doch nur dein Review. :ß
    btw Wie lange hast du für Nemus Route gebraucht?

    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Like a Boss! Ein Ende, was so krank und abartig war, dass es irgendwie wieder extrem awesome ist.
    Um beim Thema zu bleiben: hast du mal was von Black Cyc gespielt und kannst was empfehlen? Ich glaube, ich bin übers Wochenende jetzt auf eine Stufe an Dunkelheit degeneriert, die durch oberflächliche Black Lilith-Spiele nicht mehr zufriedengestellt werden kann.
    Ja, das hat auch mich damals ziemlich überrascht (zusammen mit Sachen wie den heißen Eisensymbolen...), naja was Black Cyc angeht: Ewig lang auf der Platte, dann aber doch nie gespielt. Allerdings sollen wohl MinDeaD Blood, Gore Screaming Show und Gun-Katana die besseren von Black Cyc sein - nur bei GK darf man sich dann allerdings durch das grandiose Action Gameplay quälen. Ich glaube zum Wochende nehme ich mal GSS in Angriff.

    Geändert von Bible Black (10.10.2012 um 18:50 Uhr)

  15. #55
    Zitat Zitat von Bible Black Beitrag anzeigen
    Bin gerade am überlegen ob ich Euphoria noch mal selber vernünftig mit Atlas durchspiele
    Da hast du wohl nur geskippt und dir dann die H-Szenen angeguckt, mh?

    Ich habe Atlas zusammen mit Google Translate benutzt (mit Translation Aggregator wie auf den Screenshots in meinem ersten Post hier zu sehen war), also Atlas für eine objektive Erstübersetzung und Google dann ab und zu um die Umgangssprache besser zu verstehen.
    Gegen Ende habe ich dann aber auch viel mit JParser und Mecab gearbeitet, bin also an den Stellen, wo ich wusste, dass das jetzt wichtig ist, die Kanjis durchgegangen und habe versucht mit meinen nicht vorhandenen Grammatikkenntnissen (Partikel zumindest kann ich grob semantisch in Zusammenhang bringen) mir ein besseres Bild zu machen.
    Die H-Szenen waren mit Atlas eigentlich kein Problem (wobei ich Spaß hatte, mir mit den Kanji-Parsern die normale Lesung verschiedener Begriffe anzeigen zu lassen nur um dann in der Synchro die vulgäre Form zu hören, die der Kanji-Parser nicht kennt, hrhr. Das macht die Synchro gleich noch deliziöser ^^), die Storyszenen später haben aber schon ein bisschen Eigeninitiative erfordert (zB auch die ausgelesenen Zeichen verbessern, weil ab und zu doppelte Kana nur einfach ausgegeben wurden). Ich hatte eigentlich nie das Gefühl von nerviger Arbeit, weil mich die Story so fasziniert hat und ich dann, wenn ich was verstanden habe, auch ein Erfolgserlebnis verspürt habe ^^

    Zitat Zitat
    oder einfach dein Review lese. Nur bei 45-72h Spielzeit uhh... dann wird's ggf. doch nur dein Review. :ß
    Mein Review ist nur ein Review, keine Spoileranalyse. ^^ Ich habs nur in einen Spoiler gepackt, weil ich weiß, dass es hier User gibt, die nichts von diesem Spiel sehen wollen und sich vielleicht gestört gefühlt hätten über den längeren Post scrollen zu müssen.
    Wir können übrigens gerne auch eine Spoiler-Diskussion führen. Ich hab ja auch vieles nicht verstanden.
    Ich plane übrigens mit Narcissus Hilfe eine Übersetzung (hauptsächlich natürlich er xD) eines japanischen euphoria-FAQ, welches ich bei meiner Recherche über das Spiel gefunden habe, welches aus einer Ansammlung von Theorien aus 2ch besteht.

