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hi. ich hab jetzt nochmal ne arbeit über autismus geschrieben. hab ne 1 bekommen. wems interessiert, poste ich es einfach mal hier. 
hab es auch nicht kompliziert geschrieben sondern so, dass auch aussenstehende es gut verstehen können
hab auch persönliche sachen und klienten von mir beschrieben, damit man einen einblick bekommt. natürlich ohne bilder und die familen anamnese hab ich weggegeben, gehört nicht in die öffentlichkeit und mit dem wären es um die 50 word seiten gewesen. formatiert ist es wie word. darum kanns bisserl komisch aussehen. es ist bewusst eher auf autismus + behinderung gehalten. nicht das jetzt jemand der autist ist, gleich aufschreit.
gruß leon.
[FONT="Arial Black"]Entstehung von Autismus[/FONT]
Die Entstehung von Autismus lässt sich noch nicht ganz genau feststellen.
Man geht jedoch davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenspielen.
Oft werden die Theorien von genetischer Disposition, einer körperlichen Bereitschaft zu Autismus und Einflüsse vor der Schwangerschaft und während der Geburt verwendet. (Sauerstoffmangel, Alkoholkonsum).
Somit kann das Gehirn Schaden nehmen und die Entwicklung von Autismus fördern. Autismus kommt deshalb auch häufig bei Menschen mit einer schweren Intelligenzminderung vor. Für die genetische Disposition sprechen verschiedene Untersuchungen. So wurde festgestellt, dass bei eineiigen Zwillingen, häufig beide betroffen waren.
Neue Studien gehen davon aus, dass Vererbung ebenfalls eine große Rolle spielt. Einige Genregionen auf bestimmten Chromosomen sind bereits identifiziert. Es handelt sich aber nicht um einen einfachen Erbgang. Wie stark Autismus-Gene sich beim Betroffenen ausprägen ist unterschiedlich, der Grund jedoch noch unbekannt.
Eine andere Theorie ist die Störung des Zentralnervensystems, was zu Wahrnehmungsstörungen führen kann. So kann es zum Beispiel zu Reizüberflutungen kommen, welche die Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinnesreizen, Sprache und das Verhalten beeinflussen können.
Bei Untersuchungen von Menschen mit Autismus, wurden auch Veränderungen und Besonderheiten im biochemischen Bereich festgestellt. Teilweise wurde eine erhöhter Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotoninspiegel festgestellt.
So wurde in Kalifornien festgestellt, dass man Stoffwechselabgleichungen bei autistischen Kindern durch die Gabe von Coenzymen entgegenwirken kann.
Durch die Forschung in diesem Bereich, wurde kürzlich auch ein Grund gefunden, der laut neuen Studien der wirkliche Auslöser von Autismus sein könnte. Die Spiegelneuronen.
Spiegelneuronen:
Bei Autisten werden die so genannten Spiegelneuronen im Gehirn nicht ausreichend aktiviert. Daraus folgt die Unfähigkeit, den Zustand des Gegenübers einzuschätzen, was die Ursache der Kommunikationsprobleme von Autisten bewirken könnte.
Sie sind somit die neurobiologische Basis für unser intuitives Wissen und Verständnis, was andere Menschen fühlen.
Diese Spiegelneuronen liegen im „Pars Opercularis“, eine seitliche Windung des Stirnlappens. Die Nervenzellen werden beim Ausführen einer Handlung und beim Beobachten einer anderen Person bei einer Handlung aktiv. Von der Aktivität dieser Spiegel, hängt die Fähigkeit von Menschen ab, sich in die Lage einer anderen Person versetzen zu können und mitzufühlen. Genau diese Grundlage für die Kontaktaufnahme mit anderen Menschen, könnte bei den Autisten eingeschränkt sein, vermutet die Wissenschaft.
Forscher in Los Angeles, haben die Gehirnaktivität von Kindern untersucht, die Gesichtsausdrücke betrachteten oder nachahmen sollten. Der Gehirnteil, der die Spiegelneuronen enthält, wurde bei schwach autistischen Kindern weniger aktiv als bei anderen Kindern. Je schwächer diese Aktivierung ausfiel, desto größer war auch die Beeinträchtigung im Sozialverhalten.
Die Spiegelneuronen spielen in unserem Alltag eine große Rolle. Zum Beispiel imitieren Kinder schon sehr früh die Gestik und Mimik ihrer Eltern. Dieses Verhalten wird als Resonanzverhalten bezeichnet, welches durch diese Neuronen ermöglicht wird. Solche Resonanzaktionen haben aber nicht nur psychologische, sondern auch biologische Effekte, denn alle Erfahrungen, die wir in unserer Umwelt aufgreifen, werden vom Gehirn in biologische Signale umgewandelt. Durch diese Signale verändert sich nicht nur die Nervenzellen im Gehirn, es verändert auch unseren Körper und den seelischen Zustand des Menschen.
