überleg dir, ob du einen prolog wirklich brauchst, oder ob du den kram, den du darein schreibst nicht auch innerhalb der geschichte erzählen, möglichst auf subtile weise einflechten, kannst. ein prolog kann ja alles mögliche sein, zb. eine vorschau auf später eintretende ereignisse, ein "anheizer", in dem du zb den antagonisten beschreibst, wie er irgendwas seltsames tut, bevor du mit dem ersten kapitel zum protagonisten springst, und deine geschichte erzählst. das geht dann klar, weil es spannung erzeugen kann, ohne das du die erzählperspektive innerhalb der eigentlichen story wechseln musst. meiner meinung nach sind prologe meistens unnötig, weil sie in den seltensten fällen etwas zur geschichte beitragen, was man nicht auch auf andere, flüssigere und schlüssigere art hätte erreichen können.
das wirkt bei den meisten geschichten unpassend, es zeigt, das der autor nicht fähig war, eine in sich geschlossene geschichte zu erzählen. es wirkt losgelöst vom rest der geschichte, und der leser wird erst mit beginn des ersten kapitels in die eigentliche geschichte geworfen, auch wenn der prolog deiner meinung nach bereits dazu gehört. er liest den prolog (in deinem fall eine "vorgeschichte", also story 1) und wechselt dann zu kapitel 1 (story 2).Zitat
im endeffekt musst du wissen, obs unbedingt notwendig ist. wenn es auch anders geht - lass den prolog weg. wenn du doch einen brauchst, halt dich kurz und mach keinen eigenen roman daraus.
beispiel für einen meiner meinung nach sinnvollen prolog:
Prolog [einleitung mit sicht auf den zukünftigen "bösen" charakter]
1996
"Der Junge hob das angekokelte Stück Holz vom Boden auf und sah mit vom Rauch tränenden Augen zum brennenden Haus seiner Eltern hinüber. Der letzte Schrei war verklungen, keiner der Bewohner hatte es rechtzeitig heraus geschafft. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kalten Lächeln, das viel zu Hintergründig und Böse für einen Zwölfjährigen wirkte - hätte es einen Beobachter gegeben, ihm wären wohl eisige Schauer über die Haut gezogen, und er hätte sich schnellstens zurückgezogen, um nicht die Aufmerksamkeit dieses Kindes zu erregen.
Der Junge drehte sich um und machte sich auf den Weg in die Wälder.
Kapitel 1 [neue Zeitebene, neuer charakter, neue perspektive]
2007
John Borden zog sich an, schlang ein schnelles Frühjstück hinunter und machte sich auf den Weg ins Büro.
etc...
das wäre meiner meinung nach ein grund für einen prolog. es wird etwas erzählt, was in zukunft wichtig sein wird, was spannung aufbaut (naja, ist nur ein beispiel) und dem leser gleich am anfang zeigt, das es hier nicht um die höchstinteressanten ereignisse in john bordens büro gehen wird, selbst wenn sich das nächste Kapitel erstmal damit beschäftigt. genug beispiele für sinnlose prologe müsstest du in den meisten fantasygeschichten in diesem forum finden.