    Zitat Zitat
    btw Wie lange hast du für Nemus Route gebraucht?
    Ich hab die in folgender Reihenfolge gespielt:
    Nemu --> nichts zu skippen, hat etwa >10h gedauert
    Rika --> die erste Hälfte war dann vieles redundant, zusammen etwa 8h
    Rinne --> wie Rika, aber die zweite Hälfte war länger und hatte viel Story, etwa 10h
    Aoi --> kurze zweite Hälfte, etwa 5h
    True Path --> viel vom Nemu-Pfad, am Ende dann aber noch einiges an Extra-Content und natürlich noch der Dark Path irgendwo dazwischen, etwa 15h

    Wobei da auch große Varianz ist, je nachdem, wie sehr man sich mit dem Verstehen des Textes beschäftigt. Ich hab zum Beispiel viele der H-Szenen komplett gelesen, weil eben viel Charakterentwicklung während dieser Szenen war. Die Vanilla-Szenen hab ich dann aber meist sehr schnell durchgeklickt xD

    hab das Spiel übrigens komplett mit allen Enden gespielt. Sogar ohne FAQ. Wobei das True End schon recht fies zu finden war, ich mochte allerdings, was diese "Entscheidungen" implizierten.

    Zitat Zitat
    Ja, das hat auch mich damals ziemlich überrascht (zusammen mit Sachen wie den heißen Eisensymbolen...),
    Da war, soweit ich das mitbekommen habe, auch viel hinter den Kulissen passiert, was leider keine Event-CGs bekommen hatte.

    Zitat Zitat
    naja was Black Cyc angeht: Ewig lang auf der Platte, dann aber doch nie gespielt. Allerdings sollen wohl MinDeaD Blood, Gore Screaming Show und Gun-Katana die besseren von Black Cyc sein - nur bei GK darf man sich dann allerdings durch das grandiose Action Gameplay quälen. Ich glaube zum Wochende nehme ich mal GSS in Angriff.
    Ja, GSS wäre dann auch mein nächster Kandidat gewesen.

  16. #56
    Leute, lest mal mehr!

    Heute gibt es gleich zwei Reviews von mir. Nachdem sich ja euphoria als melodramatische raburabu-Geschichte entpuppt hat, stand mir der Sinn mal nach etwas dunklerem. Auf Liferippers Empfehlung hin habe ich zunächst einmal Captive Market beendet.

    So, nachdem dies nun aus dem Weg geschafft wäre, kommen ich zum eigentlichen Thema meines Beitrags:




    Sayonara wo Oshiete
    ~Comment te Dire Adieu~



    Als erstes der obligatorische Theme-Song zum Nebenbeihören:


    Ich empfehle auch unbedingt den psychodelischen Trailer des Spiels anzusehen, den ich leider aufgrund verstörender Inhalte hier nicht posten kann. Die Version auf Youtube ist übrigens zensiert. Ich empfehle doch stark sich die unzensierte anzuschauen. Ist allerdings schwierig aufzutreiben ...
    *hust* Google *hust* "sayonara wo oshiete comment te dire adieu" *hust* erstes Veoh-Ergebnis unter Videos *hust*

    Das bei uns relativ unbekannte Denpa-Spiel Sayonara wo Oshiete ist in Japan ein Klassiker und wird als eines der besten Eroge aller Zeiten angesehen. Ich habe erst durch Youtube-Vorschläge vor kurzem davon erfahren und mich näher mit dem Spiel beschäftigt.
    Bevor ich aber zum Spiel selber komme, will ich versuchen zu erklären, was ein Denpa überhaupt ist.

    Ursprünglich bezeichnet das Wort elektromagnetische Wellen, die Einfluss auf den Geisteszustand einer Person haben, heutzutage wird das Genre aber viel allgemeiner gefasst; eine eigentlich alltägliche Welt, die langsam aber sicher dem Wahnsinn verfällt und mit ihr ihre introvertierten und von der Gesellschaft zurückgezogen Figuren.
    Ein bekanntes Denpa-Spiel, welches in Englisch verfügbar ist, wäre Divi-Dead, das auch einige Ähnlichkeiten zu Sayonara wo Oshiete aufweist, doch dazu später mehr.
    Erst einmal soll erzählt werden, worum es in Sayonara wo Oshiete überhaupt geht.


