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Thema: Cipo on tour! o_o;;

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Ich finde voll toll, dass man als Auslaender in Japan ueberall auffaellt und auch angesprochen wird. ^^
    Muss inzwischen wirklich sagen, die Vor- und Nachteile nehmen sich nicht viel.
    Ich bin jetzt gerade in Kyoto und ab morgen abend wieder in Tenri, noch ne Woche oder so.

    Zitat Zitat
    Ich will auch nichts über einige Studenten sagen, die zwei Jahre Japanisch sprechen und nicht durch japanische Sozialisation vorbelastet sind.
    Viel Spass bei Nico, grüss den, Thibes, Umi, Astrid und den Rest der Bande mal von mir.

    (PS: wenn du nach Ise willst [wo du auch hin solltest, wenn du nicht willst], würde ich sehr früh losfahren, zurück kommt man sehr schlecht. Also Züge checken vorher^^).
    Gruesse sind ausgerichtet, Ise faellt raus, bin doch mit dem Rad unterwegs, und zwei Tage kann (und will) ich nicht einfach so rausschleudern. Hab heute schon Amanohashidate gestrichen, nachdem meine Kalkulation von 120 auf 200Km und von "eben" auf "bergig" berichtigt wurde. >_>

    Lieber noch ein paar Tage Pause, das tut naemlich wirklich gut und das Interesse kommt auch wieder zurueck, nachdem es bei 10 Stunden Nagano-Atemberaubender-Schoenheit taeglich ein wenig nachgelassen hate.
    Hab grad keine Lust auf Fotos, ist aber alles beim Besten.

  2. #2
    oh mann, das Fernweh kommt... 8)

    Hast du ne Karte oder so, wo du deine bisherige Route eingezeichnet hast?

    Viel Spaß^^

  3. #3
    Karte, Ja, hab auch schon versucht, sie abzufotografieren, klappt aber nicht. :/
    Ich denk mal, ich mach das, wenn ich wieder heim bin.

    So, die letzten paar Tage Pause vom Urlaub (oder wie auch immer man das nennen moechte) sind angebrochen, am Montag gehts nach Osaka und danach dann weiter zur vorletzten Etappe. Inzwischen war ich auch in Kyoto, was fuer mich leicht enttaeuschend war, vielleicht hab ich einfach zu viel erwartet. Die Stadt an sich sehr hektisch (Fahrrad fahren ist Terror) und auch nicht soo schoen, wie ueberall angepriesen, ein Festival, das stattgefunden hat, war gaehnend langweilig, die Sehenswuerdigkeiten konnten das dann auch net mehr reissen. Da sie aber durchaus sehenswert waren, ahaha, hier ein paar Bilder. Einmal der goldene Pavillion und einmal Kyoto vom Plateau eines Tempels aus. Sorry fuer die nicht vorhandene Drehung, Nicos PC ist auf Japanisch gestellt und ich fuerchte jeden Klick, bei dem ich nicht genau weiss, was ich mache.





    Am Abend war jedoch noch ein kleines Flammenfest in einem Ort in der Naehe, und das war absolut genial, da sind dann die Maenner in Sumoschurzen mit riesigen Fackeln durch die Strassen gerannt und die Frauen haben ueberall Feuer angezuendet, dumm wurde es erst als beim Hoehepunkt, einem riesigen Feuer, die ganzen Bahntouristen kamen. Ich bin sehr froh, kein Bahntourist zu sein, die haben das Beste allesamt verpasst. Die Bilder sagen da mal wieder mehr aus.





    Besonders hervorzuheben: Die japanische Mensa, bei der ich hier fast taeglich schmarotze. Das Essen ist umfangreicher, besser und billiger als in Deutschland, fuer folgenden Teller habe ich 350 Yen (etwa 2 Euro) bezahlt.



    Auch sehr geil war Kaiten Sushi in Kyoto, wo man sich einfach nimmt, worauf man Appetit hat. Die Teller sagen glaub ich alles, und das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich dort gegessen habe.



