“Dieser Bandit hat ein Buch an sich genommen, das grossen Wert für mich besitzt. Ich möchte es wiederhaben und ich denke........ich weiss wo wir es finden werden.” Ihre letzte Aussage war masslos übertrieben, aber die Bretonin war überzeugt davon, dass sie bald den Aufenthaltsort des Nord kennen würde.

In dem Gebüsch in Ihrem Rücken krachte es nun deutlich und nach einem skeptischen Blick auf das davonziehende Wildschwein, wandte die Priesterin sich wieder Ihrem Gegenüber zu. “Dies scheint mir wohl kaum der rechte Ort für eine geschäftliche Besprechung.”
“Verfluchter Sheor (In Bretonien ist der Böse Mann (eine Gottheit) die Quelle allen Übels), ich brauche ein Bad, eine Bürste, ein sauberes Kleid und ein gutes Essen. Und bitte in dieser Reihenfolge.” Naasira legte den Kopf in den Nacken um den Dunmer anzufunkeln, nur für den Fall, dass sich dieser über sie lustig mache. Doch sie konnte Kamahls Gesicht nichts in der Richtung entnehmen. Also bekräftigte sie Ihre Aussage noch durch einen Schnauber durch die Nase und wandte sich Richtung Chorrol. Verstohlen rieb sich die Frau Ihren Nacken. Mit Ihren 1,70 m war sie nicht gerade klein, doch dieser Mann mochte wohl gut und gerne 1.90m messen. Nein, sie konnte es nicht leiden, wenn sie so hoch raufsehen musste. Aber leider wollte Ihr gerade kein Schrumpfzauber einfallen.

Der Rückweg in die Stadt Chorrol kam Ihr länger vor. Die hier beheimateten Mücken schienen sich entschlossen zu haben auf Ihr ein Festmahl zu halten und die Tatsache, dass sie der Hauptgang war, verbesserte Ihre Laune keineswegs. Ihr eigener Geruch umgab sie nach ihrer Gefangenschaft wie eine Wolke und mochte wohl auf einen Umkreiss von einem Kilometer, eine Einladung an jeden Blutauger sein. Die ersten Stiche fingen bereits an zu jucken, als Ihr die einfache Lösung für dieses Problem in den Sinn kam. Ein leichter Schimmer umgab die Gestalt der Bretonin, als sie einen schwachen Schildzauber über Ihren Körper legte. Mit unverkennbarer Genugtuung beobachtete sie die nächste Mücke, die sich vergeblich mühte, mit Ihrem Rüssel den Schild zu durchdringen. Ein Dolch wäre wohl mit leichtigkeit durchgedrungen und hätte Ihrer Haut schaden zufügen können.
Die Insekten umschwirrten sie nun verwirrt und suchten nach einer Lücke im Schild, eine Tatsache die Naasira dann doch verblüffte. Scheinbar beiläufig blieb sie kurz stehen um ein besonders grosses Insekt von Ihrer Hüfte zu wischen, unbeteiligt schweifte Ihr Blick über den Dunmer. Keine Mücken, keine einzige! Wieso mieden sie den Mann? Sie hatte das Gefühl, dass sie eine Erklärung dafür wusste. Sie schlummerte in Ihrem Unterbewusstsein, doch irgendwie konnte sie den Gedanken nicht fassen und an die Oberfläche holen. Trotz der Mittagshitze lief Ihr nun eine Gänsehaut über den Rücken.

Erst im Schatten der Stadttore sprach sie Kamahl wieder an. “Ich habe im “Eiche und Krummstab” ein Quartier bezogen. Gebt mir eine Stunde Zeit und wir treffen uns dort im Gastraum für eine gemeinsame Mahlzeit. Dann berichte ich Euch was ich weiss.”

Sie ignorierte die aufgerissenen Augen der Wache ebenso, wie den offenstehenden Mund der Wirtin. Ohne innezuhalten steuerte sie auf die Treppe zu um Ihr Zimmer aufzusuchen, die Khajitwirtin auf den Fersen. “Ihr sehen aus, wie geraten unter Rudel Hunde! Frau benötigen Hilfe?”
Naasira wandte sich seufzend der Khajit zu: ”Wenn Ihr eine Möglichkeit seht, wie ich innerhalb einer Stunde wieder menschlich aussehe.”
“Freilich ich wissen,” erwiderte die Khajit mit einem listigen Funkeln in den Augen “aber Ihr mir erzählen, was für Hunde dies gewesen.”
Mit einem Kopfnicken zeigte sie Talasma, dass sie ein Abkommen hatten und folgte der Wirtin in einen Nebenraum.

Eine Stunde später erschien sie erfrischt, gesäubert und in einem leichten, grünen Kleid im Gastraum. Die frisch gewaschenen Haare lagen gebändigt unter einem grünen Stoffband. Dafür war Ihr innerstes freudig aufgewühlt, sie hatte recht gehabt. Sie hatte Ihn gefunden..........