    Hoffnung und Wahnsinn liegen dicht beieinander ...

    Story:
    Hirosuke ist Lehrer auf Probe an einer Mädchenschule. Das ist für ihn eine ziemliche Tortur, denn nicht nur ist er kommunikativ und sowieso in jederlei sozialer Hinsicht absolut inkompetent und hat so enorme Schwierigkeiten mit seinen Schülerinnen klar zu kommen, auch macht ihm seine kühle und schlecht gelaunte Vorgesetzte Semina zu schaffen, die nie mit ihm zufrieden zu sein scheint. Zuflucht vor dem grausamen Alltag findet er nur bei der Schulkrankenschwester Tonae und in einer engen Toilettenkabine, in die er sich immer mal wieder zurückzieht um seine Ruhe zu haben. Doch auch die Einsamkeit plagt ihn, denn seit kurzem hat er immer mal wieder Wahnvorstellungen und dazu träumt er jede Nacht davon, wie ein Engel von einem Tentakelmonster vergewaltigt wird.
    Ist er dieses Monster? Als er eines Tages das Gesicht des Engels in der Schülerin Mutsuki wieder sieht, verstärkt sich dieser Verdacht nur ...

    Sayonara wo Oshiete ist eine Charakterstudie und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie großartig die Portraitierung unseres Protagonisten ist. Selten wird das Innenleben des Ich-Erzählers mit so einer Intensität, Ausdruckskraft aber auch Nachvollziehbarkeit beschrieben. Die Gedanken werden klar und eindeutig formuliert und doch steckt so viel mehr hinter jeder einzelnen Äußerung des Erzählers.
    Als er zum Beispiel auf dem Dach der Schule ein Mädchen trifft, das geistesabwesend in die Ferne schaut und nicht auf seine Begrüßung reagiert, stellt er basierend auf dieser Reaktion erst einmal seitenlange Vermutungen zu ihrer Person an. Versteht er sie oder redet er sich nur etwas ein? Und kann der Leser seiner Einschätzung überhaupt trauen?


    Seven Girls, Seven Mysteries ...

    Atmosphäre:
    Die zweifellos größte Stärke des Spiels ist seine Atmosphäre. Das ganze Spiel findet nur bei Sonnenuntergang statt, während man Hirosuke dabei begleitet, wie er nach der Arbeit ziellos über das Schulgelände streift. Aus diesem Grund sind alle Artworks auch ausnahmslos in einem tiefen Rotton gehalten. Die verträumte und melancholische Hintergrundmusik verstärkt die Immersion in die Welt von Sayonara wo Oshiete nur noch mehr. Einen nicht zu unterschätzenden Anteil daran trägt auch das Writing, welches es schafft, Wahnsinn und Realität auf eine völlig selbstverständliche und nachvollziehbare Art und Weise darzustellen, sodass sich der Leser ohne weiteres in immer grotesker werdenden Situationen verlieren kann und die Penetration eines Engels durch symbolträchtig deformierte Tentakel wie eine Selbstverständlichkeit, wie etwas völlig natürliches wirkt.

    Apropos groteske Bilder; Sayonara wo Oshiete hat einen überraschend hohen Anteil an Hentai-Szenen, aber nicht eine einzige wirkt fehl am Platz. Wie den Rest des Spiels liegt etwas düsteres und verstörendes über diesen Szenen und kaum eine stellt sich als das heraus, was sie vorgibt zu sein. Den normalen Eroge-Gamer werden viele dieser Bilder und Sequenzen wahrscheinlich entsetzen, aber die Poesie und Symbolkraft hinter diesen Situationen ist unbestreitbar.


