Hm... jah...
Wegen Unwissens und einem recht langsamen denkapparat versuch ich mal nicht auf die letzten Beiträge zu antworten und klatsche stattdessen eine Geschichte rein, die wohl eher, oder auch nicht auf meiner Kragenweite ist.
Übrigens habe ich den folgenden Text und Blutinferno zu zwecken eines bundesweiten Schreibwettbewerbs geschrieben. Ich habe allerdings den Abgabetermin verpasst.![]()
Aus dem wolkenverhangen Himmel treten dicke Regentropfen hervor, während ein Junge mit verzerrtem Gesicht durch den Matsch rennt. Er springt von Stein zu Stein und bespritzt sich dabei mit Schlamm. Doch er wird nicht langsamer, er achtet nicht einmal darauf. Er rennt zielstrebig seinem Ziel entgegen. Ihm geht langsam der Atem aus, doch er zwingt sich mit aller Kraft weiter zu rennen. Der Himmel bricht komplett und der noch dichter werdende Regen raubt dem Jungen die Sicht. Mit dem Arm vor dem Gesicht versucht er die Himmelperlen von sich fernzuhalten. Blitze durchziehen die warme Luft und der darauf folgende Donner läßt das Trommelfell des Jungen zittern.
Verdammt! Hoffentlich komm` ich nicht zu spät! , denkt der Junge verzweifelt und beschleunigt sein Schrittempo noch.
Der Wind schlägt ihm den Regen hart in das schmale Gesicht. Er kneift die Augen fest zu und streift mit dem Unterarm Äste weg, die ihm im Weg sind. Die scheinen mit jedem Schritt dichter zu werden, als wenn sie den Jungen aufhalten wollen. Blätter und Steine wirbeln umher und zerreisen ihm die Haut.
Bei der Hölle!! Hat sich die gesamte Natur gegen mich vereinigt?
Ein dicker Ast schlägt ihm wuchtig ins Gesicht und schleuderte ihn ein Stück zurück. Er bleibt geschwächt im Dreck liegen und atmet schwer durch den Mund. Doch er rappelt sich schnell wieder auf um weiter zu rennen. Begleitet von Blitz und Donner erreicht er einen Friedhof.
Geheimnisvolle Stimmen wispern ihm zu, er solle verschwinden. Die Friedhofsmauern strecken sich in die Höhe und werfen bedrohliche Schatten. Doch der Junge läßt sich nicht beirren und rennt gerade zum Zentrum des Totenackers.
Verschwindet ihr verdammten Truggespenster!! Lasst mich in Ruhe!
Das Wispern hört auf und die Mauern sinken wieder. Die Gräber beben, Blitz und Donner werden Intensiver. Der Junge stoppt vor einer großen Statue eines Bärtigen Mannes mit einem Schwert. Auf dem Kopf der meterhohen Statue sitzt ein anderer Junge und starrt wie gelähmt in den trüben Himmel. Das grausige Raunen der Toten ist wieder zu hören.
[FONT="System"]Wenn wir schon nicht unseres Lebens froh werden sollten, warum ihr? Fahrt herab zu uns verdammten Seelen und Leidet mit uns![/FONT]
Verschwindet! Verschwindet sage ich!! Lasst ihn in Ruhe!
Der Junge auf dem Statuenkopf faßt sich an den Kopf.
Er erinnert sich, warum er hier sitzt, an diesem traurigen Ort.
Es war an einem lauschigen Herbstnachmittag, es war noch angenehm warm und man konnte noch viel draußen unternehmen. Manche nutzten das gute Wetter zum radfahren, Andere zum wandern. Doch zwei Jungen mochten das Wetter ganz und gar nicht. Sie saßen im kühlen Schatten eines großen Baumes und blätterten in dicken Büchern, weil ihre Eltern sie des schönen Wetters wegen aus dem Haus gejagt hatten. Der Schatten bewegte sich mit dem sich im Wind wiegenden Blätterwerk sanft hin und her. Der eine Junge, er hatte lange, schwarze Haare, den Namen Leroy und ein schmales Gesicht, saß auf einem Ast und lehnte sich gemütlich an den rauhen Stamm. Der Andere, mit kurzem blonden Haar, einem kräftigen Körper und dem Namen Oliver, lehnte auf der gegenüberliegenden Seite an einer breiten Wurzel. Stumm lasen sie friedlich eine Zeile nach der Anderen. Doch plötzlich wurde die Ruhe gestört.
Jemand raubte Oliver mit einer schnellen Bewegung das Buch aus der Hand. Erschrocken blickte Oliver nach oben.
Scheiße! Was macht der den hier??
Vor ihm stand ein großer, breitschultriger Mann mit Schlägervisage. Er war Sportlehrer der Schule und sein Hobby war es, kleinere zu schikanieren.
