Ähm ... euch ist aber schon klar, dass es seit keineahnungwielangeschon ein RPGH zu BoFV gibt ^^ ? Hier klicken!
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich das Review inzwischen etwas überarbeitet habe (wie viele andere auch noch nicht wieder veröffentlicht) und das Spiel nach der Überarbeitung dann auch die vollen fünf Punkte für den Soundtrack bekommen hat *g*
Genau diese Erfahrung habe ich nicht machen können, weil ich BoFIII eine Weile später gespielt habe. Und wenn man das Rückblickend betrachtet - das Spiel erschien etwa zur selben Zeit wie FFVII. Welches RPG von den beiden hatte denn die für damalige Verhältnisse anspruchsvollere Story, die bombastischere Grafik und das komplexere Gameplay? Ich persönlich kann zwar auch FFVII nur von einem recht subjektiven Standpunkt aus beurteilen, aber allgemein sagt so ein Vergleich doch einiges über den Stand der Dinge zu jener Zeit. Squaresoft steckte sehr viel mehr Geld und Mühe in das nächste FF, welches entsprechend als RPG rund um die Welt große Erfolge feierte, als Capcom dazu für ihre eigenen Spiele bereit war.
Wie du schon sagtest, eigentlich Durchschnittsware. Doch weil so viele emotional etwas damit verbinden (das hört sich irgendwie dämlich an), hört man doch immer wieder hoch lobende Stimmen für BoFIII, auch solche, die es beispielsweise auf eine Stufe mit gerade genanntem FFVII stellen. Ich mein, jedem das Seine, sollen sie nur. Aber verkehrt wäre es nicht, sich bewusst zu machen, dass die gewachsenen Meinungen in dem Fall sehr stark von den persönlichen Empfindungen abhängen, denn wie gesagt hält imho BoFIII einem Detailvergleich mit diversen anderen Spielen aus der Vergangenheit nicht im Mindesten stand.
Ich glaube ferner, dass auch dieses Bewusstsein für Breath of Fire bei den Spielern von solchen Erfahrungen herrührt. Genau die Leute, die sich jetzt wundern, wo denn der sechste Teil der Serie bleibe. Die Spiele sind hier erschienen und haben für uns ein bisschen oder auch ein bisschen mehr das Genre mitgeprägt. Tatsächlich aber waren Capcoms RPG-Versuche eher wenig erfolgreich, gemessen an weltweit verkauften Einheiten. Schon längst mehrfach überholt durch die anderen hauseigenen Marken wie z.B. Devil May Cry, und das, obwohl BoF eigentlich eine viel längere Tradition in dem Unternehmen hatte.
Mir ging es übrigens ganz ähnlich mit Seiken Densetsu 2 (krass, das kann ich schon in Kanji schreiben fällt mir grade auf *_*) bzw. Secret of Mana. Das habe ich wie alle anderen auch in der guten alten Zeit gespielt und es irgendwie für unglaublich gut gehalten. Dann vergingen Jahre und ich holte SD3 und viele andere Spiele nach, die man dem Westen zum Teil verwehrt hatte. Für mein SD2-Review habe ich dann später jenes Spiel nochmal auf Emulator durchgezockt und von dem, was mir an "Mana" so gefallen hatte, war beängstigend wenig geblieben. Ich fand es vor allem kitschig und kindisch, dem Nachfolger Seiken Densetsu 3 in jeder Beziehung unterlegen. Klar, vor allem der Multiplayermodus war damals revolutionär, doch ähnlich wie bei BoF lassen sich viele Spieler bei ihrem heiliggesprochenen Secret of Mana in erster Linie von fast schon verklärten Erinnerungen aus einer Zeit leiten, in der sie eben noch nicht die Erfahrungen gemacht hatten, die ihr heutiges auf Spiele bezogenes Bewusstsein mit differenzierteren Bewertungskriterien prägen.