    Bis denn!

  4. #4
    Zu deinen Irland-Fanaktiker-Jugendherbergsfotos: ALTA! Ein Guiness vor deiner Nase? Du trinkst Bier?? Das macht das Ausland also aus dir?

    Die Fotos vom Essen machen mich ganz neugierig, aber die 1 1/2 Monate kann ich wohl gerade noch warten...

    Wie ist das eigentlich mit den Anime's in Japan? Wenn man eine DVD kauft, bieten die dann engl. Untertitel an oder ist alles rein japanisch?

    Mach mal nen Foto von nem Baer! Oder nem knuddeligen Panda Oo
    PS: Diese Woche hab' ich mir erstmal Schokolade aus Deutschland schicken lassen. Im paket waren auch 10 Tuetchen Dr.Oetker Vanille Pudding

  5. #5

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Peorth Beitrag anzeigen
    Wie ist das eigentlich mit den Anime's in Japan? Wenn man eine DVD kauft, bieten die dann engl. Untertitel an oder ist alles rein japanisch?
    Bin zwar nicht Cipo, kann dir die Frage aber auch beantworten. Du kannst, wenn du dort eine DVD kaufst, zu 99,9 % davon ausgehen das KEINE englischen Untertitel auf den DVDs zu finden sind. Hin und wieder verirren sich solche auf Ghibli-Special-Editions (wie auch deutsche Synchros!), doch ist das eher selten der Fall. Neuerdings erscheinen immer mehr und mehr BluRays die auch engl. Synchros und Untertitel bieten.

  6. #6
    Zitat Zitat
    Wie ist das eigentlich mit den Anime's in Japan? Wenn man eine DVD kauft, bieten die dann engl. Untertitel an oder ist alles rein japanisch?
    Anime sind teuer, die DVDs beinhalten stets immer nur wenige Folgen. Du bist besser dran die englischen Release zu kaufen, die sind billiger, enthalten mehr und enthalten einen verständlichen Subtitle.
    Detto für CDs. Wenn du japanische Musik haben willst, kauf in Taiwan oder Korea. In Japan sind die nämlich wegen irgend welcher Monopolmechanismen sauteuer.

    Manga hingegen.... <3 ....billig, plentyful und in allen Varianten erhältlich.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Zu deinen Irland-Fanaktiker-Jugendherbergsfotos: ALTA! Ein Guiness vor deiner Nase? Du trinkst Bier?? Das macht das Ausland also aus dir?
    Nein. Das war von der Frau neben mir.

    Naja, was die Musik angeht, ich bin schon recht froh, hier ein Tokyo Jihen Digipack gefunden zu haben, von dem ich bisher nur eine langweilige koereanische CD Version hatte.
    Mangas, oh ja, Art Books! Heute und morgen geh ich in Osaka auch einkaufen.

    Zitat Zitat
    PS: Diese Woche hab' ich mir erstmal Schokolade aus Deutschland schicken lassen. Im paket waren auch 10 Tuetchen Dr.Oetker Vanille Pudding
    Ich hab mir hier in nem Import Laden Katjes saure Kirschen gekauft, weil es in Japan keine (!!!) ernst zu nehmenden Gummitiere gibt, nur Minipackungen fuer viel zu viel Geld. Nico hat sich erstmal deutsches Bier gekauft.

  8. #8
    Oh herrlich, dass ich dienen Bericht erst jetzt entdecke

    Jedenfalls schön zu lesen und es erhöht die Hoffnung stark, sowas doch mal selber machen zu können. Natürlich habe cih tausende an Fragen über das genze Projekt, aber ich glaube ich komm dann einfach mal nach Halle wenn du wieder in heimischen Gefilden unterwegs bist - wir haben viel zu bereden

    Mir gefällt dein Auftreten auf den Bildern sehr. So sieht halt ein Tracker aus Heb dir die sehr gut auf. Davon wirst noch deinen Enkeln erzählen :P

    Viel Glück und Spass weiterhin bei deiner mutigen Reise!

