Als baka gaijin kann man doch in gewissen Bereichen sowieso mehr als jeder Muttersprachler (von den Sprachwissenschaftlern und sonstigen Akademikern in entsprechenden Bereichen mal abgesehen), weil man ganz anders an die Sachen herangeführt wird und sie eingeprügelt bekommt. Wobei ich sagen muß, daß ich beim Lernen von keigo auch irgendwie durcheinandergekomme.
Den Unterschied zwischen z.B. tabete-irassharu und meshiagatte-iru habe ich bis heute nicht verstanden. Ich weiß nur, daß man das keinesfalls mischen und meshiagatte-irassharu sagen sollte, weil man sonst wie ein hochgestochener 150-jähriger Überlebender der Meiji-Ära klingt. ^^
Mich hat mal eine deutschlernende Japanerin nach einer Konjugationsform von irgendeinem deutschen Verbstamm gefragt, das konnte ich der auch nicht erklären und sie wußte bedeutend mehr darüber als ich. Eigentlich peinlich sowas, aber das ist wohl bei jeder Fremdsprache so. Mit der englischen Grammatik können wir wahrscheinlich auch mehr anfangen als jeder Amerikaner.
Und shachô oder buchô als Anrede für einen Chef, bzw. Vorgesetzten, taugt eigentlich immer. Selbst, wenn es dem Begriff nach eigentlich gar kein shachô (Vorstandsvorsitzender bzw. Firmenleiter) oder buchô (Abteilungsleiter) ist. In so einem Leseübungstext bei uns im Buch wird bspw. der Besitzer eines kleinen Restaurants von seinem Küchenjunge auch immer als buchô betitelt, obwohl es in dem Laden weder Abteilungen gibt noch irgendwas geleitet wird.
Ansonsten wäre auch noch hakase 'ne Möglichkeit. Das entspricht der deutschen Anrede Dr. Den iur. läßt man dann zwar weg, aber wenn ich Dr. iur. Müller anspreche, sage ich ja auch nur Dr. Müller.
Wikipedia sagt übrigens:
Zitat
Vielen lieben Dank...
... irgendwie bin ich mir nach wie vor unsicher, scheine aber nicht die einzige zu sein
Aber ich denke XY-bengoshi (den Dr. darf ich mir ja klemmenIntern legt sie nämlich keinen Wert darauf) oder XY-buchô trifft es (nach meinem Verständnis) am ehesten. Im Außenverhältnis - also wenn ich über sie mit Mandanten spreche - wäre sie dann allerdings wohl XY-hakase
Vielen herzlichen Dank![]()
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Vorsicht! Wenn du mit einem Mandanten über sie sprichst, dann gehört deine Chefin zu deiner Gruppe. In dem Fall darfst du gar kein Honorativ-Suffix für sie nehmen und musst von ihr in der Bescheidenheitsform bzw. höchstens (AFAIK) der neutral-höflichen bzw. masu-Form sprechen.
「社長/博士の[Name]いたします/です」, im Gegensatz zu ehrerbietig: 「[Name-]社長/博士でございます」