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Thema: Reviewforum?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Letztendlich macht man das auch schon durch die Auswahl von dem, über was man schreibt (deswegen halte ich z.B. Zeitungsartikel oder wissenschaftliche Abhandlungen nicht für objektiv).
    Naja, wenn Du schon an wissenschatlichen Abhandlungen herummäkelst, hast Du zwar einen sehr ehrbaren, aber auch sehr überspannten Objektivitätsbegriff. Ich finde, mit Alltagsworten - und "Objektivität" ist eines - muss auch eine konkrete Begriffsentsprechung in der alltäglichen Welt einhergehen. Bloße Theoreme sind im philosophischen Seminar oder bei den Kollegen der Fundamentaltheologie besser aufgehoben.
    Und wenn man in einer zwanglosen Überlegung, ob objektive Spielekritiken nun möglich sind oder nicht, sogar einen Maßstab setzen will, der Fachaufsätze, Dissertationen und Habilitationsschriften noch als ungenügend ansieht, ist das meines Erachtens ein ganz klein wenig überdreht...

    Zitat Zitat
    Dein Beispiel mit der Verletzung der Kausalkette ist aber auch wieder ein Extrembeispiel. Wieviele Spiele findet man, die so schlecht konstruiert wurden?
    Fast alle alten Adventures von Sierra. Überlegen und Kombinieren wird häufig bestraft, bloßes Herumprobieren übermäßig belohnt.

  2. #2
    @real Troll
    Ich meine ja nicht, dass wissenschaftliche Arbeiten (genauso wie Zeitungsartikel oder Reviews) ungenügend sind. Mir geht's nur darum, dass selbst die nicht frei von Subjektivität sind, da steckt immer etwas vom Autor mit drinnen. Alleine schon durch die Wahl welche Informationen man einbaut und welche man weglässt. Ich rede jetzt nicht mal von Manipulation, das wäre der Extremfall, aber auch unterbewußt treibt man solche Schriften immer in eine bestimmte Richtung. Auf die Reviews übertragen steckt darin also eine Wertung, egal wie objektiv man den Text auch haben will. Und gerade weil das so ist, sollte man mMn von vorne rein gar nicht erwarten, dass diese Texte objektiv sind. Wären Reviews objektiv, könnte man ja ohne Probleme 100 Stück nebeneinander legen und dann anhand der Wertung bestimmen, welches Spiel nun das beste ist und darüber dürfte man auch nicht diskutieren, weil die Wertung frei von persönlichem Einfluß wäre. Du sagst, dass ich einen überspannten Objektivitätsbegriff habe, aber ist das bei dir mit der Subjektivität nicht genauso? Es klingt, als würde subjektiv bei dir sofort unsachlich und voreingenommen bedeuten und das sehe ich eben nicht so.

    Zitat Zitat
    Fast alle alten Adventures von Sierra. Überlegen und Kombinieren wird häufig bestraft, bloßes Herumprobieren übermäßig belohnt.
    Wußtest du etwa nicht, dass man Monster immer mit destilliertem Wasser besiegt?

  3. #3
    Zitat Zitat
    Es klingt, als würde subjektiv bei dir sofort unsachlich und voreingenommen bedeuten und das sehe ich eben nicht so.
    Gerade nicht "sofort". Das ist ja genau der Punkt. Man kann sich von der eigenen Subjektivität in Richtung Objektivität fortbewegen. Je mehr Mühe man sich gibt, desto größer kann der Grad an Objektivität werden. Diese eigenartige Zweiteilung der Welt in entweder voreingenommen/unsachlich oder letzgültige Wahrheit ist eben das, was ich als wenig hilfreich ansehe.
    Falls Objektivität nur das ist, was wegen seines absoluten Wahrheitsgehaltes nicht mehr diskutiert werden darf, ist das eine Brechstangendefinition; sie knüppelt dann so ziemlich jede Erscheinung in das Zwangskorsett des Subjektiven.

    Auf Dein Beispiel mit der Reviewbewertung bezogen:
    Natürlich trägt jeder mal mehr, mal weniger stark seine Ansichten in seine Standpunkte und Analyseversuche. Aber bevor man jetzt den Hammer der Verdammnis auf Reviews niederfahren lässt, kann man sich ebenso gut einen Ruck geben und fragen: Sind sie nicht auch für den aussagekräftig, der womöglich eine andere Meinung hat als der Redakteur? Meist hilft es ja schon, wenn die Vorlieben des Verfassers bekannt sind, um sich seinen eigenen Reim auf die Aussage zu machen. Oder mit anderen Worten: Wenn der Kriterienkatalog offenliegt, auf dessen Basis die Kritik geschrieben wurde. Dass überhaupt Spielmagazine verkauft werden und dazu noch in ansehnlicher Stückzahl, muss ja kein Zeichen sein, dass deren Leser keine eigene Meinung halten und alles subjektiv vorgebetete prompt übernehmen. Die Mischung aus Spielbericht, Meinungskasten, Bewertungskasten )und Erklärung der Bewertungen und ihrer Gewichtung) scheint für viele zu funktionieren udn ist auch nicht übermäßig kompliziert.

    Zitat Zitat
    Wußtest du etwa nicht, dass man Monster immer mit destilliertem Wasser besiegt?
    Aaarggh! Es bricht alles wieder auf! Die ganze Therapie war umsonst!

  4. #4
    Wer weiß, vielleicht meinen wir beide das Gleiche und drücken es nur genau andersherum aus. Für mich ist es nur wichtig, mich bei einem Review nicht an irgendwelche Regeln halten zu müssen. Damit ich auch populäre Spiele angemessen kritisieren kann, wenn sie mir nicht gefallen.

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