  9. #9
    Toller Bericht. Ich freue mich sehr für dich, dass du die Gelegenheit hast so eine Erfahrung machen zu können.
    Die Fotos sind besonders klasse geworden.
    Ich hoffe irgendwann, dass sich mir auch so eine Gelegenheit bieten wird, bis dahin werde ich deinen tollen Bericht lesen.

    Pass auf dich auf und bleib vor allen gesund.

  10. #10
    @Freezy: Aber gerne doch. Wir werden hier wohl eh Diashow mit Martin, Joern & Co. machen, mal sehen, das kann man sich sicher irgendwie einrichten. Guck mal, wie dein Terminlan fuer Ende November aussieht.

    Danke an alle fuer die ganzen Glueckwuensche!
    Kann so eine Reise nur weiterempfehlen.

    So, bin wieder aus Osaka zurueck und kann sagen: Geil.
    Gross, hektisch und wider aller Erwartung trotzdem voll mit Charme, den ich in so einer Riesenstadt nie erwartet haette. Bei Nacht natuerlich noch ungleich beeindruckender, ich war auf einem Aussichtsgebaeude, wo man sonst wieviele Meter ueber dem Boden durch einen durchsichtigen Schacht mit dem Fahrstuhl nach oben faehrt und dann das selbe noch mal mit einer Rolltreppe, die da in der Luft haengt. Die Aussicht war einfach nur atemberaubend. Wuerde ich jedem empfehlen, der auch nur einmal in Osaka uebernachtet.



    Apropos: Manga Kissa (Comic Cafe) 8 Stunden in einer grossen, bequemen ausgepolsterten Kabine mit Fernseher, PS2, Internet, freien Getraenken & Softeis (!!! habe 5 Portionen gegessen. ) sowie Dusche fuer insgesamt 1200 Yen. (8 Euro) Ich LIEBE diese Dinger, wenn ich nur in Staedten unterwegs waere, wuerd ich nur dort pennen.
    Am zweiten Tag war dann erstmal Einkaufsbummel angesagt. Besonders interessant in dieser Hinsicht natuerlich "Den Den City", eine lange Strasse, die mehr oder minder aufgefuellt ist mit Elektronik, selbst aus den Seitengassen quillen noch die DVD und Videospiellaeden hervor. Daempfer ist natuerlich der Fakt, dass ausnahmslos alles Japanisch ist, aber sonst waere es auch eine ganz gewaltige Qual, diese Umgebung mit begrenzten Geldreserven zu durchstreifen. Da sieht man Sachen, die als Europaversion im dreistelligen Bereich verkauft werden in der Wuehlkiste fuer unter 1 Euro (100 Yen). Ich hab erstmal Kram gekauft, den ich nach Hause schicke, um damit einen Teil des Urlaubs zu refinfanzieren. Und mir selbst nach langer Zeit mal wieder einen Game Boy (Micro), die Dinger werden einem hier ja foermlich nachgeworfen.



    Die Dotonbori, wo ein Grossteil des Nachtlebens stattfindet, ist ebenfalls aeusserst sehenswert, allein schon fuer die abgedrehten Kleidungsstile, die hier ihren Weg in den Mainstream gefunden haben. Von viktorianischen Kleidern bis hin zu Kimonos und was nicht alles, sehr bunt, sehr gemischt. Die Laeden lassen es sich da natuerlich nicht nehmen, ebenso chaotisch in die Gegend gepflastert zu sein, vom marktschreierischen Tintenfischstand bis hin zum bayrischen Bierlokal oder den allgegenwaertigen Karaokesalons, einfach unvergleichlich.