Arten von Autismus
Autismus unterscheidet sich in verschiedenen Erscheinungsweisen und Schweregraden. Der Großteil (70 %) hat eine schwere Intelligentminderung oder eine zusätzliche Beeinträchtigung. Andere wiederum können trotz Autismus eine Schule besuchen, Ausbildungen absolvieren und einen gewissen Grad von Selbstständigkeit erreichen.
Kanner-Syndrom
Der Frühkindliche Autismus kommt in den ersten Lebensmonaten zum Vorschein.
Im Säuglingsalter haben sie oft Probleme mit dem Essen und Schlafen, entwickeln selbst stimulierendes Verhalten. Zum Beispiel, wippen die Kinder oft Vor und Zurück und sind dabei kaum ansprechbar. Es hat den Anschein, als befinden sie sich in ihrer eigenen, kleinen Welt.
Das Kind lernt erst sät zu sprechen, die Sprachentwicklung kann sich verzögern oder ganz fehlen. Autistische Kinder können zunächst keine Gesten, Wörter verstehen. Auch wenn die Mutter sie anlächelt, wissen sie nicht, was das bedeutet und lachen nicht zurück. (Siehe Spiegelneuronen). Das Kind nimmt nur selten oder flüchtig Kontakt zu seinen Bezugspersonen auf. Der Blickkontakt kann unter Umständen ganz fehlen.
Die Kinder beginnen bereits Stereotypen zu entwickeln. Sie sammeln Gegenstände, spielen immer mit dem gleichen Spielzeug, wollen nur die gleiche Kleidung tragen, wiederholen sich in ihrem Verhalten oder geben immer die gleichen Sätze von sich.
Häufig liegt eine Intelligenzminderung vor. Die Motorik ist, sollte keine zusätzliche Behinderung vorhanden sein, nicht eingeschränkt. Untersuchungen ergaben, dass von 10.000 Kindern, 5 Kinder autistisch sind. Dabei sind Jungen viermal häufiger Betroffen als Mädchen.
Asperger Syndrom
Die Symptome fallen meistens erst nach dem dritten Lebensjahr auf. Ein großer Unterschied zum Kanner-Syndrom ist, dass die Kinder früh zu sprechen anfangen und sich die grammatische und stilistische Sprache schnell entwickelt. Die Kotaktaufnahme zu den Bezugspersonen ist jedoch ebenfalls nur flüchtig und selten.
Die Intelligenz ist sehr gut und kann sogar überdurchschnittlich sein, In seltenen Fällen kann es jedoch auch Intelligenzschwächen geben. Autisten mit dem Asperger Syndrom können durchaus Schulen besuchen, Lehren abschließen und einen gewissen Grad an Selbstständigkeit erreichen.
Da die Fähigkeit mit anderen Menschen in Kontakt zu treten jedoch beeinträchtigt ist und trotz ihrer Intelligenz autistische Züge vorhanden sind, werden sie dennoch öfter auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sein. Im Gegensatz zum Frühkindlichen Autismus ist die Motorik beeinträchtigt. Es gibt öfter Probleme mit der Grob, Feinmotorik und die Koordination ist gestört.
Als Syndrom bezeichnet man die verschiedenen Symptome des Autismus, welche man beobachten kann. Sie müssen jedoch nicht alle gleichzeitig auftreten.
Atypischer Autismus
Diese Form ist dem Frühkindlichen Autismus sehr ähnlich und wird deshalb oft mit ihm verwechselt. Die Symptome entsprechen den gleichen wie beim Kanner-Syndrom, bilden sich jedoch erst nach dem dritten Lebensjahr.
HFA Autismus
Es bedeutet „Autismus mit hoher Funktionsmöglichkeit“. (High Functioning Autism).
Diese Form des Autismus ist eigentlich das Kanner-Syndrom, aber mit dem Unterschied, dass die Autisten eine sehr hohe Begabung bei Teilgebieten enwickeln (Rechnen, Musik)
Offizielle Diagnose von Autismus
Nach den internationalen Klassifikationssystemen gibt es folgende Kernsymptome:
1) Eine qualitative Beeinträchtigung der zwischenmenschlichen Beziehung
2) Eine schwere Beeinträchtigung der Kommunikation und der Phantasie
3) Deutlich eingeschränkte Interessen und Entwicklung von Stereotypen
4) Beginn im Verlauf der ersten 36 Lebensmonate
Eine Diagnose von Autismus ist nur dann berechtigt, wenn in jedem der Bereiche gleichzeitig 1-3 Auffälligkeiten zu beobachten sind.
