Huch, stimmt.nton:
Natürlich. "Krieg ist sinnlos, im Krieg sterben Menschen einfach so, etc.." Das hört man ja meistens, aber dramaturgisch erklärt das Rowlings Faible für das Weglassen von trauerszenen dennoch nicht. Es erklärt nicht, wieso Hedwig sterben muss, es erklärt auch nicht wieso Lupin und Tonks Tod nur so kurz nebenher beschrieben wird. Möchte der Autor auf die Sinnlosigkeit eines Krieges hinweisen o.ä., dann kann er einem Charakter die Verzweiflung ob dieser Tode in den Mund legen. Es hätte doch echt gut gepasst, wenn sich Harry (der im kompletten Band immer wieder mit der Schuld befasst hat, dass Menschen seinetwegen sterben) auf dem finalen Weg zu Voldemort sich genau diese Gedanken gemacht hätte. "All diese sinnlosen Tode, yadda yadda yadda... Jetzt ist endlich Schluss damit! *wein*".
So wie es im Buch ist, wirkt es wirklich sehr lieblos imo.
Nene, keineswegs (naja, gut, manche sehr offensichtliche Dinge schon, klar).
Ich meinte damit eigenltich, dass die "Magie" der Bücher verschwand. Rowling hat es immer wieder geschafft den Lesern neue Dinge zu zeigen.
Buch 1: Naja, eigenltich alles. Tolle und sehr wichtzige Ideen einer Zauberwelt.
Buch 2: Die Nokturngasse, geheime Räume in Hogwarts, der Fuchsbau.
Buch 3: Der "Knight bus", das Leben im Leaky Cauldron, das entspannte und ausgedehnte Leben in der Winkelgasse, Askaban, böse Zauberer, die Freunde von Harrys Eltern.
Buch 4: Quidditsch WM, Trimagie-Turnier (der See zum Beispiel), Riddles Vergangenheit (inkl. Geburtshaus)....
etc. etc.
In den ganzen Bänden wurde eine riesige Nebenwelt zu der unseren aufgebaut. Alles scheinbar, nur damit man nun im Finale nichts mehr erklären müsse.
Jedenfalls wurden in allen Büchern entweder neue Sachen gezeigt oder aber alte Orte unter neuen Gesichtspunkten, bzw. Orte, die bekannt waren, aber noch nicht gesehen wurde.
Was aber gab es in Band 7? Ministerium schon wieder, Gringotts schon wieder, Grimmauld schon wieder.
Godric's Hollow war neu, aber das versprühte einfach keinen Zauber, es war einfach nur eine kleine Stadt mit einer Kirche. Man hätte doch so viel aus dieser Stadt machen können, letztlich wurde aber garnichts gemacht.
Ich finde es einfach sehr schade, dass Rowling sich hauptsächlich darauf konzentriert hat, die alten geschichten zu beenden, ohne neue Orte vorzustellen oder neue Vorstellungen.
Daher waren auch die beiden einzigen Riesenpluspunkte Dumbys nicht-so-rosarote und Snapes sehr tragische Vergangenheit. Hier hat sie es wieder geschafft, alte bekannte Dinge unter neuem licht darzustellen.
Dahingegen hat sie viele alte Sachen auch einfach unter den Teppich gekehrt, denen vorher immer scheinbar Wichtigkeit aufgelegt wurden. Was zum Teufel ist denn auf Nevilles Geschichte geworden? Der Junge, der beinahe den Platz Harrys eingenommen hätte, der Junge, dessen Eltern umgebracht wurden, der Junge, der auch als einer der wenigen Thestrale sehen konnte... Das alles nur, damit er letztlich ein wahrer Gryffindor wird und das Schwert aus dem Hut zieht?
Was ist mit dem Hut selber? Hat er in Buch 5 nicht noch groß getöhnt, dass sich die 4 Häuser zusammenschließen müssen, um im Kampf gegen Voldy zu bestehen? Was wurde daraus? 95% der Slytherinschüler hauen beim finalen Kampf ab, der Rest will Harry fangen.
Die Rolle von Draco ist fast vollkommen unter den Tisch gefallen, ein Charakter, dessen Wichtigkeit nach buch 6 eigentlich von keinem bezweifelt wurde, verschwindet einfach in der Masse von Nebenrollen.
Und dann gibt es noch so viele logische Fehler oder Ungereimtheiten: Ron hat sich schnell mal Parsel beigebracht, obwohl Dumby in Band 2 noch meinte, dass kaum einer diese Sprache sprechen könne. Gringotts wird von 3 Bengeln überfallen, eigenltich nur mithilfe eines Umhangs und des Imperiusspruches. Ist da denn niemand vorher draufgekommen? etc.
Ich wurde einfach allzu selten überrascht in dem Buch und das ist sehr traurig, denn das war eine der großen Stärken Rowlings.