Ein bisschen OT, aber was solls ...
Zitat Zitat von Saga Beitrag anzeigen
Wie schon bei FF IX und XI, hat Square auch bei FF XII einen kleinen Fehler gemacht. Sie hätten die Teile eher als Spin Off – Titel verkaufen sollen. FF IX sollte afair anfangs auch „nur“ FF Gaiden heißen. FF XI hätten sie einfach nur FF Online taufen sollen, da dieser von allen Teilen der Stammreihe am meisten heraustanzt. Und aus FF XII hätten sie meinetwegen „FF XI: Offline“ machen können
Finde ich überhaupt nicht. Inzwischen denke ich sogar, dass es die einzig richtige Entscheidung war, die Spiele genau so zu nennen, wie sie genannt wurden, und sie somit eben zu vollwertigen FFs zu machen. Gar nicht mal so sehr, weil ich FFIX, XI und XII alle für ziemlich gute Spiele halte, sondern vor allem aus dem einfachen Grund, damit Square Enix die Definition der Serie und was diese ausmacht erweitert und dabei ihrem Prinzip treu bleibt, immer etwas Neues ausprobieren zu wollen. Denn mal ehrlich: Es gibt unzählige Spieler, die mindestens eines der drei genannten Spiele für absolutes Final Fantasy Urgestein halten, und das nicht ganz zu Unrecht. Dass man die Projekte, die in fast allen Fällen auch von Anfang an als FF geplant waren (das FFIX-Gerücht kenne ich auch, aber habe nie irgendwelche schlüssigen Quellen dazu gesehen), eben so genannt hat, entzieht den ewigen Nörglern, die immernoch meinen, sie hätten die alleinige Verfügungsgewalt darüber, was Final Fantasy ist und was nicht (soo nervig), die Argumentationsgrundlage, was ich nur begrüßen kann.
FFXI ist ein MMORPG, FFXII designtechnisch eben wieder einmal anders als die anderen ... na und? Mir persönlich würden auch ein paar hundert Gründe einfallen, inwiefern sich FFX oder auch FFVIII von den anderen unterscheidet und warum man es von dieser Position ausgehend ebensogut "Final Fantasy Spin-Off XYZ" hätte nennen können. Auf diese Weise bringt das aber niemanden von uns weiter.
Auch wenn einigen so manche Dinge an aktuelleren Teilen der Serie nicht passen mögen und sie den vollwertigen Final Fantasy-Titel deshalb für weniger angebracht halten, denke ich, dass diese Namensgebung von globaler Bedeutung dafür ist, langfristig den Horizont der Spieler zu erweitern, vor allem den von jenen ewig Gestrigen, die sich in ihrer Gedankenwelt einen Final Fantasy-Richtlinienkatalog zusammengezimmert haben, der unbedingt in allen Punkten auf das Spiel zutreffen muss, damit die römische Zahl hinterm Schriftzug auch seine Daseinsberechtigung hat. Ich war auch mal so, erinnere mich unter anderem daran, wie sehr ich mich früher über die Einführung der Sprachausgabe in den RPGs aufgeregt habe, doch glaubt mir, man verdirbt sich nur selbst den Spaß und ist dabei auch noch unglaublich überheblich, wenn man so engstirnig alle wie auch immer gearteten Veränderungen ablehnt. Damals ist es geradezu ein Schock für ein paar Leute gewesen, dass aus FFXI ein MMORPG werden sollte und noch heute geistern diese bescheuerten Sprüche ("Das ist kein ECHTES Final Fantasy!") durch das Netz. Dabei haben viele dieser "Kritiker" das eigentliche Spiel noch nie ausprobiert. Wie dem auch sei, bestimmt musste da ein wenig umgedacht werden, aber das könnte in der Zukunft helfen, wenn Square Enix noch auf ganz andere Ideen kommt. Inzwischen hätte ich sogar gegen ein FF als Action-RPG nichts mehr einzuwenden, wenn es denn gut gemacht ist und Spaß bringt. Lasst die Spiele mal ein bisschen offener auf euch zukommen, die Macher denken sich schon noch was dabei, diese Namen zu verteilen. Zwar stehen da auch finanzielle Gründe im Vordergrund, aber gewiss spielen auch der entsprechend betriebene Aufwand und die Integrität des jeweiligen Spieles eine große Rolle, sonst hätten sie doch schon längst "Chocobo's Mysterious Dungeon" zu Final Fantasy XIV gemacht!

Und um noch die Kurve zu kriegen: Auch mit Breath of Fire V ist das nichts anderes. Die Leute mit den Brettern vor dem Kopf können noch immer nicht akzeptieren, dass jenes RPG nunmal der fünfte und vorerst letzte Teil der Reihe ist, und zwar auf einer Stufe mit den anderen, trotz der drastischen Änderungen in Gameplay und Konzept und Design usw.
Versucht es doch auch mal als Chance zu sehen. Immerhin gibt es auch so etwas wie das Gesamtbild, welches man von einer Serie hat. Und bei mir, dem die ersten drei Teile von BoF nicht sonderlich gefallen haben, führte die Radikalität des fünften zu einer starken Aufwertung der gesamten Reihe. Ich würde ohne BoFV hier vermutlich gar nicht mitdiskutieren wollen, da mich BoF schlichtweg nicht mehr interessieren würde bzw. es in meinen Gedanken schon längst in der Versenkung verschwunden wäre. Da mir aber genau dieses letzte Spiel so gut gefallen hat, beschäftigt mich das Thema noch immer und auch an die vorangegangenen Teile erinnere ich mich in dem Zusammenhang immer wieder gerne zurück. Und sei es nur, dass diese mir die krasse aber dringend nötige Kehrtwendung verdeutlichen können, die mit BoFV gerade noch rechtzeitig in mancher Hinsicht als krönender Abschluss stattfand.

Und ja, ich denke auch, dass BoFV im Vergleich zu FFXII mehr Innovation zu bieten hatte, was für ein BoF doch genau genommen enorm ist. Dennoch sind die Leistungen von FFXII nicht zu verachten, denn das Spiel ist für mich trotzdem sehr innovativ ausgefallen. Alleine die Erlösung von den unsäglichen Zufallskämpfen in japanischen RPGs wird hoffentlich viele Nachahmer finden, nachdem ein so prominenter Vertreter diesen Schritt endlich gewagt hat. Aber auch Gambits und so fort ... zwar kein Vergleich gegen PETS und SOL, aber FF ist und bleibt eben eine Mainstream-Reihe, da konnten sich die Macher von BoF am Ende weit mehr austoben.