Eine vollständige Symptomliste befindet sich beim Bundesverband „Hilfe für das autistische Kind BV HAK und das BAG Hilfe für Beeinträchtigte Menschen.
http://www.bag-selbsthilfe.de/
Auffälliges Verhalten bei Autisten
Wahrnehmung der Umwelt
Autisten reagieren oft stark auf die Geräusche in ihrer Umwelt. Diese können sich unterschiedlich auswirken. Entweder sie werden angenehm wahrgenommen und die Geräusche selbst erzeugt. (Glöckchen, Musikspiele), oder sie reagieren empfindlich auf laute Töne und verhalten sich dementsprechend. (Ohren zuhalten, schreien, Nervosität). Besonders die Anwesenheit von vielen Menschen und Stimmengewirr wirkt sich öfter negativ aus.
Nicht nur akustische Reize können die Aufmerksamkeit erregen, sondern auch Optische. Viele Autisten halten sich Papier, Stoffe, Gummibänder usw. vor das Gesicht, bewegen es schnell auf und ab und verfolgen es mit den Augen. Diese Faszination kann oft lange andauern. Auch verschiedene Lichteffekte können sich angenehm und beruhigend auswirken.
Ein optischer Reiz, der auffällig oft die Aufmerksamkeit erregt, ist Wasser. Das verschwimmen der Form und das plätschern scheint eine anregende Wirkung zu erzielen.
Kontaktaufnahme zu anderen Menschen
Viele Autisten ist es nur begrenzt oder gar nicht möglich, die Mimik und Gestik von anderen Menschen wahrzunehmen und deren Handlungen nachzuvollziehen. (Freude, Trauer, Betonung der Sprache).
Ihnen fällt es schwer, Gesichter, auch von vertrauten Personen, wieder zu erkennen.
Für die Bezugspersonen wird somit auch der Umgang mit Autisten erschwert, da man nicht genau weiß, ob man nun verstanden wurde oder nicht.
Aus diesem Grund kann es zu Konflikten bei der Kontaktherstellung mit anderen Menschen kommen. Der Kontakt kann somit auf verschiedenste Arten erfolgen und ist nicht immer nachvollziehbar. Oft ziehen sie am Arm der Bezugsperson und versuchen etwas zu verdeutlichen, oder wiederholen immer wieder dieselben Sätze. Aber auch schreien und sogar körperliche Übergriffe können einen Kontaktversuch darstellen.
Oft ist die eigene körperliche Wahrnehmung beeinträchtigt. Dadurch kann es vorkommen, dass Autisten weder Schmerz, Wärme oder Kälte fühlen und in Stresssituationen ein Selbstverletzendes Verhalten entsteht.
Zwanghaftes Verhalten
Das Verhalten im Alltag kann sich unterschiedlich gestalten. Meistens wird jedoch ein sich wiederholendes Muster von Tätigkeiten bevorzugt. (Zu einer bestimmten Uhrzeit essen, gleicher Arbeitsvorgang, Sachen ordnen, Schubladen öffnen und schließen). Sollte einer dieser Abläufe durcheinander kommen, kann sich das bereits negativ auswirken und zu aggressiven Reaktionen führen. Deshalb kann es auch zur Entstehung eines Ordnungsdranges kommen.
Viele Tätigkeiten können auch über Stunden hinweg begeistern. Wasser aufdrehen und es beobachten, mit einem Stück Papier, Fäden spielen. Malen und Zeichnen.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die ihnen auffallen und wir gar nicht wahrnehmen.
Das lässt sich darauf zurückführen, weil es Autisten schwer fällt, Wichtiges von Unwichtigen zu unterscheiden. Deshalb ist es auch anstrengend, ihnen Neues beizubringen und ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
Autisten überraschen dadurch oft mit Teilfähigkeiten wie Rechnen, merken von Texten, Melodien usw., welche vollkommen im Kontrast zu ihrem sonstigen Verhalten stehen. Wenn sie eine höhere Intelligenz besitzen, sprechen können, eignen sie sich auch erstaunliches Wissen zu Teilgebieten an. (Mathematik, Astronomie, Pläne auswendig lernen).
Bei der Zusammenarbeit mit Autisten sollte man sich immer Bewusst machen, dass ihr Verhalten keine Absicht ist, sondern einen Auslöser besitzt und sie oft Dinge wahrnehmen, die uns nicht auffallen.
Förderung und Therapie
Die Therapiemöglichkeiten sind sehr weitschichtig und noch im Anfangsstudium. Den Eltern sollte bewusst sein, dass Autismus nicht geheilt werden kann, sondern es sich um Teilerfolge handelt, welche den Alltag und das Verhalten erleichtern sollen. Der Behandlungserfolg ist auch stark von der Ausprägung des Autismus und den Symptomen abhängig.