Was mir an BoFIII indes am wenigsten gefallen hat, war das fehlende Grundkonzept. Die Story hatte überhaupt keinen roten Faden und wirkte, als hätten ständig andere Mitarbeiter an den weiteren Szenarien abwechselnd mitgeschrieben. Man wird von einem Ort zum anderen geschickt, muss unzählige Fetch-Quests absolvieren, aber wirklich bedeutsame Enthüllungen und oder Wendungen gibt es praktisch nicht. Man ist auf dem Schwarzmarkt oder in der Villa irgendeines Obermotzes, aber man fragt sich, wozu das Ganze gut sein soll. Zumindest bei mir war das so. Es gibt keine konkrete Bedrohung, die einen ständig zum Weiterspielen motivieren würde. Und ganz am Ende wird dann noch kurz eine böse Göttin hinzuerdacht, damit man wenigstens einen Grund für den Abschluss der Geschichte hat ... es war durchaus mal was anderes, auf diese Weise "das Leben eines Drachen" durchzuspielen, aber beispielsweise in BoFII und IV wurde dieser Punkt um einiges stilsicherer gelöst, denn ganz offensichtliche Gefahren und Rätsel gibt es da zu Hauf, um den Spielenden weiter anzutreiben. Naja und in BoFV erst recht.
Teil 2 war nicht ganz so schlimm wie Teil 1, aber es enthielt dennoch nicht gerade eine Spielwelt, die einen völlig aus den Socken pusten könnte. Square Enix z.B. rechne ich es hoch an, dass sie mit jedem Final Fantasy versuchen, die Serie neu zu erfinden. Der Fortschritt zwischen dem ersten und dem zweiten BoF war designtechnisch gesehen aber nicht überragend groß. Und da reiht sich der dritte Teil auch noch wunderbar ein, abgesehen davon, dass alles noch ein wenig bunter und knuffiger geworden ist. Erst mit BoFIV scheinen die Macher begriffen zu haben, dass es nötig ist, ab und an mit althergebrachten Konventionen zu brechen und stattdessen etwas neues zu probieren. Wie gesagt, von diesem Asien-Feeling war ich ziemlich angetan, in so vielen RPGs gibt es das in der Form ja nun nicht. Bloß war es dann schon fast wieder zu spät und den radikalen Schnitt der BoFV-Welt scheint nicht jeder ohne bleibende seelische Schäden verkraftet zu haben -_^ Ich glaube Breath of Fire wäre eine viel coolere und vielleicht auch erfolgreichere Serie geworden, wenn man bei Capcom von Anfang an etwas experimentierfreudiger gewesen wäre. Mag sein, dass BoF für manch einen dann nicht mehr das wäre, was er kennen und mögen gelernt hat, aber andererseits wäre es denkbar, dass wir dann heute schon ein Breath of Fire VI in Händen halten könnten.Zitat
Die Weltkarte war wirklich relativ hässlich, aber da war nunmal eben etwas mehr Vorstellungskraft gefragt. Denn wie du ja richtig angemerkt hast, war es von der Funktionalität her gesehen kaum weniger als in BoFIII. Ich habe mich daran ehrlich gesagt nicht lange gestört, weil so viele andere Orte darin so verdammt gut aussahen. Und die Kontrolle über die Kameraperspektive fiel in Teil 4doch deutlich großzügiger aus als in Teil 3. In letzterem war ich dauernd gefrustet, weil man manche Geheimnisse nur entdecken konnte, wenn man ständig an der Perspektive drehte. Da das aber allgemein eher wenig für das hauptsächliche Spielgeschehen brachte, wenn es denn überhaupt möglich war, tat man das nicht und verpasste so das ein oder andere. In BoFIV konnte man die Kamera immer so weit drehen, wie es einem die aktuelle Karte sinnvollerweise erlaubte. Wenn ich mich nicht ganz täusche, gab es Orte, wo man gar nichts drehen konnte, weil man schon von vornherein einen guten Überblick hatte und es nichts zu entdecken gab, aber auch solche, in denen man komplett den 360°-Schwenk machen durfte. Und natürlich Karten, auf denen irgendetwas dazwischen möglich war.Zitat
Inwiefern fandest du, dass keine enormen Fortschritte gemacht wurden? Also alleine von der ganzen Präsentation her, aber auch das Gameplay mit dem sehr flüssigen Kampfsystem und auch was die Story angeht ... imho war BoFIV schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Das halte ich für ein Gerücht. In keinem anderen RPG, das ich bis auf den heutigen Tag gespielt habe, und glaub mir das waren einige, waren die Kämpfe so derbe spannend wie in BoFV. Gerade weil der Schwierigkeitsgrad nicht ohne war und das Damoklesschwert manchmal am seidenen Faden hing. Ein paar mal bin ich haarscharf am Game Over vorbeigeschrammt. Teilweise gehen die Kämpfe auch sauschnell, wenn an es richtig anstellt bzw. man sich ein wenig mit dem verhältnismäßig komplexen System vertraut gemacht hat.
