Siehe dazu auch hier.
Ich habe manchmal einfach das Gefühl, dass Kingdom Hearts ein einziges Tetsuya-Nomura-Selbstverherrlichungswerk ist, das wirklich nicht weiß, was es nun eigentlich darstellen will. Einerseits diese durchgeknallte Fanfiction-Geschichte, in der alle Elemente bunt gemischt werden, andererseits die sich selbst viel zu ernst nehmenden Abschnitte, die seltsam deplatziert wirken in einer solchen bonbonbunten Disney-Knuddelwelt und in denen so etwas wie eine supermysteriöse Hintergrundgeschichte aufgebaut werden soll, welche aber in sich wenig schlüssig ist und viele Fragen offen bleiben, die mich persönlich zweifeln lassen, dass die dazu passenden Antworten überhaupt vorhanden sind und jemals geplant wurden, sondern erst noch in unzähligen Ablegern und Fortsetzungen neu entwickelt werden müssen, was meinen skeptischen Eindruck mit jedem Mal nur noch verschärft.
Eigentlich schade, denn die Spiele sind was Gameplay, Grafik und Sound angeht bislang ziemlich gute Action-RPGs. Aber storymäßig kann ich dem Ganzen echt nicht viel abgewinnen. Daher schmerzt es mich eben auch zu sehen, wie dermaßen viele Ressourcen darauf verschwendet werden, die man für sonstwasfürgeile Spiele benutzen könnte., auf die zum Teil schon länger gewartet wird, als die Kingdom Hearts Serie überhaupt existiert.
@Holy: Ich kann deine Ansicht über FFXI schon verstehen (wobei "hassen" doch wohl etwas übertrieben formuliert ist, oder irre ich mich?) und habe früher auch mal so gedacht. Im Prinzip wäre es irgendwie, naja, "linientreuer" gewesen, wäre FFXI ein weiteres Offline-Abenteuer geworden. Aber gerade jetzt, wo mediale Grenzen immer weiter verwischen und ganz andere experimentelle Dinge ausprobiert werden, erscheint es mir sehr gut, dass Squaresoft damals diesen Schritt gewagt und aus einem Hauptteil ein MMORPG gemacht hat. Lässt man diese Tatsache erstmal an sich heran, kann es den eigenen Horizont ungemein erweitern.
Das Problem, welches ich mit der Sache habe, ist die fehlende Akzeptanz und die vielen Leute, die es einfach nicht wahrhabenwollen ("Ist kein richtiges FF bla" und so weiter). Bevor es erschien oder bevor es überhaupt entwickelt wurde, hätte ich dem auch niemals zugestimmt, aber nun, wo es eben so gekommen ist, sollten sich die Spieler endlich damit abfinden, und sei es nur als "der eine FF-Teil, mit dem wir nie viel anfangen konnten", anstatt längst vergangenen Tagen hinterherzuweinen. Ohne "aber hätte könnte wollte damals", zumal die meisten derjenigen, die es ständig kritisieren, das Spiel niemals selbst ausprobiert haben. Mir hat es sehr gefallen, und das, obwohl ich weder die Zeit für MMORPGs habe, noch ein allzugroßer Fan dieses Sub-Genres bin. Nachdem ich es selbst eine ganze Weile gezockt habe, hat FFXI in meinem Herzen nunmal seinen rechtmäßigen Platz als vollwertiges Final Fantasy eingenommen, egal, was sonst eventuell noch aus dem Spiel hätte werden können.
Sorry für den OT.