Nachdem Arwen sich zurückgezogen hatte, blieb Naasira nicht lange allein. Kamahl hatte den Gastraum betreten und sich zu Ihr gesetzt. Das vertraute Gefühl des abgegriffenen Ledereinbandes von Ihrem alten Notizbuch, brachte sie wieder in das Hier und Jetzt zurück. Die angebotene Belohnung wurde allerdings abgelehnt.
Stattdesen bat sie der Dunmer um Ihre Begleitung auf eine Exkursion in eine Ayleidenruine. Irgendwie wollte es der Bretonin nicht klar werden, warum dieser offensichtlich erfahrene Kämpfer, ausgerechnet eine Gelehrte wie sie mitnehmen wollte. Ihr Wissen über die Ayleidenruinen hielt sich in Grenzen, auch wenn sie begierig war diese Tatsache zu ändern. Sie hatte eine ganze Weile über die Beweggründe des Mannes gegenüber gegrübelt, so das sie seine Ausführungen über die näheren Details nur vage wahrgenommen hatte.

Doch er erwartete auch keine Antwort von der verwirrten Frau, sondern bat sie nur eine Nacht darüber zu schlafen und es sich zu überlegen. Daraufhin zog er sich selber zurück, mit der Begründung er wolle ausgeschlafen sein für die Reise. Naasira sah dem Dunmer hinterher, der sich geschmeidig durch die Menge nach draussen schob. Ihr leicht glasiger Blick fiel auf den halbleeren Metkrug. Sie vertrug wirklich nicht viel und die leichte Nebelwand die sich nun vor Ihre Gedankenwelt geschoben hatte, hies sie Willkommen.
“Und wiedermal lässt er mich hier alleine beim Met sitzen und verschwindet ohne einen Krug mit mir zu teilen.” Der Gedanke glich eher dem eines trotzigen Kindes und Ihr Mienenspiel lies sich wohl auch nur damit vergleichen. Verzogen sich doch die Lippen zu einem Schmollmund und der Blick der grossen, brauenen Augen blieb an dem Getränk hängen.
“Muss dieser Mann den niemals essen und trinken?” Doch auch diese Frage verschwand im Nebel des Alkoholdunstes, genauso wie der Weg in Ihr Zimmer.

Als die Morgensonne die verkaterte Gestalt auf dem Bett traf, drehte die Bretonin sich mit einem gequälten Stöhnen zur Wand und hoffte, dass diese sich mit dem Bett weiterdrehen würde und so dass Sonnenlicht abhalten könne.
“Ich noch nie gesehen haben Menschen, der von einem Krug Met so besoffen wurden.” Ertönte die vorwurfsvolle Stimme der Khajit. “Ihr wirklich sollten lassen die Finger vom Alkohol.”
Die Frau auf dem Bett öffnete ein verquollenes Auge um Talasma einen Blick zu zuwerfen, der besagte sie solle sich um Ihre eigenen Dinge kümmern. Doch irgendwie beschlich sie das Gefühl, dass dieser Effekt durch die Tatsache vernichtet wurde, dass sie sich just in diesem Moment in das Nachtgeschirr unter Ihrem Bett übergab.

Später am Morgen fasste Naasira einen Entschluss. Da es nicht funktionierte vergessen im Alkohol zu suchen, würde sie es doch wieder mit der Forschungsarbeit versuchen. Todesmutig stürzte sie die übelriechende Flüssigkeit hinunter, die laut der Wirtin jeden Kater in Sekundenschnelle beseitigen sollte.