    Da ist etwas extrem verstörendes an diesem Bild ...

    Besonders hat mir auch die Nutzung von Farben gefallen. Neben dem natürlich sehr aussagekräftigen Rot, welches über der Schule, den Charakteren und auch der Handlung liegt, wird auch immer wieder auf Weiß und Schwarz Bezug genommen. Anfänglich natürlich noch als Symbol für den Engel und das Monster kehrt sich schon bald die Bedeutung in das Gegengesetzte um. Die dunkle, düstere Stimmung des Spiels, die tranceartigen Melodien und die kafkaesken aber hypnotisierenden Bilder wirken schmeichelnd auf die Augen und wenn diese angenehme Stimmung durch aufblitzende weiße Hintergründe und grässliche Formen von Realität unterbrochen wird, wünscht sich der Spiele sogleich die Dunkelheit zurück.
    Subtiles, unterschwelliges Storytelling par excellence.


    Die Rote Blume. Wofür steht sie ...?

    Gameplay:
    Ich habe schon erwähnt, dass man das Spiel gut mit Divi-Dead vergleichen kann. Dort hat man im Grunde auch nichts weiter gemacht als über das Schulgelände zu ziehen, über welchem eine mysteriöse Aura lag, und mit Leuten zu reden, die man zufällig irgendwo trifft.
    In Sayonara wo Oshiete sind die meisten Entscheidungsmöglichkeiten, die man hat, ebenfalls nur Ortsangaben, wo man als nächstes hingehen möchte. Dabei wird jedem Ort, ob Klassenzimmer, Bibliothek oder Schulhof, ein bestimmter Charakter zugeordnet.
    Pro Tag kann man drei Orte auf dem Campus aufsuchen. Davor raucht man eine Zigarette mit der Krankenschwester und sperrt sich in seiner Toilettenkabine ein, danach ärgert man sich mit seiner Vorgesetzten rum. Die Tage werden durch den immer wiederkehrenden Alptraum verbunden. Eine Routine, die sowohl der Identifikation mit dem von seinem Alltag gequälten Protagonisten unterstützt als auch das Spiel kompakt und kurzweilig gestaltet. Ohne Probleme kann man es innerhalb von 5 bis 6 Stunden einmal durchspielen. Das empfehle ich auch. Das Spiel ist kurz genug um es in einer Sitzung durchspielen zu können und das dürfte der Atmosphäre auch zuträglich sein, wenn man sich nicht zwischendurch aus ihr herausreißen lässt.


    Wo soll es heute hingehen?

    Das Spiel ist alt, 2001 erschienen. Das merkt man auch am Interface. Es zweckmäßig, aber aufgrund mangelnder Komfortfunktionen weit davon entfernt gut zu sein.
    Schlimm auch; das CG-Menü ist träge und umständlich zu navigieren. Und es fehlen die Gore-Bilder in der Gallerie.

    Der Rest wirkt zwar veraltet, aber schadet dem Spielgefühl nicht. Die Sprachausgabe hat eine schlechte Audio-Qualität, die Stimmen sind aber sehr gut. Keine Ahnung woher, aber ich kannte die meisten. Damals hat man den Sprecherinnen auch noch nicht die übelsten Hentai-Dialoge zum Vorlesen gegeben. Das ist in meinen Ohren sehr angenehm und lässt die Persönlichkeit der Charaktere, während sie herausfinden, ob sie eher Engel oder Dämonen sind, auch nicht so stark entgleisen wie heutzutage.
    Interessanterweise hat jeder Charakter nur ein Portrait, die fünf Mädchen, denen man auf dem Schulgelände begegnet haben sogar nur einen Gesichtsausdruck. Stimmungsänderungen werden dabei durch kurzzeitig separat eingeblendete Mimik dargestellt. Das wirkt befremdlich. Und ich bin mir sicher, dass da Absicht hinter steckt und nicht die Faulheit des Zeichners.