„Hallo, Dummkopf! Was macht ihr Idioten den hier draußen? Sitzt ihr mal nicht vor der Glotze?“, feixte er und sah sich den Buchtitel an.
Halts Maul
„Hahaha! `Die Pubertät`? Davon könnt ihr Schwachköpfe doch nur träumen!!“
Siehst du gerade in den Spiegel du Spast?
Während der Mann mit dem Namen Hartmann, der durchaus seinem Charakter entsprach, wie wild lachte, bissen sich die beiden Jungs auf die Lippen, damit ihnen keine Gegenantwort rausrutschen könnte. Mit Hartmann sollte man es sich nicht verscherzen. Der Letzte der sich widersetzt hatte, landete nach einem “Sportunfall“ Monate im Krankenhaus. Danach wechselte er die Schule und erwähnte nie wieder den Namen Hartmann.
Dieses miese Schwein, wieso tut keiner was gegen ihn? Komm schon, Olli, du kannst es! Sag es ihm in das verdammte Gesicht!
Doch kein Laut drang aus seinem Mund. Hartmann schleuderte das Buch auf den Boden und ging lachend davon. Jetzt sahen die beiden Jungs auch, warum Hartmann hier war. Er hatte mit der Fußballmannschaft im Park trainiert. Jetzt zogen sie endlich ab. Die Fußballmannschaft war von Grund auf böse. Sie pöbelten einfach Leute an und hielten sich für das Beste.
Ich hasse diese Typen. Eines Tages werde ich mal Richter und werde endlich Gerechtigkeit in diese verdammte Welt bringen.
„Olli? Gibt es sie eigentlich?“, fragte Leroy von oben herab.
„Was?“
„Na die echte Gerechtigkeit? Oder machen wir uns da was vor?“
Gute Frage. Was soll ich da antworten...?
„Ich denke schon. Aber so lange solche Typen wie Hartmann auf der Erde rumschreien hat die Gerechtigkeit keine Chance!“
Wo er Recht hat, hat er Recht
„Stimmt...“
Die Beiden verfielen in Schweigen.
„Siehst du jemanden in der Nähe?“, fragte Leroy vorsichtig und sah sich um.
Auch Oliver sah sich um, doch er konnte keinen Menschen in der Nähe entdecken.
„Nö. Ich sehe Niemanden. Wasn los?“
„Warst du schon mal verknallt?“
„Äh.. was!?“
„Ob du schon mal verliebt warst!“
„Ne, ne, hab schon verstanden, aber ... Moment mal! Bist du etwa verknallt??“
Ach du scheiße...
Leroy nickte langsam.
„Öh... Also ich war schon mal verknallt, aber so richtig eigentlich nicht. Wie fühlt es sich an?“
Leroy überlegte und verzerrte dabei das Gesicht.
„Ich weiß nicht...“
Ist ja ganz toll
„Ja, und woher weißt du dann, dass du verliebt bist?“
„Naja, ich weiß es halt. Ich muss andauernd an sie denken. Ich träume von ihr...“
„Etwa Alpträume?“
„Quatsch! Schöne Träume. Wo wir Hand in Hand durch eine Blumenwiese schweben...“
„hast du etwa Drogen genommen?“
„Bitte! Sei Ernst! Das Thema ist mir sehr wichtig.“
„Ok, ok. Ich hör ja zu. Aber in wen bist du eigentlich verliebt?“
Leroy nannte den Namen.
„Meinst du ich habe `ne Chance?“, fragte er.
Nein.
„Äh... Na klar, sicherlich...“
Leroy lächelte.
„Super!! Ich werde ihr gleich mal eine SMS schicken!“
Was habe ich getan?? Schnell. Olli, entgegne etwas...! Irgendwas... halt ihn auf, bevor er was schlimmes macht!
„Leroy! Warte!! Ich bin mir aber nicht ganz so sicher! Wir sollten vorher einen Experten fragen!“
Bombe erfolgreich entschärft
„Ach Quatsch! Ich vertraue dir! Warte... Senden. Perfekt!“
Wumms! Oh je, Olli, jetzt hast du richtigen Mist gebaut. Dr. Sommer wirst du nimmer
Ein paar Stunden später erhielt Leroy eine klare Absage. Er war Wochenlang unglücklich und untröstlich. Er weinte, er betete zu Gott, doch alles half nichts. Sei Schmerz schwoll weiter an. Besonders Schlimm war, dass das Tratsch liebende Mädchen alles herum plapperte und es bald die halbe Schule wusste. Doch das allerschlimmste war, dass Leroy mir die Schuld gab und nie wieder ein Wort mit mir wechseln wollte. Alle Versöhnungsversuche schlugen fehl.