Die Eltern erkennen autistische Züge nur selten vor dem Ende des ersten Lebensjahres, weswegen Frühförderungen erst späht ausgeführt werden können. Aber auch Ärzte und Fachleute ziehen die Diagnose Autismus oft erst zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr in Erwägung, da sich die Verhaltensstörungen häufig nicht früher einordnen lassen können.
Die Frühförderung ist sehr wichtig, da das Entwicklungstempo und Entwicklungsniveau stark von dem Kontakt und der Anregung der äußeren Umwelt abhängig ist. Aber man sollte unbedingt auf das Verhalten und die Bedürfnisse des Autisten achten, da wenn man einen zu hohen Druck ausübt, er leicht Überfordert wird und mit Rückzug, Abwehr oder Aggression reagieren kann.
Die Eltern müssen sich bewusst werden, dass eine Therapie nicht innerhalb weniger Monate Wirkung zeigt, sondern oft jahrelang andauern kann. Auch die Dauer und der Ort der Therapie sollten sich nach dem Kind richten. Wenn möglich, sollte ein ihm vertrautes Umfeld verwendet und geprüft werden, wie lange man mit dem Kind arbeiten kann.
Es ist sehr wichtig, dass sich die Bezugspersonen richtig beraten lassen. Ein frühes Verständnis für die Vorlieben, Ausdruck und Verhaltensweisen des autistischen Kindes schützt sie vor Überförderung und Hilflosigkeit und bewirkt, dass die Kommunikations- und Bindungsstörung nicht entstehen bzw. nicht noch mehr gestärkt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Therapeuten hilft ebenfalls besprochene Maßnahmen im Alltag anzuwenden und mehr über die Krankheit und Förderungen des Kindes erfahren.
Neben der Frühförderung ist der mehrdimensionale therapeutische Ansatz sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes. Das liegt daran, weil autistische Störungen viele Ursachen haben können und oft alle Entwicklungsbereiche leichte oder starke Störungen aufweisen können. Die Integration psychologischer, pädagogischer, sozialer und medizinischer Maßnahmen verringert die Gefahr, dass man sich zu sehr auf einen Teilaspekt konzentriert oder einen anderen vernachlässigt.
Therapieformen
Medikamentöse Therapie
Zu Behandlung von Autismus werden verschiedene Medikamente eingesetzt, vor allem aber Präparate, die auch bei der Therapie Schizophrener angewendet werden. Bei einigen Menschen werden dadurch die geistigen Fähigkeiten und das Verhalten verbessert, jedoch kann es auch zu Nebenwirkungen wie Reizbarkeit kommen. Medikamente sollten nur verwendet werden, wenn diese auch wirklich nötig sind und andere Therapieformen keine Ergebnisse zeigen.
Affolter Therapie
Die Affolter Therapie ist eine Methode der Hand-Körperführung mit dem Ziel, dass wahrnehmungsgestörte Menschen Informationen über Handlungen und Gegenstände erhalten. Die Hände und der Körper werden durch die gesamte Tätigkeit geführt und am Ende hat der Patient ein sichtbares und spürbares Erfolgerlebnis. Bei dieser Therapie wird auf der Ebene der Wiedererkennung und des Verständnisses gearbeitet, damit der Patient den gezeigten Handlungsablauf selbstständig erlernen kann.
Bobath Therapie
Ziel der Behandlung ist es, durch Bewegungserfahrungen, sensomotorisches Lernen zu ermöglichen und die Kreativität des Kindes zu stärken. In der Therapie wird besonders die Entwicklung einer Tonusregulation von Haltungs und Bewegungsmustern unterstützt. Bei der Bobath Therapie geht es darum, bestimmte Bewegungsmuster zu hemmen. Vor Beginn und während der Therapie ist es wichtig, die Bewegungsabläufe genau zu beobachten. Es werden folgende Behandlungstechniken eingesetzt:
Stimulation
Durch zwei Stimulationstechniken werden Bewegungen vorbereitet und eingeleitet. Dabei gibt es die hemmende und die aktivierende Stimulation. Durch diese Stimulation werden die unterschiedlichen Wahrnehmungssysteme angesprochen.
Hemmende Stimulation:
Gewohnte Bewegungsmuster werden gehemmt, um die Ausgangssituation zu verbessern. Das kann jedoch den Patienten verunsichern, da er aus einer gewohnten Position gerissen wird.
Aktivierende Stimulation
Man beginnt physiologische Bewegungsmuster anzuwenden. Jedoch muss man dem Patienten soviel Eigeninitiative wie möglich überlassen.
