Nichts desto allen hat Mario einfach Sexappeal .

Wenn ich noch kurz vorsichtig an Grandy anfügen dürfte:

Du hast recht, viele Drehbücher arbeiten mit sinnlichen Aufpeppungen um der Handlung mehr "Tiefe" zu verleihen oder einfach für die Zielgruppe schmackhafter zu machen, vielleicht sogar neue Zielgruppen einzubinden. Ich persönlich würde das aber nur ablehend bewerten, wenn es sich dabei um wiedermal einen schwachsinnigen Action-/Verblödungs('Komik')-Film oder -serie der Sorte "hauptsache der Plot klingt nach Explosionen, Drogenkonsum und Erfolg - damit schnappen wir uns jeden Nerd!" (was nich heißen soll, dass alle Leute, die schlechte Actionfilme anschauen, Nerds sind, nach international nicht anerkannten Studien stehen aber 70% derer, die sich Sachen wie "How High" anschauen, unter beträchtlichem Alkoholeinfluss). Soll meinen: Total handlungsfreie Konsumfilme (hatte ich Sat1 erwähnt? Betina Zimmermann gibt sich immer soviel Mühe) werden durch Erotik (und sei es nur der Kuss am Ende des Liebesfilms) aufgepeppt, um wenigstens einen kleinen Teil Grund zum Ansehen zu schaffen - denn jeder Mensch hat irgendwo sexuelle Gefühle.

Ja, was will das sagen? Es gibt die eine und die andere 'Aufpeppung'. Beispielsweise zeigt die zurecht mehrmals ausgezeichnete Serie "Weeds" teilweise für die Haupthandlung irrelevante Szenen (die erotisch gesehen sehr entschärft und dadurch urkomisch wirken) und lässt dabei gewisse Gespräche einfließen, um die Nebenhandlung zu verdichten - die Szene wäre nicht halb so wirksam, wenn die beiden es nicht immer wieder tun würden. Oder man denke an den brilianten Film "Die fabelhafte Welt der Amélie", in dem Ästethik eine große Rolle spielt und man zum Ende teilhalber durch winzige Einblicke sichtbar macht, dass Amélie und Nino (letztendlich) miteinander geschlafen haben. Auch erfährt man in den Einführungsszenen, dass die Gute sich die Frage stellt, wieviele Menschen in diesem Moment einen Orgasmus haben, und sieht gleich darauf mehrere Paare in schneller Reihenfolge, bei eben jenem, was dem Betrachter einerseits ein Lächeln auf das Gesicht zaubert und andererseits den Gedanken visualisiert.
Letztendlich sind solche Szenen sogar gleichzusetzen mit Hollywoodproduktionen, in denen es hauptsächlich um das Thema Sex geht. Die Szene mit der Rose in "40 Tage 40 Nächte" beweist aber, dass Innovation immernoch das Schlüsselwort ist und man wird bemerken, dass obig genannte Beispiele von eben solcher geprägt sind.

Nunja, um zum Hauptthema zurückzufinden: Solange derartige Szenen etwas Innovatives ausdrücken, so denke ich, werden sie zu recht gewürdigt. Schließlich stoßen Spiele mit der alten Drachenjagd-Leier auch auf Ablehunng, weil das nicht innovativ ist. Desweiteren ist Erotik ein gekonntes Mittel, um Spannung aufzubauen, weil Suspense und Erotik garnicht mal soweit auseinander liegen. Wenn die Erotik dann noch auf einer ungekannten Ebene basiert (besonders romantische Praktiken, etc.), so wird im Zuschauer doch auch etwas aufgeheitert - denn wer kennt nicht die Geschichte vom Ehepaar, dass im Bett einfach nur noch Monotonie verspürt?
Will sagen: Filme sollen Gefühle im Zuschauer hervorrufen und im Idealfall an sein Bewusstsein appellieren, ihm neue Dinge zeigen, sodass er etwas über das Leben erfährt ("Lügen haben kurze Beine" in jeder zweiten Romantic Comedy, "Das Leben ist schön" oder "Lerne, die schönen Seiten des Lebens zu sehen" in Filmen wie eben dem fabulösen Schicksal der Amélie, "Lerne, dich deines Verstandes zu bedienen" in Politfilmen)... Und gerade erotische Gefühle gehören zu den intensivsten, was letztendlich dazu führt, dass eine breitere Zielgruppe geködert wird.
Man bedenke nur, dass viele viele Bellestristen auf Plot und Charaktertiefe ihrer Bücher setzen, aber sich in ihrer Sprache sehr einfach halten - das selbe Mittel, denn hier werden Werte auch für die vermittelt, die nicht die Bildung eines Universitätsprofessors des 18ten Jahrhunderts genossen haben. Man denke auch an den "kleinen Prinz", der für Kinder geschrieben soviel soziale Weisheit enthält, dass man sich zerreißen könnte, dass Kinder heutzutage vor Sachen wie die Teletubbies oder Spongebob gesetzt werden.

Letztendlich dient Sexualität auch der Aufklärung und die sexuelle Freiheit wurde denke ich solange umkämpft wie die Freiheit der Gedanken. Es ist klar, dass es als Mittel genutzt wird, denn es ist ein wertvolles Mittel - Missbrauch gibt es immer. Es ist nun die Aufgabe gestellt, mit diesem wertvollen Mittel etwas neues zu kreieren, dass der Kunst gerecht wird. Denn letztendlich ist Sexualität nichts weiter als ein menschlicher Trieb, aber ein schöner und einer, den man zwar diskret behandeln, aber nicht verstecken sollte. Sie ist auch ein Stück Ästethik im Menschen =).

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Davon mal abgesehen haben die meisten Leute, die mit dem Maker rumwurschteln, aufgrund Alter und Interessenlage wenig bis überhaupt keine praktische Erfahrung mit dem Thema und sollten davon mal tunlichst die Finger lassen. Okay, ich habe auch keine Ahnung, wie man einen Drachen tranchiert, bin dabei aber auf der sicheren Seite: der Rest der Welt ist auch nicht schlauer.
^^sozusagen sind die meisten Maker Kiddies und Nerds ;P. Aber selbst wenn dem so wäre, ich denke, man darf sogar auf die Fantasie der Leute vertrauen. Wenn ich daran denke, was ich (in nicht sexueller Hinsicht ) als kleines Kind (offiziell nennt man mich jetzt Jugendlicher, also ja keine Kommentare!) so alles zustande gebracht hab, dann frag ich mich manchmal, warum Fantasy mit der Zeit verebbt und immer wieder gesucht werden muss, wo sie doch früher von allein kam. Wenn man nicht weiß, wie eine Sache funktioniert, stellt man sich automatisch etwas eigenes drunter vor - und wer weiß, vielleicht ist die Sexualwelt von als Kiddies und Nerds plakatierten ja sogar ganz spannend?!