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Thema: Blutinferno

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Mir ist seine Meinung zum Mitteleuropa der vierziger und dessen politischen Trends eigentlich egal, mich stört mehr wie man hier der Sophia ins Gesicht spuckt. Weisheit ohne Erkenntnis? Was seid ihr? Stürmer und Dränger?
    Wäre das schlimm? Ich persönlich kenne den Sturm und Drang nur auf der literarischen Ebene und mit der kann ich mich schon recht gut identifizieren (auch, wenn ich Goethe nicht mag). Wen störts? Ist man deshalb überholt? Spreche ich deshalb für Yerk? (letzte Frage: nein )

    Wäre Sophia eine reelle Person, sollte man sich jetzt die Nase abschämen. Allerdings sind die Punkte, die du hier anführst meiner Meinung nach nich das, was zu dem Thema der Geschichte selbst passt. Ich will dir hier umgotteswillen keine Unterstellungen machen, aber ist zum Beispiel die Definition von "Barbar" nich irgendwie leicht irrelevant für das Thema? Im Deutschen ist die Bedeutung des Wortes eindeutig in Pejoration versunken, den Vorwurf solltest du also den Ethymologen machen und nich Yerk. Ich wurde letztens mal von einem Belgier als "meteque" bezeichnet ("unbeliebter Fremder", ich musste das Wort nachschlagen und kichern), ist er jetzt dafür zurechtzuweisen, dass Metöken nichts mit Prestige und negativer Behaftung zu tun haben? Barbaren sind in der deutschen Sprache sowas wie wilde, kampfwütige Unzivilisierte. Der pejorative Wandel ist übrigens auch im Duden dokumentiert (urspr. Nichtgrieche; jetzt roher, ungesitteter, wilder Mensch).

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    Dein Problem ist zweigeteil: Erstens weißt du nicht, was du sagst und zweitens hast du nichts zu sagen. Dir fehlt es hinten und vorne an Einsicht in den Themenkomplex, über den du hier schreibst und die Worte fahren mit dir Schlitten. Du scheinst nicht einmal mitbekommen zu haben, dass der Nationalsozialismus neben dem Sozialismus als die auf dem wissenschaftlichen Höhepunkt der Zeit stehende Ideologie betrachtet wurde.
    Das Problem sind nicht die "grausamen, dummen, Nazis" oder die "grausame, dumme Menschheit", sondern der Traum der Vernunft und was er hervorbringt.
    Er schrieb meiner Empfindung nach darüber, dass die Menschheit einfach zu gewaltätig ist. Berichtige mich, wenn ich falsch liege, aber um zu sagen, dass Töten und Leidzufügen schlecht sind, muss ich nicht Kant oder Freud oder wen auch immer gelesen haben.

    Soweit erkennbar heißt das dort unten wohl "Der Traum von der Vernunft bringt Ungeheuer hervor" (war ja auch schwer tztz). Geht es denn wirklich um die Erkenntnis, oder einfach nur darum, dass auf der Welt zuviel Krieg und Blutvergießen herrscht?! Und warum bekommt man Karies, wenn man zuviel Süßes isst?!
    Manche Sachen weiß man einfach, bevor man sie wissenschaftlich (pardon: die Philosophie ist eine Kunst, und deshalb vielleicht auch so subjektiv ) erklären kann. Ich denke, du deutest in den Text entschieden zuviel rein. Versuch ihn doch einfach mal als literarisches und nicht als philosophisches Werk zu betrachten.

    Übrigens müssten wir nach Kant gegangen sowieso die alten Philosophen über Bord werfen . Der kathegorische Imperativ ist für mich zumindest bei Yerk irgendwo deutlich zu erschließen.


    "Willkommen in Arien" ist stilistisch gesehen fragwürdig, aber nicht ganz uninteressant. Irgendwo in Sachsen hatten die doch auch mal diese "National befreite Zone" aufgebaut (war irgendwie nich so ganz in meiner Nähe, aber ich wohn auch in der Großstadt), das hier hat mich stark an die Lächerlichkeit erinnert - also nich dein Text ist lächerlich, sondern die Nazis, damit wir uns da verstehen .
    Ein klein wenig hat mir da der subtilere Humor noch gefehlt, aber ich musste auf alle Fälle 2/3-mal schmunzeln. Für meinen Geschmack ist es dann aber schon wieder zu frei und verfehlt ein wenig die satirische Ernsthaftigkeit, aber das kann jeder anders betrachten. Mir persönlich hast du ein bisschen zu viele Klischees aufgegriffen und zu wenig in Richtung der Nazis provoziert.
    Auf alle Fälle bist du aber denke ich auf dem richtigen Weg . Pass nur auf, dass dein politischer Humor nicht zu sehr auf Klischees aufbaut (ich bin jetzt mit meiner Erklärung irgendwie unzufrieden, weiß aber nich, wie man das noch ausbauen könnte), jedenfalls sind hier tiefgründige Schocker gefragt, sonst kratzt du nur an der Oberfläche - das klingt jetzt irgendwie voll fies, sorry =/.

    Nachtrag: Übrigens bitte ich für das Wohl des Threads und seiner literarischen Intension darum, weitere Diskussionen über die antike und neuzeitliche Philosophie auszukoppeln und lasse mich auch gern zu einem neuen Thread im Sumpf oder sonstwo nötigen. Yerk selber aber hat sich bereits einsichtig aus dem Thema rausgehalten und ich bin der einzige, der hier noch rumstänkert, das bitte ich zu beachten.
    Übrigens bitte ich allgemein darum, irgendwelche irrelevanten Riesenbilder mit Spoilern zu verbinden, das stört einfach den Lesefluss (und ich kenn das Problem, mein Gedichtthread enthält gleich zweimal den gleichen "bärtiger Beatnik bubbelt bis Beijin"-Bilderverschnitt, das ist einfach unästhetisch).
    Und jetzt haben wir uns alle lieb, ja? =)

    Geändert von Mordechaj (16.09.2007 um 11:49 Uhr)

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