Ein paar Wochen später, kurz nach dem Einbruch des Winters saß ich das erste mal wieder unter dem Baum. Ohne Leroy.
Die zarten Schneeflocken tanzten fröhlich um den kahlen Baum unter dem ein dick eingehüllter Oliver sich zusammen kauerte und an Leroy dachte.
Was macht er wohl jetzt?
Er sah auf und sah plötzlich eine Gestalt in seine Richtung traben. Mit langsamen Schritten kam sie näher. In dem Schneegestöber konnte er leider nicht erkennen.
Wer ist das? Ist es Leroy? Hat er endlich Einsicht?
Doch es war nicht Leroy. Es war ein Mädchen, dessen lange Haare unter der dicken Wintermütze hervor blickten. Das meiste von ihrem Gesicht war von einem dicken Schal verdeckt. Doch die Augen leuchteten durch den Schnee hindurch. Leroy klappte der Mund auf, was zum Glück unter dem langen Kragen seiner Jacke nicht auffiel.
Boah! Ist die Schön!
Sein Blick fuhr den ganzen Körper entlang. Aber er blieb immer wieder an der einen Stelle stecken. Den leuchtenden Augen.
Das Mädchen stoppte vor ihm.
„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte sie mit einer beruhigenden Stimme, die man wohl mit dem Gesang der Engelsharfen gleichsetzen konnte.
Ach du meine Güte... Olli, sag was. Sag was nettes. JETZT!
„Äh... Na klar! Setzt dich ruhig.“ sagte er zittrig.
Gut. Und jetzt ruhig bleiben. Ganz ruhig.
Das Mädchen lächelte mit den bloßen Augen und setzte sich neben Oliver.
„Was machst du eigentlich hier?“ fragte sie neugierig und rückte noch ein wenig an ihn heran.
Verdammt. Ruhig, Olli. Sag was ordentliches!
„Ich bin halt hier. Was geht’s dich an?“
Nein. NICHT SO! Erinnere dich was du über Flirten gelesen hast! SEI NETT!
Das Mädchen rückte ein wenig weg.
„Entschuldige. Ich war nur neugierig.“
Schweigen.
Sag was. Entschuldige dich... OLLI!!
„Ähm.. tut mir Leid. Das ist mein Lieblingsplatz. Ich bin nur etwas aggressiv, weil mein bester Freund mir böse ist.“
Das Mädchen rückte wieder ein wenig an ihn heran. Sogar so weit, dass sich ihre Knie berührten. Ein Schauer überlief Oliver.
Arg! Ruhig, Olli, Ruhig! Jetzt bloss keine falsche Bewegung!
„Oh! Das ist traurig. Das hier ist auch mein Lieblinsplatz. Ich komme oft hierher. Ich frage mich, warum wir uns nie getroffen haben.“
„Wahrscheinlich wollte das Schicksal, dass wir uns hier und jetzt treffen.“
Das Mädchen kicherte.
„Schicksal? Glaubst du wirklich daran?“
„Weiß nicht. Oder hast du eine andere Erklärung dafür?“
„Zufall?“
„Wer weiß, vielleicht auch Gott.“
„Ja. Wer weiß.“
Sie blickte verträumt gen Himmel.
Wir unterhielten uns noch eine Weile. Irgendwann mußte sie dann gehen, aber wir machten uns noch einen Termin aus, wann wir uns das nächste mal treffen würden. Hier unter dem Baum. Wir trafen uns dann noch unzählige Male und verstanden uns mit jedem Zusammenkommen besser, bis zum Winter des nächsten Jahres, also genau ein Jahr nach unserem ersten Zusammentreffen.
Als Oliver an dem Baum kam, sah er sie schon da sitzen. Sie machte auf ihn einen nervösen ein Druck, denn sie schien ein wenig zu zucken. Es fiel kein Schnee und es war auch noch nicht kalt. Er schmiegte sich an sie.
Lass es raus. Komm sag was!
Bevor Oliver auch nur einen kompletten Satz im Kopf zusammen gebaut hatte, fing sie schon zu reden an.
„Olli“, fing sie an, „heute vor einem Jahr sind wir uns das erste mal begegnet.“
Oliver nickte.
„Ja...“
Nicht so einsilbig! Sag mehr!
Sie schien verzweifelt um Worte zu ringen.
„Und... äh.. also...“
Sie biss sich auf die Lippen.
Sag was
Plötzlich stürzte sie sich auf Oliver und küßte ihn auf den Mund.
Sag doch nichts
Nach einem langem und intensiven Kuss flüsterte sie ihm sanft in sein Ohr.
„Ich liebe dich.“
Kein Anruf unter dieser Nummer. Kein Anruf unter dieser Nummer.
Olivers Mund stand sperrangelweit offen.