    Davor gab es ja aber noch eine besondere Erfahrung. Ich wusste bereits, dass Tokyo Jihen, meine Lieblingsband was dieses Land hier angeht (um genau zu sein, eine der wenigen Bands, die ich hoeren kann ohne zu kotzen oder einzuschlafen), gerade auf Tour sind, und hatte mir so meine Hoffnungen gemacht. In Nagoya waren dann jedoch schon alle Karten ausverkauft gewesen, also blieb nur die Moeglichkeit, sich direkt vor dem Konzert ein "Kippu" zu besorgen. Natuerlich unter entsprechenden finanziellen Umstaenden. Also wurde der Rucksack ins Schliessfach verfrachtet und Kurs zum "Zepp Osaka" genommen. Gluecklicherweise begegnet mir bereits auf den Bahnhofstreppen eine Gestalt, die mit eben jenen suchenden Blicken ausgestattet ist, die ich erwartet habe. "Mannen", also 10 000 Yen, 65 Euro sind aber ein Bisschen viel, ich habe mir schon zuvor das persoenliche Limit von 8000 Yen gesetzt, neu kostet die Karte immerhin nur 5500. Nach etwa 10 Minuten habe ich den Preis dann mit Gestikulieren und was nicht alles auch auf genau jenen Wert runtergehandelt, und sowohl ich als auch der Mann, der die Karte loswerden wollte, weil er arbeiten muss (ich glaube ihm das sogar, Japaner sind schlecht in ernsten Luegen) sind recht gluecklich darueber. Denn sonst sehe ich den ganzen Abend niemanden, der sein Ticket auch nur loswerden, geschweige denn fuer einen Schleuderpreis verkaufen will.
    Entsprechender Gesichtsausdruck im Moment des Realisierens, dass ich eine Band live sehen werde, von der ich das gelinde ausgedrueckt nicht unbedingt erwartet haette:



    Achja, wie man sieht, zwischenzeitlich war der Bart mal ganz ab, fuer alle, die die Bilder nicht mitbekommen hatten. Die Haare wuchern munter weiter.
    Naja, dann jedenfalls das Konzert. Zuerst wurden die Kartennummern aufgerufen, und gnade Gott, dass ich mit Nachfragen und hektischem Vergleichen meinen Moment nicht verpasst habe. Danach wurden die bereits geordneten Besucher auch nochmal nach was-weiss-ich sortiert, und schliesslich gruppenweise hinein gelassen...
    ...um sich dann ohne jegliche Platznummern oder aehnliches frei im Raum zu verteilen. Das ist Japan. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit einem japanischen Paerchen, das ich erst auf mein Alter schaetze (in Wahrheit sind sie fast dreissig. O_o), dann geht es los.
    Das Konzert war einfach nur klasse, ohne jetzt zu weit ausholen zu wollen, um niemanden mit weiteren blumigen Umschreibungen zu verjagen. Was wieder charakteristisch fuer dieses Land ist: Selbst Tokio Jihen, die ja nun doch sehr rocken, haben 6 Lieder gebraucht, bis sich im Publikum ueberhaupt irgendetwas geruehrt hat, und das blieb dann bis zum Ende auch bei angedeutetem Headbangen und leichtem Umherhuepfen. Die Japaner brauchen halt ihren Alkohol, und der war verboten.
    Ich habe wie immer so schon reichlich seltsame Blicke bekommen (War der einzige Blonde im Raum, wo sonst nur eine schwarze Matte zu sehen war. xD), da muss man ja nicht noch zwangsweise mehr auffallen. Vorteil an Japan: Man sieht die Band, auch wenn das die Leute hinter mir nicht von sich behauten konnten. Die hatten wirklich Pech.
    Auf folgendem Bild stehen sie uebrigens fuer das Merchandise an, nicht fuer das Konzert. Beaengstigend.



    Osaka war wie gesagt toll, aber nicht wegen Sehenswuerdigkeiten oder sowas, sondern einfach als Stadt an sich.

