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Thema: [P&P] "Böse" Charaktere

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Naja, wenn man mit Armeen anrücken will, kann es schon ganz interessant sein, sich mal mit dem Versorgungsaspekt zu befassen. Es ist auf den ersten Blick nicht intuitiv, warum man mehr Versorgungsleute als Kämpfer mitführen muß - und die Frage, wie man bitte sechstausend Leute versorgt kriegen will, ist auch eine wichtige.

    Das ist besonders bei Belagerungen wichtig: Wenn die Belagerer kein gutes Versorgungskonzept haben, geht ihnen zuerst die Nahrung aus - die meisten Städte haben Kornspeicher.

  2. #2
    Zitat Zitat von Jesus_666 Beitrag anzeigen
    Naja, wenn man mit Armeen anrücken will, kann es schon ganz interessant sein, sich mal mit dem Versorgungsaspekt zu befassen. Es ist auf den ersten Blick nicht intuitiv, warum man mehr Versorgungsleute als Kämpfer mitführen muß - und die Frage, wie man bitte sechstausend Leute versorgt kriegen will, ist auch eine wichtige..
    Die Details sind an sich nicht so interessant für den Spieler, für ihn zählen die Auswirkungen. Z.B., dass unter Umständen ein ganzer Haufen professioneller Soldaten mit ihren Frauen und Kindern im Schlepptau in den Krieg ziehen. Gut möglich also, dass sie nach gewonnener Schlacht noch monatelang damit beschäftigt sind, Überfälle von Überlebenden abzuwehren und Leute des Landes zu verweisen. Wenn man die Frauen und Kinder im Troß nicht gleich einfach abschlachtet und damit Kriminalität, Seuchen und Hungersnöten vorbeugt.

    Besonders Paladine dürften sich dabei hervortun. Es geschieht schließlich im Namen des Gesetzes und für das größere Gut. Außerdem gegen Personen, die keinen Rechtscharakter im Terretorium besitzen. Sofern natürlich es so etwas wie Gesetze im Fantasy gibt.

  3. #3
    Und genau aus diesem Grund lohnte es sich irgendwann für die meisten Fantasy-Fürsten viel eher 4-6 köpfige Gruppen aus Helden (lies: angehende Terminatoren) in die feindliche Stadt zu schicken um diese einzuäschern, anstatt sich überhaupt noch die Mühe einer Belagerung mit mannstarkem Heer zu machen. Helden sind deutlich billiger abzuspeisen und stellen keine Fragen, so lange man ihnen nachweislich versichern kann, dass der Feind mindestens der Nekromantie oder ähnlich böser Sachen fähig ist. Das reicht für sie meistens als Grund aus, um von der Stadt und ihren Einwohnern nicht mehr als einen handlichen Haufen Schutt und Asche zu hinterlassen, was sie bei ihrem unverschämten Glück auch meistens schaffen.


    Back to the show:
    Den Helden unserer DnD-Runde (auch wenn es unseren Charakteren nie in den Sinn kommen würde, sich als Helden zu bezeichnen) ist die Wahl ihrer Mittel nie egal gewesen. Wenn am Ende eines Auftrags nicht irgendetwas in einem gewaltigem Feuerball aufgeht, war der Auftrag für sie witzlos.

    Moralische Vertretbarkeit ist bei unserer Runde längst keine Debatte mehr wert. Unsere Charaktere sind von Grund auf Eigenbrötler und arbeiten bevorzugt für die Seite, die ihnen am meisten Geld für ihre Arbeit gibt und bei denen die Aufträge am interessantesten sind. Es gibt einige eingeschworene Feindbilder, für die wir keine Aufträge übernehmen würden (auf der anderen Seite haben wir diesen Gruppen auch schon dermaßen eins ausgewischt, dass sie uns in den nächsten dreihundert Jahren keine Aufträge mehr geben würden) und bei denen unsere moralische Grenze besonders tief angesetzt ist. Aufträge gegen diese werden natürlich auch bevorzugt angenommen und besonders hart ausgeführt, unabhängig davon ob das was wir tun jetzt gut oder böse ist. Es geschieht aus Eigeninteresse und als Schlachtenbummler haben wir uns ohnehin längst einen zweifelhaften Ruf in der Welt gemacht.

    Religiöse Überzeugungen binnen Gruppen sind da auch interessant anzusehen. Man nehme da allein DSA mit seinen 12 Göttern, die sich zum Glück aber so nahe stehen, dass es meistens bei Grundsatzdiskussionen bleibt - so lange kein eingefleischter Inquisitor der Praioskirche mit der Gruppe reist (Was auch Stoff für eine interessante Aufgabe wäre, wenn man ihm insgeheim befiehlt, die Gruppe zum Praiosglauben zu bekehren). In unserer Welt spielen wir zwar "nur" mit 5 Göttern - sofern man Religionen von ausserhalb, wie das Christentum oder diverse Naturreligionen nicht einrechnet - diese liegen jedoch meistens gegenseitig im Krieg. Folglich befindet sich unsere doch sehr religiöse Gruppe regelmäßig im Clinch mit Anhängern verfeindeter Religionen, was mitunter ein recht blutiges Ende nehmen kann.
    Prinzipiell betrachten es beide Seiten bei einem solchem Konflikt als "gut", wenn sie für ihren Gott ein paar der anderen mit ins Grab nehmen, weil die anderen ja "böse" sind oder einem zumindest mächtig auf den Keks fallen. Obwohl keiner der Götter wirklich von Grund auf Gut oder Böse ist, wie man das bei Fantasy gewohnt wäre, ergibt sich so ein gewaltiges Konfliktpotential was mitunter einen zweifelsfrei "bösen" Ausgang nehmen kann. Aber wie gesagt, das ist alles nur eine Frage des Standpunktes.

  4. #4
    Moralisch relative Welten sind etwas feines. Da kann man gegen die moralischen Vorstellungen von 60% der Weltbevölkerung verstoßen und trotzdem gut sein!

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