-
Ritter
Etemenanki zu Kvatch
Die Schlacht um Kvatch
„Doch habe ich euch auch noch eine schlechte Neuigkeit mitzuteilen“, fuhr Bruder Martin mit seiner Predigt fort, „es wurde ein Gerücht verbreitet, der Kaiser, sowie seine Söhne seien tot, ermodert worden! Dies ist leider kein Gerücht, es ist die Wahrheit! Heute morgen hat ein guter Freund, Jauffré mir Bescheid gesagt!“ In seiner Stimme klang tiefe Bitterkeit! „Ich würde euch ja am liebsten Hoffnungen geben, sagen, dass es irgendwo noch ein Funken Licht gäbe, doch das kann ich nicht. Es wird keine Nacht vergehen, ohne dass Angst und Schrecken verbreitet wird.“ Martin verstummte. Blickte sich um, in die Gesichter, die von Angst, doch auch von Traurigkeit erfüllt waren, und seufzte schwer. Soviel Leben würde wieder verloschen werden, sollten die Deadras wieder zurückkehren, wie in alten Zeiten. Er schüttelte traurig den Kopf, wandte sich den Anhängern Akatoshs wieder zu, räusperte sich und sprach dann weiter: „Lasst uns beten, für den Kaiser, für dessen Söhne, doch auch…“
Ein mächtiges Beben lies die ganze Kirche erschüttern. Bänke fielen um, Leute purzelten zu Boden, Kinder schrieen, Frauen sprangen auf, Männer griffen nach ihren Dolchen. Auch Nyrill, eine Khajiitin blickte sich um. Mit einem Krachen löste sich der riesige Kronleuchter, und krachte zu Boden, zum Glück erwischte er keinen. Martin erhob sich wieder, und probierte die panische Masse ruhigzustellen. Doch es nützte nichts.
Nyrill schlängelte sich geschickt nach hinten zum großen Eichenportal. Das Portal stand schon etwas auf, einige Männer und Frauen waren bereits nach draußen gelaufen. Nyrill schlüpfte zwischen zwei Bretonen hindurch, und stand plötzlich draußen.
Es hatte sich viel verändert! Der Himmel war blutrot, Blitze zuckten durch den Himmel. Drei Frauen hatten sich gegenseitig fest umklammert, während eine heulend aufs grose Haupttor wies. Sie folgte mit meinen Augen ihrem Finger. Und Schrecken erfasste sie als sie das riesige, feurige Tor sah. Zwei etwas kleinere Tore direkt daneben öffneten sich gerade, als Nyrill das erst erblickt hatte. Sie erstarrte, als sie Feueratronarche sah. Jedenfalls glaubte sie, dass es solche waren, ihr Bruder arbeitete in der städtischen Bibliothek von Choroll und dort las sie oft bis spät in die Nacht über die alten Kriege der Daedras.
Sie stand wie erstarrt da, und blickte sich um. Sie vergas die Zeit um sich, das unsinnige Kampfgelärm drang nur noch sehr langsam zu ihrem Gehirn. Sie vergas die noch vor kurzem verspürende Angst war wie weggefegt. Menschen liefen in aller Eile an ihr vorbei, Schultern knallten gegen ihre. Doch wen störte das jetzt noch? War es nicht bereits zu spät?
Warum noch laufen, wenn man doch sterben wird! Warum noch schreien, wenn man im nächsten Moment sowieso auf dem Weg zu Akatosh ist?
Wachen kamen von allen Seiten herbei gerannt, und versuchten, die Todesboten der Daedras, die Zerstörer Kvatchs zurückzudrängen. Häsuer standen in Flammen, Frauen riefen nach ihren Männern, packten ihre Kinder an den Händen, flüchteten. Doch Flucht war zwecklos. Die Daedras würden binnen Stunden Herrscher über die Stadt sein. Sollte man noch etwas von der einst stolzen Stadt Kvatch wiedererkennen? Tränen rannten Nyrill über die Augen, als sie keinen Meter von ihr enfernt eine Frau samt Kind in Flammen aufgehen sah. Plötzlich sprang ein Scamp vor ihr Blickfeld, und holte zum tödlichen Schlag aus. „Nein!“ erklang eine tiefe Stimme hinter ihr, und Bruder Martin, der jetzt gerade erst aus der Kirche gerannt kam sprang mit einem Heulen auf den Scamp und stieß ihm ein Dolch in den Bauch. Mit der anderen Hand erfasste er Nyrills, vor Angst zuckenden Arm und zog sie hinter sich her.
„Schnell, zurück in die Kirche!“ befahl er und schupste sie vor sich her zurück in die Kirche. Es hatten sich bereits einige Wachen in der Kirche verschranzt, und alle die restlichen Überlebenden wurden so schnell wie möglich in der Kirche untergebracht, einige hatten es zwar noch restzeitig geschafft, aus der Stadt zu fliehen, aber die Daedras waren bereits Herr und Meister über den ganzen südlichen Bezirk, in den restlichen tobte der Kampf noch, doch Hoffnung bestand keine mehr. Es wurde nur noch auf Zeit gespielt, um etwaige Flüchtlingen noch eine kleine Chance zu geben.
Der Untergang war beschlossene Sache. Die Kämpfe verstummten langsam, doch die Tür der Kirche hielt. Es schaffte zwar ein Scmap, sich durch ein Fenster im zweiten Stock Eingang zu verschaffen, doch die Wachen waren vorsichtig und keiner kam zu Schaden.
Traurig blickte Nyrill aus dem Fenster. Man hatte sie bestimmt, am Fenster Acht zu geben, damit kein weiterer eindringen könne. Mit Entsetzen erkannte sie die toten, die auf dem Boden lagen, die Knechte der Daedras, die wie Fliegen durch die Stadt schlichen, die letzten Überlebenden fingen und auf offener Strasse töteten. Plünderungen und Tod waren innerhalb einer Stunde zum Alltag geworden.
Kvatch war hinüber. Lag in Trümmern.
Kvatch war innerhalb einer Nacht zur Legende geworden, keiner würde je wieder durch die Strassen Kvatchs wandern können.
Kvatch war binnen einer Nacht auf ewig in den Gedächtnissen der Menschen festgehalten worden… die Nacht, in der der Krieg auf Neueste ausbrach!
Kvatch blieb nichts weiter als Erinnerungen! An Tod, aber auch an Widerstand und Hoffung.
Geändert von KingPaddy (02.10.2012 um 01:31 Uhr)
Stichworte
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln