Ich weiß nicht, inwieweit ich da jetzt in Junta hineininterpretieren darf, aber ich denke nicht, dass die Tatsache, dass der Text hier gelandet ist, ein Indiz dafür ist, dass er/sie (Verzeihung) ein leeres soziales Umfeld hätte. Ich hab vor zwei Jahren eine gute Freundin auf eben jenem Weg verloren, sie hatte schon einige Monate vorher angefangen, mit einem Brieffreund über die Sache zu reden - ihr näherer Freundeskreis hat von ihren Problemen zwar was mitbekommen, aber nicht von ihren Plänen. Im Nachhinein denke ich, dass es leichter ist, mit fremden Menschen über so ein Thema zu reden, die Anonymität des Internets ist da denke ich ganz beisteuernd.Zitat
@Junta: Ich kann dir das Gefühl des Alleingelassenwerdens größtenteils nachempfinden, wenngleich das bei mir einfach ein pubertäres Problem sein kann und die Menschen in meinem Umfeld dazu entweder mehr oder minder beitragen, das stellt einen Unterschied zu deinen Schilderungen dar. Ich möchte dir deshalb und trotzdem eines raten: Verschwende deine Gedanken nicht an den Tod, denn der kommt von allein. Und du hast es ja selbst gesagt, du könntest dich garnicht umbringen und du hast Angst zu Sterben. Das zeigt, dass dir dein Leben noch etwas bedeutet, was grundsätzlich der Schlüssel dazu ist, irgendwie alles durchzustehen. Das mag sehr statisch und irgendwie nach Seelsorgehotline klingen, aber irgendwas muss dort sein, was dich noch mit Sinn erfüllt, das dich irgendwie glücklich macht.
Versuch genau diesen Punkt zu finden und dich ersteinmal daran hochzurappeln. Mir beispielsweise hat in schweren Zeiten immer die Kunst geholfen, es gibt auch Leute, die schauen sich schnulzige Filme an oder finden Spaß am Essen, legen sich Haustiere zu... Das ist alles ein Schritt zur Besserung.
Letztendlich sieht man natürlich deutlich, dass dir oft sehr weh getan wurde. Und ich denke auch nicht, dass es sehr glaubwürdig wäre, jetzt zu sagen "Hey, das waren alles Idioten, aber es gibt auch gute Menschen in der Welt". Die Erfahrung musst du selber machen, denn es gibt eindeutig auch bessere Menschen. Ich bin mir fast sicher, dass du solche Leute auch kennst - du erwähntest auch elterliche Liebe, vielleicht findest du in deiner Familie ersteinmal Halt, um das ganze zu verarbeiten? Ich bin mir sicher, dass es für dich diesen Ort gibt, an dem du dich ersteinmal von deinem Schmerz erholen kannst, neue Kraft zu schöpfen vermagst. Aber mit deinem Problem allein zu bleiben und Gedanken an den Tod zu verschwenden, das ist denke ich nicht das richtige Mittel. Gib dich selber nicht auf, dafür bist du ein viel zu wertvolles Wesen (das trifft übrigens auf alle Menschen zu, die anderen nicht absichtlich Leid zufügen, was mich auch über die DSL-Kabel hinweg zu der Prognose zu führen vermag).
Ich denke, du wolltest das im Grunde einfach niedergeschrieben haben, um dich besser zu fühlen und nicht wirklich, um Rat einzuheimsen. Ich hoffe aber, ich konnte dir trotzdem einen winzigen Anstoß geben, oder zumindest ein Minimum an Trost spenden...
...oder einfach dafür, dass der Autor vermag, persönliche Informationen und Textrelevanz zu unterscheiden. Nicht jeder mag an einem Ort mit 2.035 aktiven Lesern (ich lass jetzt mal Kommentare von wegen Dunkelziffer) seine Probleme haarklein ausbreiten. Der Unterschied steckt im Detail der Freizügigkeit. =)Zitat von Ianus