Besonders designtechnisch finde ich es schade, dass sowohl West- als auch Ost-RPGs selten mal ein wenig Experimentierfreude zeigen. Ich für meinen Teil könnte mir da sehr ausgefallene Sachen vorstellen, gewissermaßen Kunstwerke in Rollenspielform, von Anfang bis Ende in einem einzigartigen Stil gehalten. Tatsächlich aber wird ohne Mut und treu dem Mainstream immer wieder die gleiche alte Kiste ausgepackt: Bei Ost-RPGs meistens der Anime-Kitsch, bei West-RPGs sind klassische und eher düstere Fantasyformate extrem häufig anzutreffen.
Insgesamt lassen sich bei den beiden Sub-Genres schon ganz bestimmte Eigenschaften feststellen, die bei dem jeweils anderen nicht so stark ausgeprägt oder überhaupt vorhanden sind. Daraus resultieren dann Faktoren, die je nach Geschmack und Vorlieben des Spielers als Vor- oder Nachteile ausgelegt werden können. Und mich sprechen in dem Zusammenhang Ost-RPGs noch immer weit mehr an. Ich finde auch nicht, dass dieses Genre seit Jahren ohne jegliche Fortschritte vor sich hinvegetiert - die umfassende Menge der Spiele ist zu komplex, um sie auf diese Weise zu pauschalisieren. Wobei ich zugeben muss, dass so ein "Tears to Tiara" (oder wie auch immer), um das es in diesem Thread früher mal ging, nicht gerade der Reputation zu Gute kommt. Letztenendes richten sich solche Spiele aber auch selten an ein breit gefächertes Publikum und sind damit weniger repräsentativ. Womit japanische Otakus so ihre Zeit verbringen, interessiert mich nun wirklich nicht.
Kenne ich schon. Ist aber ziemlich lange her. Das Spiel war nicht übel, besonders was die Atmosphäre angeht, aber es ist von seiner ganzen Art her doch eher der Ausnahmefall in dem Genre. Und besser als meine liebsten Ost-RPGs hat es mir dann auch nicht gefallen -_^