Mit grossen Augen verfolgte die Bretonin den Kampf zwischen den Vampiren. Die beiden bewegten sich so schnell, dass Naasira sich mit dem Rücken an die Wand presste um Kamahl nicht im Weg zu sein. Das DaiKatana hinterlies in dem Regal ein einziges Scherbenmeer und der Inhalt der zerstörten Phiolen tropfte auf den Boden und verschwand unwiederbringlich in den Fugen des Bodens. Ein raschelndes Geräusch, das schnell lauter wurde, lies sie aufblicken. Doch es war bereits zu spät und das schwere Buch, das ebenfalls aus dem Regal herausgeschleudert worden war, traf sie mit einem heftigen Schlag an der Schläfe.
Ihr Gesichtsfeld verengte sich schlagartig und sie sah die beiden Kämpfenden nur noch aus einer Art schwarzen Tunnel heraus. Die Priesterin taumelte noch ein paar Schritte nach vorn, doch die Dunkelheit war unerbittlich und der schwarze Tunnel verschlang alles noch bevor Sie auf dem Boden aufschlug.

Es waren wohl nur wenige Minuten vergangen, als Naasira die Augen wieder aufschlug. Sie lag immernoch auf dem Boden in der ehemals versiegelten Kammer. Doch die Kampfgeräusche waren verstummt. Heftig fuhr sie auf, aus Angst davor, dass der widerliche Altmer schon auf dem Weg zu Ihr war und sie hilflos antreffen würde.
Er war tatsächlich da und starrte Sie an. Die Hände, die auf einmal aussahen als gehörten sie einer Mumie, streckten sich in Ihre Richtung. Doch die Augen waren gebrochen und sahen nichtmehr das Gesicht der Wachsbleichen Bretonin. Die Wunde, die seinen Körper regelrecht entzweit hatte, war fürchterlich anzusehen. In Ihrer ganzen Zeit als Heilerin hatte sie nie eine solche Wunde gesehen. Und auch hier, an den Wundrändern, konnte sie bereits diesen merkwürdigen Effekt der Alterung wahrnehmen. Schaudernd wandte Sie sich von dieser unnatürlichen Kreatur ab und für einen Moment fiel Ihr wieder ein, dass sie nun auch zu diesen Kreaturen gehörte. Tränen stiegen brennend heiss in Ihr auf und in Ihrer Verzweiflung biss Sie sich auf die Lippen um nicht erneut loszuschreien. Einmal tief durchatmen..........zweimal tief durchatmen...............nach dem 5. Atemzug wagte sie es wieder aufzuschauen.

Der Dunmer hatte sich die ganze Zeit nicht gerührt. Er sass in einer Ecke zwischen dem Regal mit den zerstörten Phiolen und der Tür nach draussen. Gedankenverloren drehte er eine kleine, noch unversehrte, Phiole in seinen Händen hin und her. Als sie nähertrat, streckte der Vampir der Priesterin wortlos die Phiole entgegen.
Genau so wortlos nahm sie die kleine Phiole an. Sie enthielt nicht mehr als 1 oder 2 kleine Schlücke einer farblosen Flüssigkeit. Sie bewegte sich genauso träge wie das Blut in der Phiole zuvor.

Naasira lies Ihren Blick über das nunmehr leere Regal wandern bevor sie Ihren Blick wieder auf Kamahl richtete.
"Wenn es das ist was ich vermute..........Warum? Warum gebt Ihr es mir?