Von neuem Wind geküsst, bleiben die Momente unvergessen....

[Aldinsys]

Nette Threadidee.

Also bei mir waren es vor allem die Momente während der Fahrt durch Griechenland mit dem Bus, wo ich wunderbare Musik hatte und einfach an den Palmen vorbeigefahren bin. Das werde ich nie vergessen, wie müde wir alle waren, aber es waren einfach wunderbare Momente.
Auch dort am Strand gab es sehr lustige Stunden mit den Freunden und Freundinnen, wo wir einfach nur Unsinn gemacht haben, aber uns stundenlang totgelacht haben. Ich verbinde solche Momente meist wirklich mehr mit Personen, als mit irgendwelchen Orten oder Gegebenheiten, aber das macht sie für mich einzigartiger. Denn Strände gibt es viele, aber manche Freunde sind unersetzlich.

[Ranmaru]

Besonders ist mir meine Abschlußfahrt nach Calella (nahe Barcelona) in der zwölften Klasse in Erinnerung geblieben. Wir haben viel gesehen und unternommen, aber vor allem die Nächte, die wir für uns hatten, waren toll; und das, obwohl die Stadt ein Provinznest und die Hotels häßlich sind.
Es gibt dort am Rande der Stadt einen kleinen Berg, auf den man durch einen Wald gehen kann. Oben befindet sich ein Aussichtspunkt an einer Ruine, von dem aus man die ganze Stadt und bei klarer Sicht bis nach Barcelona sehen kann, das bei Nacht funkelt; der Blick ist der Wahnsinn. Wir haben dort gesessen, Sekt und Bier getrunken und es uns einfach in dem Wissen gut gehen lassen, daß die Schulzeit bald vorbei sein und wir uns lange Zeit nicht mehr sehen würden. Und wie wir dann mit einigen Leuten über den Strand zurück zum Hotel geschlurft sind, wollten wir schwimmen gehen. Keine Badesachen oder Handtücher dabei, aber das hat uns dann auch nicht gestört: einfach die Klamotten vom Leib gerissen und splitternackt am verlassenen Strand (die Stadt ist klein, da war nachts kaum was los; zumal wir auch nur in der Nebensaison dort waren) ins kühle Wasser gesprungen und ohne etwas zu sehen bescheuert weit rausgeschwommen, bis irgendwer meinte, wir sollten wieder zurück, bevor wir nicht mehr wüßten, in welche Richtung wir zu schwimmen hatten. Und zum Trocknen haben wir uns einfach in eine kleine Bucht am Rande der Stadt gelegt, in der man unter sich war, weil man über einige Steine dort hinklettern mußte und vom restlichen Strand aus keinen Blick dorthin hatte.

Außerdem gibt es dort eine astreine Cocktailbar, die Maui Bar, wo zwar jeden Abend die selbe Musik läuft (die haben wohl nur eine CD oder eine sehr kleine Playlist) aber dafür die Cocktails spitze sind. Von der Location her auch einzigartig: relativ dunkel und überwiegend mit Schwarzlicht beleuchtet, überall stehen Palmen rum und Tische und Stühle sind im Bambus-, Rattan- und Stein-Look gehalten. Durch die Bar fließt ein kleiner Fluß in dem echte Schildkröten herum schwimmen (und von jedem Gast nach dem dritten Cocktail auf den Schoß oder Tisch gesetzt werden, die armen Viecher). Wirklich nett gemacht.
Dort gibt es den besten Zombie, den ich je getrunken habe. Und günstig ist es auch noch. In der Happy hour kriegt man den selben Cocktail noch einmal umsonst. Wenn man mit acht Personen einen Riesen-Piña-Colada in einer etwa 40cm hohen Keramik-Ananas für 40 Euro bestellt und den dann noch mal geschenkt kriegt, ist man ganz gut im Preis.

Mal sehen, ob Google brauchbare Bilder ausspuckt ...


Blick vom Aussichtspunkt auf Calella bei Nacht, Barcelona ist in der anderen Richtung.