    Heute ist in Tenri das Festival zum 50. Geburtstag der Uni, und neben zahlreichen interessanten (und billigen!) Fressalien war es natuerlich vor allem das Theaterstueck des Deutschkurses, das recht belustigend wirkt.
    "Muellproblem im Wunderland", denn einerseits Grimm, andernseits ist man hier der festen Ueberzeugung, Deutschland haette ein Muellproblem. Was im Vergleich zu Japan einfach mal laecherlich ist, aber was solls. Das Stueck war lustig, wenn auch so stark akzentuiert, dass man kaum etwas verstanden hat, gluecklicherweise war ich mit den Austauschstudenten ein paar mal bei dem Kurs und kenne die Geschichte.
    Hier eine Szene, in der die Hauptakteurin (gespielt von einem Jungen) bei den sieben Zwergen ist.



    Morgen gehts dann weiter, und in ein paar Tagen duerfte ich raus aus Kansai sein. Schoene Gruesse!

  11. #11
    Ah du warst doch bei nem Konzert von Tokyo Jihen? Saugeil! Schön dass das doch noch geklappt hat ^^
    Hehe, unsere Uni hat Mitte November eine Woche lang Unifest, das Deutsch-Department hier spielt "Sound of Music" vor... ack! Aber ansehen geht schon. Ich werd zu dieser Zeit wahrscheinlich mal nach Kamakura flüchten.

  12. #12
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    @Freezy: Aber gerne doch. Wir werden hier wohl eh Diashow mit Martin, Joern & Co. machen, mal sehen, das kann man sich sicher irgendwie einrichten. Guck mal, wie dein Terminlan fuer Ende November aussieht.
    Solange das an einem Wochenende stattfindet, wird mich kaum was davon abhalten können

    Freu mich auf deinen nächsten Bericht!

  13. #13
    Klingt gut, ich meld mich.

    So, der Weg hat mich nun durchs westliche Honshu gefuehrt, und man kann so allgemein sagen, dass dieses im Grossen und Ganzen der bisher langweiligste Teil der Reise war. Es gibt zwar recht viele "Sehenswuerdigkeiten", das aber mehr in einem klassischen Sinne, also nichts besonderes.
    Ein gutes Beispiel ist Himeji. Die Stadt ist fuer japanische Verhaeltnisse recht bequem, hat eine Unmenge an interessanten Einkaufsstrassen, aber eigentlich nur exakt eine Sache, die einen Besuch wirklich rechtfertig (wenn man in den Grossstaedten war, koennen die Einkaufsstrassen nicht mehr wirklich beeindrucken), naemlich das Schloss.



    Das ist auch wirklich toll, haette ich das gleich gewusst, haette ich mir die anderen gespart, weil hier alles 5mal so gut erhalten und dreimal so gross ist. Da verbringt man da also locker drei Stunden im Schlossgelaende, aber danach ist wieder Flaute in der Stadt. Und das ist recht typisch fuer die Umgebung, man zieht sich gern an Einzelheiten hoch. Allerdings gibt es die ueblichen Ausnahmen, ironischerweise wie so oft nicht von Touristenstroemen umlagert. So ist der Fahrradweg zwischen Kobe und Himeji einfach nur wunderbar, es geht konstant am Meer entlang (inzwischen sogar mit Palmen!), auch wenn es zu kalt zum Baden ist, einfach nur eine sehr angenehme Reise. Vor allem, da ich in diesen Tagen aus Mangel an sehenswerten Dingen locken 80 Km am Tag wett mache.
    Die vielen kleinen Inseln sieht man nur in der Ferne, denn sooviel Zeit (und Geld fuer die Faehren) bleibt nun auch nicht mehr, die Highway only Bruecken sind auch nicht so das Wahre, auch wenn sich ihre Umgebung meistens als wunderbarer Punkt zum Ausruhen herausstellt.



    Der Hoehepunkt dieser wie erwaehnt recht lahmen Strecke war die kleine Industriestadt Onomichi, wieder mal absolut unerwartet. Onomichi ist um eine Hauptstrasse gebaut, die wiederum an einer bergigen Kueste liegt, und wenn man hineinfaehrt, bemerkt man erstmal nur die ausschweifende Industrie, wie so oft in den kleinen Staedten Japans, und die allgegenwaertigen Hafenanlagen. Selbst diese Sachen haben im Abendrot jedoch eine gewisse Wirkung.



