Zitat
Kastav fror! Sein dünnes Hemd aus Leinen und die ebenso dünne Stoffhose boten keinen ausreichenden Schutz gegen die aufkommende Kälte in dieser Nacht. Ein warmes Bett in einer zweitklassigen Herberge in der Kaiserstadt könnte er sich zwar noch leisten, aber er war zu geizig, um die wenigen Goldstücke dafür auszugeben, und so verbrachte er die dunklen Stunden lieber in einer dunklen Ecke im Hafenviertel, darauf hoffend, die Morgensonne recht bald aufgehen zu sehen.
<Gold, ja das war es, warum er sich hierher begeben hatte, in die Kaiserstadt, einen Ort voller Leben, erfüllt mit feilschenden Händlern, schreienden Mägden…große Häuser, die vom Reichtum ihrer Besitzer erzählten…und daher war diese Stadt auch angefüllt mit Gold…>
Ein gieriges Leuchten glomm kurz in seinen Augen auf.
Unruhig wälzte er sich auf die Seite, Schritte näherten sich seinem Schlafplatz…leise <Stimmen> als ob Kastav es nicht schon schwer fiel um einzuschlafen, „jetzt auch noch diese Störenfriede, Diebesgesindel, was sonst würde so spät hier herumschleichen“.
Allmählich konnte Kastav erste Wortfetzen verstehen, welche der Wind in seine Richtung trug „…Kelch…heute morgen angekommen…“ „…Gold…viel Gold“
Schlagartig war Kastavs Aufmerksamkeit geweckt…das Zauberwort war gefallen <Gold>
Langsam richtete er sich auf. Die Hecke hinter der er vor dem kalten Wind schutz gesucht hatte, würde ihn sicherlich auch vor neugierigen Blicken verbergen. Vorsichtig schob er einige Zweige zur Seite, um eine bessere Übersicht zu erhalten.
Zwei dunkle Schemen zeichneten sich in einigen Meter Entfernung vor ihm ab. Das Licht war zu schwach, um mehr Details zu enthüllen. Die zwei waren mittlerweile stehengeblieben und flüsterten weiterhin über den Kelch.
„…Viertel Talos Platz…im Hause Arenims…die alte Kuh wird ihn hüten wie…wenn sie schläft bei sich…“
Die Stimmen wurden wieder schwächer und mit ihnen entschwanden auch die Schatten aus seinem Blickfeld.
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