Montessori Therapie
In der Montessori Therapie geht es darum, dass der Patient seine Beobachtungsgabe, Zuordnungsvermögen und Unterscheidungsvermögen übt und so vom Zusehen zum abstrakten Denken gelangt. Dabei wird der Umgang mit verschiedenen Materialen geübt und der eigene Erfahrungsraum wird erweitert.
Auch hier sollte man nur eine helfende Hand sein und den Patienten so weit wie möglich, selbstständiges Handeln ermöglichen.
Unterstützende Kommunikation
Bei dieser Kommunikationsart, wird die Lautsprache durch andere Kommunikationssysteme ersetzt oder ergänzt. Das kann mit Hilfe von Symbolsystemen oder Gebärdensystemen erfolgen. Bei Patienten mit schwerer Kommunikationsstörung müssen oft elementare kommunikative Fähigkeiten oft erst erlernt, beziehungsweise gefördert werden. Der Patient muss oft erst lernen, dass er selbst eine Reaktion auslösen kann. Zum Beispiel löst ein Lichtschalter, dass Licht aus. Wenn auf eine Symbolkarte gedeutet wird, reagieren Menschen in der Umgebung auf mich. Ziel ist es, dem Patienten zu selbstständigem Ausdruck zu verhelfen.
Manuela
Manuela kann sich nur mit wenigen Sätzen verständigen, was das Einfühlen und Erkennen der verschiedenen Situationen erschweren kann. Da sie sich öfter nicht anders verständigen kann, oder missverstanden wird, tätigt sie körperliche Übergriffe auf andere Menschen und gegen sich selbst, schreit und wirft Gegenstände durch den Raum, wobei sie enorme Kräfte entwickeln kann. Durch das Schreien versucht sie auf sich aufmerksam zu machen. Besondere Vorsicht ist bei den anderen Klienten gegeben, damit sie nicht verletzt werden.
Dieses Verhalten stellt sowohl für die Klienten, als auch für die Betreuer eine starke nervliche Belastung dar und man benötigt viel Geduld. Doch auch für Manuela ist diese ständige Unruhe sehr belastend. Sie atmet sehr hastig und läuft ziellos im Gruppenraum umher. Medikamente zeigen bei ihr nur in den ersten Wochen eine Wirkung. Sie ist ruhig und schläft beinahe den ganzen Tag. Dann jedoch gewöhnt sich ihr Körper an die Medikamentendosis und ihr Verhalten ist wie vorher.
Eine bestimmte Vorgehensweise zur Minderung der Unruhe gibt es kaum. Spazieren gehen oder der Besuch in unserem Ruheraum zeigen nur vorübergehend Wirkung. Nur einige Auslöser der Unruhe sind uns bekannt. Manuela macht uns bereits am Morgen bei ihrer Ankunft in der Tagesheimstätte darauf aufmerksam, dass sie nach Hause möchte. So spricht sie oft den ganzen Vormittag den selben Satz „Heimfahren zur Mutti“, nimmt mich beim Arm und versucht mich zum Ausgang der Lebenshilfe zu bringen. Ab Mittag kommt es dann zunehmend zu Unruhen, da sie merkt dass ihr Verhalten nichts bewirkt. Der Versuch sie bereits Mittag nach Hause zu bringen, schlug fehl, da sie ihr Verhaltensmuster dann bereits am Vormittag anwandt, damit sie noch früher heimfahren kann. Eine andere Möglichkeit zur Beruhigung stellt Musik dar. Manuela besitzt eine Volksmusik CD, Bei der sie sich zu entspannen scheint. Manuela hat eine 1:1 Betreuung. Wenn sie unter vielen Menschen ist, hat das jedoch selten Auswirkung auf ihr Verhalten. Im Gegenteil, wir versuchen, dass sie öfter zu anderen Menschen Kontakt aufnimmt, damit sie nicht zu sehr von den anderen Klienten abgesondert ist.
Manuelas Alltag muss geregelt sein. Am Morgen die Morgenrunde, dann kommen die Jausenpausen und dann das Mittagessen. Sollte hier eine Unregelmäßigkeit vorkommen, kann das schon als Verhaltensauslöser genügen. Beschäftigen kann man sie nur für kurze Zeit, dabei ist Manuela jedoch sehr geschickt. Würfelformen bauen, zeichnen, mit ihr das Geschirr holen und den Tisch decken ist durchaus möglich. Manchmal kommt es vor, dass Manuela sehr zutraulich ist, zu mir geht und über die Nase streichelt oder plötzlich zum Lachen und zum Hüpfen anfängt. Das Radio bereitet ihr auch sehr viel Freude. Manchmal fängt sie sogar an zu singen. Das sind die Momente, die die Anstrengungen wieder vergessen und Manuela liebenswert machen. Hier ist auch wichtig, dass man sie lobt und sich mit ihr Beschäftigt und nicht die Zeit nützt um ihr Vorwürfe zu machen.
