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Waldläufer
Chorrol, Cyrodiil
Irgendwie hatte die Khajit beleidigt ausgesehen, als Naasira sich nur ein Brot und ein Stück Käse mitnahm. Dazu nur einen Krug mit Wasser und einen Becher. So ausgerüstet hatte sie sich auf Ihr Zimmer verzogen um in Ihren Schätzen zu stöbern.
Bei Estelle hatte die Bretonin nicht nur 3 Bücher erstanden, sondern auch ein neues Notizbuch welches sie nun mit einem befriedigten Seufzer öffnete. Der kräftige Geruch des frisch gegerbten Leders stieg Ihr in die Nase und löste sofort in Kitzeln in den Fingerspitzen aus, dass die Frau unwillkürlich nach Ihrer Schreibfeder greifen lies.
Parallel dazu öffnete sie das erste Buch “Die alten Wege”. Eine fazinierende Abhandlung über die spirituelle Kraft, bekannt eben auch als die alten Wege. Bereits das erste Kapitel lies sie Absinken in die Welt des Lehrmeister Celarus. Doch sie kam nicht weit, da klopfte Talasma an der Tür. “Wünschen Herrin noch etwas?” der Blick der Khajit wanderte vielsagend zu dem spärlich besetzen Tablett und dem mit Wasser gefüllten Krug. “Nein,” beim Anblick der eindeutig verärgerten Wirtin, schob sie noch ein “Danke.” hinterher.
Beim 2. Absatz hatte Ihre selbstbeschlossene Beschützerin bereits das Anklopfen vergessen. “Ist eben eingetroffen, frisch gebraut. Das Ihr mögen müsst.” Dabei schwenkte sie demonstrativ eine Bierflasche, die bereits geöffnet, einen kräftigen Hopfengeruch verbreitete. Naasira entfuhr ein genervter Seufzer, sie schob eine Fingerspitze auf die Zeile, bei der sie gerade stehengeblieben war und wandte sich an die Khajit: “Frau Talasma, ich weiss Ihre Aufmerksamkeit zu schätzen, doch ich würde hier gerne arbeiten und brauche dafür Ruhe. Also Bitte?!” Mit einem aussagekräftigen Blick auf das immernoch gefüllte Tablett, verschwand die Frau........Nur um 10 min später wieder aufzutauchen. Diesmal wollte sie einen Nachtisch servieren, einen Napfkuchen. Offensichtlich frisch gebacken verströmte er einen wirklich himmlichen Geruch und wäre die Bretonin nicht so gefangen von Ihren Studien gewesen, hätte sie dies vieleicht auch bemerkt. Stattdesen wanderte Ihr Blick von dem Napfkuchen zu Ihrem Haarband, dass neben den Büchern auf dem Tisch lag. Ihre Entscheidung war schnell gefällt und mit einem Griff fasste sie das Haarband, schlang es um die 3 Bücher und knotete sich schnell eine Trageschlaufe. Dann nahm sie der verblüfften Wirtin den Napfkuchen ab und schlug Ihn in das Tuch ein, auf dem der Kuchen gelegen hatte. “Ich denke, ich werde diesen leckeren Kuchen an der frischen Luft geniesen.” Mit diesen Worten schob sie sich an Talasma vorbei und verschwand aus den Klauen Ihrer fürsorglichen Wirtin.
Mit einem Seufzer lies sie sich auf einer Bank im Schatten der grossen Eiche nieder. Der grosse Platz lag verlassen in der Nachmittagshitze. Der Kuchen lag bereits vergessen neben Ihr auf der Bank und endlich konnte sie in aller Ruhe Ihr Buch lesen. Nur einmal sah die Bretonin kurz auf, als eine Dunmerin auf einer der Bänke Platz nahm. Erst als sie das Buch weglegte und nach dem Buchstapel neben sich griff, fiel Ihr Blick wieder auf die Frau. Offensichtlich war diese eingeschlafen und Naasira registrierte zum ersten Mal das Äussere der Reisenden. Es war offensichtlich, dass sie einen weiten Weg hinter sich gebracht hatte. Und doch gefielen der Heilerin in Ihr die dunklen Ringe unter den Augen und die Erschöpfung, die durch die Strapazen einer langen Reise alleine nicht erklärbar waren, nicht. Sie sollte eigentlich keine Aufmerkamkeit auf sich ziehen, aber diese Dunmerin brauchte vieleicht Ihre Hilfe.
“Ihr solltet hier wirklich nicht schlafen, die Wache dort drüben schaut schon herüber und scheint zu überlegen, was sie mit Euch anstellen soll. Allerdings scheint Ihr gerade erst angekommen zu sein und hattet wohl noch keine Gelegenheit Euch umzusehen.” Mit einer Hand zog sie das Tuch mit dem Kuchen bei und packte diesen aus, also dieser Duft sollte wohl selbst einen Toten aufwecken.
“Möchtet Ihr vielleicht diesen Kuchen mit mir teilen?”
Geändert von Naasira (13.06.2007 um 22:25 Uhr)
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Cyrodiil, Chorrol
In Arwens Erschöpfungsschlaf drang eine Stimme. Eine weibliche Stimme. Und im nächsten Augenblick roch sie Kuchen. Woher die Stimme kam, interessierte sie nciht wirklich, aber ein Traum, in dem man Kuchen sogar roch, sollte ihrer Meinung nach andauern. Doch so intensiv der Kuchen auch duftete, Arwen fand ihn nicht im Traum und so schlug sie die Augen auf. Blinzelte müde. Die Knochen taten ihr weh und irgendwie schien sie auf einer Bank unter einer Eiche zu sitzen. Vorsichtig richtete sie sich auf und sah eine junge Frau, wohl Anfang der Dreißig mit einer wilden Lockenpracht. Und diese Frau war eindeutig eine Bretonin. Eine Bretonin wie Aurel ein Bretone gewesen war. "Wer seid Ihr? Kennt Ihr einen Aurel?" rutschte ihr heraus und dann schalt sie sich innerlich eine Närrin. Warum sollte diese Fremde auch Aurel kennen. Bretonen gab es wie Klippenläufer in Vvardenfell. Mehr als unwahrscheinlich, dass diese hier den Paladin kennen wurde.
Und nun sah sie auch den Kuchen und erinnerte sich, dass die Stimme in ihrem Traum gefragt hatte, ob sie ihn mit ihr teilen wolle. Also doch keine Traumstimme. Ihr Magen knurrte vernehmlich und ihr fiel ein, dass sie seit Tagen nichts gegessen hatte. Aber vermutlich hatte sie die freundliche Frage nur geträumt. Der Hunger war wohl dafür verantwortlich, denn warum sollte eine Fremde ihr Essen mit ihr teilen.
Geändert von Shiravuel (15.06.2007 um 09:14 Uhr)
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