Nun ja das was du schilderst habe ich auch teilweise erlebt bzw. erlebe es immer noch, jedoch ist das Ausmaß nicht so hart, wie es nach deinen Schilderungen bei dir ist.

Nach einem eher mäßigen Grundschulabschluss, bin ich auf die Hauptschule gegangen und habe dort zuerst einmal die Hölle durchlebt, aber dies ist eine andere Geschichte. Jedenfalls habe ich einen guten Quali gemacht und bin anschließend auf die Wirtschaftsschule gewechselt, wo ich einen kleinen, aber entscheidenden Fehler begang. Ich nahm nicht am Mathe-Walfach, im ersten, der beiden Schuljahre, teil. Jedoch sollte sich dies erst später als Fehler herausstellen. Nach einer hervorragenden mittleren Reife wollte ich es wissen. Ich ging auf die gymnasiale Übergangsklasse. Ab diesem Zeitpunkt fanden schon die ersten Schikanen in der Familie, seitens Mutter an. Sie - einfacher Schulabschluss und Berufsausbildung - bestand darauf, dass ich eine Ausbildung anfange. Ich - der im Umfeld gesehen habe, dass eine Ausbildung NICHT zur Übernahme geführt hat, trotz großer Mühen, seitens der Auszubildenen - wollte das Abitur, um so meine Berufschancen zu steigern. Im Endeffekt, konnte ich meine Mutter überzeugen, dass ein Abitur doch die bessere Wahl ist, gestärkt durch meinen Vater, der ja selbst ein Fachabitur besitzt. Jedoch bestand meine Mutter darauf, dass ich auf die FOS gehe. Ich jedoch wollte mich mit einem Wirtschafts-Fachabitur nicht zufrieden geben (FOS 13 gab es damals noch nicht) und bestand darauf auf die Ü-Klasse zu besuchen, was zu einem heftigen Streit führte.


Jedenfalls war die Übergangsklasse auf Grund mehrerer Faktoren der Horror und habe jene nur knapp mit einem Schnitt von 3,5 schaffen können. In dieser Phase machte sich meine "temporäre" Matheschwäche bemerkbar.
In der 11. Klasse des Gymnasiums habe ich mich in vielen Fächern verbessern können, so dass ich einen Schnitt von 3.0 erreicht habe, jedoch ich in Mathe mit 4,6 und Französisch 5,2 die Klasse nicht geschafft habe. In dieser Phase, hat auch mein Vater zeitweise sich von mir abgewandt, was besonders schlimm war. Nun kam der Punkt Ausbildung wieder auf den Tisch, was meine Träume von einem Studium für den Moment mehr als schwinden lies. Mit der Hilfe einer guten Bekannten, gelang es meine Eltern davon zu überzeugen, dass ich doch noch auf die FOS kommen konnte, was sich, als die beste Entscheidung herausstellen sollte. Im ersten FOS-Jahr habe ich meine Matheschwäche, auf Grund eines gewissen Lehrers beheben können und meine Mathenote sprang von 4,6 auf 1,8 hoch. Jedoch fing dann meine Mutter an auf mir herumzuhacken, dass ich einige Jahre verschwendet habe und, wenn ich auf die FOS gegangen wäre, ich jetzt schon mit der Schule abgeschlossen hätte. (Jedoch berücksichtigte sie nicht, dass es damals keine FOS 13 gab und ich auf Grund meiner damals noch teilweise unentschlossenen zukünftigen Berufswahl, auf ein allgemeines Abitur bestand.

Wie dem auch sei, in diesem Jahr habe ich mein FACHABI mit 2,0 geschafft und werde im nächsten Jahr. Die FOS 13 besuchen. Die Schikanen meiner Mutter haben teilweise aufgehört, nur ist sie im Moment ziemlich rechthaberisch.



Ich wünsche dir alles gute für dein Abitur und für dein späteres Leben. Das Einzige was ich anderen sagen kann, die in einer ähnlichen Situation sind, is dass man sich nicht unterkriegen lassen soll und an seinen Träumen und Zielen festhält. Es geht!! Nur muss man dafür etwas tun!!