Zitat Zitat von Wischmop Beitrag anzeigen
Wieso das? Seit etlichen Postings ist das Thema nur mehr Krümelkackerei und heisse Luft Das Thema einfach nicht mehr lesen.
Hm...ich muss ehrlcih zugeben, dass ich jetzt nicht vermochte, den Kopf zu schütteln^^"".

Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
Der zweite Satz sollte bedeuten, dass die erzeugte Suspension of Disbelieve (aka, dass der Leser das gelesene für Wahr nimmt oder zumindest nachweislich so reagiert als ob) beim Porno verdammt groß ist und das massenhaft Autoren grausam an der Erzeugung der Suspension of Disbelieve scheitern, bzw ihre Leber hergeben würden für das, was die Pornographie schafft.
Aber du hast recht, auch Horrorfilme erzeugen ähnlich wie Pornographie mit immer denselben Mitteln eine organische Reaktion.
Das ist wohl wahr. Obwohl ich hier vielleicht den Unterschied zwischen gut und schlecht treumütig stehen lassen würde und noch eine Grenze zwischen Film und Schriftgut und zwischen Pronographie und Erotik ziehen würde^^".
Und sosehr ich dir hier im Grunde rechtgebe, ich finde es eigentlich entgegen meinen Vorurteilen gegenüber gesellschaftlichen Zwängen und Triebunterdrückung eher schade, dass man sich in einer Kunstform auf instinktartiges Verhalten stützen muss, was sozial gesehen nunmal nicht wirklich klasse ist (denn im Grunde lehren uns Instinkte keinen Respekt, was vielleicht auch der letztendlcih Grund für den Verruf von Pornographie ist - anzufühlen scheint es sich ja toll).

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Oh, überhaupt nicht! Die Sprache der Pornographie hat sich nicht verändert, de Sade schrieb blos schlechten Porno.
Und bezüglich Literatur...ich bin mir sicher, du könntest auch mit den neueren Sachen wenig anfangen. Was die Erzähltechniken angeht, gehen wir an der Stelle. Eschenbachs Parzival ist so gut (und stellenweise noch besser) als viele heutige Fantasy-Romane, Shakespear hat auch nichts verloren und Büncher's Leonce und Lena ist mir immer noch meine liebste romantische Komödie.
Nungut, in der Sprache der Pornographie kenn ich mich nun wirklich eher weniger aus (und wie gesagt, de Sade hat mir schnell gereicht). Was du bezüglich der Literatur sagst ist zweifelsohne richtig, da hatte ich wohl einen leicht gesperrten Blick (tzz wer denkt denn aber auch an Schriftsteller außer Schiller und Goethe tztz gibts ja garnicht ). Sachen wie Parzival hab ich zum Beispiel noch garnicht in den Händen gehabt und Shakespear heb ich mir betulich für meinen Englischkurs nächstes und/oder übernächstes Jahr auf^^".

Und obwohl mir grad auffällt, dass ich garnicht mehr so recht weiß, was eigentlich der Auslöser für die Literaturdiskussion war (das spricht natürlich vollkommen für Thementreue =) ) und ich jetzt aufgrund gewisser Unkenntnisse doch nicht mit Gegenbeispielen aufwarten will - denn im Grunde sind mir andere literaturgeschichtliche Epochen doch nur durch das aufgezwungene Lesen in der Schule bekannt -, möchte ich doch trotzdem kurz auf den kunsthandwerklichen Unterschied hinweisen. Heutzutage geht es meiner Meinung nach mehr um Emotionen, was auch die abertausenden Genres zu erklären versucht. Frühere Literatur hat versucht vieles an Werten zu vermitteln, auch unter dem Schleier der Unterhaltung versteckt Kritik zu äußern.

Ich denke sogar, gerade heutige Filme sind ein gutes Beispiel, dass Werte aus dem Konzept eigentlich bald ganz rausfallen - oder jemand erklärt mir kurz, wie man die Emanzipation mit einer unheimlich packenden 08/15 Explosion vereinbahrt =). Wo hingegen die Literatur noch Wertevermittlung mitträgt, aber auch da denke ich ziemlich eingebüßt hat (denn wofür gibt es auch die Informationsmedien?!), hat sich das Kunsthandwerk und der Anspruch an selbiges doch verbessert. Ich denke hier vorallem an Kriminalromane à la Elizabeth George, allgemein die gute Belletristik, darunter auch so Thrillersachen wie die Sparte, die durch Dan Brown erstmal wieder richtig ans Tageslicht kam (oder mir ist da was entgangen, jedenfalls kenn ich die spezifische Bezeichnung nich ;_;"), etc. Vorallem im Punkto Charakterausarbeitung ist soweit mir bekannt viel an Mühe hinzugekommen um ein Maximum an Nachvollziehbarkeit zu erreichen.

Was will ich damit sagen. Erster unterliege ich dem Glauben, dass geschriebene Pornographie (ich möchte mit der Klammer hier bewusst mal auf meine Differenzierung hinweisen =) ) heutzutage einfach nicht mehr zeitgemäß ist, da man erster immer gewillt ist, ein Mindestmaß an Emotionen (in diesem Fall freilich triebliche Lust) zu holen und da geht man wohl eher in die Videothek oder wo auch immer es diese fiesen Dominafilme gibt ;_;". Zweiter verlangt mein verblendetes Bild von einem Leser immer ein wenig Ästhetik, und vielleicht ist meine Vorstellung von der Breite der Definition von Pornographie einfach zu eng bemessen, aber an dem, was ich bisher kennengelernt hab ist wenig Ästhetisches.

Hingegen kann es ein ebenso beeindruckendes Erlebnis sein, einen erotischen Roman zu lesen (achtung, hier folgt der versteckte Themenbezug ) wie auch einen erotischen Film zu sehen - und hier komme die Differenz wieder zum Vorschein. Ich denke hier besonders an die früheren Zeitschriften meiner Freundin (und nein, um gotteswillen nicht die Bravo!) oder filmisch die Szenarien in so manchem französischen Erotikstreifen (und hier möchte ich nicht verallgemeinern, bin aber auch an spezifischen Beispielen ärmlich - man köntne vielleicht sagen, so in etwa die Sparte, die früher mal nachts auf Vox kam). Aufgrund gewisser rechtlicher Vorgaben und auch gewisser Regelfertigkeiten im Genre wird hier eher auf die erotische Fantasie gesetzt, wenn auch noch lange nicht auf subtile Weise.
Nunja, das Thema will ich nicht weiter ausbauen, ist schon genug Text.

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Die Literatur ist keine Wissenschaft, und blos weil jemand z.B. die skandalösen Geständnisromane der japanischen Moderne sehr zusagen ist Ihara Saikaku kein schlechter Autor geworden. Es benötigt einfach ein anderes Hintergrundwissen, um das Maximum aus einem Roman heraus holen zu können.
Das ist vollkommen richtig und trifft auch den Kern von meinen vorherigen Fehldeutungen =).


Im Übrigen könnte es sich auch als nützlich erweisen, die Sache selbst mal im realen Leben auszuprobieren - nur, damit mir kein lebendiger Medienfanatismus nachgesagt wird =).



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Ihr Zwei habt's echt geschafft dass ich mich jetzt richtig dumm und ungebildet fühle...

Keine Sorge, ich persönlich exponiere hier nur meine profunde Unintellektualität mit allerlei versutiloquenten termini technici und einem Hauch gediegenem Schwachsinn. =))
Hab ich erwähnt, dass ich nicht weiß, was mit Reis wird, wenn man ihn zu lange kocht?