So, ich hab's mir auch gezogen und ein paar Mal zu Gemüte geführt. Und ganz dreist klaue ich Viddy einfach mal die Idee der Track-By-Track-Rezension

1. Kiss Goodbye Your Intensitivity (Robert Kreska)
Ein leicht psychodelisch wirkender kleiner Song mit einem interessanten Stimmeinsatz. Selbst das Rauschen im Hintergrund steuert seinen Teil zur Grundstimmung bei. Als Intro sehr gut.

2. Looking Forward (Squall2k)
Erinnert mich spontan an eine der Power-Balladen von Brian Adams ("Wherever you go, whatever you do, I will be right here waiting for you" habe ich den alten Mann gleich singen hören). Als Kontrastprogramm zum Intro gut gewählt, aber für mich zu viel Zuckerguss.

3. Pitchie (Jagat Skad)
Allein die Synthie-Drums und der altmodische Sound, der ein wenig an Depche Mode erinnert machen den Song schon kultig. Der doppelte, entrückt wirkende Gesang passen perfekt zur Atmosphäre, leider fehlt mir da ein Höhepunkt. Aber trotzdem: guter Song.

4. Im Kerzenschein (.adikt)
Wunderschöne Akkustiknummer und klasse Gitarrenarbeit. Ein sehr schöner, nachvollziehbarer Spannungsbogen durch Tempoanstieg. Meiner Meinung nach eine der besten Nummern auf dem Sampler.

5. Hörnchen (DaS LuftschiFF)
Drückend. Das beschreibt den Song wohl am besten. Die Atmpsphäre baut sich langsam, aber gewichtig auf, der Klavireinsatz gehört wohl zum Plötzlichsten aber auch Interessantesten auf dieser Scheibe.
Der Song braucht viele Anläufe, ist aber gelungen.

6. Devil Dubs His Hell (Aurae)
Der Anfang klingt irgendwie vertraut. Ein dynamischer Song, der durch seine Videospielaffinität und den Vocals gut in Szene gesetzt wird und im Mittelteil einen tollen "Refrain" hat. Der vertracktere Rhythmus am Ende hätte aber nicht sein müssen, weniger wäre mehr gewesen. Top-Nummer.

7. Demon, Demon (Fuzzo Velvet)
Baut sich verdammt lange und verdammt langweillig auf (die erste Minute ist komplett sinnlos). Das einsetzende Saitengeklimpter klingt anfangs eher belangenlos, wird aber im Verlauf immer besser. Insgesamt aber eher nichtssagend.

8. Toot Di Home (Ò_Ó)
Übersteuerter Gitarrensound und zu leiser Gesang bestimmen das Bild. Eine insgesamt nette Akkustiknummer, der aber irgendwie der letzte Biss fehlt.

9. Kieselqualle (Marian)
Auch wenn das Riffing sehr nett ist wird es durch den absolut nervigen Drumcomputer gnadenlos in den Boden abgewertet. Als kleines Intermetzzo aber zu gebrauchen.

10. Solyaris (Strafe statt Lösung)
Ein avantgardistischer Geräuscheteppich mit seichten Drums, der wie ein Fluss hypnotisch vor sich hinplätschert. Muss sich einem auch erst erschließen, ist aber sehr gelungen.

11. Napalm Mountains (Robert Kreska)
Es ist schön, dass sich der Kreis hier schließt und nochmal die Stimme vom ersten Song in Erscheinung tritt. Eine schöne Gitarrenmelodie, die sich zum richtigen Zeitpunkt mit den Streichern verbindet. Schöne Symbiose, die durch das "Geklimper" (Keyboard oder Xylophon?) noch eine weitere Facette bekommt. Schöner Ausklang für den Sampler.

Ein interessanter, vielschichtiger Sampler in jedem Fall. Gefällt mir gut, vor allem, die Stilvielfalt ist interessant.