Für Manuela wurde ein Bett in unserem Gruppenraum aufgestellt, welches ihr sehr gefällt. Hier liegt sie oft, beobachtet uns und hört Radio. Hier kann man ihr die Freude richtig ansehen. Solche Kleinigkeiten sind für Manuela sehr wichtig, damit sie sich trotz der Unruhe wohl fühlen kann.
Autistisches Verhalten bei Manuela
Das wesentlichste Merkmal bei Manuela ist die strickte Einhaltung des Tagesablaufes. Sie wird um 8 Uhr in die Tagesheimstätte gebracht und geht selbstständig zu ihrer Garderobe. Sollte diese bereits besetzt sein, kann es bereits m am Morgen passieren, dass sie zu schreien anfängt und mit den Schuhen nach den anderen Leuten wirft, die sich gerade in ihrer Nähe aufhalten. Wenn sie in die Fördergruppe kommt, macht sie gleich verständlich, dass sie den Radio einschalten möchte. Sie nimmt die Bezugsperson beim Arm, zerrt sie zu dem Radio und wiederholt immer den Satz „Radio einschalten“. Für Manuela ist Musik sehr wichtig, da sie eine Beruhigende Wirkung auf sie hat.
Am Vormittag spielt sie meistens mit Bausteinen oder mit einem Stück Papier, welches sie sich zum Ohr hält und herumwirbelt. Gegen Mittag wird Manuela meistens sehr unruhig, da sie das Mittagessen und danach nach Hause fahren möchte. Da sie kein Zeitvermögen besitzt, fängt sie schnell an nervös zu werden. Die bisherigen Versuche, ihr den Zeitabstand zwischen den Tätigkeiten beizubringen schlugen fehl. Weder eine Förderuhr, noch Piktogramme oder Fotos zeigten Wirkung.
Manuela durchstöbert oft Kästen, dreht den Wasserhahn auf. (Aber nicht mehr zu, deshalb muss man anwesend sein) oder versteckt sich auf der Toilette, wo sie die WC-Spülung immer wieder betätigt und beobachtet, wie sich das Wasser dreht.
Eine ihrer liebsten Tätigkeiten ist der Besuch in unserem Snoezelenraum. Hier sind verschiedene Lichter installiert, welche sich im Takt der Musik bewegen und ein Projektor, der Lichtfiguren an die Wand projiziert. Hier scheint sich Manuela am wohlsten zu fühlen, schaut den Lichtern nach und versucht sie zu fangen. Es kommt auch manchmal vor, dass sie einschläft und sich richtig entspannen kann. Auf der anderen Seiten möchte Manuela immer in diesen Raum gehen. Da aber auch andere Arbeitsgruppen ihn benützen, ist das nicht immer möglich und sie wird nervös, fängt an zu schreien und zu toben. Sollte Manuela sich gar nicht mehr beruhigen, ist es am ratsamsten, mit ihr alleine spazieren zu gehen.
Dabei muss man besonders achten, dass sie nicht auf andere Leute hinschlägt oder Steine wegwirft. Nach einer halben Stunde beruhigt sich Manuela meistens wieder. Am Auffälligsten bei so einem Wutausbruch ist, dass sie oft lacht und dabei singt. Es scheint wirklich eine Art von einer Kontaktaufnahme zu sein, bei der sich andere Menschen selbstverständlich abkapseln und nichts mit ihr unternehmen möchten.
Dieses Verhalten kann sich auch gegen Manuela selbst richten. Sie schlägt sich in das Gesicht und mit der Hand gegen Mauern und Tische. Die ärztliche Untersuchung ergab jedoch kein Ergebnis, ob Manuela Schmerz empfindet oder nicht. Wir vermuten jedoch schon, da sie besonders bei Zahnschmerzen laut schreit und sich an den Mund fasst.
Werner
Die Diagnose Autismus wurde erst mit 5 Jahren festgestellt, da bei Werner nur wenige autistische Züge feststellbar sind und sein Verhalten sich eher von dem eines Autisten unterscheidet. Er hat ein sehr fröhliches Gemüt und versteht sich gut mit den anderen Klienten. Werner drückt sich meistens in Worten aus und nur selten in ganzen Sätzen. Sollten neue, ihm unbekannte Klienten in seinem Umfeld sein, benötigt er eine gewisse Eingewöhnungszeit um sich an sie zu gewöhnen. Was sich daran bemerkbar macht, dass er sich zurückzieht und in einem Nebenraum oder am WC versteckt.
