Das zweite Kapitel ^^
Naja ich setze da an wo ic beim letzten Mal aufgehört habe ^^
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Zu ihrer Überraschung fuhr am Pier1 noch die Fähre nach Kilika, welches das letzte Mal vor einhundert Jahren von Sin zerstört wurde. Eine größere Frau mit kurzen weißen Haaren, welche sie mit einem dunkelblauen Tuch bedeckte, wies sie an einzusteigen. Es war Madrill, eine Seefahrerin, die Caine und Elain schon seit ihrer Kindheit kannten. Sie erzählte die spannendsten Geschichten von Piraten und Seeungeheuern in ganz Luca. Besagte Ungeheuer schien sie schon bekämpft zu haben, denn Narben zierten ihr Gesicht und Krallenspuren ihren Brustpanzer. „Caine, Elaine! Kommt rauf!“, rief sie. „Das Schiff ist zwar schon voll, aber für euch haben wir noch Plätze.“
Madrill führte die beiden in die Kajüten für das Personal, wo sie ihnen einen Tee anbot, den sie dankend annahmen. „Ich habe von eurem Vater gehört, es tut mir leid Kinder.“
„Caine hat das Ritual vollbracht… er hat die Toten im Blitzballstadion ins Abyssum geschickt.“
„Stimmt das, Caine?“, Madrill war sichtlich überrascht.
Nach einem kurzen Nicken fragte Caine: „Warum sind so viele Passagiere an Bord?“
„Ach Kind, denk doch einmal nach. Jeder versucht Luca auf dem schnellsten Wege zu verlassen, entweder über die Mi’hen Straße oder über die Fähre nach Luca. Die Passagiere an Bord haben alles verloren, sie konnten nur sich oder Verwandte retten, da kein Platz für Hab und Gut an Bord ist, nehmen wir nur diese Passagiere auf. Jene, welche die Mi’hen Straße überqueren versuchen ihre Wertgegenstände zu schützen. Keiner weiß wann Sin Luca das nächste Mal angreift. Aber euer Haus schien mir verschont geblieben zu sein, warum reist ihr nach Killika?“
„Caine will die Beschwörung erlernen.“, antwortete Elain knapp bemessen.
„Nein, Kinder! Wisst ihr denn nicht, dass die Monumente für die Beschwörung seit über hundert Jahren unbrauchbar sind? Es sind doch nur noch Steinplatten, und gebetet wird dort auch nicht mehr.“
„Danke Madrill, aber wir sind bestens informiert; unser Vater war der Erzprimas falls du vergessen haben solltest.“, erwiderte Elain.
„Und es wird einen Weg geben, es muss einen Weg geben.“, erwiderte auch Caine.
„Hach, Kinder. Versucht es, was bleibt uns für eine andere Chance, selbst die Maschina vermögen nicht gegen Sin anzukommen. Die Beschwörung, falls es sie noch gibt, ist unsere letzte und einzige Hoffnung auf die wir bauen können.“
Die Geschwister nickten.
„Bitte Kinder, geht in meine Kabine. Ich werde sowieso nicht einschlafen können, bis das Boot die Strecke nach Porta Kilika geschafft hat.“
„Wir werden, dir deine Kabine nicht streitig machen.“, sagte Elain. „Wir werden genau wie die anderen Passagiere an Deck reisen.“
„Aber Elain!“, Caine knuffte ihr in die Rippen. „Wir können das freundliche Angebot doch nicht abschlagen!“
„Genau, ihr seit schließlich die Kinder des Erzprimas.“
„Wir waren die Kinder des Erzprimas, er ist tot falls es dir entfallen ist Madrill.“, zischte sie.
„Aber Elain…“
„Wie euch beliebt …“, Madrill verneigte sich und ging fort.
„Komm Caine, wir setzen uns dorthin.“, sie zeigte in eine schattige Ecke.
„Okay. Du hättest Madrill nicht so anfahren sollen.“
„Wir haben unseren Vater verloren, und sie kam mit ‚Ihr seit die Kinder des Erzprimas!’“
„Du weißt ja nicht wen sie durch Sin alles verloren hat. Alle in Luca mussten leiden. Wir können nicht mehr tun als einander helfen. Und dieses bisschen Hilfe, dass sie uns anbieten konnte hat sie uns angeboten, Elain!“
Sie blieb stumm und setzte sich, ihr Bruder tat es ihr gleich.
„Es tut mir leid, Elain.“
„Nein, ich muss mich entschuldigen. Es ist nicht ihre Schuld, du hast ja recht.“
„Elain, wie soll ich die Beschwörung lernen, wenn die Bestia nicht mehr sind …?“
Elain wusste keine Antwort.
„Wir werden es schaffen. Egal wie; wir werden Sin besiegen. Auch ohne hohe Beschwörung. Er will die Apokalypse? Na fein, soll er doch kommen. Egal wie stark er sein mag. Wir sind stärker und wir werden ihn besiegen.“
„Ja! Besiegen wir Siiiiii~n!“
Elain nickte. „So ist’s richtig. Aber jetzt sollten wir uns ausruhen. Bis Killika dauert es noch eine Weile.“
So kauerten sich die beiden auf den Boden und schliefen ein.
Caine fing wieder an zu träumen. Er war von Nebel umhüllt. Er befand sich auf einem Boot. Um ihn herum das Meer, er konnte nichts erkennen, denn der Nebel schloss sich um sein Umfeld wie eine feste Hand. Eine Hand der Dunkelheit. Das Boot schaukelte nicht, da kein Wellengang war. Erst jetzt bemerkte Caine die unheimliche Windstille. Er spähte hinaus aufs Meer und erkannte einen leuchtenden Punkt, der sich ihm mit einer ungeheuren Schnelligkeit näherte. Caine versuchte zurückzugehen, doch er war gelähmt. Nicht aus Angst. Er wusste nicht warum. Vor ihm erschien ein kleiner Junge, dessen Augen verhüllt durch eine violette Kapuze waren. „Du … musst … sie … rufen. Sie zusammenbringen…“, sprach er.
„Wen? Wen soll ich zusammenbringen?“, Caine war verwirrt.
„Sieben besondere Personen. Erfüll deine Aufgabe und weine nicht.“
Der Nebel lüftete sich. Das Schiff lief voll mit Wasser. Der Junge verschwand. Das Schiff ging unter.
Caine schreckte auf. Schweiß gebadet keuchte er: „Was war das …?“ Er überdachte seinen Traum. Bei all seinen Alpträumen, so etwas hatte er noch nie gesehen. Ein Junge mit violetter Kapuze..? Sieben besondere Personen …? Caine wusste nicht was er denken sollte. Es war nur ein Traum. Aber ein so intensiver Traum … in diesem Moment wurde ihm bewusst: das Schicksal Spiras lastete auf seinen Schultern.
„Alle aussteigen. Wir haben in Porta Kilika angelegt. Die Fahrt endet hier!“
Madrills kräftige und durchdringende Stimme war auf der ganzen Fähre zu hören. Elain, die nun schon einige Stunden wach war, zerrte Caine vom Schiff, entschuldigte und bedankte sich bei Madrill und ging von Bord.
Am Gasthaus, in der Nähe des Piers, stand eine Gedenktafel mit den Namen jener, die vor einhundert Jahren, beim Angriff von Sin auf Porta Kilika umgekommen sind. Elain blickte sie an und weinte, ihr Bruder schloss sie in die Arme und tröstete sie.
„Alles wird gut.“