    Im Hintergrund heben sich dann jedoch die Berge in die Hoehe, und diese sind wirklich vollgepackt mit Tempeln und Schreinen in allen Groessen und Formen. Das ist ein netter Kontrast zu den zugeterten Lagerhallen und hupenden Autos der Stadt und macht genau das, was ich sonst in West Honshu vermisst habe - Atmosphaere.
    Am Abend bin ich dann noch im "Mister Donut" (Billig, und es ist doch ein Bisschen anmutend, in einem japanischen Restaurant sitzen zu bleiben und zu lesen.. ) und lerne Japanisch. Eine Familie, die des Englischen maechtig ist, verwickelt mich noch in ein Gespraech und so habe ich auch eine wunderbare Uebernachtungsmoeglichkeit + ausgiebiges Fruehstueck und Reisbaelle zum Mitnehmen am Morgen. Ausserdem ist es immer wieder schoen, das Leben der Japaner aus erster Hand mitzubekommen. Besonders angsteinfloessend ist auch (zum ebenfalls wiederholten Male) die Toilette: Ich habe schon einiges gesehen, aber ein Deckel, der sich mit einer Begruessungsbotschaft selbst anhebt, toppt sogar noch das virtuelle Spuelgeraeusch und die automatische Arschwaesche (um es mal so auszudruecken, wie es ist) durch einen Wasserstrahl. (Kein Foto davon. )

    Hier eine typische japanische Aufnahme, diese Art von Fotos, mit festgelegten Posen und Stellungsregeln (der Gaijin faellt natuerlich aus der Reihe) gibt es hier in jeder Familie zu finden. Diese Familie war aber wirklich offen (durch die englische Srache zu erkennen. xD), da ist auch mal ein ehrliches Laecheln und gelegentlich ein Peace Zeichen drin.



    Da das alles in dieser Gegend (abgesehen von oben beschriebenem Tag) so recht eintoenig ist, fahre ich noch bis Hiroshima (Bericht morgen oder so), dann mach ich mich nochmal ein paar Tage nach Tenri, bevor es direkt mit der Faehre nach Kyushu geht, wo es dann sicher wieder mehr zu entdecken gibt.

  14. #14
    So, Kyushu.



    Berge plus Suedsee heisst die Atmosphaere.
    Sehr angenehm, ich haette nur nicht gedacht, dass die Strassen huegeliger als auf Hokkaido sind.

    In dem Staedtchen Taketa (Geheimtipp!) gab es "Chikuraku" zu sehen, ein Festival mit tausenden Bambuskerzen, die ueberall in der Stadt aufgestellt waren. Und ich war der einzige Gaijin. =3 "Chikuraku" heisst in etwa "Bambusspass", habe ich mir sagen lassen, vor allem dann treffend, wenn mal wieder ein Japaner gegen so eine Kerze tritt und das Wachs ueber seinen Markenschuhen verteilt.



    Der Aso-san ist der groesste Vulkankrater der Erde, hier gucken wir in einen aktiven Krater eines Vulkanes in dem Krater. Das Hinauffahren war eine ziemliche Qual (2 Stunden).



    Dann war ich natuerlich der einzige Idiot, der die 410 Yen fuer die Seilbahn sparen wollte und hinab gelaufen ist. Laenger als erwartet und bei Minustemperaturen (in der Hoehe, unten ists warm) auch nicht gerade angenehm. Dafuer ist das Hinabfahren einfach nur ein riesiger Spass gewesen. (20 Minuten )



    In drei Tagen ist der Rueckflug, bin gerade im huebschen Nagasaki, heute gehts weiter nach Fukuoka.
    Das war dann auch erstmal der letzte Post, wenn ich in Deutschland bin, werde ich erstmal genug von Japan haben.

  15. #15
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Oh Mann, dieses Bild sieht extrem gut aus! Könntest du mir das bei Gelegenheit mal in voller Auflösung zukommen lassen? :)

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