Zitat von Trigaram
So, ich hab's mir angehört.
Hier meine Kritik:
Nach seiner Zusammenarbeit mit Kico unter dem Namen S.H.E.K (Zwischen Flaschen und Scherben EP 2007) wagt sich der angehende Rapper Phil Steel nun an eine neue Zusammenarbeit, dieses mal mit dem Lübbenauer Rapper Rian.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit hört auf den Namen "Spitteschön, Dankeschön EP", die - wie man dem Namen unschwer entnehmen kann - eine Art Split-EP der beiden Sprechsänger ist. Auf dieser Extendet-Play finden sich insgesamt 7 Titel, von denen einer ein bitterböses (aber irgendwie urkomisches) Skit mit dem Namen "Emo" ist und der andere ein Outro darstellt, bei dem noch ein wenig Werbung in eigener Sache von Phil gemacht wird.
Die restlichen 5 Tracks bewegen sich in der Schnittmenge aus Gangsta-Rap, Battle-Rap, einfach nur Spass an der Sache und mit ordentlich zynischen Texten. Den hört man den beiden Kerlen auch an, sei es im Opener "Skills", bei dem man sich fragt, wer von beiden wohl die dickeren Eier in der Hose hat, dem zynischen "Traurig", bei dem man nicht weiß, ob man wütend sein oder sich vor Lachen in die Ecken schmeißen will. Bei "Hand Of God" kommt's einen nicht nur textlich so vor, als wären die beiden auf illegalen Substanzen gewesen, auch die Art der Musik und des Raps spricht seine eigene Sprache. Beim längsten Track der EP "Party wie ein Rockstar", bei dem Max Bahr seine Finger (oder besser gesagt Stimme) mit im Spiel hat, ist dem Dreigespann ein verdammt grooviges Monster gelungen mit einer einprägsamen Hook gelungen ist. Der für mich unbestrittene Höhepunkt dieser EP ist jedoch bereits schon der 2te Track "Gutriechend und Geil"; wer dabei über diese Selbstironie nicht lachen kann hat den Humor wirklich erfolgreich aus seinem Leben extrahiert.
Meine Kenntnisse in Sachen "Flow", "Rhymes" und "Beats" mögen zwar nicht die größten sein - darüber mögen sich die Fachleute auslassen -, aber was die beiden Rapper auf ihrer EP abliefern mag zwar minimal (homemade) sein, aber die Qualität der Songs spricht für sich. Und das nicht nur, weil man Rian stimmlich eine kleine Affinität zum Maskenrapper Sido zuweisen kann - nur können Rian und Phil rappen!
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