Ich selbst stand inzwischen mehr als einmal bevor.
Oft ist es die Frage, welchen Sinn das (in diesen Momenten) beschissene Leben noch macht. Meine Zukunft war damals ein einziges schwarzes Loch, ich wußte nicht, wohin mich mein Leben führen wird und hatte auch selbst keine Vorstellungen, was aus mir überhaupt werden kann.
Wenn man dann noch Menschen um sich herum hat, die mit meinen Depressionen absolut nicht umgehen können, so dass ich mir wirklich nur noch ungeliebt, unverstanden (!) und nutzlos vorgekommen bin, dann ist der Wunsch nach "nicht mehr da sein" wirklich nicht mehr weit.
Manchmal ist es wirklich auch nur das "Ich hab keine Lust mehr" Gefühl. Keine Lust auf andere Menschen und ihr Gesülze, keine Lust auf Gefühle, da sie einem langfristig Schmerzen bereiten, keine Lust mehr nachzudenken und dadurch nicht mehr zu schlafen, keine Lust zu heulen... keine Lust zu leben.
Ja, davon kann ich Lieder singen. Eine Depression ist nicht zu unterschätzen - diese Leute verstehen nicht, dass man dann nicht mehr aus eigener Kraft aus seinem schwarzen Loch heraus kommt. Und weil sie damit nicht umgehen können, hauen sie noch (unbewußt) von oben drauf und stoßen dann die betreffende Person noch tiefer ins Loch hinein.Zitat
Dazu kommt, dass die Gesellschaft einem oft vorgaukelt, dass man nicht mehr 'normal' (oh, wie ich dieses Wort in den letzten Jahren gelernt habe zu verabscheuen!) ist, wenn man sich dann professionelle Hilfe sucht. Aber bloß, weil man dann einen Therapeuten aufsucht, ist man doch kein schlechterer oder wahnsinniger Mensch!
Interessanterweise habe ich festgestellt, dass gerade einige, die damit nicht umgehen können, dass einer ihrer Freunde plötzlich in therapeutischer Behandlung sind, selbst gut eine gebrauchen könnten.