Angst... Angst... abgesehen von Höhenangst habe ich Angst davor, Menschen zu verlieren, die mir wichtig sind, die mir viel bedeuten. Mit Freundschaften ist es ja oft so, dass man sich aus den Augen verliert, sich entfremdet und weniger miteinander redet, bis man sich dann rein zufällig auf der Straße trifft und mehr als ein "Hi, wie gehts?" kommt da kaum über die Lippen. Wenn jetzt also der Tod bei dem "Freund" eintreffen würde, würde es zwar schockierend für mich sein - aber wahrscheinlich nicht ganz so schwer treffen, weil die emotionale Bindung durch das Entfremden schon gekappt worden wäre.

Gott sei Dank bin ich bisher davon verschont geblieben, mit einem Menschen in engen Kontakt gestanden zu haben und ihn dann verloren zu haben, also durch einen plötzlichen Tod. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie und ob ich so etwas wegstecken könnte.

Noch mehr Angst habe ich allerdings vor dem Tod. Das ist so ein surreales Gefühl, was ich schon oft versucht habe zu beschreiben und immer darin gescheitert bin. Ich habe auch in letzter Zeit wieder öfter darüber nachgedacht und wenn ich mir versuche vorzustellen, dass diese Eigenschaften wie etwas zu lesen, seine Hand zu betrachten, zu küssen... sowas alles einfach wegfallen und ich mir dann versuche vorzustellen, was "danach" kommt... es ist so unglaublich... es ist unvorstellbar. Ist alles schwarz? Eine große Leere? Einfach weg? Merkt man es? Was passiert mit dem Bewusstsein? Ich meine, ich bin ehemals aktiver Evangelischer und dennoch halte ich das große Nichts für Wahrscheinlicher als einen Himmel, wo man auf einer Wolke sitzt. Ich halte sogar Wiedergeburt für wahrscheinlicher. Vielleicht ist es aber auch nur die Hoffnung darauf und nicht der Glaube.