Werners Alltag ist meistens ähnlich aufgebaut. Es wird aber darauf geachtet, dass er auch Neues kennen lernt und in tägliche Situationen eingebunden wird. Am liebsten spielt er mit Puzzles, Bausteinen oder malt Bilder. Das Malen war eines unserer Förderziele. Am Anfang weigerte er sich überhaupt einen Stift in die Hand zu nehmen. Doch nach einigen Wochen Übung und vorzeigen, schien er gefallen daran zu finden und nun malt er sogar selbstständig und es ist zu einer seiner Liebsten Beschäftigungen geworden. Von unserem restlichen Förderprogramm gefällt ihm Turnen und Kochen am besten. Werner muss öfter erinnert werden, die Toilette aufzusuchen, wobei man ihm behilflich sein muss. Beim Kochen und Essen gibt es auch einige Dinge zu beachten. Man muss ihn öfter an das schlucken erinnern und das er sich Zeit lässt, da er sich öfter verschluckt. Werner isst keine Kartoffeln. Jedoch nur nicht, wenn sie sichtbar sind (Bratkartoffeln). Püree oder Pommes isst er problemlos. Bei den Getränken sollte man darauf achten, dass sie nicht rot sind, da er keinen roten Saft trinkt.
Neben den Förderprogrammen, besucht Werner zusätzlich unsere Logopädin, auf welche er sich immer sehr freut. Neben dem internen Tagesablauf wird Werner öfter von seiner Mutter abgeholt und zur Massage oder zum Reiten gebracht. Dies wird üblicherweise in einem Heft notiert, welches er jeden Tag in die Tagesheimstätte mitbringt und uns zeigt. Werners Mutter ist vorbildlich und kümmert sich sehr gut um ihren Sohn. Schon seit seinem fünften Lebensjahr geht sie mit ihm regelmäßig zur Massage oder zum Reiten, was dadurch schon ein fester Bestandteil in seinem Leben geworden ist, auf den er sich schon Tage vorher freut.
Werner hat eine sehr enge Bindung zu seinen Bezugspersonen. Wenn jemand verhindert ist, kommt es oft vor das er die betreffende Person sucht oder immer wieder ihren Namen wiederholt. Das ist einerseits ein Vorteil, da er uns gerne beobachtet und dadurch neue Sachen kennen lernt und auch selbst ausprobieren möchte. Anderseits ist er enttäuscht, wenn die betreffende Person nicht auftaucht.
Die Aufnahme in die Lebenshilfe stellte für Werner eine große Veränderung dar, welche sich sehr zum positiven wendete. In den ersten Wochen sprach Werner kaum und ignorierte die anderen Menschen in der Einrichtung. Doch mit viel Zuwendung und dem Kontakt mit den anderen Klienten, konnte er sich schnell integrieren.
Die größte Veränderung seines Verhaltens kam durch den zunehmenden Kontakt mit anderen Personen. Werner konnte nur einzelne Wörter sprechen und wiederholte diese. Doch in den Jahren veränderte sich sein Sprachvermögen und er spricht manchmal ganze Sätze. Auch die Kontaktaufnahme zu neuen Klienten verstärkte sich und Werner versteckt sich nur noch selten.
Autistisches Verhalten bei Werner
Werner unterscheidet sich in seinem Verhalten stark von den anderen Autisten in der Fördergruppe. Er benötigt weder einen geregelten Tagesablauf, noch bevorzugt er die gleichen Tätigkeiten. Er beobachtet uns sehr genau und will immer alles selbst ausprobieren. Werner wird öfter von den anderen Betreuern und Klienten unterschätzt. Er führt fast alle Tätigkeiten selbstständig aus und ist meistens bereit, neues zu lernen.
Auch der Kontakt zu andere Menschen, stellt für ihn keine Probleme dar. Er geht zu seinen Bezugspersonen, umarmt sie und spielt mit ihnen. Lediglich bei fremden Personen verhält er sich zurückhaltend und versteckt sich. Sollte Werner jedoch bekannte Menschen außerhalb der Lebenshilfe oder seinem zu Hause treffen, verhält er sich anders. Er scheint nicht zu verstehen, warum sich diese Personen an anderen Orten aufhalten und i und ignoriert sie vollkommen. Jede Person ist mit einem bestimmten Ort verbunden. So kam es schon öfter vor, dass wir beim einkaufen seinen Bruder oder seine Tante trafen, Werner sie jedoch ignorierte.
Manchmal kommt es vor, dass Werner einen Gegenstand oder eine Person fixiert und oft minutenlang vor sich hinstarrt. Er ist weder ansprechbar, noch nimmt er die Personen um sich war. Danach schüttelte er kurz mit seinem Kopf und verhält sich wieder normal. An dieser Geste kann man somit gleich erkennen, dass er wieder ansprechbar ist.
