Oh, so langsam buddel ich den Hasen aus ;_;". Es ist ganz wichtig, dass du nich nur darauf schaust, was ich so alles zu bemängeln hatte und dann zwanghaft versuchst, das einzeln rauszustreichen. Erster bin ich nicht omnipotent und zweiter wird das ganze dadurch immer undurchsichtiger.
Versuch dir einfach mal gedanklich vorzustellen, wie das ganze vor den Augen eines Betrachters (in diesem Fall einfach mal des Lesers) abläuft. Wie das im Spiel dann aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber für den Leser erfolgen hier die Ereignisse Schlag auf Schlag.
Hier geht genau das eigentlich schon los. Obwohl man das ganze mit dieser Drohung lösen kann, ist es dennoch fragwürdig, warum Darien mit diesem Vorwand ins Schloss darf. Bedenke, der König hält hier noch immer seine Amtsgeschäfte ab (und wohnt nebenbei noch hier) und wie man gleich erfährt, stört Darien ihn ja offensichtlich bei einer Art Audienz. Soldaten, die das nicht verhindern, haben eindeutig den falschen Beruf. Nun weiß ich nicht, wie du die Diskussion zwischen Darien und den Soldaten aussehen lässt, jedenfalls muss hier wohl eine unheimliche Dringlichkeit zum Ausdruck kommen, die mit dem Vorhaben Dariens, mit dem Mädchen zu sprechen einfach nicht vereinbar ist, denn einen ernsthaften Grund gibt es nicht (und denk nochmal dran, er will im Grunde nur eine Entschuldigung, bzw. er ist neugierig, warum sie es so eilig hat, die Szene mit den Soldaten erscheint da sehr unnötig und überzogen, man fragt sich, warum Darien nichts besseres zu tun hat).Zitat
Der König ist in etwa so gleichgültig wie die Soldaten. "Hallo König, entschuldige, dass ich so einfach in dein Schloss komme," - übrigens würde sicherlich eine Art Bote den König in Kenntnis setzen, dass jemand ins Schloss gekommen ist, schließlich ist er entweder ein Gast oder ein audienzbedürftiger Bürger - "aber ich muss dringend mit deinem Kindermädchen sprechen. Aber lasst euch nicht stören, ich höre derweilen eurem Gespräch ein wenig zu."Zitat
Das war zwar jetzt übertrieben sarkastisch, aber genau so läuft das im Grunde ab.
Hier besteht immernoch das Problem, dass dieser Wunsch nach Entschuldigung einfach überhaupt nicht mit dem Geschehen vereinbar ist. Dem Spieler wird sofort einfallen, dass das ein - zugegebenermaßen schlechter - Vorwand ist, um Darien in die Haupthandlung zu bringen. Ein Vorschlag, den du nicht anwenden musst: Darien war vielleicht eben im Itemshop und kommt mit seiner Ware aus dem Geschäft, als das Mädchen ihn anrempelt und das ganze Zeug auf den Boden fällt. Vielleicht hatte das Mädchen ebenfalls etwas in den Händen und sammelt ihr Zeug hastig auf, wobei sie in ihrer Eile etwas von Dariens erstandenem Eigentum einsammelt. Eigentum spielt in der Gesellschaft eine wichtige Rolle. Darien hat einen verdammt guten Grund, dem Mädchen nachzulaufen und die Wachen werden das ganze auch nicht so kritisch beäugen, vielleicht weisen sie sogar darauf hin, dass sie keine Lust haben, sich darum zu kümmern und ihn deshalb so leichtfertig ins Schloss lassen. Der König muss Darien ja garnicht bemerken, so kann er dsa Gespräch belauschen und dann schließlich dem Mädchen nachlaufen - voilà.Zitat
Warum fragt er nochmal danach? Er hat das ganze doch schon gehört.Zitat
Die Idee mit dem seltsamen Zauber ist garnicht mal schlecht, denn das Mädchen ist ja selber magisch begabt und hätte eigentlich was tun können. Kein schlechter Punkt =).Zitat
Aber warum wollen sie sich denn nun besser kennen lernen? Liebe auf den ersten Blick?
