Nachdem Naasira und er die Ruine erreicht hatten hatte Naasira sich kurz ausgeruht um sich in der Ruine umzusehen. Kamahl folgte ihr, da er nicht wusste, was sich sonst noch alles in den Ruinen herumtrieb. Allerdings erwiesen sich die Ruinen als frei von Feinden, so das die beiden in der Nähe der Ruine ein Lager aufschlugen. Während Naasira sich schon schlafen gelegt hatte übte Kamahl noch etwas mit seinen neuen Waffen. Mit dem Bogen kam er mittlerweile recht gut zurecht, allerdings hatte er immer noch ein paar Schwierigkeiten mit den Schwertern, da er über viele Jahre nur das DaiKatana eingesetzt hatte, welches ganz anderst geführt werden musste als die Einhandversionen davon. Nachdem es endgültig dunkel geworden war legte Kamahl sich neben die Bretonin die bereits seit einige Zeit schlief um sich für die Erforschung der Ruine zu erholen, da er fürchten musste, das es nicht leicht werden würde.

Kamahl erwachte. Es war mitten in der Nacht. Irgendetwas war faul. Er blickte zu seiner Begleiterin und sah einen Schatten, der sich über sie beugte. Das Wesen hatte anscheinend bemerkt, das es entdeckt worden war, denn noch bevor Kamahl es genauer betrachten konnte war es in der Ruine verschwunden. Da Kamahl fürchtete, das es nochmal zurückkommen würde, blieb er auf und hielt den Rest der Nacht Wache.

Die Nacht war vorbei und seitdem er auf war hatte sich in der Nähe nichts mehr geregt. Er erzählte der Bretonin von den Vorfällen in der Nacht, allerdings wusste auch diese nicht, um was es sich gehandelt haben könnte. Nachdem Naasira gefrühstückt hatte, Kamahl erzählte ihr, er habe schon während der Nachtwache etwas gegessen, machten sie sich auf in die Ruine.

Ihr Weg war bisher recht ereignislos verlaufen. Vom Eingang war erst einmal eine lange Treppe in die Tiefe gegangen, bei dem neben den gewöhnlichen Leuchtkristallen der Ayleiden auch noch einige andere Kristalle zu sehen waren. Diese sollten, nach dem was Kamahl über die Ruine wusste, vermutlich Licht ähnlich dem der Sonne abstrahlen, um so zu verhindern, das Vampire fliehen konnten. Allerdings waren diese Kristalle mittlerweile erloschen. Außerdem waren sie auf ein paar kleinere Räume gestoßen, die augenscheinlich als Wach- und Lagerräume genutzt worden waren. Jetzt hatten sie bereist die erste größere Halle erreicht und hatten immer noch nichts gefunden, weder auf Ayleiden-Gegenstände noch auf andere Lebewesen oder Überreste von diesen. In der Halle bot sich ihnen allerdings ein furchtbarer Anblick.
Die Halle war übersäht mit Skeletten übersäht. Einige davon schienen Ayleiden-Krieger gewesen zu sein, da sie in deren Rüstungen gekleidet gewesen waren. Bei den Rüstungen fehlten häufig Teile und die meisten davon schienen schwer beschädigt zu sein, ob es nun im Laufe der Zeit oder während des Kampfes beschädigt wurden, war allerdings nicht mehr zu erkennen. Außerdem gab es noch Leichen, die Anscheinend Magier waren, da sie in Magiergewänder gekleidet waren. Wie der Stoff der Gewänder die Jahrhunderte überstanden hatte wusste Kamahl nicht und er hatte auch kein Interesse, das zu ergründen. Bei einem Großteil der Skelette war allerdings nicht mehr festzustellen, um wen es sich handelte, allerdings wiesen viele davon ein mehr oder minder ausgeprägtes Vampirgebiss. Zudem waren bei vielen von ihnen Spuren von Schwertern und Feuer an den Knochen zu finden.
Was war hier geschehen? Hatte es so eine Art Vampir-Epedimie gegeben? Da es sich bei all den Vampiren nicht nur um Versuchsobjekte handeln konnte und viele davon kein besonders ausgeprägtes Gebiss besaßen, war nicht anzunehmen, das es sich um einen Aufstand seiner Artgenossen handelte. Aber wie konnten sich so viele Menschen in so kurzer Zeit angesteckt haben? Gut, man könnte das es kontaminiert haben, aber wieso wurden die Wachen dann nicht davon angesteckt? Und wieso unternahmen die Menschen nichts, als sie merkten, dass sie Infiziert waren? Normalerweise traten schon nach ein paar Stunden die ersten Symptome auf und spätestens nach einem Tag hätten die Forscher merken müssen, dass sie infiziert waren und dann währe immer noch genug Zeit gewesen, sich zu heilen. Was war hier geschehen? Fragen über Fragen, und Kamahl hoffte in der Ruine eine Antwort darauf zu finden.