Es ist natuerlich wieder alles gaaanz anders gekommen.![]()
Sitze gerade in Aomori (Honshu! o/) am oeffentlichen Internet, habe aber ein wenig mehr Zeit. Fotos gibt es wieder nicht, ich hoffe, da finde ich die Tage mal eine bessere Moeglichkeit, wobei das auch schlecht aussieht, weil meine Route jetzt nicht gerade durch grosse Staedte geht, Morioka und Tono (Tengus! @_@) stehen auf dem Plan, vielleicht noch einiges anderes, das wird noch entschieden. Heute abend erstmal ne Jugendherberge, meine Beine brauchen dringend Ruhe, ich bin heute nicht mehr im Stande gewesen, im obersten Gangdrittel zu fahren.
Die Faehre von Muroran nach Aomori war der Hammer. Die hatte nicht nur einen Schlafraum (7 Stunden Zeit), sondern auch ein eigenes Onsen (!!!), Videospielhalle, Fertignudelautomat, usw... Leider durch das Fahrrad ein wenig teurer geworden (etwa 30 Euro), aber ist ja ein einmaliger Spass, zumal eine Uebernachtung auch nicht viel billiger kommt (und einen fuer gewoehnlich nicht an einen anderen Ort bringt).
Vor Muroran (btw ein haesslicher stinkender Pott, von einer Stadt, der aber komischerweise trotzdem seinen seltsamen Charme hatte) war ich in Otaru, eine sehr angenehme Hafenstadt mit bequemer Atmosphaere, von da aus nach Jozankei, eine voellig zugebaute Onsenstadt (schade drum), wo ich goettlich gecampt habe. Camping in Japan ist sowieso das Non-Plus-Ultra, man bezahlt im Durchschnitt etwa 3 - 4 Euro pro Nacht, wenn man ein Zelt hat und kriegt dafuer Plaetze, die eher den Comfort eines deutschen Hotels haben. Dann ging es ueber 900 Meter Hoehenunterschied nach Makkari (Notloesung, weils geschifft hat wie nichts), dort in eine angenehme Jugendherberge. Seitdem (3 Tage) haelt sich das Wetter bemerkenswerterweise sogar, auch wenn es hier auf Honashu schlagartig etwa 10 Grad waermer ist (30), was natuerlich nicht gaaanz so optimal ist.
Jedenfalls von Makkari zum Toyako (Toya See), der nciht ganz so spektakulaer wie angekuendigt war, und durch Faulheit habe ich auch noch das taegliche Feuerwerk verpasst, Schande auf mein Haupt. Dafuer wieder ein angenehmer Zeltplatz.
Hokkaido liegt nun also hinter mir (5 Tage eher als geplant), die schoensten Sachen habe ich durch die Fahrradreparatur nicht gesehen, aber wer weiss ob sie wirklich so schoen gewesen waeren. Zumal man Hokkaido auch wunderbar spaeter nochmal als zwei-Wochen Trip mit dem JR Pass (Eisenbahn) im Winter mit Ski fahren machen kann.
Ich habe btw erst einen anderen Menschen gesehen, der eine Japanreise per Fahrrad macht (ein Japaner), und der war auch nur auf Hokkaido. Heisst, die Bahn ist hier standard. Ich bereue es trotzdem nicht, selbst mit Werkstatt bin ich noch um die Haelfte billiger und habe schon Sachen gesehen, die mit Sicherheit nicht auf einer Bahnstrecke liegen, von kleinen Doerfern, wo mich die Kinder noch mit grossen Augen und dem gestammelten "Gaijin!" (Fremder) im Mund angestarrt haben, die alten Leute ausserst misstrauisch waren, bis sie wussten, dass ich kein amerikanischer Teufel (Amerika no Akuma) bin, der eine Atombombe irgendwo im Sueden abgeworfen hat bis hin zu Fischerdoerfern, Feldern, wo die Frauen wirklich noch mit der Sichel drin stehen und vielem anderen Kram.
Ich freu mich dann drauf, das den Leuten zu Hause mit Fotos detaillierter zu beschreiben.
Honshu, die Hauptinsel, soll ja angeblich nicht so weltfremd sein, aber meine Route ist recht abgelegen, also mal sehen. Die grossen Staedte kommen so in einem Monat oder so.
Dann mal viele Gruesse, koennte dauern, bis ich mich wieder melde!![]()