    Ma-chan ist verstimmt ...

    Fazit:
    Sayonara wo Oshiete ist perfekt. Und das meine ich nicht in dem Sinne, dass es die beste Visual Novel aller Zeiten ist oder mein persönlicher Favorit. Ich meine damit, dass alles, was das Spiel tut, es mit so einer Perfektion ausführt, dass ich nicht eine Sache zu bemängeln habe (außer der veralteten Engine, aber da diese dem Spielgefühl nicht schadet, blicke ich hier mal wohlwollend drüber hinweg).
    Sayonara wo Oshiete wird nicht zu unrecht als bestes Denpa-Game aller Zeiten bezeichnet. Im Vergleich zu heutigen Spielen, die durch einen unerwarteten Plottwist nach dem anderen versuchen den Spieler mit Dramatik und Spannung zu unterhalten (keine negative Konnotation von mir mit dieser Aussage impliziert, ich stehe eigentlich auf sowas!), mag diese Geschichte sogar etwas kurz und simpel erscheinen. Aber meiner Meinung nach liegt darin auch die große Stärke des Spiels.

    Ixrec schrieb in seinem Review zu Cross Channel folgendes:
    "This is probably the only thing I have ever read which I would dare call "flawless." It is that good. [The] writing style is absolutely insane. It actually manages to make me feel like every single line in the game has a point, and that if you removed any one of them the scene simply wouldn't be complete."
    Interessanterweise fand ich persönlich Cross Channel extrem langweilig und das Pacing schrecklich langsam.
    Stattdessen ist Sayonara wo Oshiete das Spiel, was ich nach so einem Kommentar erwartet hätte und ich will es hier genau mit diesen Worten, die eigentlich einem anderen Spiel zugedacht waren, beschreiben, denn sie treffen perfekt auf diese Visual Novel zu.

    Das Writing und damit die Charakterisierung des Ich-Erzählers ist einfach perfekt, der Fluss der Geschichte in ihrem Wahnsinn so makellos konstruiert und das Ende ... verdammt das Ende! Mir fehlen Wörter um die letzte Szene angemessen beschreiben zu können ... wie wäre es mit ... "perfekt"?

    Wie sehr Sayonara wo Oshiete dem einzelnen gefallen mag, hängt nur davon ab, wie sehr er sich erlaubt in der Atmosphäre des Spiels zu versinken und ob er mit der kafkaesken Charakterisierung und Symbolik etwas anfangen kann. Ich bezweifle allerdings nicht, dass jeder, selbst wenn ihm das Design des Spiels nicht zusagen sollte, nach Beendigung der Geschichte zu dem Ergebnis kommen wird, dass jede Szene, jeder Satz, jedes Symbol essenziell für die jeweilige Aussage war. Ja, selbst jede H-Szene. Es ist faszinierend und erschreckend zugleich.

    Ich empfehle auf jeden Fall einen zweiten Durchgang. Da steckt soviel versteckter Subtext im Script, dessen Ausmaß erst beim zweiten Mal erkannt werden kann und die Szenen und Handlungen durchaus noch verstörender machen können.

    Sayonara wo Oshiete ist zurecht ein Klassiker und ich kann jedem unabhängig von seiner Präferenz bei VNs diesen Titel nur ans Herz legen. Lasst euch nicht von Tentakeln, Gore oder der in die Jahre gekommenen Technik abschrecken. Es ist ein zeitloses Meisterwerk.


    Ein Engel? Oder ein Teufel? ... oder ...?



    So, als nächstes werde ich ein Black Cyc-Spiel in Angriff nehmen. Ob es sich dabei um Gore Screaming Show oder vielleicht doch etwas anderes handelt, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Fakt ist aber schon mal, dass es abseits des guten Geschmacks liegen wird
    Allerdings habe ich auch noch zwei "normalere" Visual Novels als Zweitprojekte am Laufen, die beide, soviel sei verraten, in mysteriösen alten Herrenhäusern spielen. Na, wenn das nicht spannend klingt.