Und wer keine Lust auf zu viele Kämpfe hat, dem gibt das Spiel unzählige Möglichkeiten an die Hand, diese einfach zu umgehen. Genau dafür war das PETS ja gedacht. Mit einem Köder kannst du die Viecher, die dir den Weg versperren, in die andere Ecke des Raumes locken und dich an ihnen vorbeischleichen. Oder aber du benutzt die Drachenkräfte (superschnell rennen).
Uhm, nö? Wenn man nicht zu faul ist, ein bisschen Hirn einzusetzen, ist das Spiel auch gleich beim ersten Durchgang schaffbar. Und die Storyszenen, die man dabei verpasst, sind nun nicht so bedeutend, dass es ohne sie keinen Sinn mehr ergeben würde.Zitat
Außerdem widersprichst du dir hier doch selbst ein wenig, wenn du einerseits "ALLES VON VORNE" fett schreibst, dich aber andererseits darüber beschwerst, das Spiel sei zu kurz. Gerade weil man nicht lange braucht, um an den Punkt zurückzukommen, an dem man war - nicht zu vergessen, dass es beim zweiten Versuch (und allen folgenden) durch die zusätzliche Ausrüstung und gesammelte Party-EXP nochmal sehr viel schneller geht! - macht das Konzept durchaus Sinn. Dass man dabei noch weitere Cutscenes zu Gesicht bekommt, sehe ich eher als einen netten aber nicht wesentlichen Bonus.
Ja, allerdings. Habe ich oben ja auch schon geschrieben. Wobei der übliche Verdächtige FFVII nur einer von ganz vielen ist. Auf eine Handvoll Spiele sollte man dieses Phänomen nicht reduzieren: Grundsätzlich ist zu beobachten, dass die Leute diesen Umstand der Situation (erstes Spiel in dem Genre, erstes RPG einer neuen Generation usw.) und die damit verbundenen Erinnerungen und Gefühle deutlich in ihre Meinung mit einfließen lassen, die einen mehr, die anderen weniger. Ich glaube niemand von uns kann sich davon völlig freisprechen. Und es gibt noch so viele weitere Beispiele ... Einige würde es wohl überraschen, wenn sie mitbekämen, was für einen hohen Stellenwert FFIV bei zahlreichen Spielern hat, da es ihr erstes Final Fantasy und / oder RPG war.
Zwischen allen Teilen der Serie gibt es interessante Überschneidungen und viele direkte und indirekte Anspielungen untereinander. Aber genau genommen ist es immernoch viel zu wenig, als dass sich daraus wirklich eine Kontinuität in einer Art großen Gesamtstory konstruieren ließe. Trotz der vielen abenteuerlichen Theorien, die so im Netz und anderswo kursieren, bin ich eigentlich überzeugt davon, dass die Spiele in keiner Weise direkt irgendwie zusammenhängen oder das eine ein Prequel oder Sequel des anderen sein soll. Eher handelt es sich um gut gemeinte Scherze der Entwickler, die mit einem Augenzwinkern zu verstehen sind (z.B. die ganzen Gastauftritte früherer Charaktere in BoFII oder IV).
Soweit ich informiert bin, gibt es keine offiziellen Aussagen von Capcom zu dem Thema.