So, hab die Demo wie versprochen nun mal durchgezockt.

Folgende Ausführung enthält unheimlich viele Spoiler!!!

Ich hab ne Menge zu bemängeln. Mal sehen:

Also allgemein mal finde ich die Tonart deiner Charaktere allesamt zu übertrieben ausfallend. Wenn Samsung den Jason da "Milchgesicht" nennen will, ist das noch ok, das gehört wohl zu dem Typ von Samsonite. Er soll zwar der Aufschneider-Typ sein der vor keinem Respekt hat, aber dennoch finde ich seine Auswürfe oft zu stumpfsinnig. Genauso wie Jasons Mutter, die ihren Sohn beherzt auslacht. Am geilsten fand ich aber - und das wird in meine persönliche RPG-Zitate-Liste eingehen - Wichtels "idiotischer Idiot" (xD oder war es Jason, man weiß es nicht). Ich hab mich schon recht beeumelt, das ist aber kein Fungame und ich finds unpassend.

Die Dialoge sind insgesamt auch recht unsinnig. JEDER spricht in Rätseln JEDER. Kein Wunder dass der arme Jason keinen Plan von Nix hat. Was ein guter Übergang zur Story ist: die kommt gar nicht an. Ich meine ich weiß worauf du wohl hinaus willst weil ich den Thread kenne, aber jemand der dein Spiel einfach so mal spielt, der machts nach 5 Minuten wieder aus, weil er null Zugang zum Spiel findet. Spätestens wenn man Wimpel vor dem Haus trifft, beginnt es verwirrend zu werden mit dem Gequatsche über Parallelen, Traumfresserei und (Schreibfehler?) Traumkompromierung. Über die Verbindung vom Traum zum Herzen. Gedanken dingsbums... Overflow-Exception....

Moment da bin ich wieder... Du solltest da ne Struktur reinbringen. Die war anfangs noch erkennbar: Der Jason wacht in seinem Zimmer und man lernt ihn erstmal ein bisschen kennen. So. Dann trifft man draußen Witzel und der gibt einem dann erstmal ein kleines, leichtes Ziel. Guter Einstieg. Auf der Brücke ist es auch noch gut. Den Alten Mann besuchen, der (merkwürdigerweise) unter der Brücke wohnt. Der schickt einen dann wieder zurück mit dem Auftrag dem Samson zu finden. Ist ok. Ein bisschen zu simpel die Hin- und Hergerennerei aber ok. Aber spätestens ab dem Punkt wo du mit Samson an der Brücke beim alten Mann bist wirds verwirrend. Die beiden quatschen einen Unsinn. Und man versteht es einfach nicht. Weil du nie irgendwas erklärst. Und irgendwann verliert man dann die Lust der Story noch zu folgen. Am Königsfelsen dann wird man überrascht dass man gar nicht da landet wo man wollte.. ok.. aber warum? Das erste "Rätsel" ist ein Witz. Er kann die Tür nicht öffnen. Und hat die Vermutung dass der Schlüssel vielleicht in einem Baum ist (Woot?) und das stimmt dann sogar (Wow!). Noch obskurer wird es dann wenn Jason feststellt, dass der Schlüssel nicht passt und er bemerkt, dass er einen passenden Schlüssel bei sich zuhause im Schrank hat (o.O). Der erste Showdown auf der Brücke lässt einen dann auch in der Luft hängen, weil er nichts erklärt. Und null Spannung aufkommt. Ok. Nachdem man wieder mal das Gerede von Traumparallelen und diesem ganzen Bumms einfach so unverstanden an sich abprallen lässt, watscht man zurück zum Königsfelsen, wo man dann völlig den Bezug verliert. Man findet sich in einem Labyrinth wieder wo man keine Ahnung wie man da hin kommt geschweige denn wo man überhaupt ist. Und man hat ständig das Gefühl dass der Samson alle antworten hat sie aber nie verrät, wo man dann am Liebsten alles aus ihm rausprügel will. Das Labyrinth selbst ist dann genauso verwirrend aufgebaut wie die Story:

