Als baka gaijin kann man doch in gewissen Bereichen sowieso mehr als jeder Muttersprachler (von den Sprachwissenschaftlern und sonstigen Akademikern in entsprechenden Bereichen mal abgesehen), weil man ganz anders an die Sachen herangeführt wird und sie eingeprügelt bekommt. Wobei ich sagen muß, daß ich beim Lernen von keigo auch irgendwie durcheinandergekomme.
Den Unterschied zwischen z.B. tabete-irassharu und meshiagatte-iru habe ich bis heute nicht verstanden. Ich weiß nur, daß man das keinesfalls mischen und meshiagatte-irassharu sagen sollte, weil man sonst wie ein hochgestochener 150-jähriger Überlebender der Meiji-Ära klingt. ^^
Mich hat mal eine deutschlernende Japanerin nach einer Konjugationsform von irgendeinem deutschen Verbstamm gefragt, das konnte ich der auch nicht erklären und sie wußte bedeutend mehr darüber als ich. Eigentlich peinlich sowas, aber das ist wohl bei jeder Fremdsprache so. Mit der englischen Grammatik können wir wahrscheinlich auch mehr anfangen als jeder Amerikaner.
Und shachô oder buchô als Anrede für einen Chef, bzw. Vorgesetzten, taugt eigentlich immer. Selbst, wenn es dem Begriff nach eigentlich gar kein shachô (Vorstandsvorsitzender bzw. Firmenleiter) oder buchô (Abteilungsleiter) ist. In so einem Leseübungstext bei uns im Buch wird bspw. der Besitzer eines kleinen Restaurants von seinem Küchenjunge auch immer als buchô betitelt, obwohl es in dem Laden weder Abteilungen gibt noch irgendwas geleitet wird.
Ansonsten wäre auch noch hakase 'ne Möglichkeit. Das entspricht der deutschen Anrede Dr. Den iur. läßt man dann zwar weg, aber wenn ich Dr. iur. Müller anspreche, sage ich ja auch nur Dr. Müller.
Wikipedia sagt übrigens:
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