Biographien und Reiseberichte sind normalerweise nicht mein Ding, hatte schon komplett vergessen, daß ich _irgendwas_ in der Richtung gelesen hatte... bis mir das hier wieder einfiel:

Julian Cope - Head-On/Repossessed

Die (bis jetzt) zweiteilige Autobiographie eines der abgedrehtesten Künstler im Musik-Geschäft.

Cope schreibt dermaßen witzig und pointiert über seine "Memoirs of the Liverpool Punk-scene and the story of The Teardrop Explodes (1976-82)" [Head-On] bzw. über "Shamanic depressions in Tamworth & London (1983-89)" [Repossessed], daß man fast vergisst, daß es sich um eine Autobiographie handelt.

Head-On ist dabei das "leichtere" Buch der beiden... Drogen-Erlebnisse, Einstieg ins Musik-Biz, Teardrop Explodes, Echo & The Bunnymen, Dave Balfe, Punk in Liverpool... es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber es ist einfach toll zu lesen, wie aus dem unschuldigen Julian Cope ein totaler Acid-Freak wird.

Repossessed ist dann etwas schwererer Stoff... ein desillusionierter Cope versucht, seine Solo-Karriere in Gang zu halten, und einfach _sein_ Ding zu machen, ohne Kompromisse... immer noch sehr unterhaltsam zu lesen, aber nicht mehr ganz so blauäugig.

Ein dritter Teil ist in Vorbereitung - ja, der Mann macht immer noch Musik, obwohl er sich mittlerweile auch sehr intensiv um keltische Hinterlassenschaften kümmert, das heidnische Erbe bewahren und dokumentieren will... strange stuff, aber auch interessant.

Falls man sich nur im entferntesten für die englische Musik ab den späten 70ern bis Ende der 80er interessiert, ist das ein Must-read - für Fans von Julian Cope sowieso... ich empfehle einfach mal probelesen, bzw. das Lesen der monatlichen "Address Drudion" auf headheritage.com - da kann man mal testen, ob man mit Copes Schreibstil klarkommt