Oh, wieder mal ein Suikoden-Fan, der sich durch sowas auf den Schlips getreten fühlt ^^ ?
Ich bin bestimmt der letzte, dem es in RPGs hauptsächlich um die Grafik geht, trotzdem sollte man diesen Aspekt nicht herunterspielen, denn das Erscheinungsbild der Spielwelt trägt maßgeblich zur eigentlichen Spielerfahrung bei und schafft u.a. Atmosphäre.
Ich mochte Suikoden btw. Aber Tatsache ist nunmal, dass das Spiel designtechnisch gesehen ziemlich rückständig war. Geh dort in einer beliebigen Stadt mal in ein Haus - die meisten stehen komplett leer, vielleicht bis auf einen Tisch und ein Bett, ansonsten alles Grau in Grau. Wenn man sich im Vergleich dazu mal in Star Ocean umschaut, das wohlgemerkt auf einer weit älteren Konsole erschien, finden wir eine unglaubliche Liebe zum Detail: Leuchtende Kaminfeuer, Fenstervorhänge, die vom Wind bewegt werden, brennende Kerzen, das schwingende Pendel der Uhren an der Wand, Teppiche mit komplizierten Mustern oder anderweitige Farbverläufe ... da freut sich auch das Auge, und das ist es, was ich meinte.
Oder als in Suikoden noch ziemlich am Anfang in Rock die Villa des imperialen Statthalters als Ablenkungsmanöver in Brand gesetzt wurde. Erinnert sich noch jemand? Das Feuer, das da an einer seltsamen Stelle der Häuserfassade klebte, bestand aus gerade einmal zwei Frames. Das haben ja selbst manche NES-Spiele besser hinbekommen. So etwas ist imho schon peinlich. Denn so sehr die Grafik zur Atmosphäre beitragen kann, kann sie in solchen Fällen eben auch störend unglaubwürdig wirken. Ein anderes Beispiel dafür wäre das grandiose Beyond the Beyond.
Obwohl beide Spiele in etwa zur selben Zeit erschienen, hat tri-Ace mit Star Ocean das letzte Fünkchen Potential aus dem alten Superfamicom herausgequetscht, während Konami mit Suikoden nichtmal versucht hat zu erforschen, welche Möglichkeiten die neue PSX eigentlich bietet.
Naja, ich glaube, ich schweife grade zu sehr vom eigentlichen Thema ab°