  17. #57
    Hat Bible Black inzwischen auch GSS gezockt?

    Nachdem mir EXTRAVAGANZA doch (noch) etwas zu extravagant war, habe ich mich jetzt auch an Gore Screaming Show gesetzt.
    Und ich mag es. Es macht seinem Namen auch alle Ehre (nur nicht in der Hinsicht, wie es der Unwissende vielleicht vermuten würde )


    Habs bisher etwa ~7 Stunden angespielt. So allgemein bin ich extrem überrascht, ähnlich wie bei euphoria; ich erwartete ein sinnloses Gore- und Rapefest und stattdessen gibts hochwertiges und anspruchsvolles Writing.
    Verdammt, das Ding hat mir in den ersten Stunden bisher besseres Romance geliefert als 95% aller anderen Eroge, die ich gespielt habe. Ich hab mich anfangs auf ein paar tolle böse Elemente in dem Spiel gefreut und mittlerweile fürchte ich mich vor ihnen, weil mir die Charaktere so ans Herz gewachsen sind.
    Bisher ist noch nichts wirklich schlimmes passiert, bis auf die Szene oben, die aber extrem awesome war. Trotzdem schafft es das Spiel wirklich unheimlich und mysteriös zu sein, was nicht zuletzt am großartigen Soundtrack liegt. Aber auch am hochwertigen Artdesign; animierter Himmel und Sonnenstrahlen, mehrere Hintergrundlayer, viele CGs. Und von der qualitativen Synchro muss ich wohl erst gar nicht anfangen.

    Am Anfang habe ich mich gefragt, warum Black Cyc-Spiele so hochwertig aussehen, obwohl die doch nur so Dark Eroges rausbringen und damit eigentlich nur ein Nischenpublikum beliefern. Inzwischen weiß ich, dass die einfach großartige Visual Novels machen.
    Schon witzig, dass es gerade diese berüchtigten Spiele sind, die durch tolle Charakterzeichnung, Story und Atmosphäre überzeugen können.

    Apropos; mir ist zu Ohren gekommen, dass mein Review über Sayonara wo Oshiete den Eindruck gemacht hätte, es würde sich dabei ebenso um ein Gore- und Rapefest handelt. Das tut es nicht. Im Gegenteil.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, es werden die falschen Spiele fanübersetzt.

  18. #58
    This thread is now mine!

    So, hab den Akane-Pfad beendet und drei Enden rausgeholt (von denen ich annehme, dass es alle waren). Hat mich gut unterhalten:That's some fine character development, if I dare say so.

    Am Ende leidete die Route allerdings unter dem gleichen Problem, das mich auch schon an G-Senjou no Maou gestört hat; es wird deutlich gemacht, dass es sich nicht um den True Path handelt und verzichtet somit auf ein anständiges Ende und gibt dem Spieler ein "Vielleicht hätte ich mich anders entscheiden sollen...?" zum Abschluss mit auf den Weg. Das ist uncool. Ich weiß, dass es sich nicht um das wahre Ende handelt, aber ich hätte doch trotzdem gerne ein anständiges what if-Szenario mit Akane erleben wollen.
    Außerdem fand ich es ziemlich schade, dass so viele geniale Events foreshadowed wurden, aber keines davon eingetreten ist! War da wieder Zeitmangel schuld, oder hat der Autor gar nicht gemerkt, dass er da für ein paar interessante Charaktermomente die Grundsteine gelegt hat?
    Nicht falsch verstehen, mir hat die Route schon viel Spaß bereitet, aber sie hätte leicht noch so viel besser sein können. So viel besser. Die Voraussetzungen waren da, aber wurden wohl nicht verfolgt, weil es ja nur ein Nebenszenario war ...
    Interessanterweise habe ich übrigens auf Anhieb das Good End bekommen, obwohl ich erst die Bad Ends haben wollte und somit falsche Entscheidungen gewählt habe, die sich aber am Ende doch als richtig rausgestellt habe. Lol.

