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Waldläufer
Chorrol, Eiche und Krummstab
Die Stimme Ihrer Tischnachbarin wurde immer leiser, während sie sprach. Und während Ihre Stimme leise verklang, erscholl eine andere Stimme fröhlich in Naasiras Rücken. In stiller Ergebenheit rollte die Bretonin die Augen und lächelte Arwen verständnissvoll zu.
“Ein Bretone der Bosmer liebt, hach das romantisch sein. Ich habe gehört von solch einem Pärchen. Eine Geschichte die einem das Herz erwärmen und zu Tränen rühren.” Das Gesicht der Khajit leuchtete von der Vorfreude eine Ihrer fantastischen Geschichten zu erzählen, die zweifelsohne aus ein paar mageren Gerüchten bestanden, die sie dann nach eigenem Geschmack aufpoliert hatte. Doch irgendwie hatte die Priesterin das Gefühl, dass die Dunmer wohl etwas Ablenkung vertragen konnte und Talasma verstand es sehr wohl, einem die dunklen Gedanken aus dem Kopf herauszuquatschen.
“Ich haben das gehört aus erster Hand.” Sie beugte sich vertraulich rüber und zog sich einen Stuhl bei, um sich ebenfalls an den Tisch zu setzten.
“Bernado Dubrius sein der Jäger hier. Er waren unterwegs am Schrein von Clavicus Ville, um Rotwild zu jagen. Da er haben es gesehen.” Die Khajit machte eine bedeutungsschwere Pause und lies Ihren Blick von Arwen zu Naasira wandern, bevor sie leise und verschwörerisch weitererzählte..”Ein frisch ausgehobenes Grab..(Pause) Und davor eine wunderschöne, zierliche Bosmer. Silbernes Haar wie ein Wasserfall und einen Elfenbogen auf dem Rücken, der fast zu gross scheint für zierliches Bosmermädchen. Und was sie macht?” Talasma blickt fragend in die Runde und versichert sich der Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörerer. “Sie küsst einen Bretonischen Krieger. Soldat er scheint, mit kurzgeschorenen Haaren und Augen wie Blätter im Wald und frisch gepflügte Erde. Die Bosmer ihn wohl haben herausgeholt aus seinem Grab und nun kommen das beste (wieder eine Pause). Sie öffnen das Grab eines Königs, denn zu Füssen der beiden eine zerbrochene Krone liegen. So wie wir sie nur kennen aus Legenden!” Talasma seufzt herzzereisend.”Ist das nicht schön?”
Naasira schaut zu Arwen und zieht belustigt eine Augenbraue in die Höhe, eine schöne Geschiche fürwahr. Doch mit Sicherheit stimmt kein einziges Wort davon.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Arwen erstarrte immer mehr, während die redselige Khajiit erzählte. Die Beschreibung des Aussehens passte haargenau auf Kiara und Aurel und das frisch ausgehobene Grab? Malukhat? War er also doch lebendig begraben gewesen und Kiara und Aurel schienen noch rechtzeitig gekommen zu sein. Und diese zerbrochene Krone.... War Aurels Fluch gebrochen? War es so einfach gewesen? Einfach die Krone zerbrechen und PENG! - alle Seelen frei? Und Aurel frei?
"Danke, vielen Dank", stotterte sie - noch immer fassungslos -- in Richtung Talasmas und sah dann Naasira an. "Das sind sie. Die Beschreibung passt genau auf Kiara und Aurel. Und das frisch ausgehobene Grab? Dann war Malukhat doch lebendig begraben gewesen und es war eine Vision, kein Traum, den ich hatte".
Am liebsten wäre sie sofort aufgebrochen und hätte Kiara und Aurel erstmal richtig kräftig vors Schienbein getreten. Denn hier saß sie, die halb krank vor Sorge gewesen war und die beiden vergnügten sich im grünen Gras und hatten die Welt um sich herum vergessen.
Und Malukhat? Wo war er hin? Ihm hätte sie es nicht verdenken können, wenn er nun blitzartig nach Vvardenfell zurückgereist wäre ohne noch einen Gedanken an sie zu verschwenden. Lebendig begraben zu werden machte im Allgemeinen einen nachhaltigen Eindruck auf die Leute und zwar zumeist in Form von Albtraum und "schleunigst vergessen wollen". Was man keinesfalls übel nehmen konnte. Wengstens lebten sie.
Und das sprach sie auch leise und zutiefst erleichtert aus: "Wenigstens leben sie".
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