Das Mädchen drehte sich verschämt weg.
„Jetzt tust du mich bestimmt hassen...“
Sag dass du sie auch liebst.
Sie stand auf.
Sag es!
„Ich gehe jetzt. Wir werden uns wohl nie wiedersehen...“
SAG ES!!
„Auf Nimmerwiedersehen!“
OLLI!! SAG ES! HALT SIE AUF!
„Warte!“, schrie Oliver. Endlich hatte er sich ein Herz gefaßt.
Sie blieb mitten in der Bewegung erstarrt stehen.
Oliver atmete tief ein.
„Ich liebe dich auch!“, schrie er regelrecht hinaus.
Danach fielen wir uns in die Arme. Ein weiteres Jahr später waren wir immer noch glücklich. Leroy beobachtete dass mit Neid. Er verbreitete falsche Gerüchte und lästerte über uns. Unsere Liebe war stabil, doch sie war sehr sensibel. Innerhalb von vier Monaten wirkte sei immer gehetzter und trennte sich schließlich von mir. Leroy quittierte das mit einem Siegesgrinsen.
Ich nahm es ihm übel, aber sagte nichts. Jetzt waren wir quitt. Obwohl in mir ein Gefühl der Ungerechtigkeit aufstieg.
Doch das Problem war vor allem, dass die Gerüchte und die Beleidigungen nicht mehr aufhörten. Sogar Leroy erkannte, dass da etwas aus dem Ruder lief, doch er konnte es nicht mehr stoppen. Niemand konnte das. Es endete schrecklich. Sie beging Selbstmord indem sie sich nahe dem grabe ihrer Großmutter mit dem Schwert einer großen Ritterstaute mit Bart aufspiesste. Sie wurde auf einem Friedhof mit dem Ritter begraben. Ich saß oft auf dem Kopf des Ritters und sah auf ihr Grab hinab. Sollte ich mich auch umbringen?
Oder sollte ich auf das Schicksal warten?
Drei Jahre lang habe ich gewartet, doch mein Schmerz wurde nur immer größer. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde ins Paradies zu meinem Mädchen einkehren. Endlich Glücklich unter dem Baum des Paradieses. Ohne Leroy.
„OLLI!!“, schreit der Junge mit letzter Kraft.
Oliver blickt nach unten. Im Schlamm liegt, die Hand nach ihm ausgestreckt, Leroy. Seine Augen glänzen von Tränen getränkt.
„Bitte lebe weiter! Stirb nicht!“
Oliver schüttelt nur betrübt den Kopf.
„Nein, dafür ist es jetzt zu spät, Leroy. Ich habe mich entschieden.“, er ging die Spitze des Schwertes langsam entlang.
„OLLI!! TUS NICHT! ES TUT MIR LEID!“
Oliver schüttelt nur immer wieder den Kopf.
„Du wolltest doch Richter werden und die Ultimative Gerechtigkeit bringen!“
„Ja, aber so lange solche Leute wie du oder Hartmann auf Erde wandeln ist das nicht möglich. Im Paradies wird alles Anders sein. Dort wird Gerechtigkeit herrschen. Auch ohne mich als Richter.“
„Verdammt! NEIN! BLEIB BITTE AM LEBEN UND BRINGE UNS DIE EINE GERECHTIGKEIT“
„Hörst du die Toten wispern? Sie wollen mich bei sich haben. Sie wollen die eine Gerechtigkeit wirklich. Gleich werde ich Einer von ihnen sein.“
Er stürzt sich in die Klinge.
„NEIN! OLLI!“
Der Wutschrei des Jungen hallt noch Jahre lang über den Friedhof hinweg.
Er findet später einen Zettel auf dem steht, dass Oliver ihm doch verziehen hatte, aber ohne sein Mädchen nicht mehr leben konnte.
Er wird später Richter und soviel Gerechtigkeit bringen wie er können wird. Er schläft dann im Alter von stolzen 143 Jahren an dem einen Baum friedlich ein. Neben dem Grab seines alten Freundes Oliver.
An dieser Stelle muss ich bemerken, dass es mir sehr schwer fällt Texte über Liebe oder überhaupt Dinge die mir nah sind zu schreiben. Es ist mir furchtbar peinlich, da ich Angst habe, man könnte von seiten meiner Freunde und Klassenkameraden aus den Texten Schlüsse über mich, meine Träume und so weiter ziehen. Und mir ist es auch irgendwie selbst peinlich. irgendwie. Keine Ahnung warum.
@ Eynes'Prayer
Danke für deine Unterstützung![]()
Ich muss mir übrigens mal selbst in den Rücken fallen.
Ich habe in Blutinferno im festen Glauben, etwas über sie zu wissen, wirklich über Nazis geschireben.Zitat