Kamahl ging, gefolgt von Naasira wieder in die Eingangshalle und wollte gerade die Treppe betreten, die ihn in die untere Ebene führen würde, als er hinter sich einen dumpfen Aufschlag hörte. Als er sich umdrehte entdeckte er die Bretonin, die am Fuß der Treppe nach oben lag. Sie hatte schon die ganze Zeit, in der sie die obere Ebene erkundet hatten, erschöpft gewirkt. Vermutlich war sie aufgrund von Erschöpfung zusammengebrochen. Allerdings war der einzige plausible Grund, der Kamahl einfiel ihre noch nicht lange zurückliegende Gefangenschaft, und das deshalb nach einigen Tagen einen Zusammenbruch hatte hielt er für unwahrscheinlich. Oder hatte es etwas mit ihrem nächtlichen Besucher zu tun? Aber egal, da aller Versuche sie aufzuwecken nichts brachten musste er einen Ort finden wo er sie besser unterbringen konnte. Nach kurzem Überlegen entschied er sich sie in die obere Ebene zu bringen, wo er einige Betten gesehen hatte, die noch brauchbar waren.

Nachdem er sie auf das Bett gelegt hatte untersuchte er ihre Kopfwunde, die allerdings nicht weiter schlimm war. Nachdem Kamahl sie mit etwas von dem Trinkwasser ausgewaschen hatte verschloss er sie mittels einen einfachen Heilzaubers. Da die Bretonin vermutlich noch etwas Zeit brauchen würde, bis sie wieder aufwacht entschied er sich dazu, sich die Tagebücher, die er bei dem Skelett gefunden hatte näher anzusehen. Eines von ihnen war in einem hervorragendem Zustand, das andere schien von der Zeit allerdings etwas angegriffen zu sein. Er entschied sich dazu, das in schlechterem Zustand zuerst zu begutachten. Die ersten Einträge waren eher uninteressant und leider fanden sich in dem Tagebuch keine Jahreszahlen, anhand deren er feststellen konnte, wann das Buch verfasst war, allerdings fand er nach einige Zeit einige Stellen, die er sehr interessant fand. Anscheinend hatte der Tagebuchschreiber als Söldner bei einem reichen Kaufmann angeheuert:


3. Herzfeuer
Dieser Kaufmann hat mich als Söldner angeheuert. Ich soll zusammen mit ein paar anderen Kämpfern, darunter auch ein zwei Kampfmagier der Magiergilde, und ein paar „Fallenexperten“, ehemaligen Einbrechern, einen mysteriösen Gegenstand aus einer Ayleidenruine oben in den Bergen beschaffen. Normalerweise hätte ich den Auftrag abgelehnt, allerdings hat unser Auftraggeber mir als zusätzliche Belohnung neben dem Sold eine Festanstellung als Leibwächter versprochen, wenn ich dieses Artefakt zu ihm bringe.

5. Herzfeuer
Wir haben die Ruine, die nach Angaben des Auftraggebers Lipsand Tarn heißt erreicht. Der Aufstieg war schwierig, vor allem, da wir nur eine kurze Pause eingelegt hatten. Da die Magier es anscheinend eilig hatten gingen wir gleich in die Ruine hinein. Im ersten Bereich fanden wir einen großen Schlafsaal, in den noch einige Betten intakt waren, und da wir aller müde waren entschieden wir uns dazu hier eine Pause einzulegen und etwas zu schlafen. Außerdem fand ich ein Tagebuch in einem hervorragendem Zustand, das ich eingepackt habe, da es mein Auftraggeber begierig darauf ist, von weiteren Artefakten der Ayleiden zu erfahren.

6. Herzfeuer
Verdammt! Die ganze erste Halle war eine einzige Falle. Die Fallenspürer, die vorgegangen waren, um diese Halle nach Druckplatten oder anderen Ayleiden-Vorrichtungen abzusuchen wurden von Skeletten, angegriffen und lediglich einer von den dreien konnte entkommen, während die anderen beiden getötet wurden. Der Kampf gegen diese Skelette erwies sich als schwerer als gedacht. Obwohl die Skelette sich in einem schlechten Zustand befanden waren sie aufgrund ihrer großen Anzahl immer noch eine Bedrohung und nur dadurch, das die Kampfmagier viele Skelette mit Feuerbällen zu Asche verwandelten konnten wir überhaupt gewinnen. Allerdings haben wir einen weiteren Mann verloren, der sich zu weit vor gewagt hatte und ich wurde verletzt, konnte mich aber mit einem einfachen Trank wieder heilen.

Wir haben uns im Obergeschoss umgesehen, und da hier oben mit Ausnahme des einen Raumes keine Skelette zu sehen waren haben wir uns dazu entschieden hier ruhen bis die Verletzungen auskuriert sind. Sicherheitshalber habe ich ein paar der Stärkungstränke, die mir unser Auftraggeber mitgegeben hat in einer Nische im ersten Raum auf der Rechten versteckt, da ich irgendwie das Gefühl habe, das der letzte Dieb sich zu sehr für meine Ausrüstung interessierte.

7. Herzfeuer
In was für ein Hölle sind wir hier gelandet! Ich wurde heute früh von einer merkwürdigen Kreatur angegriffen und lebe nur noch deshalb, weil einer der Kampfmagier meinen Schreckensruf gehört und mir zur Hilfe geeilt ist. Er schaffte es den Angreifen mit ein paar Feuerbällen zu vertreiben, allerdings schien dieser nur leicht verletzt zu sein. Als wir zu unseren anderen Gefährten eilten mussten wir feststellen, das sie alle verschwunden waren. Was war mit ihnen geschehen? Hatte diese merkwürdige Kreatur sie sich geholt oder waren sie abgehauen? Egal, mir reicht es. Kein Job der Welt ist es wert, das ich Leben dafür opfere. Ich und der Kampfmagier haben uns dazu entschieden die Erforschung abzubrechen und unserem Auftraggeber von dem scheitern des Auftrages zu berichten.

Alles ist aus. Ich habe nur noch ein paar Stunden zu leben. Am Ende der Treppe wartete unser nächtlicher Angreifer auf uns. Und er hatte sich noch zwei Skelette zur Unterstützung mitgebracht. Nachdem wir den Torbogen durchschritten hatten wurden wir von ihren vergifteten Pfeilen beschossen. Vor Schmerz lies ich meine Waffen fallen und als ich sah, was das Monstrum mit dem Kampfmagier anstellte entschied ich mich dazu, in den Raum verschließbaren Raum im Obergeschoss zu fliehen und darauf zu hoffen, das der Verfolger irgendwann aufgibt. Mir gelang es dann auch gerade noch den Raum zu erreichen und die Tür zu verriegeln, allerdings wird mir das nichts mehr nützen, in meinem Eifer, den Gegengifttrank möglichst bald einzunehmen ist mir die letzte Phiole mit Gegengift aus der Hand gerutscht und am Boden zerschellt. Ich werde sterben. Und was das schlimmste ist, ich werde nie dazu kommen, meine große Liebe zu heiraten.