"Das Licht ... das Licht am Ende des Tunnels!
Es hat erfahrungsgemäß etwa um die 30 Watt und ist für die Vernichtung der letzten fossilen Brennstoffe mitverantwortlich.
Somit also nichts, was man mit netten Blicken bedenken sollte. Und erst recht nicht das Unterreich.
Freunde.
Ich weiß, wovon ich rede.
Mein Name ist Xolótl, und "hierzulande" (Ahaha.) nennt man mich gern den Totenführer.
Hm..."
*Eine Steinscheibe erscheint vor dem Gott*
"Schauen wir doch einmal, wer in diesem Moment das Zeitliche gesegnet hat."
*Kleine Bilder zucken über die Oberfläche, sie erinnern den imaginären Betrachter ein wenig an mystische, azteksiche Malereien. Um genau zu sein, sind sie das sogar. Die Motive dagegen sind völlig mundan (und mit Kommentaren des Totengottes versehen)*
Zitat
Arnold Vtipky ~ Monologierende Brillenschlange von einem Lehrer
Tod: Unfreiwilliger Suizid (Kein Kommentar!) durch einen Kaffeelöffel im Gehirn.
Zack "Bubble" Wachsmann ~ Uncooles Streberkiddo mit Anfällen von aggressiver Shizophrenie
Tod: Ein illustrer Holzsplitter auf dem Weg zum Herzen der Dinge. (bzw. des Jungen) Der genaue Hintergrund war mir zu obskur. Außerdem glaube ich nicht an Geister und solchen okkulten Kram.
*Angelito!*
Padre Christofero Martinez ~ Wirklich überzeugter Priester vor dem letzten Gericht.
(Was daran auch immer schlimm sein soll, ich ziehe das Dessert jedem anderen Gang vor.)
Tod: Ein paar tausend Volt.
Otto Burgsberg ~ Bärtiger Naziveteran
Tod: Herzversagen bei der Verteidigung von Grund, Boden und Schneewitchen.
Jim Dudel ~ EmoClown und Schirmträger
Tod: Hebel für einen Tisch voller Torten. Toll.
Belmondo ~ Französisch-Kanadischer Pseudodieb mit einem Auge aus Glas
Tod: Durch einen Kanopenkrug, einen Feuerlöscher und eine Reihe von Obelisken. (Bzw. einfach nur Schädelbruch)
Cody und Katrin ~ Geschwisterpaar, er Gitarrenspieler und Gruselautor
Tod: Sie Leukemie, er Suizid. Ist ja mal beruhigend normal bei den ganzen Freaks, die hier reinkommen.
*Katrin ist eine Angelita*
Lynn ~ Tolpatschiges Weisenmädchen mit Hundefetisch
Tod: Nicht ganz so viele Volt wie bei dem Priester, aber doch ... genug.
Charlotte ~ Normales Mädchen.
Tod: Normaler Sturz aus großer Höhe.
*Normale Angelita*
Schön, dass auch normale Leute sterben. Wirklich schön.
Muhammed Parijan Rudainah-Saaza ~ Archetypischer Taliban-Fundamentalist mit einem Loch im Bauch.
Tod: Zuwenig Sprit im Tank und zuviele Bomben am Rückgrat.
D’Alessandro de Dona Librice ~ Kettenrauchender Romantiker
Tod: Auf der Kühlerhaube eines Fahrzeuges.
...
"Interessant."
Kapitel 1 - Die Pfortenländer
Ein Fahrzeug fuhr einige Meter über die weite Graslandschaft und kam dann zum Stehen. Das Skelett wurde aus der Einbuchtung in der Motorhaube geschleudert und überschlug sich ein paar Mal. D'Alessandro war verwirrt, als er den Kopf anhob und die ewigen Wiesen erkannte, die so überhaupt nichts mit der verregneten Straße gemein hatten, auf der er sich eben noch befunden hatte. Es war auch überhaupt nicht romantisch, den zerbeulten Wagen hier mitten auf dem Gras zu sehen, vor allem, weil das das einzigste war. Weiße Schäfchenwolken bedeckten den blauen Himmel. Plötzlich bemerkte er, dass er doch nicht alleine war, neben ihm fielen ein Mädchen und ein Hund zu Boden. Beide dampften aus allen Knochen, und die zu Berge stehenden Haare verrieten ihm, an was sie gestorben waren.
Gestorben?
Er schaute an seinem Körper herab und verstand, dass sie damit wohl nicht die einzigen waren. Jegliches Fleisch war von seinem Körper verschwunden, Knochen waren das einzige, was er noch erkannte.
Dann erschien ein Gartenzwerg. Und noch einer. Der Adelige schaute sich panisch um. Was zur Hölle geschah hier? Als würde das seine Frage beantworten, lag plötzlich das Skelett eines alten Mannes vor ihm, die knochigen Finger hielten vor Schreck die Rippen umklammert. Trotz allem stand er auf und warf misstrauische Blicke zu den anderen beiden Anwesenden. Und zu seinen Gartenzwergen.
Das Mädchen wollte gerade etwas sagen, als jemand von oben herabfiel. Die Knochen des Clowns, seine Profession war nicht zu übersehen, klapperten, als er aufstand und sich verwirrt umschaute. Ein schwarzer Schirm lag in seiner Hand. Die vier starrten sich mit offenem Kiefer an.
An einer anderen Stelle öffnete Cody die Augen. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Er sollte tot sein.
"Ich habe auf dich gewartet.", erklang eine fröhliche Stimme und ließ den jungen Mann herumfahren. Seine Fingerknöchel begannen mit Zittern, als er realisierte, dass es seine Schwester war. Ebenso skelettiert wie er selbst, und mit kleinen Flügeln auf dem Rücken.
"Gut.", erklang eine dritte Stimme. Ihr Besitzer schob sich die Brille auf die nicht vorhandene Nase, "Dann lasst uns endlich die Reise antreten, von der dieser verdammte Hundemann gesprochen hat."
"Hundemann?!", entfuhr es dem verwirrten Cody, "Wo zur Hölle sind wir?"
Statt einer Antwort schlug aus heiterem Himmel (im wahrsten Sinne des Wortes!) ein Blitz zwischen den dreien ein. An der Stelle, wo dei Naturgewalt ihr Amt verrichtet hatte, stand die qualmende Statur eines Priesters, mit einem sehr freudigen Gesichtsausdruck auf dem Schädel.
"Mon Dieu."
Belmondo schaute ein wenig misstrauisch auf die beiden Gestalten herab, die soeben erschienen waren und sich gerade aufrappelten. Zwei Kinder, jeweils mit Engelsflügeln auf dem Skelettrücken, ein älterer, dicklicher Junge und ein kleines Mädchen. Dann erschall über ihm eine gewaltige Explosion, und eine schreiende Gestalt stürzte mit den Resten eines Falschirmes auf dem Rücken in die saftige Wiese.
Als ob der Tag nicht schon verwirrend genug gewesen wäre...