    Ero war gut, vor allem immer im Kontext mit Story, was ich sehr befürworte. Hätten sogar ruhig noch eine Stufe extremer ausfallen können, die Voraussetzung durch die Story war gegeben.
    Apropos: warum ist der Gore zensiert? Wenn ich den Gore-Filter einstelle, dann liegt da ein dunkler Rotschleier über dem CG, der gar nicht mal schlecht aussieht, mach ich den Filter aus, sieht man das CG ohne Schleier, dafür aber mit extremen Zensurpixeln! Was soll denn das? O.o Ich weiß überhaupt nicht, was da abgeht, weil ich nichts erkennen kann und die Beschreibung auch zu oberflächlich bleibt. Merkwürdig, das hätte ich von Black Cyc jetzt nicht erwartet.

    So, jetzt noch die andern beiden Charaktere und dann den True Path. Und wehe der flasht mich nicht und entschädigt für die schwachen Charakter-Enden

  19. #59
    Wollte gerade mit Steins;Gate 8-bit anfangen, bin aber nur ein paar Zeilen weit gekommen, bevor ich das Spiel beendet und erstmal sämtliche Neithards (oder wie immer es geschrieben war) im Skript durch Knight-harts ersetzt habe... Etwas Konsistenz im Hinblick auf andere Übersetzungen ist doch wohl nicht zuviel verlangt, oder?

  20. #60
    Steins;Gate 8-bit

    Whose eyes are Steins;Gate's choice?!

    Der mehr oder weniger Nachfolger von Steins;Gate, der mehr oder weniger die Verbindung zu chaos;head herstellt. Oder so ähnlich...

    Story:



    Gameplay:
    Wie der Name bereits vermuten lässt, setzt SG 8-bit ganz auf Retrostil. Das Spiel sieht aus, wie ein Textadventure aus der guten, alten DOS-Zeit. Man kann sogar einstellen, welche Art von PC das Spiel simulieren soll... Jedes einzelne Bild des Spiels baut sich dabei langsam auf (zum Glück für Ungeduldige lässt sich diese Aufbauphase aber per Tastendruck überspringen).
    Nicht nur die optische Aufmachung, auch das Gameplay entspricht einem Textadventure, d.h. sämtliche Aktionen werden mittels Texteingabe durchgeführt (z.B. "sell upa"). Nebenbei bedeutet das, dass dieses kurze Spiel so ziemlich jede VN im Bereich Interaktion haushoch schlägt.
    Während die Idee nicht schlecht ist, ist es etwas frustrierend, dass man praktisch überhaupt keine Hinweise bekommt, was man in einer bestimmten Situation für Möglichkeiten hat. So soll man z.B. am Anfang unter eine Coladose schauen. Nur, wie lautet der Befehl? "lift can" ist nicht die Lösung, "take can" ist zwar eine vorgesehene Eingabe, führt aber auch nicht zum Ergebnis. Auch "push can" bringt einen nicht weiter. Nur wenn man explizit "move can" eingibt, wird die Aktion durchgeführt. Ähnliche nervige Stellen gibt es noch öfter im Spiel (allein, bis ich darauf gekommen bin, dass man den Bahnsteig mit dem Kommando "down" verlässt ).
    Wenn man weiß, was man zu tun hat, kann man SG 8-bit allerdings ziemlich schnell durchspielen, da das Spiel ingesamt eher kurz gehalten ist.

    Fazit: Ganz nettes Spiel, wenn man Steins;Gate (und chaos;head) kennt, aber nichts wirklich weltbewegendes.

    Opening:

    Geändert von Liferipper (30.10.2012 um 22:16 Uhr)

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