Also Yerk, ich glaube, du wirst man ein großer Autor à la Michel Onfray, nur nicht ganz so polemisch - aber hart diskutiert wirst du jetzt schon =).
Ich zumindest denke, dass Yerk weder in seinem ersten Werk, noch in seinem zweiten über die Nazis schreibt. Das dritte hat er ja schon von vornherein eingeklammert, wobei ich meine, dass auch hierzu alles gesagt ist.Zitat
Ich vertrete aber noch immer den Standpunkt - und ich meine mal dreist, das kommt Yerk nur zugute -, dass man nicht erst ein eingelesener Forscher sein muss, um über ein Thema sprechen zu können. Zugegeben, zumindest nach unserem Schulmodell hat man mit 14 Jahren im Geschichtsunterricht noch nichts von den Nazis gehört. Allerdings gibt es auch Essays zu aktuellen Themen und ich zumindest hatte "Willkommen in Arien" als eine Satire auf die Neonazis gedeutet, die beispielsweise in diesem Dörflein nahe Freiberg oder wo nun auch genau ihre national befreite Zone einzurichten gedachten. Desweiteren ging es doch jeweils nur um Beispielnennung und "ins Lächerliche reden". Man stellt sich doch auch nich hin und blättert den Leuten von der Antifa auf, was sie alles geschichtlich gesehen nicht eingebracht haben (ich bin weißgott kein Fan der Antifa, aber dazu genug =) ). Man muss das erster auch mal altersgerecht betrachten, denn Yerk kann diesen Wissenstand theoretisch noch nicht haben (vorraus gesetzt, er besitzt keine umfassende Bibliothek über Abhandlungen und Ausstöße über und aus den/dem Nationalsozialismus). Trotzdem kann er sich doch darüber Gedanken machen. In der Schule zum Beispiel sollen wir Nachkriegsliteratur interpretieren - "Mein Kampf" hat da glaub ich auch noch keiner gelesen.
Aber du weißt doch eindeutig, was gemeint war. Und das Wort Barbar ist im Deutschen nunmal ein roher und ungesitteter Mensch. Das wir so indifferent sind und sämtliche Wörter miteinander verwurschteln, ist doch weißgott niemandes Schuld. Und selbst wenn der Begriff nicht ganz korrekt gewählt war, so darf ich dir doch trotzdem sanft anklingend und mit einem Augenzwinkern den Vorwurf machen, dass du auf den Wortursprung eingegangen bist und Yerk damit wohl unbewusst als doof hingestellt hast, zumindest kommt es für mich so rüber.Zitat
Dann musst du mir hierzu aber nochmal die Herangehensweise an Yerks Werke erklären, weil ich sehe da eindeutig keine hochphilosophische Obligation. Er reflektiert anhand einer hypotetischen Welt über den Nationalsozialismus, wie er ihn sieht, ohne, dass er jetzt die tollsten geschichtlichen Fakten herbeibeten könnte und groß Einsicht in die meiner Meinung nach schon sehr gestörten Köpfe der Nazis hat. Ich finde aber, dass das gesellschaftlich mehr Wert hat, als wenn über Paris Hiltons Absatzbruch auf offener Straße eine humoristische Kurzgeschichte verfasst wird. Man kann einfach nicht erwarten, dass jeder den Mund hält, bloß, weil er nicht vorher sämtliche Werke gewälzt hat, die es um Thema gibt, dann wär die Welt nämlich stumm und dunkel wie das 16te Jarhundert. Ich persönlich finde es interessant zu erfahren, wie ein vernünftiger Mensch über die Sache denkt, der vielleicht nicht vorher von einem Geschichtstrichter beeinflusst wurde, oder der eine wirkliche Verbindung zu dem Thema hat. Man sehe das als Satisfaktionsakt (das klingt einfach viel schöner, sorry ;_;"), aber ich persönlich sehe es gern, wenn es jemand vermag, Verbrechen von Verfehlungen zu unterscheiden und sich eine offene Meinung zu bilden, denn das tun die wenigsten heutzutage.Zitat
Hm...was wollt ich noch loswerden .. .ach ja! Bei Gelegenheit empfehle ich die Extra3 (oder andere Politsendungen) Mitschnitte, beispielsweise auf youtube zu betrachten. Dort wird beispielsweise Hitler selbst zum Kommentator der NPD gemacht, offensichtlich als eine Art der Provokation. Die modernen Nazis zielen aber oftmals auf Heß als tollsten Mann des Naziregimes, weil sie damit den alliierten Nationen (allen voran der USA und England) den Vorwurf der Kriegstreiberei machen können - Heß hatte ja bekanntlich England ein heimliches Friedensanbgebot gemacht, was Churchill ablehnte und damit England zum Kriegstreiberstaat und Heß zum Märtyrer macht. Das hätten die bei Extra3 wissen müssen...
Letztendlich muss Literatur nicht immer geschichtlich und philosophisch korrekt sein (wie gesagt, ich find es sowieso nicht so gut, sich auf philosophische Werke zu verlassen). Das zeigt eine große Sparte der Belletristik. Komplett und ausgiebigst recherchieren tut übrigens auch keiner so wirklich (außer Elizabeth George, aber die konstruiert auch wien wildgewordener Hammel), das zeigt sich an Verschwörungstheorien und der ganzen "Dan Brown ist obertoll"-Thrillersparte. Ich denke, du solltest hier etwas lockerer rangehen. Dein Standpunkt ist meiner Meinung nach tatsächlich irgendwo arg berechtigt, doch kann man nicht erwarten, dass ein 14jähriger (Gott, das sagt sich so, wie als wär ich schon über 30) dir jetzt blendend organisierte Texte präsentiert. Wäre das der Standart, dann wäre zum Beispiel sowas wie 'M-P Kommentare' nie passiert (und den Kommentar erlaub ich mir jetzt mal mit vorgehaltener Hand).
Sieh's mal aus der Sicht eines 14jährigen, dann ist das für mich wiederum schon ganz toll geworden. Lernen tut man immer, aber ich glaub, man sollte nicht bei Mein Kampf oder Goya anfangen ;P.
Den wichtigsten Punkt dazu hast du eigentlich schon genannt:
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