Interpret: Editors
Name des Albums: An End Has A Start
Produzent(en): Jacknife Lee
Genre: Indie Rock
Release: Juni 2007
Offizieller MySpace der Editors

Tracklist:
01. Smokers Outside the Hospital Doors (04:57)
02. An End Has A Start (03:45)
03. The Weight of the World (04:18)
04. Bones (04:06)
05. When Anger Shows (05:45)
06. The Racing Rats (04:17)
07. Push Your Head Towards the Air (05:44)
08. Escape the Nest (04:43)
09. Spiders (04:00)
10. Well Worn Hand (02:56)

Gesamtspieldauer: 44:31 Minuten

Viele britische Indie Bands haben es mit ihrem Debütalbum an die Spitzenpositionen der heimischen Charts gebracht und wurden als das neue Wunderwerk des Landes bezeichnet. Die Ernüchterung kam wie schon aus der Geschichte bekannt bei vielen Bands, als sie plötzlich ein zweites Album einspielen mussten und dieses dann nicht den gewünschten Erfolg erzielte. Aber es gibt auch viele hochgelobte Beispiele, die diesen tiefen Fall nicht hinnehmen mussten, als sie in diesem Jahr ihr zweites Album veröffentlichten. Bands wie Bloc Party, die Arctic Monkeys oder Maxïmo Park haben bereits einen nicht minder erfolgreichen Nachfolger abgeliefert und nun war es an der Zeit der Editors, diesem Beispiel zu folgen und zwei Jahre nach ihrem Erstling "The Back Room" nachzulegen.

Schon der Vorgänger bestach mit einer drückenden Dichte und Melancholie und genauso geht es auch auf "An End Has A Start" weiter. Schon der Opener "Smokers Outside the Hospital Doors" wirkt so epochal, dass man gar nicht anders kann, als ihn immer und immer wieder zu hören, um die gesamte Klanggewalt zu erfassen. Man möchte gar nicht mehr aufhören Tom Smith, dem Sänger des Quartetts zu zuhören und die ersten knapp 5 Minuten lassen die Vorfreude auf den Rest des Albums noch höher steigen.

In Songs wie dem Titeltrack oder "Bones" zeigen die Editors ihre Qualitäten in schnellerem Rock, der wie geschaffen ist für Konzerte in großen Arenen. Textlich immer zwischen dem Tod und der verlorenen Liebe, musikalisch zwischen der Klanggewalt von Bands wie dredg und dem tiefen Sound von zum Beispiel Interpol. Die Editors beherrschen es, wie kaum eine andere Band, epische Melodien zum träumen oder mitfiebern, zum verlieben oder zum verlieren zu entwickeln und diese mit melancholischen Texten zu versehen um ein wundervolles Gesamtpaket zu liefern.

Die Stärke der Band liegt wie gehabt in den Stücken, die sehr an die gewaltigen Vorbilder aus den 80ern erinnern, wie R.E.M. oder Joy Division. Diese Songs, wie etwa "The Weight of the World" oder "Escape the Nest" bestehen durch einen lupenreinen Aufbau, der in ein regelrechtes Klangfeuerwerk zum Ende hin mündet. Glanzstücke des Albums sind außerdem die Stücke, in denen mit Klavierdominanz zu Smiths Stimme eine noch bedrückendere Stimmung geschaffen werden, als es sonst der Fall ist. "When Anger Shows" oder "The Racing Rats" wären hier Beispiele, welche nahtlos die Kernstücke des Albums präsentieren.

Als Fazit bleibt, dass die zwei Jahre den Editors so gut getan haben, dass sie es geschafft haben, ein Album ohne nennenswerte Schwachpunkte zu liefern. Stattdessen gibt es etliche Höhepunkte, wie die bereits genannten "Smokers Outside the Hospital Doors" oder "The Racing Rats" oder das deutlich nach Abschied klingende "Well Worn Hand". Eine verdammt gute Arbeit der Band, die sich damit wohl einen Status erspielt haben, der sie unverzichtbar macht.

Wertung: 8,5/10

Autor: Ich selbst