Wie viele Autisten, bevorzugt Werner eine bestimmte Art von Nahrungsmitteln. In der Vormittagspause isst er nur Brezeln und verweigert anderes Essen. Er ist keine Kartoffeln, keinen Reis und trinkt keinen roten Saft. Kuchen und andere Süßigkeiten isst er nur, wenn er sich sicher ist, dass es von seiner Mutter stammt
Christoph
Er benötigte eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis er sich wohl fühlte. Was sich auch an seinem Verhalten bemerkbar machte. Christoph ist Autist und man denkt nach dem ersten Kontakt, dass er nicht sprechen kann. Wenn man jedoch genau hinhört, kann man bestimmte Wörter erkennen und er bemüht sich zu sprechen. Ansonsten äußert er sich durch Laute.
In den ersten 2 Monaten war er mit der neuen Umgebung überfordert und wusste nicht, was er machen sollte. Er schlug den andere Klienten leicht auf den Kopf oder auf den Rücken, wodurch diese Angst bekamen und den Kontakt mit ihm mieden.
Auch die Förderprogramme wie Turnen, Kochen schienen ihn nicht zu interessieren. Er saß nur alleine an seinem Schreibtisch und baute den ganzen Tag Puzzles, Ein besonderes Merkmal ist Christophs Ordentlichkeit. Wenn bei einem Pullover oder Socken ein Faden runterhängt, fängt er an zu schreien und reißt daran herum. Oder Zeitungen müssen auch geordnet auf dem Tisch liegen und werden von ihm zusammengeräumt.
Doch nach einiger Zeit bemerkte er, dass wir es gut mit ihm meinen. Wir integrierten ihn in die Alltäglichen Aufgaben, spielten mit ihm oder gaben ihm Zeitungen zum anschauen. Die Übergriffe auf andere Klienten, stellten meiner Meinung nach, erste Kontaktversuche dar. Heute kommt es nur noch selten vor. Auch die anderen Gruppenmitglieder akzeptierten ihn nach einiger Zeit.
Seine Lieblingsbeschäftigung sind Puzzles bauen und Zeitungen ansehen. Dabei zeigt er große Geduld und kann oft Tage an einem Puzzle verbringen, bis er es endlich geschafft hat. Wenn ihm etwas in der Zeitung gefällt, fängt er an vor Freude zu schreien und zeigt uns sofort was er gefunden hat. Besonders Mädchen, Uhren und Autos gefallen ihm sehr.
Bei verschiedenen Tätigkeiten ist Christoph auf Hilfe angewiesen. Am Morgen wird er vom Bus abgeholt und man muss ihm manchmal beim ausziehen helfen. Im Gegensatz zu den anderen Klienten wird er bereits um 15:00 nach Hause gebracht, da er mit einem anderen Bus fährt. Sein Essen wird zusammen geschnitten, die Nahrungsaufnahme erfolgt von selbst. Christoph muss auf die Toilette begleitet werden. Hier benötigt er nur selten Hilfe, aber man muss aufpassen, dass er sich wieder ordentlich anzieht.
Autistisches Verhalten bei Christoph
Für Christoph ist eine geordnete Umgebung von großer Wichtigkeit. Seine Spiele müssen sich immer am selben Platz befinden und dürfen nicht weggeräumt werden Offene Schnürsenkel, Fusseln an einem Pullover oder Halsketten erregen sofort seine Aufmerksamkeit. Er fängt an zu schreien und muss sofort Ordnung schaffen. Zum Beispiel, nimmt er die Halskette und steckt sie unter den Pullover, damit er sie nicht mehr sehen muss. Dabei geht er recht ungestüm vor und es kann vorkommen, dass er Schmuck oder Ketten abreißt.
Er reagiert stark auf optische Reize. Deswegen bevorzugt er, wie Manuela, unseren Ruheraum und beobachtet die Lichter. Es kommt oft vor, dass er den Lichtschalter immer wieder ein uns ausschaltet und dabei laut lacht. Christopf hört auch gerne Musik. Im Gegensatz zu vielen Autisten, schrecken ihn laute Geräusche nicht ab. Im Gegenteil. Normale Lautstärken erscheinen ihm viel zu leise und er dreht den Pegel bis zum Ansatz auf. Deswegen bevorzugt er auch unser Turnprogramm, da es dort meistes laut und alles in Bewegung ist.
Autismus in den Medien
Hier hab ich noch 5 Seiten über Filme wie Rainman, Nell (kein autismus)
und über bücher wie "buntschatten und fledermäuse" geschrieben
Geändert von Leon der Pofi (11.02.2008 um 16:40 Uhr)
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