Calella Skyline. Der Kreis markiert die kleine Bucht, wo wir uns nach dem Skinny-dipping haben trocknen lassen. Ganz links auf dem Berg in der Waldzone ist ein Stück des Aussichtspunktes zu sehen.

Mehr brauchbares finde ich nicht. Von der Maui Bar gibt's abgesehen von ein paar Schüssen einiger besoffener Gäste, auf denen man aber vom Ambiente überhaupt nichts sieht, leider keine Photos zu finden.

Ja, das war wohl die beste Zeit meines Lebens.

[La Cipolla]

In Aegypten in der Nacht in der Wueste. Ich war noch nie sooo gluecklich, einsam zu sein. @_@;;;
Venedig bei stroemendem Regen, gibt gleich ein gaanz anderes Licht.

Hier in Japan liebe ich jedes Mal den Moment, wenn ich realisiere, dass der Berg vorbei ist und ich jetzt bergab fahren kann. Aber das ist nicht vergleichbar.

[Mordechaj]

Ich stelle jetzt einfach mal die gewagte These auf, dass man mit meinen Eltern fern von daheim selten mal andächtige Momente erlebt, weil man sowieso nur durch von Touristen überflutete Wälder stagst oder in diversen Schmuck und Spittelläden herumhockt (was mir wie ich glaube als kleines Kind schon irgendwie gefallen hat).

Was bewegt mich trotzdem, hier zu posten?!
Auf Rhodos hatte ich ein nettes Mädchen kennen gelernt, das im selben schäbigen Hotel Unterkunft hatte. Es gab jeden Abend kaltes Büffee und dort auch Eis zur Selbstbedienung, was uns veranlasst hat, aller zwei Abende ein Wettessen zu veranstalten. Ich hatte zwar auch aller zwei Abende tierischste Bauchschmerzen, aber das war ein verzeihliches Übel.

Wenn das im Übrigen gilt, dann hab ich auf Rügen meine Freundin und deren Bruder kennengelernt. Ich glaube, das waren die unbeschwertesten 4 Resttage meines Lebens.

"...der spart aber nicht an Details !_!"

[Ranmaru]

In Aegypten in der Nacht in der Wueste. Ich war noch nie sooo gluecklich, einsam zu sein. @_@;;;
Venedig bei stroemendem Regen, gibt gleich ein gaanz anderes Licht.

Hier in Japan liebe ich jedes Mal den Moment, wenn ich realisiere, dass der Berg vorbei ist und ich jetzt bergab fahren kann. Aber das ist nicht vergleichbar.

...

Du bist echt schon überall gewesen, kann das sein? Ägypten nachts in der Wüste, Venedig bei strömendem Regel ... so was macht mich echt neidisch. Ich hätte gerne einen Goldesel, um meine ganzen Reisewünsche realisieren zu können.

[La Cipolla]

Na... Ausserhalb Europas war ich erst zwei Mal (Japan jetzt eingeschlossen, sofern die Tuerkei noch zu Europa gehoert), da ist noch ne Menge Nachholbedarf. Es ist eher so, dass ich ueberall in Europa etwas Tolles erlebt habe.
Zum Thema goldscheissenden Esel, die meiste Zeit haben das die Eltern bezahlt und sonst gehoeren Reisen zu den wenigen Luxusguetern, die ich mir leiste.

[Suwarin]

Es war in einem kleinen Ort am Meer in Portugal. Ich dürfte da 16Jahre alt gewesen sein.
Auf jeden Fall machte mir die Hitze immer sehr zu schaffen und so zog ich dann jeden Abend,
der erfrischenden kühlen Prise willens alleine die Klippen am Meer entlang meine Runde.
Irgendwann blieb ich einfach stehen, schloss die Augen und genoss einfach nur das ständige rauschen des Meeres, wie es auf die Klippen aufschlug.
Ich genoss diesen Moment der Einsamkeit so sehr, dass ich mich damals entschied, mich nie mehr jemanden anzuvertrauen, wenn ich mir nicht absolut sicher mit der Person bin.
Gut, diese naive Einstellung hat mich ein paar Jahre später ziemlich runter gezogen, aber darum geht es ja hier nicht.

Ich halte auf jeden Fall solche Momente für sehr wertvoll.