Wie wäre es denn, wenn der Soldat gar nicht erst in das Geschehen involviert war? Immerhin hatte er sich doch versteckt und dass er von einem anderen Soldaten getroffen wurde (tztztz jetzt schmeißen die Bösewichter schon mit Leuten um sich!Zitat
) und daraufhin blutüberströmt in die Stadt watschelt, ist etwas arg tragikheischend. Vielleicht konnte er einfach als einziger entkommen, weil er sich eben versteckt hatte? Dann müsste Darien den armen auch nicht zum König geleiten und der Soldat könnte wieder für sich selbst sprechen.
Warum nicht einfach sein jugendlich-tollküner Heldenmut? Vielleicht meintest du das damit, aber diese "innere Stimme" ist mir persönlich ein wenig zu gedrungen, zu künstlich eingebaut. In Dariens Alter wäre ein bisschen Wackerkeit durchaus nachzuvollziehen.Zitat
Der Rest (sowie auch der ausgelassene Anfang) ist soweit eigentlich in Ordnung. Aber egal, ob du's jetzt nochmal änderst oder nicht, geh das Geschehen einfach mal für dich selber durch. Ich weiß über die Geschichte nur soviel, wie ich bisher gelesen habe, du hast sicher ein viel breiteres Bild. Nur musst du dir im klaren sein, dass das Verknüpfen der Geschehnisse sehr wichtig ist und das das Gesamtbild logisch bleiben muss. Vielleicht nimmst du dir doch nochmal meine formulierten Fragen zu Ursache und Wirkung hervor und gehst wirklich jede einzelne Handlung durch. Lass deine Fantasie spielen, vielleicht könntest du dir hier immer wieder umschifften Konflikte auch etwas ausbauen (gerade das Gespräch mit den faulen Soldaten, vielleicht will sich Naryu auch für ihren unmutwilligen Diebstahl auch bei Darien entschuldigen [hierzulande würde man ein Eis ausgeben] und sie verbringen deshalb den Tag miteinander?; übrigens: warum ist nun eigentlich niemand im Itemshop? - all sowas). Der Plot - denn nichts anderes ist das hier eigentlich =) - ist für die Geschichte logischerweise sehr entscheidend und wird auch den Spieler dazu anregen, das Spiel für sich zu bewerten.
Zuguterletzt - und das ist jetzt eher abseits und geht mich im Grunde auch nix an - würde ich dir gern einen etwas besseren Erzählstil ans Herz legen wollen. Es geht hier ja nur um die Präsentation deiner Geschichte und nicht um einen selbstverfassten Roman oder dergleichen, aber auch eine Präsentation sollte ein wenig was hermachen.
Deshalb: Du verlässt dich sehr stark auf kurze Hauptsätze und auf einfache Handlungsangaben. Dadurch suggerierst du deinem Leser ein plötzliches und unverbundenes Aufeinanderfolgen von Geschehnissen, genauso, wie deine Sätze unverbunden und in sich geschlossen sind. Auch könntest du mehr auf Verben setzen, die einen größeren Handlungsraum bieten. Ein Beispiel:
wäre sicherlich besser ausgedrückt mit: "Er schilderte, wie die Soldaten durch eine seltsame Magie durch die Luft geschleudert wurden und er noch im letzten Moment vermocht hatte, hinter einem Felsen Schutz zu suchen."Zitat
Auch solltest du deinen Text immer nochmal durchlesen, denn einige Formulierungen sind ganz schön verquer - versteh mich nicht falsch, das passiert jedem immer mal wieder, vorallem mir, aber mit einem einfachen nochmal drüberlesen wären viele Dinge verständlicher für den Leser.
Wie gesagt, du sollst dir jetzt nicht zwanghaft einen romanreifen Ausdruck angewöhnen, aber versuch einfach mal, das Lesen für deine Leser etwas angenehmer zu gestalten, immerhin willst du dich hier ja verkaufen.