Naja, das macht eigentlich keinen Unterschied. Außerdem ist George Lucas ein großer Fan von digitalen Filmkameras (was man ihm angesichts der Möglichkeiten und des technischen Fortschritts solcher nicht verübeln darf). Dass er diesen Teil hier auf vor 50 Jahren abgelaufenen Zelluloid gedreht hat wundert mich direkt. Aber er hätte den Effekt auch mit einer digitalen Filmkamera und einiger Bearbeitung hinbekommen.
Denn jeder Film wird heutzutage erst mal "eingescannt", bevor er geschnitten und mit CGI-Effekten versehen wird (Ja, auch Indy IV). Dann wandert er über die Kopierstraßen auf der ganzen Welt und belichtet dort wiederum die Kopien aus, die man dann im Kino zu sehen bekommt.
Digitale Filmkameras liefern mittlerweile (leider) eine deutlich bessere Qualität als 35 mm - Zelluloidfilm. Zusätzlich sind sie um einiges komfortabler. So hat man das ganze gleich in digitaler Form vorliegen und kann es einfach in den PC streamen. Man muss das Ganze nicht erst entwickeln. Die Objektive sind dabei genauso wie bei originären Filmkameras der Marke "35mm". Sie bringen die übliche Tiefenunschärfe. Die Auflösung mit 1920x1080 (1440x1080, wobei der Rechtswert eines Pixels gegenüber dem Hochwert um 4:3 gestaucht ist) reicht für 35 mm Film locker aus. Das Ganze besitzt halt nur eine höhere Farbtiefe, keine Körnung und ist digital. Das kann aber am Computer später alles wieder in den Zustand gebracht werden. Was es nicht mal muss. Denn spätestens im Kino liegt eine Zelluloidrolle im Projektor, auf der der ganze Spaß ausbelichtet ist - und somit bekommt der Zuschauer selbst digitale Filme im "analogen" Look zu sehen.
Wirklich krass ist es dann aber bei der DVD/BlueRay-Disc. Das krasseste Beispiel ist Star Wars Episode II (ein komplett digital gedrehter Film), der im Kino ganz normal aussah, aber dessen DVD-Bild enorm künstlich wirkt. Es gibt keine Körnung. Das Bild sieht "perfekt" aus. Und genau dieses geschleckte und fast reine Bild sieht aus wie eine CGI-Animation. Deshalb sollte und wird auch bei neueren digitalen Filmproduktionen der Umweg über ein sorgfältig kopiertes analoges 35mm-Master genommen, bevor der Film auf DVD/BD überspielt wird, um die Kino-Gewohnheiten des menschlichen Auges zu erfüllen und ihm nicht zu zeigen, dass dies auch eine TV-Serie anstatt eines Kinofilms sein könnte.
Ja, gut, jetzt bin ich etwas vom Thema abgewichen. Was ich eigentlich sagen will ist, dass man die digitale Technik in diesem Bereich nicht verfluchen soll, sondern man soll froh sein, dass es sie gibt. Dadurch verschlechtert sich nichts und ob Filme so oder so gedreht wurden macht letztendlich keinen Unterschied, da heutzutage eh jeder Film mit CGI-Animation nachbearbeitet und digital geschnitten wird. Und es nimmt der Produktion auch ein wenig Risiko ab. So ist es doch sicherer das Material auf der Festplatte zu haben, es gleich backuppen zu können und gleich zu sehen, ob's was geworden ist - im Gegensatz zu früher - wo man erst mal das Ding entwickeln lassen musste (ich denke mit Grauen an meine Super 8 - Zeit zurück) und dann erst sieht, dass es nix geworden ist. Dann muss man das entweder irgendwann nachdrehen oder weglassen. Digitales jedoch ist durch ein Backup sofort vor Verlusten geschützt. Wenn ich Regisseur wäre (und müsste auf mein Budget achten) dann wüsste ich schon, welcher Technik ich mich anvertrauen würde.
Aber jetzt zum Film:
Auch wenn er nicht digital gedreht wurde - er ist trotzdem scheiße. Ich mag die alten Indy-Filme sehr gerne. Nur den hier nicht. Das liegt an folgenden Dingen:
Zu den Schauspielern und so kann man eigentlich nur sagen, dass sie alle ziemlich gut waren, vor allem Harrison Ford natürlich. Die erste halbe Stunde des Films konnte ich wirklich genießen - dann wurde er aber zu langweilig und gleichgültig. Ausserdem wirken die Akteure im Laufe auch komischer und die zwischenmenschlichen Handlungen sind nicht mehr nachvollziehbar.
Sehr schade. Da ging gewaltig was schief. Dramaturgisch aber auch vom Spaß her. Nur die Verfolgungsjagden sind noch recht okay.
Wie schon gesagt sehr schade. Ich fand ihn schlecht. Leider... Mal sehen, was sie sich für Indy V vornehmen.