- man findet einen Schlüssel (mit der Bezeichnung "Schlüssel 2") den man aber nie braucht auf einem Grab mitten im Labyrinth.
- man trifft eine Gestalt, die dort völlig unerklärlich nach einem ultimativen Superschwert sucht. Und uns dann bittet danach zu suchen, weil ihm das Labyrinth zu verwirrend ist. Wen wunderts...
- Man findet das Schwert dann abermals auf einem Grab das wenn man es zum ersten Mal besucht hat offenbar nichts spannendes zu bieten hatte.
- Dieses Schwert hat einen Namen.. omg.. woher weiß man diesen Namen.. und wieso ist dieses Schwert am Ende doch völlig belanglos? Und wer in Dreiteufelsnamen packt ein Schwert mit einem Namen auf ein Grab?
- Nun möchte Gilgamesh doch gegen uns kämpfen weil er sein Schwert nicht bekommen hat, bei der Beleidungstirade von Samson aber die Nerven bewahrt hat.

Guter Einschub für einen weiteren Kritikpunkt: Die Kämpfe.
Zufallskämpfe sind out. Dass sie doch auftreten könnte man verschmerzen, wenn sie nicht so total langweilig und nervig wären. Man trifft im Labyrinth oft auf Zufallsbegnungen wo es reicht wenn man wie ein Bekloppter auf die Space-Taste haut und einfach auf Angriff drückt solange bis die Monster kleinbei geben. Null Abwechslung, null Spaß. Dass man dann noch auf diese elendige Leiste warten muss, die sich einfach nicht schnell genug füllen will setzt dem ganzen die Krone auf.
Der Kampf mit Pseudo-Schwertmeister Gilgamesh ist dann der Höhepunkt. Jason kann ihm gar keinen Schaden zu fügen was ihn dann aufs Verteidigen/Heilen beschränkt. Samson hat eine wuchtige Technik, die man aber nur einmal anwenden kann, weil sie dann den ganzen Mana-Vorrat weggesaugt hat. Also wieder.. SPACE SPACE SPACE SPACE... und im gegensatz zu den Monstern gibt der Schwertmeister dann auch nicht mal schnell kleinbei, wenn er auch nie gefährlich wird..

Und wenn man dann denkt man hätte schon alles gesehen, trifft man im Folgenden Raum auf eine stumme Persönlichkeit, die einen übelst wegbasht. So, darauf verschwindet man dann offenbar im Nichts. Hier endet das Abenteuer für Jason und Samson. Was wird nun aus den Vermummten Monstern die wir eigentlich verfolgen sollten. Warum zur Hölle hat mir bis jetzt immernoch keiner erklärt was "Traumkompromierung" ist. Und warum ist das alles nur so verwirrend.

Denkt man jetzt die Demo ist vorbei wird man regelrecht enttäuscht. Man spielt plötzlich den stummen Antagonisten der uns eben noch so übel weggebasht. Und nun trifft man (auf der schönsten Map in der ganzen Demo) auf Widel der zusammen mit dieser Stimme (ach ja die Stimme, die uns schon seit der ersten Minute an immer wieder mit ein paar verwirrenden Hinweisen zur Story auszustatten versucht) unseren schweigenden Oberbash0r endlich zum reden bewegt. Und genau wie der Spieler ist dieser sichtlich genervt vom Gelaber der beiden. Man fühlt so mit. Warum der Namenlos bleibende Charakter sich nun entschließt nach Walc zu gehen. Und warum sich Weidel anschließt konnte sich für mich nicht erschließen. Auf der Weltkarte findet man dann eine Art umzäunten Berg, der leider nicht zu besuchen ist in der Demo, aber witzigerweiße von dir als "cooler Ort" ausgewiesen ist. Walc erweist sich dann als von einer Schutzhülle umgeben die man - Gott weiß warum - nicht durchdringen kann. Erst müsste man Odoes (hey den Namen kenn ich doch) auf dem umzäunten Berg einen Besuch abstatten. Spätestens jetzt denkt man sich.. na das wird doch wohl das Ende sein, da der Berg in der Demo ja gar nicht dabei ist. FALSCH!! Kynero der Schelm hat uns reingelegt. Man kann den Berg DOCH besuchen UND er ist nur halb so cool wie man uns weiß machen wollte. Viel eher stellt man fest, dass das gar kein Berg ist sondern irgendwas anderes mit Brücken und einer Truhe, die man nicht öffnen kann.

