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Thema: .:: Conflict in my Cell - minimalistischer Storyeinblick

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  1. #1

    .:: Conflict in my Cell - minimalistischer Storyeinblick

    Huhu Freunde, ich bin's mal wieder. Ich schreibe derzeit an einen Sci-Fi- bzw. Cyberpunk-Thriller, welcher sich um ethnische Fragen kümmert und philosophische Ansätze zum Nachdenken beinhaltet. Die Story ist schon ziemlich durchdacht und wird bis zum Ende hin immer wieder mit kleinen und größeren Twists und Cliffhanger-ähnlichen Momenten aufwarten. Um einen kleinen Einblick zu bekommen, habe ich für euch etwas aus dem Kontext gerissen. Ich hoffe euch gefällt es ein wenig, denn dieser Thread dient auch der Anfrage nach einem Helferlein. Wer interessiert ist und denkt, das könnte was für ihn sein, kann sich gerne bei mir melden. Ich suche ein grafisches Helferlein.

    Screen:



    Viel Spaß beim Lesen.


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    LOG FILE 10:42:FRIDAY:21: APRIL:2036
    'Check Agent Paul Berger

    Diese Gehirnimplantate, die sie mir nach der Einstellung in dem Posten versprachen und kurze Zeit auch in meinen Kopf einpflanzten, sollen laut Angaben des Herstellers und der Organisation eine perfekte Verbesserung für die Spezialeinheit an sich darstellen. Klar, ich merke wie elektrische Impulse durch meinen Kopf schießen, welche auf künstlich erzeugte Art und Weise im Kampf die Gefühle unterdrücken und das Zielen der Waffe erheblich verbessern, doch immer mehr glaube ich, dass mehr dahinter steckt. Im Grunde besteht unser gesamter Lebensstrang, unsere DNS, aus einem einmaligen Code, welcher im Universum einmalig erstellt wird. Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem Ärzte kleine Mängel am Embryo ändern, bevor sich dieser im 3. Entwicklungsstadium befindet. Während unsere DNS auf den Bildschirmen in einen umfangreichen Quellcode umgewandelt wird, prüft ein Assembler am Cyborg parallel das programmierte Resultat, bevor die Änderungen letztendlich übernommen werden und weist gleichzeitig auf Fehler hin. Wird ein Mängel erkannt, sagen wir ein psychisches Problem, von dem das Kind das ganze Leben über nicht geheilt werden könnte, so ändern sie schon von vornherein einige Zeilen im genetischen Erbgut - nur selten geht dabei etwas schief. Die neusten Erkenntnisse unserer Spezies, die ich bisher gewann, scheinen denen der neuzeitlichen Robotik ein Spiegelbild zu sein. Wo ist der Unterschied zwischen Desoxyribosenukleinsäure und Binärcode, wenn sie dementsprechend dargestellt werden kann? Sind wir nicht wie die Maschinen mit nur zwei Entscheidungsmöglichkeiten ausgestattet, auf denen all unsere Ereignisse beruhen? Gibt es denn überhaupt mehr Entscheidungsmöglichkeiten als das Dafür oder Dagegen? Wir leben in einer Zeit, in der man nicht mehr sicher sein kann, was sich genau unter biologischen Zellen verbirgt. Wurden wir programmiert? Hat uns die Natur erschaffen oder war es ein primitiver Herstellungsroboter, welcher stetig ein und dasselbe Script ausführt? Was macht es uns so sicher, dass wir es sind, denen wir im Spiegelbild begegnen? Sind es reelle Impulse oder das Ausführen digitaler Codesegmente, die uns diese Entscheidung abnehmen? Anstatt den Menschen nach einem Delikt zu verhaften, steckt man ihn vorerst in Quarantäne - als wäre er ein Virus oder von einem besessen.

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    END LOG FILE


    Machen Sie die Augen auf, Agent Berger.
    Ich kann nicht.
    Doch Sie können, Sie tun es bereits.
    Warum sehe ich dann nichts?
    Weil es ohne Licht keinen Schatten gibt, und ohne Schatten keine Tiefe. Alles was Sie sehen ist ein zweidimensionales Bild, getränkt in schwarzer Farbe.
    Dann sorgen Sie für Licht.
    Das kann ich nicht. Zur Berechnung fehlt es uns an Ressourcen, und somit an Plastik.
    Ich träume im Moment, oder? Ich träume oft …
    Nein Berger, Sie träumen nicht. Sie haben noch nie geträumt. Sie können nicht träumen.
    Ich kenne Ihre Stimme. Sie erscheint, wenn ich von Albträumen geplagt werde. Ich denke, ich weiß warum Sie heute hier sind. Sie sind hier, weil ich büßen muss.
    Sie haben eine Frau auf dem Gewissen, deswegen liegen sie in dieser dunklen Zelle. Ihr Name war Samantha Johansson. 27 Jahre alt, allein erziehende Mutter von zwei Töchtern im Alter von 7 und 9 Jahren. Ihr Mann kam bei einem Autounfall vor 8 Monaten ums Leben.
    Ich musste mich entscheiden – auch ich hätte sterben können.
    Ja das mussten Sie … jedoch für das Richtige. Interessant ist jedoch zu sehen, dass sich ihr Umfeld und dieses erlebte Ereignis nicht sonderlich auf ihren Geist auswirken. Sie fühlen sich nicht minder glücklich als vorher, ist es nicht so?
    Wer kann das schon von sich behaupten? Wenn Glück nur das Nebenprodukt der Anstrengung ist, resultierend aus dem Glücklichsein der Anderen, so ist dies eine verzwickte Feststellung und Behauptung, die jedoch noch eine weit tiefgründigere Antwort erfordert.
    Ich werde nun gehen. Der Zweck meines Besuchs dient einzig und allein der Übermittlung einer Information. Sie wären auch ein Mörder gewesen, wenn es sich hierbei um einen Humanoiden gehandelt hätte. Der Unterschied zwischen beiden Morden wäre der, dass Ihnen Immunität gewährt würde, anstatt einer gerechten Strafe.
    Wer sind Sie?
    Nur ein Traum.


    © S. Goericke 2007

    Geändert von Raiden (09.02.2013 um 16:21 Uhr)

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