Dass einem hier wieder die monotonen Zufallskämpfe erwarten war ja zu erwarten, aber wenn man jetzt denkt, der Kerl der Jason und Samson mit einem Angriff so vernichtet hat, würde den selben Monstern wie vorhin nur dreckig ins Gesicht lachen, der irrt. Zusammen mit Windel ist man schwächer als Samson alleine (macht weniger Schaden) UND man hat keinen alles vernichtenden Angriff mehr. Schade. Dass die beiden dann auch viel weniger HP haben als Samson alleine macht das ganze dann zu einer Hängepartie. Zum Glück hat man einen ausreichenden Vorrat an Heiltränken.

Wenn man es geschafft hat und den sogenannten "Green-Room" erreicht. Bekommt man endlich den alles entscheidenden Story-Hinweis: Das ist Walc!! Das Richtige Walc. Nicht etwa das Falsche. Nein das Falsche ist auch nicht das mit dem Schutzzauber den wir ja durchbrechen wollten und auch nicht das Walc in dem Jason zuhause ist, weil ja alle Städte Walc heißen. Nein es ist noch was ganz anderes. Das wird aber nicht so ganz klar und überhaupt war das auch nur eine Ahnung von unserem Namenlosen. Oben auf der Brüstung erkennt man dann ein Wesen. Und man hat förmlich schon Angst, dass wieder ein Kampf bevorsteht. Aber im Gegenteil, lädt uns dieser Geselle dann mit peinlichst genauem Hinweis, dass man Techniken doch kaufen müsse, zum Shopping ein. Leider öffnet sich kein Kaufmenü und man geht angesichts dieser mageren Auswahl einfach weiter. Wenn man dem Tunnelartigen Geflecht ein Stück folgt. Dann findet man in einem Erdloch zwar nicht Sadam Hussein aber immerhin den Eingang zu Odoes Wohnung. Und wenn man nun noch einmal scheinbar Storyrelevanten Dialogen lauscht, kann man endlich dem Namensgeber dieses Spieles gegenübertreten. Auf zur Tür... SPACE... und plopp... der Titelbildschirm. Arggghhh Und schon wieder wird man um ein Erlebnis geprellt. Naja egal. Hat Spaß gemacht.

Fazit: Das Mapping ist besser geworden aber es immer noch grausig. Schon allein weil fast jede Map irgendwelche Clipping-Fehler hat (man bleibt im Nichts hängen). Der Ein- und Ausgang zu den Maps beschränkt sich häufig auf einen Tile, den man dann gerade am Anfang in der Stadt vergeblich sucht.
Die Story hat imo immernoch Potenzial, dass du aber leider nicht nutzt, weil dein Spieldesign aufgrund von logischen Fehlern und einfach völlig banalem Unsinn eine Katastrophe ist. Arbeite unbedingt an deinen Dialogen und führe den Spieler auch mal näher an diese ganze Traumthematik heran. Im Moment schüttest du einen mit Informationen und Hinweisen nur so zu zwischen denen man aber keinen Zusammenhang bilden kann.

Nehm dir am besten jetzt mal ein bisschen mehr Zeit und designe das Spiel richtig durch bevor du wieder mal ne Demo zum Frass vorwirfst.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu negativ, aber ich wollte bis ins Detail über mein Spielerlebnis berichten.

Weitermachen,
grüße Aperetif